Menaville Safaga

Die allseits bekannten Vorurteile habe ich mal mitgenommen und war gespannt was sich vor Ort als wahr oder unwahr herausstellen sollte.... Das Hotel mal ohne Personal und Gäste betrachtet ist schon in Ordnung. Die gesamte Anlage ist schön angelegt und besitzt eine gute Aufteilung. Der Strand ist gut, die Liegen und Schirme, zwar alt und benutzt, sind okay und waren aufgrund der geringen Auslastung sogar immer frei. Wenn man kein Experte in orientalischen Verkaufsgesprächen werden will, oder sich kein sehr ausgeprägtes Nervenkostüm zulegen möchte, braucht man das Hotel nicht zu verlassen. Hat man aber Lust sich ständig ansprechen oder angrabbeln zu lassen, kann ich einen Besuch auf dem Basar in Hurghada wärmstens empfehlen. Allerdings kommen hier die Frauen nicht auf ihre Kosten, da ausschließlich Männer als geschäftsgeeignete Person angesprochen werden, und das lang und schmutzig. Zwanzig abgewiesene Ladenbesitzer die zufällig alle in meiner Heimatstadt gelebt und gearbeitet haben, wurden durch den einundzwanzigsten ergänzt der nicht glauben konnte das wir nicht in seinen Plastikpyramidenladen wollten.Nach vierzig durchgewunkenen Taxen, die alle anhielten und ihre Dienste feilboten, kam der einundvierzigste und fragte ebenfalls... Die Anzahl der Kamele die mir am Ende für meine Freundin geboten wurden war schon verlockend, aber irgdnwie wollte ich sie dann doch nicht allein in diesem Land zurücklassen. So Allah will kehre ich noch einmal in dieses Land zurück, freiwillg allerdings nicht!

Die Zimmer sind ausreichend groß und vom Zustand ganz okay. Natürlich hat der Lauf der Zeit und die ägyptische Handwerkskunst Spuren hinterlassen. Wir hatten aber während unseres Aufenthalts keinen Grund zur Klage über die Zimmer und die Sauberkeit. Allerdings hatten wir unser Prüflabor für die Reisetasche auch zu Hause gelassen und haben nicht auf den Schränken nach Staub gesucht. Kühlschrank und Klimaanlage liefen die ganze Woche einwandfrei. Einzig und allein die von der Klimaanlage produzierte Geräuschkulisse hat uns ab und an dazu verleitet diese auszuschalten. Wasser, wenn auch nicht richtig heiß, aber ausreichend warm war immer da. Strom stand immer zur Verfügung.

Ich hatte das große Glück mein erstes Frühstück im Hotel nach einer Lieferung frischer Blätterteigteilchen einnehmen zu dürfen. Aber diese Lieferung war anscheinend so umfangreich, das mich im Laufe des Urlaubs immer trockener werdende Teilchen begleitet haben. Am letzten Tag ging ein Teilchen nur mit einer Tasse Tee herunter, am Beginn war es noch ein Verhältnis 3:1. Wie bei den Teilchen, wiederholte sich auch hier alles andere ebenfalls. Mittagessen..tja...wie soll ich das jetzt in nette Worte verpacken...Es lohnt sich nicht. Ich finde das reicht und man tritt niemanden auf den Schlipps. Das Abendesse, welches wir ab Mitte der Reise draußen einehmen mußten...äh durften, war mit dem Frühsück gleich zu setzen, zumindest was die nicht vorhandene Abwechslung angeht. Interessant war für mich hier die Erfahrung der verschiedenen Umgangsweise der Gästegeschlechter durch die Angestellten. Während die attraktive 180cm Blondine deutscher Herkunft mit einer frisch, nach eigenen Vorstellungen kreierten Nudelsauce vom "Showcookingexperten" verwöhnt wurde, die durch ein süßes Lächeln des "Kochs" noch verfeinert wurde, hat der gleiche Mensch mir fünf Sekunden später den vollgeballerten Teller lieblos auf den Tresen gestellt und mir den Rücken zugedreht. Ich haben ihnen wirklich eine Chance geben wollen, aber genau an diesem Abend an der Nudelbühne war es dann vorbei. Als Fazit dieses Unterpunktes möchte ich sagen das man immer etwas gefunden hat, immer satt den Tisch verlassen konnte, aber die Freude und der Genuß dabei zu kurz gekommen ist.

Service? Habe ich außer beim Reinigen des Zimmers kaum einen erleben dürfen. Zumindest nicht was die direkte Gästebetreuung angeht. Das man sich sein Besteck und seine Gläser selber holen muß finde ich schon haarig. Das Bestellen der Getränke beim Abendessen lief ganz gut, mittags ging es schneller, da mußte man sich die Getränke nämlich selber an einem sehr kleinen Tresen abholen. Aber das Abräumen der Teller lief gut. Ich habe auch wirklich nur das auf meinen Teller getan was ich auch essen wollte.

Der Strand (dem ich eigentlich fünf Sonnen geben würde) lag quasi direkt vor der Zimmertür und man hat ihn nach ein paar Schritten erreicht. Ansonsten war es das auch schon mit Attraktionen in der unmittelbaren Nähe zum Hotel. Ich muß allerdings gestehen das wir auch nicht viel unternommen haben. Was wir uns aber nicht haben nehmen lassen war eine privat organisierte Fahrt nach Hurghada. Kann man sich aber schenken...

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Zum Pool kann ich nichts sagen, den habe ich nie benutzt, ich bin ein Freund offener Gewässer. Er sah zumindest gut aus, aber das soll ja nichts heißen. Vor Ort habe ich drei Animateure kennengelernt die sich aus zwei männlichen und einer weiblichen Person zusammensetzten. Alle drei waren sehr nett und auch redlich bemüht die Gäste zu unterhalten. Wir haben so manchen Smalltalk und einige gemütliche Abende mit den dreien verbracht. Der schäbige Sänger der jeden Abend versuchte seine eigenwilligen Interpretationen internationaler Hits an den Mann oddr die Frau zu bringen sei hier nur am Rande erwähnt. Aufpassen sollte man bei motivierten Körpereinsätzen während eines Beachvolleyballspiels, da der Sand an ägyptens Stränden eher für verhornte Knie geeignet ist. Ich zumindest trage drei Wochen nach dem Urlaub immernoch die Schorfkruste auf meinem Knie mit mir herum.