- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
- Zustand des HotelsGut
- Allgemeine SauberkeitGut
Ich habe lange überlegt ob ich überhaupt eine Bewertung zu Reethi Beach schreibe oder nicht, denn selbst im eigenen Familienkreis gibt es verschiedene Meinungen. Um es gleich vorweg zu nehmen, Reethi Beach ist eine schöne, saubere und in Bezug auf Umweltschutz sehr fortschrittliche Insel mit einer sehr guten Tauchbasis. Dennoch hatte ich mir ehrlich gesagt aufgrund der sehr vielen positiven und erstklassigen Bewertungen im Netz etwas mehr von der Insel erhofft. Bevor jetzt irgendwelche Leute gleich anfangen zu meckern, es ist meine rein persönliche Meinung und ja ich war bereits öfters auf den Malediven und auf einigen anderen Inseln und kann daher durchaus Vergleiche ziehen. Und wenn ich im folgenden Bericht etwas auszusetzen habe, ist das wirklich „meckern“ auf höchstem Niveau. Geflogen sind wir diesmal nicht mit Qatar, sondern mit Oman. Was Platzangebot und Unterhaltung an Board angeht zweifelsfrei das Beste, was ich bisher erlebt habe. Nicht nur der Sitzabstand ist riesig, sondern auch die Breite der Sitze. Neben den zahlreichen Filmen gab es auch reichlich Spiele, die Erinnerungen an alte Spielhallenklassiker wie z.B. Pacman aufkommen ließen. Die Möglichkeit während des Fluges mit dem eigenen Laptop ins Internet zu gehen haben kaum welche genutzt, ist bei Oman aber möglich. Der Zwischenstopp mit 3 Stunden Aufenthalt in Oman ist hart aber noch zu ertragen. Da ist man bei Qatar und den 1,5 Stunden zwar besser dran, dafür gibt es bei Qatar aber keine Garantie, dass die Strecke Doha Male ebenfalls mit einem Airbus 300-330 durchgeführt wird und jeder seinen eigenen Monitor im Sitz hat. Auch im Bezug auf Beantwortung von Fragen und Kundenservice im Vorfeld geht der Punkt an Oman Air. Allerdings gebe ich zu, dass der Service an Board, die Freundlichkeit der Boardcrew und auch die Qualität und Geschmack des Essens bei Qatar besser ist. Mir ist bei so einem Flug aber Bewegungsfreiheit wichtiger als essen, so dass ich jederzeit wieder mit Oman Air fliegen würde. Beim Anflug mit dem Wasserflugzeug auf Reethi Beach erlebte ich dann meinen persönlichen ersten Dämpfer. Klar wusste ich, dass Reethi im Vergleich zu Velidhu oder Vakarufalhi größer ist, aber so riesig hatte ich es mir dann doch nicht vorgestellt. Auch beim Essen (Ausnahme Frühstück) merkte ich dann sehr schnell den Unterschied zwischen einer Insel mit 50-60 Bungalows und 100-120 Bungalows. Zu unserer Reisezeit waren im Schnitt ca. 270 Gäste auf der Insel und teilweise kam es dann schon zu ein paar längeren Schlangen am Bufett. Wobei ich auch das nicht der Insel zuschreibe, sondern vielmehr der Tatsache das manche Gäste beim Essen immer komplett ausblenden, dass sie nicht alleine auf der Insel sind. Da wurde sich schon mal einfach da zwischen gedrängelt oder obwohl alle sich links anstellen von rechts versucht schneller an gewisse Speisen zu kommen. Und ich dachte immer man ist im Urlaub. Aber auch damit musste man aufgrund der wesentlich höheren Gästezahl ja im Vorfeld rechnen, so dass dies auch nicht unbedingt ein negativer Punkt für Reethi Beach ist. Extrem positiv ist z.B. Gästebetreuung auf Reethi Beach, so etwas hatten wir bisher wirklich noch nie erlebt. Alleine drei deutsche Mädels (sorry) kümmern sich da wirklich um jedes Anliegen der Gäste und begleiten die Gäste auch auf den Ausflügen. Einzigartig fand ich auch die Möglichkeit mal hinter die Kulissen so einer Insel zu gucken. Jeden Donnerstag gibt es eine Inselführung bei der man wirklich alles das sehen kann, was einem sonst verborgen bleibt. Der gesamte Küchenbereich inklusive der Kühlhäuser, den Staffbereich und die Unterkünfte der Angestellten, Wasseraufbereitungsanlage, usw. Reethi Beach stellt z.B. ihr eigenes Trinkwasser her (Reethi Fen) und überhaupt gibt es auf der Insel fast ausschließlich Getränke in Mehrwegflaschen und nur Cola Light, Soda und Bitter Lemon kommt aus Plastikflaschen. Die täglich aufgesammelten Blätter werden nicht vergraben oder verbrannt, sondern sehr fein gehäckselt und dann als Mulch zur Abdeckung der Beete oder Grünanalgen benutzt. Noch ein großer Pluspunkt ist die Tauchbasis Sea Explorer und das obwohl ich im Vorfeld mich