- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Hotel beeindruckt bei der Ankunft durch die Grösse und Bauart. Die auf den ersten Blick etwas gewöhnungsbedürftige Architektur wirkt aber nur von der Strasse her so massig. Ansonsten ist das Hotel gut organisiert. Die meisten Zimmer dürften relativ schnell erreichbar sein, es gibt einen Haufen Treppen, die einem den Stockwerkwechsel erleichtern. Die Anlage selber ist für nordafrikanische Verhältnisse in gutem Zustand, kleinere Schäden sind aber hier und dort erkennbar. Ansonsten ist die Anlage sehr gepflegt und sauber. Bei unserem Besuch schätzten wir die Gästestruktur auf ca. 40-60% Russen oder andere östliche Nationalitäten (Bulgaren, Rumänen, Weissrussen und Ungaren), der Rest verteilte sich etwa gleichmässig auf Schweizer, Deutsche und Engländer. Am Wochende scheint das Hotel auch bei wohlhabenden Tunesiern relativ beliebt zu sein. Alles in allem empfanden wir das alles als überhaupt nicht störend. Entgegen den Erfahrungen von anderen Bewertern sind uns auch die Russen nicht negativ aufgefallen. Wie gesagt: bei Zimmer im rechten Flügel auf die Südseite wäre ein Zimmerwechsel empfehlenswert. Wir haben Sunrise-Abos und hatten weder in Enfidha noch in Sousse ein Hany-Netz, zu welchem wir Zugang gekriegt hätten. Daher halt Kontakt via Internet vom Hotel aus (genügend schnell). Das Preis-Leistungverhältnis ist wahrscheinlich halbwegs fair. Soweit wir es vergleichen können ist es eines der besten Hotels in einem grossen Bereich. All-Inclusive-Leistung ist aber eingeschränkt. Jeder sollte für sich selber ausrechnen, ob sich diese Option wirklich lohnt. Das Wetter war bei uns (Anfang Oktober 2012) sehr angenehm. Tagsüber sicher 30°, wenn die Sonne hinter dem Hotel untergegangen ist, dann wurde es aber relativ rasch kühler und der geheizte Meerwasserpool umso schöner. Gegenüber unseren Ferien 2010 auf Djerba, wo uns der Wind fast weggeblasen hat und ein Baden nicht möglich war war hier der Wind nie wirklich ein Problem.
Wir hatten eine "Familienunterbringung", was beim Mövenpick zwei Doppelzimmer mit Verbindungstüre sind. Die Zimmer sind ausreichend gross, verfügen über ein sehr schönes Bad, angenehme Betten, ein Flatscreen-TV, Teekocher, Minbar, Safe und Balkon. Daneben hat's eine tolle Klimaanlage, die sehr genau justiert werden kann und auch wirklich einwandfrei läuft. Das Zimmer lässt sich innerhalb kürzester Zeit auf die Zieltemperatur bringen - und dies ohne, dass einem ein Orkan um die Ohren bläst. Wir hatten im Zimmer keinerlei Schäden. Wie erwähnt wäre für Personen mit empfindlichem Schlaf jedoch bei einem Zimmer auf der Südseite des rechten Flügels ein Zimmerwechsel aufgrund der aufdringlichen und sehr lauten Abend-Animation des Nachbarhotels sehr empfehlenswert. Auch in den Zimmer gäbe es WiFi-Internet. Allerdings ist dies nicht kostenlose (ca. 25 Euro pro Woche) und bei uns im Zimmer war die Singalstärke eher schwach. Ich bin daher abends hin und wieder in die Lobby ausgewichen.
