- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Die in die Jahre gekommene Hotelanlage besticht durch Lärm, einen äußerst kritischen Hygienezustand und Schimmel, teilweise sehr unfreundliches Personal und vor allem durch schlechtes Essen. Wer sich beschweren will, muss meistens Schlange stehen, denn Zimmerwechsel stehen in dem angeblichen 4-Sterne-Hotel an der Tagesordnung. Jeden Tag ziehen rund 50 Gäste um und kommen dabei meist vom Regen in die Traufe. Wer einen Urlaub im Mahdia Beach gebucht hat, sollte sich für die Zeit nach der Rückkehr schon mal einen Arzttermin besorgen, denn Durchfallerkrankungen und sonstige Infektionskrankheiten sind dort an der Tagesordnung! Wer gesund bleiben oder sich gar erholen möchte, sollte ein anderes Hotel buchen. Wir haben so etwas noch nie erlebt. 1. Geld für Trinkgeld, Getränke und externe Restaurantbesuche einplanen 2. Unbedingt ausreichend Medikamente mitnehmen: - Herpessalbe (z.B. Zovirax) - Ausreichend Antibiotika (Breitband) - Antihistaminika gegen Schimmelpilzallergie - Asthmaspray (Salbutamol, ggf. auch Cortisonhaltig) - Antiallergische Augentropfen - Durchfallmedikamente (Tannacomp) - Krampflöser gegen krampfartige Bauchschmerzen (z.B. Buscopan) - Vitaminpräparate 3. Wichtige Utensilien im Mahdia Beach: - Desinfektionsspray - Gehörschutz, Oropax - Geruchsspray gegen den Gestank auf den Zimmern - Schimmelspray und Klebeband zum Abkleben des Schimmels 4. Im Duty-Free-Shop auf dem Hinweg alkoholische Getränke (z.B. Wein) für den Urlaub einkaufen 5. Der wichtigste Tipp: Ein anderes Hotel buchen!
Nach unserer Ankunft im LTI Mahdia Beach waren wir zunächst froh, eines der „renovierten“ Zimmer ergattert zu haben. Trotzdem waren wir zunächst ein wenig enttäuscht, denn wir hatten ein Zimmer mit Meerblick gebucht. Das Meer konnte man jedoch nur erahnen, wenn man sich weit über die Balkonbrüstung hinauslehnte. Noch erschöpft von der Anreise haben wir unser Kind dann früh ins Bett gebracht – bis dann das abendliche Animationsprogramm im Außenbereich des Hotels startete! Auch bei geschlossenem Fenster hatte man keine Chance, vor Mitternacht zu schlafen. An zwei Abenden ging die Beschallung bis 01.30 Uhr. Wir haben eine App für Schallmessungen auf unserem iPhone, die einen Wert von 82 Dezibel ergab. Das entspricht in etwa dem Straßenlärm einer Autobahn. Für einen Urlaub mit Kindern ist das Hotel daher vollkommen ungeeignet. Nachdem wir uns wieder und wieder beschwert hatten, haben wir dann schließlich nach vier schlaflosen Nächten ein ruhigeres, aber völlig verschimmeltes Ersatzzimmer mit Blick auf eine verfallene Betonmauer bekommen. Obwohl wir uns irgendwann an Kakerlaken, Ameisen und sonstiges Getier gewöhnt hatten, litten wir während des gesamten Aufenthalts an den Folgen der ausgeprägten Schimmelpilzbelastung mit Reizhusten, geröteten Augen und Atembeschwerden. Außerdem lag ein miefiger Gestank in der Luft und alle Oberflächen waren klebrig und schmierig. Wohlfühlen konnte man sich dort nicht. Wir hätten in unserer Not lieber am Strand geschlafen, aber auch das wurde uns nicht gestattet. Der Fernseher auf dem Zimmer hat nicht richtig funktioniert und es gab nur ein deutschsprachiges Programm. Mit dem Zimmertelefon konnte man nur von Zimmer zu Zimmer telefonieren. Für Festnetztelefonate nach Deutschland standen für das ganze Hotel nur zwei Münztelefone zur Verfügung, wovon eins defekt war. Folglich musste man lange Schlange stehen, wenn man mal zu Hause anrufen wollte.
