Marriott Hurghada Beach Resort

Das Hotel ist super. Entspricht absolut den vergebenen 5 ägyptischen Sternen, was etwa europäischen 3-4 Sternen gleichkommt. Es ist gut geplant, offensichtlich erst wenige Jahre alt, sehr sauber und gepflegt, mit freundlichem Personal und gutem Essen. Glücklicherweise bietet es kein AI und das Publikum ist entsprechend etwas gehoben. Die Besucher kommen aus aller Herren Länder, Deutsche, Briten, Russen, Ägypter, Holländer, Schweizer, Franzosen - kein Nation dominierte, und keine fiel unangenehm auf. Hotelsprache ist englisch. Es gibt ein paar Shops, ein Internetcafe, und ungefähr 5-6 Bars & Restaurants. Die Preise sind absurd: eine Stunde Internetsurfen LE 55, ein Flasche Wasser LE 16, ein Stella LE 30!!! Da um das Hotel absolut nichts ist, muss man zumindest für alkoholische Getränke und Internet diese Preise zahlen. Wasser, Softdrinks und Knabberkram kann man in dem winzigen Laden schräg gegenüber zu ägyptischen Preisen kaufen. Es ist auch kein Problem, ausserhalb gekauftes mit ins Hotel zu nehmen. Warum man in Hurghada Urlaub macht, ist mir ein Rätsel. Einer der trostlosesten, langweiligsten, deprimierendsten Orte, an denen ich jemals war. Ein 40km langer Ort, und sie haben es nicht geschafft, auch nur mal einen km davon in eine nette, schöne Strandpromenade mit Cafes zu verwandeln. 40kam, und keine Möglichkeit, mal schön am Meer spazierenzugehen, weil all die runtergewirtschafteten 3*-AI-Buden ihre Strände abriegeln wie Fort Knox. Kein einziger schöner, hochwertiger Laden irgendwo, kein anständiger Latte Machiatto zu kriegen, nur ramshcige Läden und schäbige Restaurants. Ich war unfreiwillig am Ende einer Gruppenreise dort abgekippt worden, und dachte, für drei Badetage würde es schon okay sein, aber ich hatte schon am zweiten Tag Langeweile und Depressionen. War mein zweites und definitiv letzes Mal dort.

Zimmer sind toll, gross, mit riesigen Betten. Alle mit grossem Balkon und Meerblick (teilweise aber auch seitlicher Bauruinen-Blick). Grosses Bad mit Wanne und vorm Bad extra Platz zum Föhnen, mit Spiegel. Möbilierung 08/15, recht neu, sauber, alles heil und gut in Schuss. 30 TV-Programme, davon 2 deutsch (vox + zdf). Handtücher jeden Tag frisch und flauschig. Reinigung immer top. Minibar, Safe, grosser Schrank, auch sonst viel Staufläche. Etwas hellhörig. Klimaanlage recht laut.

Hab nur das Hauptrestaurant genutzt. Das war richtig gut. Frühstück sehr gut und reichlich, mit allem was man möchte, auch Müsli, frisches Obst, Marmeladen, Wurst, mehrere Sorten Joghurt. Rühreier + Omelettes sowie Waffeln und Pfannkuchen werden nach Wunsch frisch zubereitet. Alles ist frisch, schön präsentiert, und schmeckt. Ebenso das Abendessen in Buffetform. Jeder Abend steht unter einem anderen Thema, wobei es natürlich doch immer auf Beef-Veal-Chicken mit Reis-Kartoffeln-Vegetables hinausläuft, aber letzendlich bleibt es eben Massenverpflegung, da hat ein Koch eben nicht so viele Möglichkeiten. Es schmeckte jedenfalls immer gut, war heiss, appetitlich angerichtet und reichlich. Es gibt immer Suppe und Vorspeise, eine Brotauswahl, und eine Pastastation.