Das Mövenpick verfügt über ein Buffet-Restaurant, drei Spezialitätenrestaurants (zwei teilweise in All-Incl. inbegriffen), zwei Strandrestaurants/-bars sowie diverse Bars (teilweise/zeitweise in All-Incl. inbegriffen). Gastronoisch hatten wir uns (vom Buffet-Restaurant) tatsächlich mehr vorgestellt. Damit man das richtig versteht: das Essen war meist lecker und es handelt sich eigentlich um ein Klagen auf hohem Niveau. Aber für ein Haus dieser Kategorie und Kette hätten wir mehr erwartet. Die Auswahl an Speisen war nicht wirklich gross, das Mittagessen war meist ein kratives Recycling des Abendessens vom Vortag (ehrlich gesagt finde ich das eigentlich ganz gut - ist jedenfalls besser, als die Reste einfach wegzuschmeissen). An zwei Show-Cooking-Stationen gab's immer frisch zubereitete Speisen. Vielleicht ist die etwas langweilige Essensauswahl aber auch einfach der Klientel geschuldet, die so international war, dass einfach ein Kompromiss gefunden werden musste. Explizit erwähnen möchten wir hier die Back- und Süsswaren. Wir sind ja als Schweizer diesbezüglich relativ verwöhnt, in Sachen Brot und Patisserie machen uns ja nicht viele was vor. Aber die Croissants (nature, choco, vanille) waren absolute Oberklasse (und das am Meer mit diesem Klima). Die Süsswaren waren auch sehr lecker und im Gegensatz zu vielen anderen Hotels hielten sie geschmacklich auch, was sie optisch versprachen. Hier also: top. Das Buffet-Restaurant war sauber genug, wir können uns über das fehlende oder schlechte Abräumen der Tische, das andere hier erwähnen, nicht nachvollziehen. Die Bedienung war freundlich und hat das Gewünschte immer gebracht. Einzig an Löffeln (!) scheint ein Mangel zu bestehen. Wie bei den meisten Hotels ist das Buffet-Restaurant halt eine grosse Halle mit entsprechender Auswirkung auf Atmosphäre und Lautstärke. Für uns war's aber nie ein Problem. Wir hatten All-inclusive gebucht und konnten neben dem Buffet-Restaurant über Mittag auch in einem der Strandrestaurants sowie am Abend in zwei der drei Spezialitätenrestaurants speisen. Wir haben das über Mittag regelmässig und am Abend einmal gemacht. Die Mittags-Snackbar war lecker (Sandwiches, Pizza, Salate, etc.) und die Speisen immer frisch zubereitet. Die Aussicht war sehr schön. Am Abend waren wir einmal beim Japaner (Sendai). Dabei wird zwar vollmundig von Teppanyaki gesprochen, danach wird aber schnell klar: wer all-inclusive hat, der kriegt eigentlich kein Teppanyaki (wir hatten trotzdem Glück - herzlichen Dank dem freundlichen Kellner). Teppanyaki war wie bei uns, einwandfrei mit guter Show und lecker Essen. Zu den zwei anderen Spezialitätenrestaurants können wir nichts sagen ausser dass wir im "La Villa" praktisch nie mehr als vieleicht 10 Leute gesehen haben. Das Strand-Restaurant (Levant Grill & Jacuzzi) ist im vorderen Teil nicht "all-incl" und war auch ausgesprochen schlecht besucht (abgesehen vom Wochenende, an welchem die Wochenendgäste das Angebot rege genutzt haben). Wir haben uns aber trotzdem in eines der Jacuzzis gesetzt. Fühlte sich zwar etwas dekadent aber trotzdem toll an - insbesondere dank dem schönen Blick auf Strand und Meer. Auch im Aga-Kaffee waren wir mal über Mittag. Eine Auswahl an Kaffees waren inklusive (und wirklich lecker). Die Stimmung schön und die Wasserpfeiffe kostet 9TND - ca. 4.5 Euro). Zu "all inclusive": dies ist eigentlich unser einziger wirklich grosser Kritikpunkt. Wenn man das bucht (teilweise als "ultra all-inclusive" angepriesen), dann erwartet man all-inclusive. Beim Check-In wird man aber als erstes fünf Minuten darüber informiert was alles NICHT inklusive ist - und das ist ein Haufen. Da dies auch Zeitabhängig ist musste ich mir als erstes den Hotelplan mit diesen Daten erweitern um zu wissen, was man wann wo tatsächlich kostenfrei erhält. Dies ist nicht wirklich befriedigend. Im Ferienalltag hat man sich allerdings schnell an die Einschränkungen gewöhnt, welche sich auch als nicht so gravierend wie kommuniziert herausstellten. Minibar ist beispielsweise nicht inklusive und nur zwei Flaschen Wasser werden als Service im Zimmer kostenlos bereit gestellt. Allerdings verteilen die Mitarbeiter an der Strandbar 1.5L-Wasserflaschen auf Anfrage. Diese Flaschen können problemlos ins Zimmer genommen werden. Cocktails, welche inbegriffen (4) sind werden allerdings lieblos zusammengestellt und immer (!) mit Grenadinensirup verschandelt. Dass es auch anders geht sieht man bei den Leuten ohne all-incl-Bändchen. Da gibt's dann richtig schöne Drinks. Fazit: alles eigentlich schön und lecker, würde man nicht vom halbherzigen "all-inclusive"-Konzept gleich von Anfang an schockiert und verunsichert. Es ist einfach schon ein schlechter Einstieg und dann braucht's viel, bis man diesen Eindruck wieder los ist.