noch über die ständigen Doppeltank Tauchgänge aufgeregt habe. Einzelheiten zu der Basis könnt ihr aus meinem Bericht bei taucher.net finden, so dass ich hier nicht mehr darauf eingehe. Und noch etwas bleibt sehr positiv zu erwähnen. Es gibt auf Reethi Beach so gut wie k e i n e Moskitos. Fast täglich wird den netten Blutsaugern mit Qualm der Gar ausgemacht. Dass dies dennoch umweltverträglich sein muss, zeigt sich daran dass die zahlreichen Flughunde lässig in den Bäumen sitzen bleiben und auch keinen „Hustenanfall“ bekommen. Tja, jetzt fragt man sich warum ich die Insel ein wenig überbewertet finde, obwohl ich bisher fast ausschließlich positive Sachen angefügt habe. Wie gesagt, Reethi ist auch eine tolle Insel aber es gibt auch Sachen die mich enttäuscht haben und von denen ich mir wesentlich mehr versprochen hätte. Stichwort Essen. Das Essen ist lecker und sehr abwechslungsreich….da gibt es nichts zu meckern. Allerdings, und das ist der erste Punkt der mich enttäuscht hat, ist das ganze Essen extrem der europäischen Küche angepasst. Wer diese typischen Einflüsse der maledivischen, indischen oder thailändischen Küche schätzt, wird ein wenig enttäuscht sein. Selbst bei der Hinweistafel am Thunfischsalat „Scharf“ wartet man vergeblich auf Schärfe. Jeder Heinz Curryketschup ist schärfer. Natürlich ist das eine reine Geschmackssache aber bisher kannte ich das immer nur so, dass bei vielen Gerichten einmal normal angeboten wurde und daneben das gleiche nochmal mit dem Hinweis „Hot“. In den ganzen 3 Wochen gab es leider gar nichts was ein wenig scharf war. Ja es stand eine Flasche Tabasco zum Nachwürzen da, aber es ist ein Unterschied ob ich Speisen beim Kochen mit Würze versorge oder danach künstlich hochtreibe. Stichwort Strand/Baden Der Strand ist eigentlich auch überall schön, was aber eine sehr große Enttäuschung war, ist die Tatsache dass man im Bereich der Standartbungalows so gut wie gar nicht ins Meer kann. Bereits nach 2 Metern kommen die ersten großen Korallenblöcke und auch abgestorbene Korallen liegen überall im Wasser. An Schwimmen oder planschen (wichtig für die Kinder) ist da nicht zu denken. Normalerweise lehnen wir Inseln mit Pool bereits im Vorfeld ab, aber in diesen 3 Wochen waren wir sehr froh, dass Reethi einen kleinen Pool hat indem man dann ein paar Bahnen ziehen konnte und die Kinder planschen konnten. Natürlich könnte man jetzt argumentieren, dass Reethi Beach sich dem Umweltschutz zum Hauptthema gemacht hat und daher an dieser Situation nichts ändert. Fraglich bleibt dann nur warum im Bereich der Deluxe Bungalows (20 Euro Aufpreis pro Tag) keine Korallenblöcke so dicht am Strand liegen und man ungestört ein paar Meter ins Wasser kann. Wer sich also mal eben im Wasser abkühlen möchte oder auch nur mal planschen möchte sollte auf jeden Fall einen Deluxe Bungalow nehmen. Und das waren auch die einzigen Beiden Punkte, die mich persönlich gestört haben, bzw. einen erneuten Besuch auf Reethi Beach wohl wahrscheinlich ausschließen. Wobei ich auch ehrlich bin, dass mir diese ganze Entwicklung auf den Malediven derzeit etwas Kopfzerbrechen macht. Ich glaube dass durch den neuen Präsidenten zwar der Umweltschutz endlich an Bedeutung gewinnt und man auch was Luxusresort angeht langsam wieder umdenkt und zurückrudert, aber man passt sich leider auch immer mehr dem Westen an. Ich war richtig geschockt, als ich gesehen habe wie viele Einheimische zwischenzeitlich auch Alkohol trinken und das auch während der Fastenzeit. Denke das wird noch ein richtiges Problem auf den Malediven.
- ZimmergrößeSehr gut
- SauberkeitSehr gut
- Ausstattung des ZimmersSehr gut
- Atmosphäre & EinrichtungGut
- Sauberkeit im Restaurant & am TischSehr gut
- EssensauswahlEher gut
- GeschmackEher gut
- Kompetenz (Umgang mit Reklamationen)Sehr gut
- Freundlichkeit & HilfsbereitschaftSehr gut
- Rezeption, Check-in & Check-outSehr gut
- FamilienfreundlichkeitSehr gut
- FreizeitangebotGut
Beliebte Aktivitäten
- Strand
- Zustand & Qualität des PoolsGut
- Qualität des StrandesEher gut
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Familie |
Dauer: | 3 Wochen im August 2011 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Jörg |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 11 |