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Alexander (31-35)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • April 2007 • 1 Woche • Strand
Großes Kino, volles Programm
4,9 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Gut

Das Club-Hotel Lillyland Beach ist ein Bungalow-Park von gefühlter Saarland-Größe. Wer sich nicht für Betonbettenburgen erwärmen kann und stattdessen flache Behausungen in einer weitläufigen Gartenlandschaft schätzt, ist hier goldrichtig – er oder sie sollte allerdings um Gottes Willen nicht fußkrank sein, denn vom äußersten Rand der Anlage (wo wir untergebracht waren) bis zum Strand ist man eine gute Viertelstunde unterwegs, und das auch nur mit schweinemarktpflastertauglichem Schuhwerk. Mit Riemchensandaletten verlängert sich die Zeit um ein Vielfaches. Der weitaus größte Teil der Unterkünfte besteht aus kleinen, schmucken, eingeschossigen Steinhäuschen mit eigener Veranda und eigenem Gartentörchen. Es gibt allerdings auch zweigeschossige Gebäudeeinheiten, die ringförmig und burgengleich um einen Innenhofgarten herum angelegt sind. Die gesamte Anlage mutet mit ihren schier unzähligen Häuschen, verschlungenen Wegen und zahlreichen Wiesenflächen wie eine kleine Stadt am Meer an. Eine sehr kinderfreundliche Stadt: Für kleine Leute gibt es zahlreiche Einrichtungen, angefangen vom Spielplatz mit Rutschen und Schaukeln über flache Kinderbecken in der Poollandschaft bis hin zur speziellen Kinder-Animation. Entsprechend familienlastig ist die Gästestruktur. An Nationalitäten sind außer Deutschland vor allen Dingen Russland und Italien vertreten. Für russische Gäste gibt es allerdings ein eigenes Restaurant (!!), sodass es außer am Strand kaum Berührungspunkte gibt. Wer sich wirklich etwas Gutes tun will, sollte sich eine oder mehrere Massagen im "Health-Center" gönnen! Der Preis entspricht etwa der Hälfte des Preises in Deutschland, und die Masseure verstehen ihr Handwerk hervorragend. Nimmt man mehrere Massagen in Anspruch, kann man auch noch einen ordentlichen Rabatt herausholen. Für 45 min erlebt man dann jeweils Genuss pur, und anschließend fühlt man sich nicht nur 5 cm größer und 15 kg leichter, sondern erliegt auch für kurze Zeit der Illusion zu glauben, man sei ein schöner, glatthäutiger Mensch!


Zimmer
  • Eher gut
  • Die Zimmer sind "zweckmäßig eingerichtet" – heißt: Es gibt SAT-TV (3 deutsche Programme, ARD, Vox und RTL II), einen Mini-Kühlschrank und eine Klimaanlage. Letztere funktioniert nur bei eingestecktem Zimmerschlüssel, pustet einem dann aber ordentlich ein, alle Achtung. Das Badezimmer ist eher klein, der Duschvorhang hat schon bessere Zeiten gesehen, und die Dusche lässt sich nur bedingt einstellen, aber dafür sind die Betten herrlich bequem. Die Matratzen sind angenehm unnachgiebig und durchgehend (ohne Besucherritze), und es gibt für jede Seite 2 Kissen. Leider sind die Zimmer in den mehrstöckigen Gebäudeeinheiten sehr hellhörig – das liegt daran, dass die Wand hinter dem Schrank eine Art "Durchreiche" hat (sehr seltsam). Also bitte den Zimmernachbarn nicht böse sein, sie sind nicht lauter als sie sein müssten (es sei denn, man hat ein Rudel krakeelende Russen als Nachbarn!!). Wirklich nervig ist nur der blecherne Lautsprecherruf des Muezzin, der von der nahe gelegenen Moschee herüberschallt – dieser ertönt nämlich regelmäßig um 4 Uhr (!) morgens. Beim ersten Mal stand ich senkrecht im Bett und dachte, die Amis würden einmarschieren. Im Laufe der Tage gewöhnt man sich ein wenig an das frühmorgendliche Quäken, und meine Freundin ist nachher nicht einmal mehr aufgewacht, aber gewöhnungsbedürftig bleibt es allemal. Gut: Der Zimmersafe in der Wand kostet nichts; er kann mit dem zweiten Zimmerschlüssel geöffnet werden. Das hat uns allerdings niemand gesagt, wir haben es selbst herausgefunden.


    Restaurant & Bars
  • Gut
  • Die Gastronomie ist hervorragend. Mittag- und Abendessen erfüllen jeden Anspruche an Vielfalt und Geschmack; es ist stets für jeden etwas dabei. Häufig gibt es Fisch und Meeresfrüchte in sehr phantasievoller Zusammenstellung, aber auch Fleisch, Pasta und herrliche Kuchen sind immer dabei. Tipp: Ruhig mal schauen, was der Koch an der "Show-Cooking"-Theke abends so bruzzelt; oftmals sind das die interessantesten Schmankerln. Lediglich das Frühstück ist landestypisch süßgebäcklastig: Wer morgens keinen Süßkram mag, geht eierreichen Wochen entgegen, denn mit Ausnahme der Omeletts und der Käsescheiben (die Wurstauswahl ist praktisch nicht vorhanden; es gibt eine einzige, seltsam purpurfarbene Sorte) ist alles irgendwie süß – es gibt Plunderteilchen, Schnecken und Croissants in hundertfacher Variation und dazu Marmelade in verschiedenen exotischen Sorten. Frühstücksflocken gibt's allerdings auch, und ein großes Rohkostbuffet (Tomaten, Sellerie etc.). Der Frühstückskaffee ist okay, allerdings lange nicht so gut wie der Milchkaffee an der Bar aus der Espressomaschine. Schade ist, dass man zu keiner Zeit draußen essen kann. Zwar gibt es vor dem Restaurant Tische und Stühle, aber die Glastür wird nie aufgemacht.