Das Personal ist abgesehen von wenigen Ausnahmen sehr freundlich und ausgesprochen qualitäts- und serviceorientiert. Wir können also die entsprechende Kritik von anderen Berichten in diesem Bereich nicht nachvollziehen. Die Leute kannten einen relativ schnell und waren bemüht allfällige Probleme rasch und für alle Seiten fair zu lösen. Wer Französisch (oder gar Arabisch) spricht ist natürlich im Vorteil, aber mit Englisch kommt man problemlos weiter. Die meisten sprechen auch in variierender Qualität Deutsch. So oder so war das Personal immer bemüht, dem Gast die Wünsche zu erfüllen. Unser Zimmer wurde immer einwandfrei und sauber gereinigt. Wer sich da über hin und wieder vorhandene Sandkörner beschwert, der beklagt sich auf ausgesprochen hohem Niveau und ist nicht fair (ist schliesslich ein Strandhotel). Die Zimmer sind mit elektronischen Clean-Up/Do-not-disturb-Schaltern ausgestattet, wobei die Zimmer so oder so gereinigt wurden. Wir hatten gewohnheitsmässig das Do-not-disturb-Signal an, da wir ein tägliches Putzen als nicht nötig erachteten. Die Zimmer waren am Nachmittag aber trotzdem gemacht und das Personal hat uns einmal darauf hingewiesen, dass sie in diesem Fall mehrfach über einen gewissen Zeitraum leise klopfen würden um zu sehen, ob tatsächlich wer da sei. Anyway, auch das Putzpersonal war extrem freundlich und nett. Weitere Serviceleistungen haben wir nicht in Anspruch genommen.
Das Hotel liegt in Sousse kurz nördlich vor der Strandpromenade direkt am Meer. Das nächste Hotel südlich ist ein riesiger Kasten mit einer ausgesprochen aufdringlichen Abendunterhaltung zwischen 20 und 23 Uhr - sehr laut. Wer schlecht schläft oder empfindliche Kinder hat, der sollte sich bei einem solchen Zimmer rasch umquartieren lassen (war für uns kein so grosses Problem, andere Familien wurden aber rasch und unkompliziert auf andere Zimmer verteilt). Vom Flughafen Enfidha war es ein ca. 80-minütiger Transfer, wobei das stark von der Anzahl angefahrener Hotels abhängt. Die Transferzeit liegt so oder so noch im Rahmen. Einkaufsmöglichkeiten hat es rund ums Hotel, eine kleine Mall (primär Kleidung und Schuhe) und einige Supermärkte (alles, was man sonst brauchen könnte). Ansonsten können wir keine Aussagen machen, da wir nicht weiter raus sind. Ausflugsmöglichkeiten können direkt im Hotel gebucht werden. Da wir nur am Pool und Strand waren können wir hier auch keine weiteren Aussagen machen. Es dürfte aber alles dabei sein, was man sich von Tunesien vorstellen kann (Kamelreiten, Land & Leute, Tunis, Quad-Touren, etc.).
