- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Das Marina View Hotel Port Ghalib ist ein Familienhotel mit internationalem Flair. Seine beseelte Atmosphäre macht es zu einem ganz besonderen Ort. Möglich wird das durch seine Lage etwas außerhalb der eigentlichen Marina (wenige hundert Meter) in einer Siedlung, die hauptsächlich von hier arbeitenden Ägyptern bewohnt wird. Hier befindet man sich also tatsächlich in Ägypten und nicht in einem beliebigen sterilen Resort. Und damit lernt man die ungespielte Ungezwungenheit und Freundlichkeit der Ägypter dann auch hautnah kennen. Das Hotel ist ein sehr guter Ausgangspunkt für Tauch- und Schnorcheltouren und war insofern für mich hervorragend geeignet. Trotz Pauschalreise hatte ich hier das Gefühl auf einer Individualreise zu sein.
Boxspringbetten auf denen man sehr gut schläft, schöne Nischen und ein kleiner Balkon oder Vorsprung. Die Einrichtung ist etwas in die Jahre gekommen, aber sehr sauber und funktional. Im Schrank befindet sich ein kleiner Tresor. Ich selbst habe den nicht benutzt und hatte aber nie das Gefühl das meine Siebensachen entwendet werden könnten. Folglich ist auch nichts weggekommen. Das fließende Wasser ist sauber; es soll aber weder zum Trinken noch zum Zähneputzen verwendet werden. Hier nutzt man, wie in Ägypten üblich, Wasser aus Flaschen, die auch im Hotel erworben werden können. Bei mir gab es einige kleinere (wirklich unwesentliche) Beanstandungen, die aber sofort mit den zur Verfügung stehenden Mitteln behoben wurden. Dass die Schiene des Duschvorhangs etwas schief saß hat mich nicht gestört und die Funktion auch überhaupt nicht beeinträchtigt. Die Dusche selbst war nicht übergroß, aber schon sehr geräumig. Die Klimaanlage hat sehr gut funktioniert. Die Zimmer und das Bad sind nicht riesig, aber für den oder die Normalurlauber völlig ausreichend. Den Fernseher im Zimmer habe ich nicht benutzt; im Unterschrank war ein Kühlschrank untergebracht, der seinen Dienst sehr gut versehen hat. Bei mir war dies wegen Dauer-Medikamenten wichtig, die gekühlt werden müssen. Die Steckdosen sind die landesüblichen Bauteile und schließen mit der Wand ab. Durch diese Bauweise passen sowohl Euro- als auch Schukostecker. Bei Eurosteckern kann es aber sein, dass die etwas wackelig in der Dose hängen. Schuko-Stecker fixieren sich nach meiner Erfahrung besser. Bettwäsche und Handtücher wurden mindestens zweimal in der Woche unaufgefordert gewechselt. Es gab keine Kakerlaken, Bettwanzen, Moskitos oder sonstige ungewollten Mitbewohner. Achtung: Immer an den Schlüssel denken! Der Deponie-Schlitz für die Schlüsselkarte im Zimmer dient wirklich nur dem Deponieren und hat sonst keine Funktion. Auf- und zugeschlossen wird ausschließlich mit dem klassischen Schlüssel. Die Klinke zum Flur öffnet die Tür nicht; selbst wenn nicht abgesperrt ist.
Ich hatte Vollpension und habe es nicht bereut, dass ich morgens, mittags und abends im Hotel gegessen habe. Die Auswahl war reichlich und immer genug von allem da; geschmacklich alles sehr gut (wobei ich immer etwas nachgesalzen habe, aber ob man das will muss man selbst ausprobieren). Neben fixen Bestandteilen wie etwa Salaten gab es täglich wechselnde Schwerpunkte. An manchen Tagen wird am Abend auch ein Themenessen angeboten, etwa typisch ägyptische Küche. Alle frischen Zutaten stammen aus Ägypten. Wie im Orient üblich sind die Süßspeisen wirklich sehr süß. Für mich als Diabetiker war es stellenweise nicht ganz einfach, diesen Kalorien-Tsunami einzudämmen. Trotzdem hat sich das Naschen gelohnt. Ergänzend zum Speisesaal gibt es noch eine Innen- und eine Außenbar. Die Innenbar ist bis spät abends besetzt. Die Zutaten für die Cocktails stammen großteils aus Ägypten; Whiskey-Nobelmarken etc. sollte man hier nicht erwarten. Die Einrichtung ist einfach und eher funktional. Der Speisesaal ist sehr hell und klimatisiert. Insgesamt fühlte ich mich wie im "Hotel International"; herzlich und ursprünglich und eben nicht kühles Understatement und mit Nobelmarken übersäte Garderobe.
