- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Eines nettes Clubhotel direkt am feinsandigen Strand, bestehend aus vielen kleinen, weißen Bungalows im Kuppelstil, Palmen, 2 große Pools und freundliche Angestellte - das ist das Calimera Rosa Rivage in Tunesien. Die Anlage wirkte auf uns von Anfang an sympatisch, sie ist nicht zu groß aber groß genug, um spazieren zu gehen. Alles war soweit sauber, nur bei genauerem Hinsehen fielen Zigarettenkippen oder kleinste Papierschnipsel auf, die sicherlich allesamt von Gästen hinterlassen wurden. Die Kombination aus vielen großen Palmen und pink blühenden Pflanzen wirkte nahezu paradiesisch und auch die weißen Gebäude fügten sich in dieses Bild ein. Zwar bräuchte das ein oder andere mal wieder einen Anstrich und der Gehweg war streckenweise auch etwas abgesackt, aber nichts war besonders baufällig. Die nicht begrünten Flächen, über die sich manche Bewerter hier so aufregten, wurden ständig von einem Pferd gepflügt und fügten sich so wunderbar ins Gesamtbild ein, man darf schließlich nicht vergessen, dass man nicht im Thüringer Wald sondern in Nordafrika ist. Uns gefiel die Anlage insgesamt gut. Wir verbrachten mit unserem einjährigen Sohn Mitte September zwei Wochen in diesem Hotel, wir buchten ein Doppelzimmer mit Babybett, alles inklusive. Während unserer Anwesenheit waren in der ersten Woche hauptsächlich Deutsche im Hotel, in der zweiten Woche überwogen jedoch Russen und Engländer, was man an besetzten Liegen und leeren Schüsseln im Restaurant merkte. Die Altersstruktur war gemischt, es gab sowohl jüngere Leute als auch Familien mit kleinen Kindern und Senioren. Aufgrund des Angebots im Rosa Rivage würden wir dieses Hotel jedoch eher Familien empfehlen. Im Hotel gibt es einen kleinen Shop, wo man alles mögliche kaufen kann. Da keine Preise an den Waren stehen, muss man aufpassen, dass man nicht abgezockt wird. Wir buchten eine Kameltour bei Ali Baba, der im Hotel nach Kunden sucht. Die Tour war recht schön, wenn auch dort alles voll Müll lag. Wer eine Kameltour machen möchte, kann ruhig bei Ali Baba buchen. Den Spabereich nutzten wir für zwei Massagen, die ebenfalls ok waren.
Wir bewohnten während der 2 Wochen 3 verschiedene Zimmer. Eines wechselten wir sofort nach der Ankunft, weil man uns in einen stinkenden, fensterlosen Bunker stecken wollte. Anscheinend gibt es nur 2 Zimmer dieser Art in der Anlage und in eines sollten wir. Der Wechsel war jedoch problemlos. Unser 2. Zimmer war mit dem 3. eigentlich identisch, nur dass wir zuerst weiter vorn wohnten und es deshalb Abends zu laut war. Die Doppelzimmer sind im orientalischen Stil gehalten, Highlight war die Kuppeldecke, aber auch das Bett und die Kommode passten optisch gut ins Zimmer. Das Bett war sehr groß, das Zimmer ansonsten ziemlich klein. Mit Baby war es schon recht eng, wer mit einem größeren Kind reist, sollte besser ein Familienzimmer nehmen. Das Bungalow hatte eine komplette Glasfront, wo auch die Tür eingelassen war. Das gefiel uns eigentlich ganz gut, es störte nur ein bisschen, dass jeder ins Zimmer gucken konnte. Das Bad war leider nicht so ansprechend, wir empfanden es als relativ dreckig und kalkig, beim Duschen spritzte das Wasser in den ganzen Raum und setzte ihn unter Wasser. Bei 3 Personen ist die Lüftung nicht ausreichend, der Wasserdampf sammelte sich ziemlich hartnäckig im Bad. Die Lüftung der Nachbarzimmer war leider sehr laut zu hören und störte Nachts, man hörte auch, wenn jemand draußen vorbei lief. Im Zimmer gab es ansonsten TV mit deutschen Sendern, Klimaanlage, Kühlschrank, 2 Schränke, eine Couch und einen Safe. Zum Schlafen sind die Zimmer jedoch völlig ausreichend und im Großen und Ganzen auch ganz nett.