    Service
  • Sehr gut
  • Der Service im Hotel verdient das Prädikat "hervorragend"! Das Personal ist höflich, ausgesprochen flink (ein abgegessener Teller wird schneller abgeräumt, als man "Ich glaube, ich bin satt" schnaufen kann), und die Rezeption spricht deutsch. Das Zimmerpersonal arbeitet ordentlich. Bei Ankunft und Abreise werden die Koffer mit einer Sackkarre aufs Zimmer bzw. zur Rezeption gebracht, ohne dass man dies extra anmelden muss. Lediglich der Hotelarzt führt ein recht eigenwilliges (Arbeits-)Leben: Außerhalb der Sprechzeiten ist er abwesend und innerhalb der Sprechzeiten – auch.


    Lage & Umgebung
  • Gut
  • Das Hotel liegt unmittelbar neben dem riesigen "The Golden 5"-Hotelkomplex direkt am Strand an einer kleinen Bucht. Die zentralen Punkte (Hauptrestaurant, Bar, Poollandschaft) befinden sich alle am strandnahen Ende der Anlage. Vorteil: Vom Frühstück aus kann man direkt zum Sonnenbraten marschieren und vom Sonnenbraten später direkt wieder zum Mittagessen. Nachteil: Je nachdem, an welchem Ende man untergebracht ist, hat man nicht nur zum Strand, sondern auch zum Essen einen langen Pilgerweg vor sich. Wohnt man eher abgelegen, sollte man sich morgens also gründlich überlegen, was man tagsüber so alles braucht, denn für ein vergessenes Paket Taschentücher wird man später in der Mittagshitze kaum einen freiwilligen Halbmarathon zurück zum Zimmer absolvieren wollen. Im Restaurant "Neptun" gibt es daher neben dem Eingang extra ein großes Holzregal, in dem man sämtliches Strandgepäck vom aufblasbaren Gummidelphin bis zur Schnorchelausrüstung zwischenparken kann. Das Zentrum von Hurghada ist ca. 5 km vom Hotel entfernt. Eine Mitfahrt in einem der klapprigen Sammelbusse kostet nur 3 Pfund (ca. 45 Cent), aber das gilt nur, wenn der Bus bereits gut besetzt ist – steigt man als erster Fahrgast einem leeren Bus zu, so wird dieser flugs zum "Exklusiv-Taxi Nonstop" erklärt, das ohne weitere Fahrgäste aufzunehmen zum Zentrum durchfährt. Dann allerdings für 20 Pfund.


    Aktivitäten
  • Gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Über zuwenig Unterhaltungsmöglichkeiten kann man sich nicht beschweren. Es gibt ein Fitnessstudio (die Geräte quietschen lauter als ein Dreijähriger beim Quallenfischen, aber für ein sporadisches Training im Urlaub reicht's), ein Beachvolleyballfeld, Fußball- und Tennisplätze und zahlreiche, z. T. recht skurille Unterhaltungsangebote der Animation. Die Animation gibt sich überhaupt redliche Mühe, das Touristenvolk bei Laune zu halten, wenngleich sie damit bei Kindern erheblich größeren Erfolg hat als bei Erwachsenen, die im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte sind. Der Strand ist in der Bucht grobsandig, aber nicht kieselig – auch kleine Leute können problemlos barfuß im Wasser plantschen. Das Wasser ist kristallklar; allerdings sammelt sich in der Bucht strömungsbedingt grüner Tang an, der das Wasser in Ufernähe trüb erscheinen lässt. Der Tang verschwindet im Laufe des Tages jedoch vollständig. Tipp: Vormittags ist die rechte Buchtseite trüb, nachmittags die linke. Wer nach dem Mittagessen also umsiedelt, hat in der Bucht immer klare Siche. Außerhalb der Bucht ist das Wasser immer klar; hier reichen die Steine und Korallen allerdings bis ans Ufer. Über einen ca. 50 m langen Steg gelangt man hinter das "Hausriff". Man kann dann über eine Sprossenleiter ins Wasser steigen und das Riff "beschnorcheln" (es gibt einiges zu sehen). Für den Rückweg sollte man tunlichst ein Handtuch mitnehmen – über den Steg pfeift ein ordentlicher Wind, und wenn man nach 45 min Schnorcheln mit blauen Lippen klitschnass und fast nackt aus dem Wasser steigt, können 50 m ohne Handtuch verdammt lang sein.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher gutHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotelsterne sind berechtigt
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:1 Woche im April 2007
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Alexander
    Alter:31-35
    Bewertungen:13