Lopesan Baobab Resort

Nachdem ich im Januar diesen Jahres für fünf Tage allein im Baobab einen Kurzurlaub verbrachte, passte es Ende Juni terminlich auch bei meiner besseren Hälfte. So stand dem zweiten Baobab-Urlaub nichts mehr im Wege. Die viel kritisierte dunkle Eingangshalle mag nicht jedermanns Geschmack sein, passt aber stilistisch und architektonisch perfekt zum afrikanischen Gesamtkonzept. Wer 5-Sterne-klassische Hotelgestaltung à la Riu Palace erwartet wird hier vielleicht enttäuscht sein. Das Baobab hebt sich durch seine Architektur deutlich von anderen Hotels ab und ist in jeder Hinsicht außergewöhnlich. Die gesamte Anlage ist topgepflegt und sauber. Gebucht war ein Urlaub inklusive Halbpension. Das Frühstücksbuffet war ebenso vielfältig und lecker wie das Abendessen. Die Gästestruktur war bunt gemischt. Verschiedenste europäische Nationen waren vertreten. Das Hotel war besucht von vielen Familien mit meist kleinen Kindern. Aber auch jüngere und ältere Paare waren anzutreffen. Abgesehen vom persönlichen Geschmacksempfinden eines Jeden, wüsste ich nicht, was es an diesem beeindruckenden 5-Sterne-Resort auszusetzen gibt. Alle Meckerer sollten sich die Frage stellen: wo auf Gran Canaria kriege ich für gleiches Geld mehr Urlaub geboten?

Besonders erfreulich in diesem Zusammenhang war, das unserem Zimmerwunsch entsprochen wurde und wir das gleiche Zimmer zur Innenseite bekamen, in dem ich auch schon im Januar gewohnt habe. Das ist Service, über den man sich freut. Zimmerausstattung vom Feinsten: bequeme Betten, großes Badezimmer, regelbare, geräuscharme Klimaanlage, geschmackvolle Einrichtung und ein riesiger Balkon.

Angefangen vom vielfältigen Frühstücksbuffet, über die Möglichkeit im Restaurant Pili Pili einen Snack zur Mittagsstunde einzunehmen, bis hin zum abwechslungsreichen Abendbuffet inklusive Showcooking gibt es hier wirklich nichts zu meckern. Am letzten Abend genossen wir im afrikanischen Spezialitäten-Restaurant ein à la carte Menu vom Feinsten. Für Gäste mit Halbpension wird hier ein Nachlass von 15 Prozent gewährt. Die Qualität der Speisen scheint mir auch beim zweiten Besuch den 5 Sternen in Landeskategorie angemessen. Dass man diese nicht mit einem 5-Sterne-Haus in Deutschland gleichsetzen kann, sollte jedem klar sein. Für Sauberkeit und Hygiene war immer gesorgt. Gekocht wurden landestypische Gerichte wie Paella ebenso Klassiker, wie Rinderfilet oder Pasta. Im Spezialitäten-Restaurant werden afrikanische Gerichte wie Oryx-Filet, Straussen-Carpacchio oder exotische Früchte serviert. Sollte man sich für das Abendessen um 20.30 Uhr entscheiden, empfiehlt es sich dies nicht auf der Außenterrasse einzunehmen, da es sehr schnell dunkel wird. Spätestens beim Hauptgang sieht man dann nicht mehr, was auf dem Teller liegt. Beim Frühstück muss man für Latte Macchiato extra bezahlen. Ansonsten sind die Getränkepreise angemessen.

Alle Mitarbeiter sind stets freundlich und zuvorkommend. Wenn nicht auf deutsch klappte die Verständigung auf Englisch. Die Reinigung der Zimmer war tadelos. Man hat die Möglichkeit den Zeitpunkt der Reinigung vorab per Fragebogen einzugrenzen. Zusätzliche Serviceleistungen haben wir nicht in Anspruch genommen. Es werden aber viele angeboten. War der Service im Hotel immer perfekt, kann man dies von unserem Reiseveranstalter L'tur leider nicht behaupten. Nachdem wir vergeblich den Termin unseres Rücktransfers zum Flughafen in der ausliegenden Mappe suchten, trafen wir zufällig eine Mitarbeiterin von L'tur im Hotel an. Als wir sie baten uns den Termin für die Abholung am Hotel mitzuteilen antwortete sie zunächst schnippisch: "An dem Tag geht kein Flug nach Hannover." Da wir uns aber sicher waren am folgenden Tag abzureisen hakten wir noch einmal nach. Ob wir denn unsere Flugnummer hätten, fragte sie mit leicht genervtem Unterton. Als ich anbot, die Nummer den auf dem Zimmer liegenden Reiseunterlagen zu entnehmen, sagte sie: "Darauf kann ich jetzt nicht warten." In Zusammenarbeit mit der Rezeption ließ sich der Abholtermin dann doch noch herausfinden. Die zweite unangenehme Überraschung im Zusammenhang mit L'tur war der Rücktransfer selbst. Ein völlig überladener, uralter Kleinbus ohne Klimaanlage hatte merklich Mühe die Steigungen auf der Autobahn zu meistern. Ein Koffern mehr und wir hätten anschieben müssen.

Das Hotel liegt nicht in direkter Strandlage, sondern in zweiter Reihe an der Promenade von Meloneras. Aus manchen Zimmern hat man allerdings einen Meerblick. Zu Fuß ist man in knapp 10 Minuten am Wasser, zum Strand braucht man eine gute viertel Stunde. Durch die zentrale Lage in Meloneras ist man schnell mitten im Geschehen. Einem spontanen Spaziergang an der Promenade oder einem Shoppingbummel steht hier nichts im Wege. Da das Taxifahren kein Vermögen kostet, kann man die umliegenden Orte schnell und bequem erreichen. Der Flughafen ist etwa eine halbe Autostunde entfernt. Für Einkaufsvergnügen sorgen ein Shoppingcenter und zahlreiche Geschäfte entlang der Promenade. Wer nicht das Unterhaltungsangebot im Hotel nutzt, kann eine von vielen Bars oder das Casiono besuchen. Ausflugsmöglichkeiten gibt es zu Hauf und für jeden Geschmack.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Wer Unterhaltung suchte bekam sie. Ob Wassergymnastik, Volleyball, Kinder-Disco oder abendliches Showprogramm auf der Plaza - langweilig wurde es nie. Im Hotelshop kann man, vorausgesetzt man ist schnell genug, deutsche Zeitungen und Magazine sowie Souvenirs kaufen. Rund um die Poollandschaft sind Liegen mit Sonnenschirmen platziert. Auch Duschen und Toiletten sind immer in der Nähe. Die Poollandschaft ist wirklich atemberaubend und sucht Ihresgleichen. Alleine das wäre schon einen Besuch wert.