Das Rosa Rivage besitzt zwei Restaurants, das normale in Buffetform sowie ein A-la-Cart-Restaurant. Der Außenbereich ist groß, wir fanden fast immer einen Tisch im Freien. Ansonsten sind im Innenraum genügend Tische, auf einen Sitzplatz mussten wir nie warten. Ein Kinderstühlchen für unseren Sohn fanden wir ebenfalls immer. Die Tische im Außenbereich stehen teilweise etwas eng beieinander, was ein wenig Kantinenatmosphäre versprüht. Wenn man später kam, musste man mitunter mit dreckigen Tischen leben, weil nur notdürftig gesäubert wurde. Besteck, Gläser oder Servietten mussten wir uns manchmal selbst holen, weil die Kellner zu lange brauchten. Etwas mehr Personal oder bessere Koordination wäre anzuraten. Die Auswahl beim Frühstück war sehr klein, wir vermissten beispielsweise Brötchen (es gab nur Weisbrot und weiße Brötchen), richtigen Käse (der war wirklich ungenießbar und zerbröselte bei Berührung) oder Schokoaufstrich. Wir empfanden die Lagerung empfindlicher Produkte als nicht sehr gelungen, so lag die Butter offen in großen Schüsseln (statt abgepackt ein kleinen Portionen) und die Milch stand in einer offenen Kanne herum. Während unseres Aufenthaltes gab es sehr viele Fliegen, die sich munter über alles hermachten. Auch die Marmeladen und das Obst waren offen und somit voller Fliegen, nicht sehr appetitlich. Sehr lecker waren die frischen Crepes, auch wenn wir manchmal lange anstehen mussten. Das Mittagessen ähnelte vom Angebot dem Abendessen. Wir empfanden die Auswahl als eher klein, meistens 1-2 Sorten warmes Gemüse, Kartoffeln, Nudeln, 2-4 Sorten Fleisch oder Fisch und Reis. Jeden Tag wurden frische Pizza und frische Pommes selbst gemacht. Dazu kalte Salate (die wir nicht gegessen haben) und süße Nachspeisen, sowie nur 2-3 Sorten Obst. Leider gab es nur sehr selten landestypische Küche. Was es gab, schmeckte allerdings fast immer sehr gut, da fiel die wenige Auswahl nicht so ins Gewicht. Besonders empfehlen können wir die Pizza, die schmeckt wirklich wie beim Italiener. Der Schokoladenkuchen ist ebenfalls ein Gedicht gewesen. Auch als Vegetarier wurde ich immer satt, Veganer werden es jedoch schwer haben. Wenn wir etwas später zum Essen kamen, waren einige Speisen leider schon vergriffen. Somit war der Ansturm zum Essen immer ziemlich groß. Das A-la-Cart-Restaurant wird seinem Namen leider nicht gerecht. Man wählt das Essen nicht aus der Karte, sondern bekommt hingestellt, was es gerade gibt. Somit verließen wir nach der Vorspeise das Restaurant wieder. Ansonsten gibt es tagsüber Snacks, Kuchen und Crepes. Alles ganz lecker, wenn auch nicht zu den Zeiten, wie sie im Katalog standen. An den Bars wurden wir auch wieder eher langsam bedient, aber auch hier mit viel Freundlichkeit. Leider gibt es keine Getränkekarten, wir wussten also gar nicht, was es so an Getränken gab. Vor allem für Cocktails ist das schade. Abends gab es fertige Cocktails zum Wegnehmen, die meistens ganz gut geschmeckt haben.
Auch mit dem Service waren wir, bis auf kleinere Abstriche, sehr zufrieden. Bei Beschwerden half man uns an der Rezeption schnell weiter. So wechselten wir zweimal das Zimmer, was jedes mal relativ problemlos ging. Leider konnten wir nicht immer Geld tauschen, weil manchmal den ganzen Tag keines da war. Da sollte nachgearbeitet werden. Die Zimmerreinigung war durchwachsen, besonders das Waschbecken wurde bei uns vernachlässigt, einige Flecken waren tagelang zu sehen. Oberflächlich war das Zimmer jedoch immer liebevoll hergerichtet. Der Service an Bar und Restaurant war etwas langsam jedoch noch im Rahmen. Wir mussten manchmal recht lange anstehen für Crepes oder Pizza, weil das Arbeitstempo mit deutschen Gewohnheiten nicht vereinbar war. Auch für das Abräumen und Eindecken der Tische brauchte das Personal immer ein wenig länger. Doch im Urlaub sollte man ja eigentlich Zeit haben, deshalb nahmen wir das mit einem Augenzwinkern. Großer Pluspunkt war die Freundlichkeit. Nahezu jeder, vom Gärtner bis zum Chefkoch, grüßte freundlich und schenkte ein Lächeln. Besonders zu unserem Sohn waren alle sehr nett. Die meisten Angestellten sprachen gut Deutsch, zumindest aber Englisch. Verständigungsprobleme gab es nie. Wenn man bedenkt, welche langen Arbeitszeiten die Menschen dort haben, teilweise bei über 40 Grad im Schatten, muss man wirklich den Hut ziehen.