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Es handelt sich beim Mövenpick nicht um ein Club-Hotel sondern eher um ein gehobenes Angebot mit (scheinbar grossem) SPA. Dementsprechend wenig an Unterhaltung wird geboten. Es gibt keine Animateure, die einem zu irgend etwas auffordern, laute Musik oder dergleichen gibt's auch nicht. Mehrmals die Woche finden allerdings kleine Kurse statt. Wir waren mit den Kindern beim Masaik-Basteln. Es gibt aber auch Sprach-, Bauchtanz- oder Kochkurse. Da wir mit unseren beiden Kindern unterwegs waren haben wir natürlich auch den Kinderclub (VIK - Very Important Kids) genutzt. Dieser Clubs ist im vorderen Bereich des nördlichen Flügels gelegen und sehr gut ausgestattet (Küche, Bastelraum, Spielraum, TV, Game-Konsolen, Betten und Ruheraum). Die Betreuung war gut, die Kinder haben gemalt, gebastelt und einmal auch Crêpes gekocht. Es hat immer genügend Betreuerinnen vor Ort (bei uns immer mindestens drei bis vier, wobei es meist nur zwischen 4 und 10 Kinder hatte). Allerdings merkt man stark, dass man nicht in einem Familienhotel wie in der Türkei ist. Die Kinder werden nicht in den Hotelalltag einbezogen sondern man hat den Eindruck, dass sie eher vor den Hotelgästen versteckt werden. Ausflüge raus aus dem Kids-Club hat's nie gegeben. Für Eltern mit Kleinkindern: es werden auch Babies betreut wobei hier die hohe Anzahl an Betreuerinnen gut ist. Inwiefern es den Kleinkindern gefällt sei dahingestellt. Bei unserem ersten Besuch waren drei Betreuerinnen im Schlaufraum mit vier Kleinkindern beschäftigt, welche alle aus vollem Hals geheult und geschrien haben. Ich glaube, das war für niemanden wirklich lustig - aber wer seine Kinder unbedingt loshaben will, der kann das hier machen. Die Poolanlage ist sehr schön gestaltet und herrlich zum Baden. Durch die Grösse des Hauptpools lässt sich auch halbwegs schwimmen. Der Salzwasserpool mit vier grossen Massagedüsen war super und mit 28-30° immer angenehm warm. Schliesslich gab's noch ein grosses Plansch-Becken für die ganz kleinen. Alle Pools waren sauber und werden täglich aufwendig gereinigt. Am Strand und bei den Pools stehen ausreichend hochwertige Holz-Liegen zur Verfügung, welche mit angenehmen Polstern versehen sind (kein anderes Hotel am Strand verfügt über ähnlich luxuriöse Liegen soweit wir das beurteilen können). Das Hotel war zu unserem Reisezeitpunkt höchstens halb belegt und daher gab's nie Probleme eine Liege zu finden. Der Hotelstrand ist grösstenteils (bis auf ca. 4 Meter am Meer) privat und wird vom Personal bewacht - auch nachts. Die Händler haben das gelernt und betreten den privaten Bereich nie - sehr angenehm, wenn man nichts kaufen möchte. Der Sand ist puderig und wird für die Verhältnisse sehr sauber gehalten. Das Meer ist direkt vor dem Hotelstrand abgesperrt und kann zum Baden genutzt werden, ohne dass man von den Wassersportanbietern überfahren wird. Allerdings ist Schwimmen in diesem Bereich praktisch nicht möglich, da die Wassertiefe in diesem Bereich zwischen ca. 20cm und vielleicht 120cm variiert. Dies ist aber insbesondere für kleinere Kinder super. Bei der Poolanlage hat's ausreichend Duschen mit grossen Rain-Shower-Düsen. Bei den Aufgängen vom Strand zum befestigten Bereich stehen Wasserstellen mit Silberschüsseln zum Abwaschen der sändigen Füsse zur Verfügung. Einziger kleiner Minuspunkt: am Strand selber hat's keine Duschen. Allerdings sind es ja nur wenige Schritte vom Strand zum Pool. Internet ist gratis in der Lobby und gewissen Bars. Daneben ist ein kostenpflichtiger Zugang (ebenfalls WiFi) erhältlich. Abends hatte es in der Lobby jeweils Live-Musik, meist Piano mit oder ohne Gesang. Die Qualität war sehr gut und es hat Spass gemacht, da am Abend mal für eine halbe Stunde einfach gute Musik zu geniessen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im Oktober 2012 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Mirjam |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 1 |