Das unserer Ansicht nach ungenießbare Essen in der extrem lauten Großkantine war eines der Highlights im Mahdia Beach. Hatte man beim Abendessen erstmal einen der knappen Teller ergattert, gab es vorwiegend zähes Fleisch in Sauce mit Gemüse verkocht. Optisch erinnerte das Essen häufig an Gulasch, uns hat es jedenfalls nicht geschmeckt. Das Gemüse war lange warmgehalten und matschig. Wir haben zwei Wochen lang vor allem Reis, ungewürzte und weiche Pommes Frites, Brötchen und Honigmelone gegessen und während unseres Tunesienurlaubs rund 3 Kilo abgenommen. Die meisten Gäste litten früher oder später unter Durchfall/Erbrechen/Bauchkrämpfen/Blähungen. Auch uns hat es erwischt, obwohl wir keine Eiswürfel genommen, zum Zähneputzen Mineralwasser verwendet und regelmäßig Hände gewaschen haben. Im Hotel kursierten Gerüchte von einer Schigellen-Infektion (bakterielle Ruhr), die durch fäkal verunreinigtes Essen übertragen wird und zu schweren, schleimig-blutigen Durchfällen führt. Ob das tatsächlich stimmt, können wir nicht mit Sicherheit sagen. Auf jeden Fall waren viele Gäste tageweise auch bettlägrig. Die Gläser im Außenbereich wurden nicht richtig gespült, sondern nur einmal in Wasser eingetaucht. Das dürfte neben der Sonne eine Erklärung für die zahlreichen Herpesinfektionen sein, die man in dem Hotel beobachten konnte. Das All-Inclusive-Bier hatte übrigens nur einen Alkoholgehalt von maximal 0,5% (normal sind 4,8%). Wer ein richtiges Bier trinken wollte, musste dafür umgerechnet 2 Euro bezahlen. Der ausgeschenkte Wein war halbtrocken, sehr säurehaltig und führte schnell zu Sodbrennen. Für 15 Euro pro Flasche konnte man aber an der Hotelbar tunesischen Tafelwein kaufen, denn man ganz gut trinken konnte. Der sogenannte Saft hatte einen Fruchtanteil von 0% und bestand in erster Linie aus Wasser, Zucker, künstlichem Aroma und viel Farbstoff. Für umgerechnet 3 Euro gab es im hoteleigenen Minimarkt Orangennektar mit einem Fruchtgehalt von immerhin 50%. Die Softdrinks an der Poolbar waren sehr süß, warm und hatten kaum Kohlensäure. Immerhin gab es kostenlose Wasserflaschen mit und ohne Kohlensäure.
Manche Angestellte des Hotels waren bemüht, aber mit der großen Zahl der Gäste oft heillos überfordert. Andere wiederum waren sehr unfreundlich zu uns. Getränke in der Kantine gab es in der Regel erst, wenn man schon längst mit dem Essen fertig war. Den Service musste man sich durch ständige Trinkgelder erkaufen. Wir haben uns immer wie Bittsteller gefühlt und haben uns ständig bemüht, sehr freundlich zu sein, damit man uns nicht ganz ignoriert. Wenn man einmal ein Anliegen an die Rezeption richtete, wartete man vergeblich auf die Bearbeitung. So mussten wir einen ganzen Tag ohne Strom auskommen, obwohl nur die Sicherung ausgetauscht werden musste.
Das Hotel liegt in der sogenannten Touristenzone Mahdias, es gibt zwei Souvenirläden und einen kleinen Zoo, ansonsten ist die Gegend jenseits des Küstenstreifens vermüllt und unbebaut. Mit einem Taxi kommt man aber für umgerechnet 1,50 Euro in kurzer Zeit nach Mahdia.Bis zum Flughafen Enfidha braucht man mit dem Zubringerbus knapp 3 Stunden.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
In der Poolanlage gibt es viele Nichtschwimmerbereiche für Kinder. Viele Fliesen waren abgesprungen (Verletzungsgefahr) und die Fugen großflächig verschimmelt. Wer eine Liege am Strand ergattern wollte, musste um 6.00 Uhr morgens aufstehen!!! Der kleine Hotelstrand war zwar an sich schön, aber mit Liegen gepflastert und von sehr nervigen Strandverkäufern übervölkert. Nach 7.00 Uhr musste man sich meist mit einer Liege am Pool begnügen. Dort wurde man ganztägig und extrem laut mit einem immer wiederkehrenden Repertoire von 20 Songs beschallt! Auch am Pool war nach 8.00 Uhr manchmal keine Liege mehr zu bekommen. Wer ein frisches Handtuch und eine Auflage wollte, musste sich in die Schlange der wartenden Hotelgäste einreihen. Wenn die Handtücher mal wieder alle waren, konnte das schon mal eine halbe Stunde dauern. Es gab allerdings keine Garantie dafür, dass die Handtücher frisch und nicht schon benutzt waren. Die Kinderbetreuung wurde von den deutschen und italienischen Reiseveranstaltern gestellt und war sehr gut. Unser Sohn hatte viel Spaß. Die Räumlichkeiten waren allerdings heruntergekommen und der Spielplatz verfallen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im September 2012 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Andreas |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 8 |