Wenn man dieses Hotel bucht, muss man sich bewusst darüber sein, dass man sich im "NIchts" befindet. In unmittelbarer Nähe befindet sich, außer anderen Hotels und einer Schnellstraße, gar nichts. Wer Abends gern ein bisschen bummeln geht oder in der Nähe des Hotels essen oder feiern möchte, ist hier falsch. Wer sich jedoch sowieso größtenteils in der Anlage aufhalten will oder Taxi bzw. Bus nutzen möchte, kann ruhigen Gewissens ins Rosa Rivage fahren. Wir flogen den Flughafen Enfidha an, welcher etwa eine Stunde vom Rosa Rivage entfernt ist. Der Transfer war also auch mit Kleinkind im Rahmen, man konnte so wenigstens ein bisschen von Land und Leuten sehen und sich orientieren, wo man eigentlich ist. Die Umgebung war allerdings sehr dreckig und vermüllt, kein Wunder, jeder schmiss seinen Müll einfach dort hin, wo er gerade stand. Sehr schade, dass die Tunesier anscheinend so gar kein Bewusstsein für ihre Umwelt besitzen. Das Hotel selbst liegt unmittelbar am privaten Strand, besser geht es nicht. Nach Monastir oder Sousse, beides größere Städte mit Sehenswürdigkeiten und Einkaufsmöglichkeiten, kann man für ca. 5 Euro in 10-15 Minuten mit dem Taxi fahren. Ansonsten gibt es ca. 3 km entfernt eine kleinere Touristenzone mit Einkaufscentrum und Cafés, auf die man uns im Hotel leider nicht aufmerksam machte. So entdeckten wir diese leider erst am vorletzten Abend und waren deshalb nur einmal dort. Ein Besuch in Sousse oder Monastir sollte man aber auf jeden Fall einplanen, in den größeren Einkaufscentern kann man auch ohne Handeln nach Festpreisen einkaufen. Wer eine dicke Haut hat, sollte unbedingt die Medina besuchen. Die Mischung aus fremden Gerüchen, Sprachen, bunten Farben und der Atmosphäre aus "tausend und einer Nacht" ist zauberhaft. Für alle diese Ausflüge liegt das Hotel ideal.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Das Hotel verfügt über 2 große Pools (ein Aktiv- und eine Ruhepool) und 2 Kinderpools. Der Ruhepool und der dazugehörige Kinderpool sind gefließt und sollten in den nächsten Jahren renoviert werden. Die Fugen sind ziemlich ranzig und teilweise veralgt. Der andere Pool ist mit einer Plane ausgelegt und dadurch hygienischer. Beide Pools waren ziemlich sandig und sollten einen Tick häufiger gereinigt werden. Bei unserer Ankunft war ein Pool ziemlich trüb, der andere sauber, das drehte sich in der 2. Woche. Da war der erst Dreckige gesäubert und der ehemals Saubere trüb. Es wäre besser, es erst gar nicht soweit kommen zu lassen. Beide Pools waren jedoch zu jeder Zeit nutzbar, das Wasser nicht zu kalt und auch für unser Baby angenehm. Die Pools sind übrigens teilweise so tief, das man schwimmen kann (und muss). Liegen und Sonnenschirme gab es jederzeit genug, die Auflagen gab es kostenfrei. Der Strand war super. Das Meer je nach Wetter mal etwas veralgt und trüb, meistens jedoch glasklar und sauber. Natürlich wird immer etwas Müll angespült, aber nie auffällig viel. Wir hatten größtenteils ein traumhaftes Meer und einen wunderbaren Strand, zum Glück war keine einzige Qualle zu sehen. Unser Sohn hat sich im Sand sehr wohl gefühlt, zum Spielen war er super, genauso wie das flach abfallende Meer. Die Animation war unaufdringlich, wir selbst haben aber an nichts teilgenommen. So wie wir gesehen haben, gab es u.a. Volleyball, Wasserball, Gymnastik, Golf und vieles andere. Der Umgang mit den Kindern war liebevoll. Die Abendgestaltung war jedoch nicht besonders gut. Die Kinderdisco wirkte manchmal etwas unorganisiert. Leider gab es nur wenige Abendshows, meistens lief nur (für uns zu laute) Musik oder irgendwelche Spiele wie Musical- oder Filmeraten. Da wir jedoch durch unseren Sohn sowieso immer recht früh ins Bett gingen, war uns das nicht so wichtig. Wer sich Abends gerne mit Shows bespaßen lassen möchte, sollte von diesem Hotel Abstand nehmen. Die Sportanlagen sind nicht im neuesten Zustand aber alle in Ordnung. Der Minigolfplatz wurde während unseres Aufenthaltes ausgebessert.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im September 2012 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Anja & André |
Alter: | 26-30 |
Bewertungen: | 4 |