Meder Resort Hotel

Allgemeines: Das Hotel ist erst 2 Jahre alt und macht einen sehr gepflegten und sauberen Eindruck. Es liegt am südlichen Rand von Kemer mit einem schönen blick auf die naheliegenden Berge. Anders als manchmal zu lesen, war das Hotel nicht überwiegend von russischsprachigen Gästen, sondern zu 90 % von Leuten aus Belgien besucht. Der kleine Rest verteilte sich auf Russland, Deutschland, Israel und die Niederlande. Unter den vielen belgischen Gästen gab es nur eine einzige Familie mit Kindern. Zum Glück waren einige Familien aus Deutschland und Russland mit kleineren Kindern da. Besonders die russischen Kinder mit ihren übrigens sehr freundlichen Eltern sorgten dafür, dass die abendliche Mini-Disco für unseren Kleinen zu einem Spaß und nicht zur Solonummer wurde. Lage: Die Lage des Hotels ist prima: Zum Strand sind es rund 400 m, die man bequem zu Fuß oder auch mit dem hoteleigenen Shuttelebus erreichen kann. Das Ortszentrum von Kemer ist auch in einigen Minuten zu Fuß erreichbar. Der gesamte Ort besteht überwiegend aus typischen Touristengeschäften, wo gefälschte Markenware und viel Kitsch angeboten wird. Viele Preise sind zu hoch; wenn überhaupt, lohnt sich ein Kauf nur nach zähem Feilschen um Rabatte. Service: Den Service empfanden wir im gesamten Hotel als wirklich ausgezeichnet. Obwohl (oder vielleicht gerade deswegen?) nur wenige Kinder im Hotel waren, waren alle außergewöhnlich kinderfreundlich. Anlass zu Beschwerden hatten wir keinen. Überall war es sehr sauber. Mit einer Ausnahme: Im unteren Snack-Restaurant herrschte zuweilen ein ungenehmer Geruch, der an saure Milch oder Schlimmeres erinnerte. Bei genauerem Hinsehen stellte sich hier auch heraus, dass Kaffee- und Getränkeautomaten nicht so sauber wie im übrigen Hotel waren. Zimmer: Die Zimmer sind groß und freundlich, auch wenn der Kleiderschrank etwas größer hätte sein können. Die Technik funktionierte während unseres Aufenthalts problemlos. Die Zimmer bieten somit beste Voraussetzungen für einen ruhigen und erholsamen Urlaub. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Zimmer längst nicht so hellhörig sind, wie man es sonst durchaus auch in Hotels der gehobenen Kategorie erleben kann. Gastronomie: Am Essen gab es für uns kaum etwas auszusetzen. Das Frühstück war nicht überragend, doch es gab zweimal täglich eine große Auswahl an leckeren warmen Speisen. Wer hier nichts findet, dem ist wohl nicht mehr zu helfen. Die abwechslungsreichen Speisen waren stets frisch und ansprechend präsentiert. Das a la carte Restaurant war bereits geschlossen. Sport/Spiel/Pool/Strand/Animation: Eindeutig die Schwachpunkte des Hotels: Die Animation bestand aus zweimal täglich Wasserball und Wassergymnastik sowie Dart. Dabei entwickelte sich das Wasserballspiel regelmäßig zu einer wilden Planscherei. Die Wassergymnastik war zwar nett, ist aber wohl eher etwas für ältere Semster. Die kleine Bühne wurde überwiegend nur für die abendlich Mini-Disco genutzt. Manchmal auch für eher öde Mitmachspiele, deren "Sinn" es offensichtlich war, dass sich die Teilnhmer vor den Zuschaueren zum Narren machen. Wer im Urlaub am Abend gerne ein wenig Show oder Unterhaltung genießen möchte, ist im Meder fehl am Platze. Auf Nachfrage erklärte und der für Animation verantwortliche junge Mann, dass im Meder nur eine "Soft animation" angeboten werde. Einen solchen Begriff haben wir allerdings in keiner Hotelbeschreibung gefunden. Trotz der großen Kinderfreundlichkeit muss man sagen, dass das Hotel für Kinder nur wenig geeignet ist: Das sog. Kinderbecken ist kaum 10 qm groß und der Zugang zumeist von den Liegen (kinderloser) Gäste vergestellt. Einen kleinen Spielplatz und Wasserrutschen für Kinder sucht man in diesem Hotel vergeblich. Es gibt einen Mini-Club, der von einer sehr freundlichen Belgierin geleitet wird. Außer Stiften, Papier und einer lieblos zusammengestellten Spielzeugkiste hat sie jedoch kaum Sachen zur Verfügung, die Kindern Spaß machen. Hinzu kommt für alle nicht-belgischen (niederländischen oder franz.) Kinder die Sprachbarriere, denn welches kleine Kind aus Russland oder Deutschgland spricht schon Englisch? Sehr enttäuschäuschend für einen all inclusiv-Urlaub in einem 5-Sterne-Hotel war der "Service" am hoteleigenen Strandabschnitt: Hier gab es nur (teilweise verdorbene!) Fruchtsaftgetränke und einfache Sandwiches. Wer auch nur eine Plastikflasche Wasser oder ein Tässchen Kaffee am Strand trinken möchte, muss dafür 2 $ zahlen - das halten wir für einen schlechten Witz. Die gesamte Strandbar machte einen ziemlich schmuddeligen Eindruck, und die Toiletten waren in einem erbärmlichen Zustand. Der Strand in Kemer ist bekanntlich kieselig, aber man kann problemlos barfuß laufen. Die Sauberkeit ist nicht so berauschend; teilweise waren die Mülleimer so verrostet, dass der Müll unten durchfiel und dann in der Gegend herumlag. Tröstlich war dagegen die hervorragende Wasserqualität sowohl am Strand als auch im Hotelpool. Außerdem war das Wasser Anfang Oktober noch angenehm warm. Fazit und Tipps: Unter dem Strich hatten wir einen angenehmen Urlaub bei schönsten Spätsommerwetter. Aber ehrlich gesagt können wir dieses Hotel nicht weiterempfehlen - zumindest nicht für Familien mit Kindern. Da haben Hotels vergleichbarer Kategorie einfach mehr zu bieten! Für kinderlose Paare, die zudem ihrem Urlaub lieber am Hotelpool als am Strand verbringen, dürfte das Meder Resort hingegen ein heißer Tip sein. Noch etwas: Unbedingt einen eigenen Wecker mitbringen, denn trotz mehrfacher Zusicherung wurden wir morgens vor unserer Abreise nicht von der Hotelrezeption geweckt, was in einem 5-Sterne-Hotel ganz einfach nicht passieren darf.

Beliebte Aktivitäten

• Strand