Das Personal ist freundlich, höflich und erfüllt alle Wünsche, sofern machbar. Küchenpersonal und Betreuungen sind zu kleinen Späßen aufgelegt, was mir sehr gut gefallen hat und einen Teil der Atmosphäre ausmacht. Trinkgeld ist nicht erforderlich, wird aber natürlich gerne angenommen. Es ist aber ausdrücklich nicht Bestandteil der Hotel-Philosophie. Wenn es einmal anders sein sollte wird vorher darauf hingewiesen.
Das Hotel liegt nicht direkt an der Marina, sondern etwas außerhalb in einem Ortsteil, in dem sich u.a. auch die Wohnungen der Ägypterinnen und Ägypter befinden, die in Port Ghalib arbeiten. Üblicherweise wohnen diese in anderen Orten und sind nur saisonal in Port Ghalib. Die Fahrt von und zum Flughafen Marsa Alam dauert nur etwa 25 Minuten inklusive der Checkpoints. Vom Fluglärm selbst merkt man in Marina View Hotel so gut wie gar nichts. Auch der Verkehrslärm vor Ort ist so gut wie gar nicht wahrnehmbar. In diesem Ortsteil gibt es auch einige Supermärkte, in denen man sich bei Bedarf selbst versorgen kann. Ebenso ist eine Bankstelle ist vorhanden. Hier hat man überall das Gefühl wie ein Einheimischer und nicht wie Tourist angesehen zu werden, dem man jetzt möglichst viel Geld abhandeln soll. Man zahlt die gleichen Preise wie Einheimische. Zu dem eigentlichen Hauptteil von Port Ghalib führt ein Fußweg, der von einer großen und sehr schönen Parkanlage gesäumt ist. Dort kann man in einer wunderschön, orientalisch gestalteten Umgebung Ausblick, Gastronomie und viele Shops aufsuchen und genießen. Auch Live-Musik wird geboten. Abends verkehrt ein Shuttle von und zum Marina View Hotel. Hier ist allerdings das obligatorische Feilschen und Handeln zuhause. Vom Hotel aus kann man etliche Ausflüge in die Umgebung buchen - teilweise von anderen Anbietern, teilweise vom Hotel selbst durchgeführt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Tauch- und Schnorcheltouren; aber nicht nur. Das Hotel verfügt über einen eigenen Strand auf der Südseite der Marina; etwa 4 Kilometer entfernt. Hier verkehrt stündlich ein Shuttle von und zum Hotel. Vor Ort ist auch eine kleine Bar, und es werden diverse Animationen geboten (Fußball, Volleyball, Schnorcheln, Stretching). Toiletten und Duschen sind vor Ort und in einem guten Zustand. Der Strand selbst ist wunderschön, und der dazugehörige Teil des Riffs ebenso und für Schnorchel-Anfänger und -Profis gleichermaßen geeignet. Wer nicht bis ans Meer will der kann seinen Tag auch am hoteleigenen Pool verbringen. Abends werden verschiedene Animationen angeboten - so auch eine Feuerschlucker-Show, die mir sehr gut gefallen hat. Das Marina View Hotel ist kein Super-Luxus-Hotel. Hier kann schon mal etwas schief sitzen oder knarren. Insgesamt ist es aber sauber und in Schuss, und die Belegschaft ist sofort zur Stelle, wenn mal etwas nicht passt. Und die geräumige Lobby ist großzügig und liebevoll gestaltet. Für mich hat das Hotel eine beseelte Ausstrahlung; ein Ort, zu dem ich sehr gerne wieder zurückkehren werde. Dem Hotel angegliedert ist auch ein kleiner Shop, in dem typische Utensilien für einen Urlaub am Roten Meer zu akzeptablen Festpreisen (!) angeboten werden. Ein Handeln ist hier weder möglich noch erforderlich - was ich als sehr angenehm empfunden habe. Im Hotel selbst wird Arabisch und vor allen Dingen Englisch gesprochen; etliche der Hotel-Angestellten haben gute bis sehr gute Englisch-Kenntnisse. Zur Zeit meines Aufenthaltes war die Rezeption mit einem Mann besetzt, der auch sehr gut Deutsch sprach. Agnieszka, die zusammen mit ihrem ägyptischen Mann Mohammed das Hotel führt, stammt aus Polen. Beide sprechend perfektes Englisch. Sie sind äußerst angenehm und versuchen bei individuellen Wünschen zu helfen wo sie nur können. Der Großteil der Gäste stammt aus Polen - das hat mit Agnieszka zu tun. Und viele dieser Gäste sind schon etwas älter und beherrschen kein Englisch. Insofern