Meliá Tortuga Beach

Das Hotel war bei unserer Ankunft, Ende Juni, baulich gesehen fertiggestellt. Die Anlage ist die erste in Betrieb genommene Anlage an einer lang gezogenen Bucht. Nebenan, durch eine weitere Baulücke vom Tortuga getrennt, baut die Melia Gruppe ein weiteres Ressort, das Dunas. Ab und zu hört man von dort Baulärm, was aber nur am Strand wahrgenommen werden kann. Bei unserer Ankunft wurden wir in einer der großzügigen Villen untergebracht, die aus einem Wohn-/Essbereich, drei getrennten Schlafzimmern und ebensovielen Bädern bestehen. Ein weiteres Highlight waren die beiden Terassen, die ebenfalls gut zu nutzen waren, zumindesten die seeseitige. Was die Sauberkeit betrifft, gibt es folgendes aus unserer Sicht anzumerken: Trotz der täglich Reinigung unserer Unterkunft (TOP!) stank es nach der Benutzung des Bades im Erdgeschoß penetrant und ziemlich übel nach Abwasser. Ausserdem hatten wir wiederholt/täglich mit Ungeziefer (Ameisen/XXL-Kakerlaken/Schaben), ebenfalls vorwiegend im Erdgeschoss und im Garten, zu kämpfen. Offenbar gibt es Probleme mit den neu verlegten Abwasserleitungen, denn die eben genannten Probleme hatten auf Nachfrage auch mehrere Nachbarn/Mitreisende bestätigt. Pools und alle anderen öffentlichen Hotel-Einrichtungen machten auf uns einen sauberen und gut gepflegten Eindruck. Der kostenlose Shuttle-Service in die nächstgelegene Ortschaft Santa Maria funktioniert einwandfrei und ist aufgrund der weiteren Ausführungen (Strandsituation) auch gerne und regelmäßig von einer großen Anzahl von Hotelgästen genutzt worden. Der Mix der Nationalitäten war aus unserer Sicht eine Bereicherung (50% Portugiesen, 20% Spanier, 10% Engländer, 10% Italiener und der Rest Deutsche). Besonders hervorheben und belobigen wollen wir hier die Reiseleitung (ITS / DERTOUR / JAHNREISEN! Maren macht einen Super-Job. Sie war in allen Situationen eine wirklich hilfreiche offene und vor allem ehrliche Ansprechpartnerin. Danke Maren!

Die Zimmer in der Villa sind tadellos. Für unserer Bedürfnisse mehr als ausreichend und zudem mit dem "Schmankerl" Waschmaschine das Highlight schlechthin. Die Einrichtung ist in einwandfreiem Zustand, die beiden Flachbild-Fernseher von Philips sind dabei besonder hervorzuheben. Die drei Bäder und der großzügige Schnitt der Wohnung im Allgemeinen sind schon beeindruckend. Zwei Terassen und ein eigener Pool waren ein willkommene Abwechselung zu dem bisher bewohnten Hotelzimmern oder Suiten. Bis auf den bereits beschriebenen Ungemach wegen der Ungeziefer bzw. des Gestanks ist die Villa absolut zu empfehlen und Reisenden mit Kindern besonders an Herz zu legen.

Was das Essen betrifft so ergibt sich ebenfalls ein durchwachsenes Bild: Das Essen im Allgemeinen ist gut, Probleme mit der Verdauung gab es weder bei uns selbst noch im dort kennengelernten Bekanntenkreis. Die drei vorhandenen Restaurants unterscheiden sich untereinander relativ wenig. Im Grillrestaurant am Strand gibt es eine abgespeckte Version des Essens (Beilagen) vom Hauptrestaurant, lediglich beim Fleisch hat man die Wahl ob man gegrilltes Rind, Hünchen oder Fisch direkt vom Grill möchte. Das Aqua war aus unserer Sicht ein Reinfall. Irgendwo hatten wir etwas von A-la-Carte Essen gelesen, das stimmt aber so nicht. Man erhält zwar ein Menü (Speisekarte), dort finden sich aber ausschließlich Gerichte/Gänge, die es auch im Hauptrestaurant an dem Tag vom Buffett zu essen gibt. Der Unterschied besteht darin, dass man das Essen am Tisch serviert bekommt. Das wars. Das Konzept hinter dem Aqua ist mir schleierhaft, denn mit mediteraner/italienischer Küche hat das dargebotene herzlich wenig zu tun. Das Frühstück geht in Ordnung, allerdings täte dem ganzen ein wenig mehr Abwechslung gut. Frisch gepreßte Säfte, ab und zu mal ein Glas Sekt oder eine Probier-Tasse vom "einheimischen" Kaffee von der Insel Fogo würden das Ganze deutlich bereichern. Die aus Pulver angerührten Säfte waren für unseren Geschmack ungenießbar. Zu MIttagessen und Abendessen gibt es wenig zu berichten. Die Auswahl / Variationen der Speisen waren zufriedenstellend (Nudeln frisch zubereitet, gegrilltes vom Fisch und abwechselnd Rind/Schwein/Huhn, Kartoffelvariationen, frische Salate vom Buffett usw.). Unterm Strich, alles da was man braucht um die 14 Tage gut durchzukommen. Bisher waren noch keine "Sterne"-Vergeber vor Ort, die angestrebte Zahl von 5 Sternen dürfte aber mit der uns dargebotenen Leistung nur schwerlich zu erlangen sein.

