- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Positiv: Große Hotelanlage mit außerordentlich schönem, riesigen Garten. Beeindruckende Poolanlagen, konsequentes Bekämpfen der Poolliegen-Reserviererei. Saubere Zimmer. Gutes Essen. Negativ: Erkennbare Veränderung der Hotel-Philosophie (so gut wie alles teils erheblich aufpreispflichtig; der Gast bekommt zu spüren, dass er pauschalreisender Massentourist ist), im Vergleich zu 2005 deutlich einfacheres Publikum, Interieur kommt unübersehbar in die Jahre. Noch ein Wort zu der oben genannten Hotelphilosophie: Im Vgl. zu 2005 (da waren wir zuletzt in diesem Hotel) ist nahezu ALLES aufpreispflichtig geworden: Safe? 2 EUR noch was pro Tag. Poolhandtücher wechseln? 1 EUR pro Handtuch. Parkplatz vorm Hotel? 12 EUR pro Tag. WLAN? 35 EUR pro Woche. Anderes Kopfkissen? Mind. 6 EUR pro Tag. Wein beim Abendessen gibts nicht unter 8 EUR, auch übrige Getränkepreise saftig. So läuft also der Hase: man hält die Preise fürs Zimmer konstant (oder -lt. anderer Bewertungen- reduziert diese sogar), um die Gäste ansonsten hemmungslos abzuzocken: Bei uns ging die Strategie voll auf: bei dem Parkplatzpreis verzichteten wir darauf, ein Auto zu mieten (wir kennen das Hinterland von Gran Canaria bereits ganz gut), sondern blieben lieben im Hotel- und tranken einen Eiskaffee am Pool ( 4 EUR) oder gönnten uns eine Pizza (7,90 EUR) und und und... Was uns auch gar nicht gefallen hat: beim Einchecken muss man -neben der Kreditkartennummer und der Blanko-Unterschrift (!!!!)- auch seine Handynummer hinterlegen. Die Frage, wozu das nun sein soll, konnte der Rezeptionist nicht beantworten, löste sich aber am vorletzten Tag auf: da bekommt man nämlich eine SMS, dass man idealerweise bereits am Vorabend zahlen soll. Vorsichtshalber kam diese SMS gleich zweimal. Das haben wir dann auch gemacht (wie viele andere, die an der Panzerglas-geschützten Kasse Schlange standen): hier zeigt sich, dass man als Gast seine Schuldigkeit getan hat: zahlen, Stempel drauf, hektisch Rechnung gefaltet und durch den Panzerglas-Schlitz gereicht- und tschüß- nächster bitte. Hat den Charme einer Gäste-Entsorgung (ganz tolles Gefühl). Und, ach ja, eine SMS, die zum Beispiel lauten könnte: "Vielen Dank für Ihren Besuch, wir wünschen Ihnen eine gute Heimreise." Oder "Wir würden uns freuen, Sie wieder begrüßen zu dürfen" wäre sicher möglich gewesen, die gabs dann aber nicht mehr. So schrumpft der ursprünglich als mit Sekt empfangener, freundlich willkommen geheißener Gast nach dem Ausmelken zum Massen-Pauschaltourist- eine herbe Rückkehr auf den Boden der Tatsachen. Können Sie noch? Dann noch ein letztes Wort zur Gästestruktur: Die hat -nach unserem Eindruck- durchaus etwas gelitten. Das Benehmender Gäste ist zum Teil fraglich und zum Teil indiskutabel: ein Franzose, der es für richtig hält, sein geschätzt 3jähriges Kind beim Buffet mit einem Schlag in den Rücken maßregeln zu müssen, ist jenseits des Erträglichen. Weit geringer wiegt da, dass die Kleiderordnung keine Gültigkeit mehr hat: waren früher Flipflops, kurze Hosen und Muscle Shirts bei Männern zum Abendessen unerwünscht, kann hier nun offenbar jeder auftauchen, wie er will (trotz der gut gemeinten Ratschläge beim Eingang). Liebhaber der gemalten Körperkunst kommen in diesem Hotel übrigens voll auf ihre Kosten - so viele Tätowierte wie hier haben wir noch nie auf einem Fleck gesehen -, was ohne weiteren Kommentar bleiben soll.
Sauber, allerdings kommt die Einrichtung deutlich in die Jahre: aufgewetzte Sessel, abgeschlagene Ecken an den Möbeln, Löcher in den Vorhängen, undefinierbare schwarze Spritzer auf dem Lampenschirm, abgetretene, zerschlissene Teppichböden auf den Gängen müssen nicht sein und schreien nach Erneuerung. Ansonsten große Zimmer, schönes Bad, Balkon mit zwei Stühlen und einem Tisch. Safe im Zimmer, aber auch der kostet (siehe unten).
Große Auswahl an Speisen, die nach einer Woche aber doch überschaubar wird. Guter Geschmack mit Garantie zur Gewichtszunahme (teils sehr fett, sehr süß). Die üblichen Törtchen, Cremes und Gebäcksachen des Dessert-Buffets sehen toll aus, schmecken aber alle gleich: im Zweifel extrem süß ohne tatsächlich erkennbare Geschmacksnote (hier sollte man eher zum Eis und zum Obst [d.h. hier Melonen] greifen).
Vom Kellner bis zur Putzfrau ganz überwiegend sehr freundliches Personal. Reklamation (Batterie im Safe defekt) wird prompt und sehr freundlich erledigt. Zimmerreinigung in Ordnung.
Touristisch geprägte Umgebung. Unmittelbar vor dem Hotel sehr gepflegte Strandpromenade. Supermärkte, (kleines) Shopping Center und mehrere Drogerien direkt neben dem Hotel. Andere gepflegte Hotels in der Nachbarschaft. Transferdauer vom Flughafen akzeptabel, wenn zuvor nicht zu viele andere Hotels angefahren werden.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Phänomenale, wirklich imposante Poolanlagen, die trotz der erheblichen Touristenzahl immer perfekt gepflegt sind, auch wenn die eine oder andere Kachel bereits bröckelt. Ausreichend Liegestühle, auch wenn man sich am späten Vormittag schwer tun wird, noch einen halbwegs guten Platz zu ergattern. Interessant: die unselige Poolliegen-Reserviererei wird konsequent (!) bekämpft: wer zwischen 8 und 10 Uhr Poolliegen reserviert, ohne vor Ort zu sein, dem werden die Hotelhandtücher entfernt. Was bleibt, ist eine Art "Strafzettel", auf dem steht, dass Liegen-Reservieren nicht erwünscht ist und die Poolhandtücher gegen 1 EUR Gebühr bei der Handtuch-Ausgabe abgeholt werden können (einige unverbesserliche Liegen-Reservier haben da ziemlich bedröppelt dreingeschaut, was wir -so viel Gehässigkeit gönnten wir uns- durchaus genossen haben). Schattenseite, wenn das Hotel (wie bei uns) offenbar ausgebucht ist: Jeder Quadratzentimeter um die Pools herum (inkl. der ursprünglich sehr gepflegten Grünanlagen) werden mit Liegen zugepflastert, was die Atmosphäre eines kommunalen Freibades schafft...
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im August 2013 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Christoph |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 18 |