ist die Kommunikation mit ihnen etwas schwierig. Aber ein Lächeln und ein "Hello" oder ein "Dzien Dobry" werden in aller Regel auch mit einem Lächeln belohnt und der Gruß freundlich erwidert. Ansonsten vermittelt Agnieszka unermüdlich auch diesen Gästen die wichtigsten Informationen und steht, wie auch für alle anderen, gerne für Unterhaltungen bereit. Jüngere Gäste aus Polen sprechen in aller Regel sehr gut Englisch und man kommt üblicherweise schnell in Kontakt. Die Alkohol-Exzesse und die Unordentlichkeit, die Polen manchmal nachgesagt werden, kann ich nicht bestätigen. Ich habe im Marina View Hotel die exakt gegenteiligen Erfahrungen gemacht. Überall herrschte unter den Gästen Disziplin und Freundlichkeit; es gab kein Gedrängel und es wurden bei den Mahlzeiten auch keine Teller übervoll gemacht. Neben den Gästen aus Polen stellen die Deutschen und Ägypter die nächstgrößeren Gruppen. Auch Italiener, Franzosen und Briten kann man antreffen. Ägypter steigen oft mit der Familie, also mit Kindern im Marina View Hotel ab. Im Umkehrschluss kann man daraus erkennen, dass das Hotel auch ein Familienhotel ist. Insgesamt hat das Marina View Hotel ein weltoffenes, familiäres Flair. Für alle, die weniger auf livrierte Diener und blitzblanke Türklinken sondern mehr auf Atmosphäre aus sind ist es genau die richtige Wahl. WLAN: Freies WLAN ist vorhanden; auf den Zimmer (geäteabhängig) aber nicht unbedingt ständig nutzbar. Die Performance kann schwanken. Sicherheit: Hier gibt es absolut keine Kriminalität. Der momentan tobende Gaza-Krieg hat hier ebenfalls keine Auswirkungen. Dieses Thema sollte man im Dialog mit den Einheimischen nicht unbedingt anschneiden. Ich habe es natürlich trotzdem getan, um mehr über die Sichtweise der Ägypter zu erfahren. Diese Gespräche waren allesamt sachlich; man sollte aber die Sichtweise der überwiegend jungen Ägypter vor Ort, die sich eher an der Bevölkerung des Gaza-Streifens orientiert, dann auch respektieren. Radikaler Islamismus war nirgends zu spüren; eher ein Mitgefühl für alle, die unter diesem Krieg leiden.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Marina View Hotel Beach mit Busshuttle, Bar mit Sitzgelegenheit und Animationsfläche, Bedienung, Animation (Stretching), Fußball, Volleyball (hier spielen die weiter oben erwähnten Sprachgrenzen der Gäste überhaupt keine Rolle) und auf Wunsch auch Schnorchel-Führung. Am Strand gibt es Liegen und Sonnenschirme. Der Stand selbst besteht aus feinem Sand und wird ständig sauber gehalten. Toiletten und Dusche sind in der Nähe; beides sauber und funktionstüchtig. Für den Zugang zum Meer - um zu baden oder zu schnorcheln - benötigt man unbedingt Aqua-Schuhe; bei Bedarf können diese im hoteleigenen Shop erworben werden. Das Riff selbst ist wunderschön; alle die ich dort getroffen habe haben davon geschwärmt. Hotel: Poolanlage zum Relaxen; sehr sauber und in Schuss. Animation: Wechselnde Animation und Veranstaltungen; mir hat besonders die "Fire-Show" gefallen. Ausflüge: Organisierte Touren mit Schwerpunkt Schnorcheln/Tauchen, aber nicht nur. Die entsprechenden Informationen sind angeschrieben - am Einfachsten ist es aber wenn man Agnieszka selbst fragt. ;-) Ansonsten gibt es am Abend ein Busshuttle zur eigentlichen Marina mit ihren Angeboten. Wermutstropfen: Nicht alles ist frei zugänglich; einige Ecken sind, wie auch in anderen Touristen-Hotspots weltweit, den Gästen der Luxusresorts vorbehalten. Nachtleben: Shuttle zur eigentlichen Marina in Port Ghalib. Es gibt aber im Hotelgelände auch etliche eigene Veranstaltungen; etwa die Fire-Show. Wellness & Spa: Hier muss ich passen; vor lauter Schnorchel-Begeisterung habe ich diese Angebote erst gar nicht wahrgenommen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im November 2023 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Thomas |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 1 |