Meliá Cala Galdana

Wir haben das Hotel Sol Gavilanes gebucht, weil die bisherigen Bewertungen sich ganz gut anhörten. Es stimmt wirklich, dass im Hotel sehr viel britisches Publikum verkehrt. Ansonsten waren auch sehr viele Familien da (ein Kind schreit immer irgendwo) und viele Pensionäre (denen es in Deutschland/Großbritannien wohl noch zu kalt war). Zum Pool (gechlort, kein Salzwasser) kommt man, wenn man bei der Rezeption vorne rausgeht (liegt direkt neben der Hoteleinfahrt, ist klein und auch sehr ruhig) oder über die Sonnenterasse, wo auch morgens und abends das Essen serviert wird (es ist aber nicht so toll, wenn beim Frühstück die Leute im Bikini an einem vorbeitänzeln). Der Strand ist aber so schön, dass man den Pool eigentlich nicht braucht (Poolzeiten 9-20 Uhr). Abends ist die Terrasse fantastisch und man kann bei letzten Sonnenstrahlen zu Abend essen (ich wollte gerade schreiben „das Dinner geniessen“, aber zum Thema „Essen“ siehe weiter unten...... In der unteren Etage des Hotels befindet sich auch ein kleiner Supermarkt (allerdings teurer als der Supermarkt im Ort). Um die teuren Preise für Sonnenschirme am Strand zu vermeiden, vielleicht schon einen Sonnenschirm von zu Hause mitbringen. Luftmatratzen kann man in den Souvenirläden relativ günstig erwerben: Wir haben eine für € 2,20 bekommen. Die Insel ist sehr klein, und eigentlich sind nur die Städte Ciutadella und die Hauptstadt Mahón sehenswert (Fornell im Norden ist nicht so interessant). In Mahón unbedingt eine Hafenrundfahrt mit dem Glasboden-Katamaran machen (€ 8,50/Person).

Die Zimmer sind alle sehr eng, aber ansonsten relativ sauber. Es ist überall nur ca. 30 cm Platz zwischen TV und Bett (das seitwärts gehend durchrutschen ist uns schon ins Blut übergegangen!). Deutsche Sender: ZDF, VIVA und Euro Sport. Es gibt nur auf einer Seite des Hotels Fahrstühle. Hat man nicht in deren Nähe ein Zimmer, muss man elendig lang die Gänge entlang laufen. Die Zimmer haben Klimaanlage und Deckenventilator, haben wir aber nicht benötigt. Chipkarten anstelle von Schlüssel. Außerdem ist das Hotel sehr hellhörig.

Jetzt kommen wir zu den ausschlaggebenden Aspekten des Urlaubs: Das Essen war einfach grottig (für unseren deutschen Geschmack). Nach zwei Tagen haben wir uns jedenfalls schon gefragt: Müssen wir denn schon wieder zum Essen? Wir hatten Halbpension gebucht und es ziemlich schnell bereut. Das (englische) Frühstück war jeden Tag haargenau das gleiche! Ziemlich ölige Rühreier, halbgare Spiegeleier, fettige Speckstreifen, trockenes Brot, unreifes oder auch schon matschiges Obst (die aufgeschnittene Honigmelone und filetierten Orangen waren jedoch okay und als einziges geniessbar). Es gibt kein Nutella oder Honig. Die plörrigen Säfte kommen aus einem Automaten. Allerdings gibt es jeden Morgen für die ersten Gäste Sekt (billige Variante!). Zu Abend wurde es nicht viel besser. Es wurde immer Fisch und Fleisch frisch an 2 Herden zubereitet, aber nie genügend für alle Gäste (organisierte Knappheit. Ha! Als ob wir das nicht merken würden!). Dazu gab es verkochtes Gemüse, wässrige Suppe, immer gleiches geschnippeltes Gemüse (Tomaten, Eisbergsalat, Gurke), welches man sich selbst als Salat kreieren musste. Wird auf die Dauer langweilig. Die Pommes Frites (die es übrigens sogar schon zum Frühstück gibt! * schüttel *) waren meistens schon kalt und sehr fettig. Die Getränkekarte: Unverschämt teure Preise für mittelmäßige Weine – z.B. € 7,50 für den günstigsten halben Liter Wein! Frühstück und Abendessen kann man jedoch im geschlossenen Speisesaal oder oben auf der Dachterrasse einnehmen (abends noch klasse Sonnenschein!). Wer also nicht zunehmen will, ist in diesem Hotel genau richtig! Die Bewertung meines Vorgängers kann ich also ganz und gar nicht verstehen: Überfressen? Moderate Preise? Muss ein anderes Hotel gewesen sein!