Das Personal im Hotel ist wirklich sehr bemüht und engagiert bei der Sache. Auf jedes von uns vorgetragene Anliegen wurde reagiert, die Bedienungen an den Bars und im Restaurant waren stets freundlich und hilfsbereit. Die meisten verstehen das Nötigste in Englisch oder Deutsch, für alles weitere gibts Hände und Füße ... An der Rezeption arbeitet Marco, mit ihm haben wir alle komplizierteren Fragen rund um das organisatorische geklärt. Er spricht perfekt Deutsch und ist uns bei diversen Angelegenheiten entgegengekommen (Internet, Verbleib im Zimmer am Abreisetag usw.). Besonders anzumerken ist die Waschmaschine in der von uns bezogenen Villa. Wir sind mit zwei Koffern mit sauberer Wäsche nach Hause abgereist. Das war ein echter Mehrwert, an den wir vorher gar nicht dachten. Kinderbetreuung findet praktisch nicht statt. Es gibt einen kleinen Bungalow, der nicht gerade einladend auf Kinder wirkt. Die Einrichtung ist eher trist. Wir haben unseren 5-jährigen Sohn dort nicht "verwahren" lassen. Hier besteht erhebliches Potential, wenn man es positiv ausdrücken möchte.

Der Transfer vom Flughafen in Espargos dauert ca. 15 Minuten im Kleinbus. In unmittelbarer Nähe zum Hotel befindenn sich keine Einkaufs- bzw. Unterhaltungsmöglichkeiten, erst mit der Fertigstellung weiterer Hotels in der Nachbarschaft, sind solche geplant. Die Ausflüge beschränken sich auf Insel-Hopping(s) zu den anderen Kapverdischen Inseln (Preise von 170€ - 200€ / Person) über einen ganzen Tag oder Bootsfahrten (Piratenboot war zu unserer Zeit defekt) bzw. den Halbtagesausflug über die Insel Sal (sehr zu empfehlen bei Guide Maren!). Die meisten in unserer Reisegruppe haben sich wohl für einen Besuch der Insel Fogo entschieden (199€/Person), wir sind im Hotel geblieben und waren lediglich auf der Inselrundfahrt vertreten. Die Teilnehmer am Fogo-Ausflug waren begeistert. Das Hotel liegt direkt am weiten Sandstrand. Allerdings ist der Zugang zum Meer nur sehr schwer mögich. Basaltgestein und hohe Wellen verhindern den einfachen Zugang zum Meer. Auf den Bildern zum Hotel sind die Formatioenn gut zu erkennen. Es helfen auch keine Badeschuhe, lediglich das Ausweichen auf andere Starndabschnitte oder Buchten kann hier Abhilfe schaffen, wenn man gerne im Meer baden möchte. Diese Situation läßt für uns nur den Schluß zu, dass sich bei den Planungen zum Hotelneubau, keiner der Verantwortlichen die Situation vor Ort angesehen hat. Eigentlich läßt dieser Umstand nur einen Schluß zu: Für Fans vom Baden im Meer ist dieses Hotel, im jetzigen Zustand, ungeeignet. Zur Verteidigung kann man jetzt die geplante Ponton-Brücke noch erwähnen, allerdings wird die Fertigstellung dieser nicht vor Oktober erfolgen können, weil bis dahin die Schonzeit für die Schildkröten läuft und aus dem Grund keinerlei Bauarbeiten am Strand durchgeführt werden dürfen. Ob und wie sich dadurch eine Verbesserung der Situation am Meer ergibt, bleibt also abzuwarten.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Der Internetzugang ist nach meinem Verständnis völlig überteuert. 5€/Stunde, 15€/Tag bzw. 75€/Woche sind nach den Erfahrungen in den bisher besuchten Hotels dieser Kategorie einach überzogen. Die Animation hielt sich dezent im Hintergrund was uns sehr entgegenkam. Am Hauptpool ist die Musik, für unseren Geschmack, zu laut gewesen. Am "Ruhepool" ist die Musik ebenfalls zu hören, aber mit deutlich reduzierter und damit auch angenehmerer Lautstärke.