Nessebar Beach Hotel

Wir wurden in beinahe jeder Hinsicht enttäuscht - und das bei solch einem vergleichsweise hohen Preis (620 Euro p.P. für 7 Tage). Die Zimmer waren winzig und unförmig (Röhrenform); man musste akrobatische Übungen machen um in einem 2-Bett-Zimmer mit Zustellbett von A nach B zu kommen. Das Bad war total billig ausgestattet und lief beim Duschen über. Das Hahnenwasser war nicht trinkwassergeeignet. Ich hatte das "Glück" im so genannten Zustellbett zu schlafen, dass nichts weiter war als ein extrem schmaler Ausziehsessel mit bretthartem Boden. Wer ein Zimmer mit "Meerseite" bestellt, braucht nicht damit zu rechnen, auch nur ein Stück davon zu sehen - wir haben hinten auf Verkaufsbuden geschaut - und einen Mopedverleih, der uns jeden Morgen um 8 Uhr mit aufheulenden Zweirädern das Schlafen unmöglich machte. Die Anlage passt in keine Schublade, das Publikum war sowohl was Alter, als auch was Nationalität betraf breit gefächert. Das Neckermann "Unterhaltungsprogramm" war in Englisch, Deutsch, Niederländisch und Russisch vorgetragen (und im übrigen sehr schlecht und lustlos). Was All Inclusive betrifft, einzig das Bier war an Alkoholika einigermaßen genießbar. Wer einen Cuba Libre / Whiskey etc. bestellt, erhält immer die gleiche süße Grütze. Das Essen ist sehr gewöhnungsbedürtig, wobei das Nessebar Beach in Sachen Dessert wirklich punkten konnte - die Auswahl war hier phänomenal und lecker. Wer auf eine gute Snackbar hofft wird enttäuscht, hier werden lediglich ekelhafte kalte Hot-Dogs und ähnlicher Mist angeboten - auf einem 1m² Tisch. Das groß angekündigte Pizzarestaurant entpuppte sich als Aufenthaltsraum für Personal, in dem man als Gast mit AI reservieren musste (!). Den Sportraum haben wir trotz Suche nie gefunden. Den Größten Pluspunkt heimste das Hotel mit seinen Reinigungskräften ein, die einen wirklich guten Job gemacht haben. Geklaut wurde nichts, alles war sauber und aufgefüllt und selbst unsere Sachen haben sie zusammengelegt und aufgeräumt. Großes Lob. Lassen Sie es bleiben und fahren Sie nach Mallorca. Das Programm hat den selben Touch mit dem Unterschied dass es 1. besser ist und 2. günstiger. Allgemein ziehe ich aus meinen bisherigen Neckermann etc. Urlauben die Konsequenz, keine Pauschalreisen mehr zu buchen.

Klimaanlage und Telefon waren vorhanden. Ansonsten: Keine Minibar. Völlig desolates Bad. Billiger Minifernseher. Balkon neben Mopedverleih ("Meerseite" -> Ironie?) Kein Safe. Riesen Umweg zum Pool. Das Zustellbett schoss den Vogel endgültig ab: 70 cm breit und 190cm lang mit ultrahartem Boden. Im Übrigen nichts, als ein Ausziehsessel.

Drei Sterne, die sich das Hotel mit Ach und Krach durch das süffige Bier, das freundliche Personal und die große Dessertauswahl verdient hat. Es gibt im Grunde nur ein wirklich benutzbares Restaurant und eine Bar in Poolnähe, wo Mittags Schoko- und Vanilleeis ausgegeben wird. Die Restaurants waren sauber und die Bedienung meist freundlich und zuvorkommend. Allerdings war das Essen sehr gewöhnungsbedürftig. Ich bin mir nicht sicher, ob es sich um landestypische Kost handelte. Aber vom Hocker gerissen hat es niemanden, den man gefragt hat - egal welcher Nationalität. Die Alkoholika kann man vergessen; nahezu alle trinkfreudigen Gäste haben sich in den umliegenden Supermärkten eingedeckt.

Das Personal war auf den ersten Blick freundlich, das Gepäck wurde zum Zimmer gebracht, wir wurden willkommen geheißen. Als wir die Missstände reklamierten wurden wir eiskalt abgeschmettert. Das Zimmerpersonal war wie schon gesagt das beste am Hotel. Sehr gute Laune wurde nicht von den "Animateuren" sondern den lockeren Barmixern verteilt, mit denen wir uns schnell sehr gut verstanden haben. Die Security Guards waren allgegenwärtig, aber sehr tolerant. Wo es auf Malle was mit dem Knüppel gab, gab es hier nur den Schimpfefinger.

Immerhin liegt das Hotel direkt am Strand, auch wenn vom Zimmer ein 5 Minuten Fußweg von Nöten war. Einkaufsmöglichkeiten gibt es auch zur genüge, da das Nessebar mitten im Touristengebiet liegt. Die Fahrt zum / vom Flughafen dauert mindestens eine halbe Stunde. In der Nähe liegen einige Clubs, die man als junge Leute durchaus besuchen kann. Das "Azur" mit seinen 4 Floors liegt sogar nur 10 Minuten entfernt. DIrekt neben dem Hotel gab es einen Ausflugveranstalter, bei dem wir einen Safaritrip in alten Militärjeeps buchten, was sicherlich das schönste Erlebnis des Urlaubs war - das sollte man sich nicht entgehen lassen. Ein Dickes fettes Minus gibt es natürlich für den allmorgentlichen Krach der Mopeds, den wir besonders zu spüren bekamen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die Animateure waren eine Katastrophe. Sie konnten wenig Leute für Spiel und Spaß begeistern; das "Wasserballfeld" war der nun gesperrte normale Pool (!) und als Tore dienten je zwei Handtücher (!!). Einen Sportraum suchte man vergeblich. Auch sehr ärgerlich war der Umstand, dass der direkt angrenzende Strand hotelunabhängig war. Das bedeutete zum einen, dass ein naher Platz am Wasser erkauft werden wollte, zum anderen, dass die vorhandene Strandbar nicht zum A.I. Angebot gehörte. Liegestühle wurden deutschtypisch allmorgentlich besetzt, obwohl es mit Schildern gekennzeichnet verboten war. Mein Tipp: EInfach runterwerfen; funktioniert! Der wunderschöne Strand ist schön und hat einen tollen Wellengang.