Das Personal an der Rezeption ist mäßig freundlich. Ich hatte aber den Eindruck, dass nicht alle gut geschult waren. Bei Eintreffen haben wir überhaupt keine Infos erhalten. Man musste dem Personal „alles aus der Nase“ ziehen und sich alles selbst zusammen suchen (das gilt übrigens auch für unseren Reiseleiter von Neckermann). Das Englisch ist manchmal ein bisschen holprig. Am besten direkt an den Deutschen Herrn Peter wenden! Das Servicepersonal in den Speisesälen lächelt selten und ist sehr kurz angebunden (viele verstehen kein Wort Englisch oder wollen es auch nicht). Internetzugang: € 2 für eine halbe Stunde, € 3 für 1 Stunde (Zugang über Passwort von der Rezeption). Strandhandtuch-Kaution: € 10,-. Liegen am Strand: € 7,-. Sonnenschirme: € 5,- (viel zu teuer). Am Strand sind aber große Bäume, die genügend Schatten spenden, wenn es mal zu heiß wird. Auto mieten konnte man über unseren Reiseservice von Neckermann (Versicherung ohne Selbstbeteiligung möglich, 3 Tage für ca. € 128,-). Benzin ist günstiger als in Deutschland: ca. € 0,95/Liter.

Das Hotel ist an einen steilen Hang gebaut, so dass die Rezeption in einem der oberen Stockwerke ist (Eingang nach hinten) und der Ausgang zum Strand sich ganz unten befindet. Allerdings könnte man, wie in vielen Hotelbeschreibungen der Reiseveranstalter zu finden, denken, dass man von der letzten Etage direkten Zugang zum Strand und der davor liegenden Promenade hat. Das stimmt aber nicht; man muss noch eine Treppe bewältigen oder den flachen, schmalen Zugang runterlaufen. Dieser ist allerdings sehr steil und holprig. Ein Rollstuhlfahrer schafft es mit Sicherheit in 3 Sekunden von 0 auf 100 und landet schließlich mit einem Salto kopfüber im Sand! Der Strand ist übrigens superklasse, am saubersten ist er direkt vor dem Hotel. Geht man weiter nach rechts findet man schon ein paar Zigarettenkippen etc. im Sand (am Strand stehen aber überall Zigaretten-Müllbehälter, die man auch wirklich benutzen darf! Sind keine Deko!). Die Promenade ist sehr klein, die Spaziergänge fallen hier sehr kurz aus. Joggen kann man auch nur auf den Strassen, das ist aber nicht zu empfehlen! Zu der kleinen Einkaufsmeile geht man ca. 5 min. Abends sind die Felsen an der Bucht sehr schön beleuchtet.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Von der Tagesanimation haben wir eigentlich gar nichts mitbekommen. An der Rezeption gibt es zwar einen Infoterminal, aber es steht nirgendwo geschrieben, wo man sich trifft etc. Einige Aktivitäten haben komische Bezeichnungen, die an der Rezeption nicht immer erklärbar waren. Das Abendprogramm ist ganz okay, obwohl wir hier meistens nur den Schluss mitbekommen haben, denn wir verbrachten die Abende lieber in dem Irish Pub in der Nähe oder gingen Spazieren. Bei den Musik-Programmen fehlte allerdings eine Fläche zum Tanzen. Stattdessen saß das Publikum immer gelangweilt und inaktiv auf Stühlen direkt vor der Bühne..... Man kann übrigens bei vielen anderen Hotels während der Abendunterhaltung reinschnuppern, meistens ohne Eintritt zu bezahlen. Es lohnt sich, die Infotafeln vor den Hotels zu vergleichen. Direkt am Hotel befindet sich eine Tauchschule, deren Service wir aber nicht in Anspruch genommen haben.