- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Als wir nach über 14 stündiger Anreise und Fußmarsch durch St. Angelo vor dem Tor des Miramare standen, dachten wir, dies wäre ein Nebeneingang oder der Lieferanteneingang, tatsächlich aber ist es wohl der Haupteingang. Wenn Sie das Hotel durch die Gartenpforte betreten, kommen Sie an die kleine Rezeption. Hier schließt sich die Hotelhalle an mit dem direkt angrenzende Restaurant sowie der Bar mit Aufenthaltsräumen, alles auf einem Stockwerk ebenerdig. Davor und zum Meer ausgerichtet die große Hotelterrasse mit einem großartigen Panoramablick auf Capri. Das Hotel wurde in den 30er Jahren erbaut, mit dicken Außenwänden und hohen Decken. Alle Räume sind weiß gestrichen und nicht gerade üppig dekoriert und eingerichtet. Ein unbedingtes „Muss“ ist ein Besuch der Cavascura Schlucht, bzw. der Cavascura Therme. Per Fußmarsch über den Marontistrand oder per Taxisboot von St. Angelo aus zu erreichen. Eine wildromantische Schluchtwanderung. Am Ende dann die Therme, von der behauptet wird, dass schon die Römer hier badeten. In Fels gehauene Sitzbadewannen, das heiße Wasser wird über in den Stein gehauene Rinnen in die Wannen geleitet, alles sehr interessant und die 1 € Eintritt wert. Sie können auch sehen, wie Leute, die das mögen, mit dem Pinsel von Kopf bis Fuß mit dem schwarzen Schlamm eingepinselt werden. Das muss dann in der Sonne trocknen und wäre gut für die Haut. Uns fiel auf, dass die Einheimischen teils sehr gereizt bzw. unfreundlich/rücksichtslos waren- Ob dies an einer gewissen Saisonmüdigkeit lag oder am süditalienischen Temperament? Beispiel: Am Marontistrand hatte meine Frau Sand in der Sandale und wollte sich in den Sand setzten um den Schuh auszuziehen. Kommt sofort ein alter und total braun gebrannter Einheimischer und herrscht meine Frau an, dass an seinem Strandabschnitt nicht herumgesessen wird! Gastfreundschaft sieht anders aus!
Wir hatten ein DZ mit Balkon im ersten Stock über der Hotelterrasse, also konnten wir vom großen Balkon aus den grandiosen Blick auf`s Meer und Capri genießen. Das Zimmer war zweckmäßig eingerichtet und mit Flat-TV, Fön und Safe ausgestattet. Bad leider war sehr eng. Wir fühlten uns wie auf dem Schiff, nur dass dort die Dusche größer ist. Man muss auch hier Abstriche machen und kann keinesfalls die 4 Sterne dieses Hotels mit einem 4-Sterne-Hotel in den VAE oder z.B. der Türkei vergleichen. Alles, was wir auf Ischia gesehen haben, stammt aus den letzten Jahrzehnten, hier besteht ein gewaltiger Renovierungs-, bzw. Investitionsbedarf! Dafür fragt Sie das Zimmermädchen gegen 18 Uhr, ob sie noch einen Wunsch haben. Das gab es früher bei uns in den 5-Sterne-Hotels, incl. Schuheputzen. Wenn Sie übrigens einige Ameisen im Bad oder Zimmer finden, das ist ganz normal – auf Ischia…………
Wir haben selten so ein perfektes Frühstück, natürlich auf der Terrasse, erlebt. Das Frühstücksbüffet lies kaum einen Wunsch offen. Frisch gepressten O-Saft oder z.B. Spiegeleier müssen Sie bestellen, initiativ wird das nicht angeboten. Das, für unsere Verhältnisse zu spät angesetzte Abendessen, ab 19.30 Uhr, wurde wieder auf der Terrasse eingenommen. Hier, mit Blick auf das Meer, Capri und den Marontistrand, zu speisen war schon ein Erlebnis. Das Abendessen wurde serviert, nur die Vorspeisen waren in Büfettform angeboten. Die Vielfalt des Büffets war überwältigend, aber sehr sehr italienisch ausgelegt. Die nachfolgenden Pastagerichte waren vortrefflich, die Hauptgerichte ebenso. Es wurde sehr viel Fisch geboten. Die Desserts auch sehr italienisch in Form von Kuchen/Torten und Creme. Eis konnte man immer haben.
Das Personal ist durchwegs freundlich, die Damen an der Rezeption und die Kellner sprechen deutsch. Check-in und Check-out waren unkompliziert. Bei den im Katalog aufgeführten Leistungen des Hotels gab es einige Irritationen, welche aber so nach und nach und unter aufopfernder Mithilfe unserer TUI-Reiseleiterin, Frau Permann, behoben wurden.
Die Lage des Hotels ist sensationell. Direkter am Meer geht nicht, und mit wenigen Schritten sind Sie im autofreien Zentrum von St. Angelo. Autofrei wohl auch deshalb, weil in den extrem engen Gassen eh kein Auto fahren könnte.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Im Miramare selbst haben wir keinerlei Animation erlebt und auch nicht gesucht. Die zum Hotel gehörenden Thermalgärten Aphrodite-Apollon sind in ca. 10 Minuten Fußmarsch (nichts für Gehbehinderte) zu erreichen. Ich habe hier in einer Bewertung gelesen, sie sind einen Steinwurf weit entfernt. Das ist Käse! So weit kann niemand einen Stein werfen…………… Die Gärten selbst haben uns sehr gut gefallen, das Thermalwasser ist sehr angenehm, die Becken mit verschiedenen Wassertemperaturen waren ein Erlebnis. Noch interessanter wird es unterhalb der Gärten im Thermalkurzentrum/SPA-Bereich des Hotels. Erwarten Sie hier aber nicht einen modernen SPA/Wellness-Bereich, sondern auch hier werden Sie in die frühen 70er Jahre versetzt. Vor dem Eingang lässt eine Fumerole den vulkanischen Überdruck ab. Im Eingangsbereich werden Sie in aller Regel vom „Dottore“ begrüßt. Der ehemalige Chefarzt einer Klinik in Rom untersucht Sie gründlich, ob Sie z. B. die Fangoanwendungen vertragen. Uns hat der Fango sehr gut getan, ich spüre die Nachwirkungen heute noch. Hervorzuheben ist noch die Anti-Stress-Massage und jetzt muss ich Ihnen von einem der besten Physiotherapeuten berichten, unter dem ich je zu liegen kam. Leider ist der gute Mann, er wirkt dort seit ca. 30 Jahren, jetzt ab Herbst 2015 in Rente. Er hat jedoch vor, speziell für seine Stammpatienten, stundenweise zu helfen. Ich schreibe bewusst helfen, denn genau das tut dieser Mann…………
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im September 2015 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Franz |
Alter: | 66-70 |
Bewertungen: | 42 |