Hier kann man absolut nicht meckern. Personal superfreundlich und - für ägyptische Verhältnisse - auf zack. Meistens funzt alles. Zimmer immer topgereinigt, im Restaurant wird man meist recht prompt bedient. Klar reissen sie einem auch hier immer die Teller weg, während man noch kaut, und das Besteck gibt es immer in unterschiedlicher Zusammensetzung, morgens gibt's mal Kaffeetassen und mal Kaffeebecher, aber das sind eben so ägyptische Besonderheiten, da kann man nichts machen. Insgesamt sind alle sehr bemüht, freundlich, aufmerksam aber nie aufdringlich. Belästigungen, anquatschen etc kam nie vor, auch wenn ich allein am Strand lang. Ungewöhnlich und ganz angenehm: an der Rezeption und im Restaurantbereich arbeiten auch einige Frauen.

Der ganz grosse Schwachpunkt des Hotels. Die Lage ist erstens denkbar unschön: eingequetscht zwischen eine Bauruine rechts und den verlassenen Strand mit dem Rundbau des aufgegebenen Sheraton links. Deprimierender geht's kaum noch. Zweitens ist die Lage denkbar ungünstig. Nämlich im Niemandsland zwischen Sekalla und der Hotelzone. Geht man raus aus dem Hotel, ist da nur die Strasse. Sonst nichts. Nach Sekalla kann man zur Not laufen, gut 20 Minuten strammer Fussmarsch, wenn man es mag, an der gottverlassenen bürgersteiglosen Landstrasse im Staub an den Baustellen vorbeizustolpern, alle 3 Sekunden von nem Taxi angehupt zu werden und - als Frau allein - von den Bauarbeitern angequatscht zu werden. Zurück nimmt man besser eins von den Halsabschneider-Taxis, die ihre nagelneuen Taxameter nicht benutzen und unter 20 Pfund noch nicht mal den Motor anschmeissen, oder eines der Sammeltaxis (Wahlweise: blonde Frau allein unter ägyptischen Hotelangestellten sitzend, oder allein im Taxi und dann mit dem Fahrer rumdiskutieren, dass man nur 1 LE fürs Sammeltaxi zahlt und nicht den "special fare" für's "special taxi", zu dem das Sammeltaxi plötzlich mutiert ist). Die Lage wäre ja noch zu ertragen, wenn das Hotelgelände wenigstens gross wäre und etwas Bewegungsfreiheit böte. Ist aber nicht so, es ist winzig. 150 Meter breiter Strand, keine Gartenanlage o.ä., koleiner Poolbereicht. Am Strand lang kann man auch nicht, alles abgeriegelt. Willkommen im Urlaubsgulag. 2 Sterne, weil null Meter Weg zum Strand.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Es gibt ein Fitnesscenter mit Sauna etc, was ich nicht genutzt habe. Denke aber, es wird dem Anspruch des Hotels entsprechend gepflegt sein. Eine kleine Shoppingzeile mit überteuerten Läden. Ein überteuertes Internetcafe mit drei leidlich schnellen Rechnern. Einen Kidsclub (für 4-12 Jahre). Softe Animation, um die unweigerlich eintretende Langeweile totzuschlagen: Volleyball, Wasserball, Belly Dancing, Aerobic. Abends immer eine "Show", ca 1 Stunde. Hab's mir einmal angetan. Die Jungs bemühten sich wirklich sehr. Einige Gäste fotografierten die Show. Wie langweilig kann es einem im Urlaub werden? Der Pool ist vergleichsweise klein. Keine Rutschen o.ä. für Kinder, nur zwei Wasserballtore. Der Strand ist ein Witz. 300 Liegen auf 150 Meter Länge gequetscht, idyllisch gelegen direkt neben einer Marina, wo die Tauchboote Schiffsdieselgestank in die Luft blasen. Immerhin flach abfallend für Kinder. Die vorgelagerte künstliche Insel ist nett, versperrt aber den Blick aus offene Meer komplett, und bietet selbst kaum Liegefläche, da gepflastert (der Sinn des ganzen erschloss sich mir nicht so ganz). Keine Möglichkeit zum Spazierengehen am Wasser oder überhaupt für Bewegung. Ich hatte schon am 2. Tag den Käfigkoller. Allenfalls Hardcore-Strandlieger können es hier 2 Wochen aushalten. Auch für Kinder nicht ideal, da kaum Bewegungsfreiheit und nichts zu entdecken (es sei denn man lässt sie auf die Ruinen in der Nachbarschaft los).