Naturhotel Grafenast

Dieses Hotel hat viel Licht aber auch mindestens genauso viele Schattenseiten: Zuallererst ist die Lage wirklich unschlagbar, mit spektakulärem Talblick und direkt am Skilift und inmitten wunderschöner Wanderwege gelegen, auch die Zimmer sind sehr schön, zum Teil ebenfalls mit phantastischem Blick ins Tal. Das Frühstücksbuffett ist sehr lecker, es gibt eine wirklich sehr schöne Saunalandschaft, ein Kinderspielhaus und einen großen Garten mit Pool. In einem sehr schönes Yogasaal gibt eine großartige Yoga-Lehrerein Stunden und auch die zubuchbaren Ayurveda Massagen sind entspannend und mit viel Fachkompetenz ausgeführt. Eigentlich perfekt für eine Woche Urlaub mit der Familie. ABER: die ganze Anlage ist ein ziemlich in die Jahre gekommen, besonders die „Kunst“ und die anderen Bauten im Garten sind zum Teil kaputt und alles wirkt etwas verwahrlost. Das größte Problem scheint das Hotel allerdings mit dem Personal zu haben: tagelang fehlte ein Ansprechpartner an der Rezeption, beim Frühstück ist nur eine Mitarbeiterin mit dem Nachlegen der Speisen völlig überfordert, so dass es zu langen Wartezeiten kommt, das Reinigungspersonal hat scheinbar wenig Zeit für die Zimmer, denn die Zimmer sind nur sehr oberflächlich gemacht und beim Abendessen sieht man völlig ungelerntes Personal bei dem Versuch, zwei Teller Suppe heil zum Tisch zu bringen. Glück hat man, wenn die offensichtlich einzige gelernte Servicekraft auftaucht, denn dann läuft der Laden und man fühlt sich gut behandelt und zuvorkommend und sehr freundlich beraten. Die Inhaberfamilie ist bemüht, die Engpässe zu überspielen, vergisst dabei allerdings wohl zum Teil, dass man sich als Gast auch gerne willkommen fühlt und sich nicht entschuldigen möchte, wenn man feststellt, dass Dinge nicht funktionieren. Mehrmals habe ich ein Problem (Fehlende Handtücher auf dem Zimmer etc) angesprochen und musste mich dann über patzige Antworten der Inhaber ärgern. Die angekündigte Kinderbetreuung wurde von dem normalen Personal (Gärtner, Rezeptionistin etc.)nebenbei gemacht, man muss also nicht auf pädagogische Konzepte hoffen. Das Abendessen für die Erwachsenen ist wenig inspiriert gekocht, lieblos angerichtet und wenig phantasievoll. Trotz der 4 Gänge ist man nach dem Essen oft noch hungrig, weil die Portionen klein sind und wenig Fleisch, Milchprodukte oder Sättigungsbeilage gereicht werden. Und ob die 5 abgezählten Pressfleisch-Chicken-Nuggets für unser Kind wirklich Bio waren, möchte ich bezweifeln… Am Nachbartisch saß ein veganes Ehepaar, das fast jedes Essen zurückgehen lassen musste, weil sie nicht die vegane Variante serviert bekommen haben, sondern zum Teil sogar Fleisch (!) Das alles wäre akzeptabel, wenn das Hotel nicht so exorbitant teuer wäre. Es kann immer mal etwas nicht laufen, aber dann muss man entweder einen anderen Preis für die Zimmer nehmen, oder zumindest ein bisschen freundlicher zu seinen sehr gut zahlenden Gästen sein.

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