- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Das im Jahr 1980 erbaute Hotel hatte für uns einen besonderen Charme, der maßgeblich mit der Größe zu tun hat. Es gibt dort nämlich lediglich 78 Zimmer. In unserer Reisezeit Anfang März war das Hotel weniger als zur Hälfte gefüllt und die Angestellten waren im Vergleich zu den Gästen immer wieder mal in der Überzahl. Wir empfanden die dadurch entstandene familiäre Atmosphäre als ausgesprochen angenehm. Ein gewisses Missverhältnis stellten wir bei der gesamten Raumaufteilung in der Anlage fest. Der Eingangsbereich ist sehr repräsentativ mit tropischen Pflanzen gestaltet. Auch die Lobby, die in deiner architektonisch sehr geschmackvoll gestalteten Halle mündet, wirkt sehr imposant. Der Gartenbereich dagegen nimmt sich sehr klein aus. Auf nur wenigen Quadratmetern wurde ein ausreichend großer Pool gebaut. Der Rest der Wiese ist mit Liegen belegt. Platz für eine gärtnerische Gestaltung blieb nicht mehr. Man sieht dem Hotel an, dass es mal ein sehr mondänes Haus war. Mittlerweile ist es jedoch an vielen Stellen sichtbar in die Jahre gekommen, jedoch keinesfalls heruntergekommen. Das Neptune ist ein All-Inclusive-Hotel mit internationalem Publikum. Die Mehrheit der Gäste kommt aus Großbritannien und Deutschland. Es waren jedoch auch Skandinavier, Holländer, Tschechen, Franzosen und Italiener zu finden. Im ganzen Hotel ist kostenfreier WiFi-Empfang möglich. Das Passwort erhält man beim Check-In. Empfehlenswert ist eine Fahrt mit einem der Einbäume, die am Strand auf Touristen warten. Eine Stunde zum vorgelagerten Riff kostet für zwei Personen 10.-€. Wir haben uns auch fast jeden Tag im nur ca. 100 m entfernt liegenden "Salon" (es gibt 8 solche) am Strand massieren lassen. Wenn die Damen auch keine Ausbildung in diesem Bereich haben, so beherrschen sie ihr Handwerk dennoch so gut. dass man nach einer Stunde sehr entspannt zurück ins Hotel geht (6.-€ pro Person und Stunde). Es ist keinesfalls "schmuddelig" oder sonst unsauber. Die typischen Klischees können wird nicht bestätigen. An Ausflügen können wir die Land-und-Leute-Tour empfehlen, die vom Severin Sea Lodge für jedermann organisiert wird (65.-€) und einen Besuch im genau gegenüberliegenden Hallerpark.
Wir hatten ein Standardzimmer mit Blick auf ein nicht sehr einladendes Dach sowie auf Teile des tropischen Gartens des Nachbarhotels. Die Zimmergröße war ausreichend. Allerdings gibt es in einem Punkt große Kritik: Es ist kein einziger deutschsprachiger Fernsehsender vorhanden. Wer also Nachrichten sehen oder hören will, muss sich über Smartphone und WLAN behelfen. Ein weiterer Kritikpunkt ist für uns das Fehlen einer Handbrause in der Dusche. Der fest installierte Brausekopf machte immer wieder verschiedenste Verrenkungen notwendig, um in ausreichender Menge nass zu werden. Die Sauberkeit war überall gut. Das Reinigungspersonal bemüht sich sichtlich.
Für das kleine Hotel genügen das Restaurant und die Bar im Gartenbereich völlig. Sehr angenehm und stilvoll empfanden wir, dass bei allen Mahlzeiten immer saubere Stofftischtücher aufgelegt wurden. Auch die Getränke wurden ausnahmslos in Gläsern ausgeschenkt, was in vielen AI-Hotels leider nicht immer selbstverständlich ist. Wir empfanden die Küche als ausgezeichnet, wobei wir die kenianische Küche nach mittlerweile fünf Aufenthalten in unterschiedlichen Hotels generell nur loben können. Die Speisen waren nicht nur sehr schmackhaft, sondern auch ausgesprochen abwechslungsreich. Die präsentierte Vielfalt stand zu der geringen Anzahl an Gästen schon fast im Widerspruch. Das Nachbarhotel ist das Halbpension-Hotel Severin Sea Lodge. Dort kostet z.B. 0.5l Bier 350 KeniaShilling (ganz grob 3.50€). Nach unserem Empfinden halten sich die Preise im Rahmen, auch fürs Essen. Wir haben immer wieder Trinkgelder gegeben, nicht weil es notwendig war, sondern weil es (heimlich) auch irgendwo erwartet wird. Wenn man dann noch weiß, wie wenig die Angestellten verdienen und wie dankbar sie sind, wenn man ihnen ab und zu einen € zusteckt, macht man es gerne. Uns hat es nicht weh getan und die Bereitschaft zum optimalen Service hat es doch spürbar gesteigert.
Die Kenianer sind unheimlich freundlich und zuvorkommend. Sie versuchen, den Gästen jeden Wunsch zu erfüllen, auch wenn man nicht immer gleich mit Trinkgeld entlohnt. Aufgrund der Schulpflicht spricht ohnehin jeder Kenianer Englisch. Im Hotel konnten die meisten so viel Deutsch, dass man sich zumindest grob verständigen konnte. Wir hatten mit der Sauberkeit im Hotel kein Problem. Wenn man jedoch gezielt nach Schwächen und Fehlern sucht, wird man diese bestimmt finden (aber dazu fahren wir nicht in der Urlaub).
Nach nur einer halben Stunde Fahrt ist man vom Flughafen im Hotel. Dennoch hört man von den Flugzeugen nichts, da sie nicht über das Hotel einfliegen. Die aufgeschüttete hoteleigene Liegewiese ist vom herrlich-weichen Sandstrand des Bamburi-Beach mit einem Zaun getrennt. Die Wächter kümmern sich hauptsächlich um die zahlreichen Affen, die von unvernünftigen Gästen leider immer wieder mit Proviant aus der Küche gefüttert werden. Vom Garten aus hat man einen wunderschönen Blick auf den Indischen Ozean, der - bedingt durch das vorgelagerte Riff - im Uferbereich Temperaturen von bis zu 40°C hatte. So etwas hatten wir noch nicht erlebt. Baden kann man wegen des starken Gezeitenhubs jedoch nur bei Flut. Das ist aber kein Problem. Wer mal das echte Afrika erleben möchte, muss nur an die Hauptstraße (von Mombasa nach Malindi) gehen und mit einem der zahllosen Matatus mitfahren. Ein echtes Abenteuer!!!
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Das Animationsteam war für das kleine Hotel mit fünf Angestellten schon über-besetzt. Sie machten ihre Sache sehr gut, waren überhaupt nicht aufdringlich und boten eine Vielzahl von Möglichkeiten, um die Gäste zu unterhalten (z.B. Stretching, Wassergymnastik, Volleyball, Swahili-Sprachkurs, Dart). Die Abendshows waren hervorragend. Da kommen viele doppelt und dreimal so große Hotels nicht mit: Akrobatik, Afrikanischer Tanz, moderne Disko, Modenschau usw.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im März 2014 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Andreas |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 29 |