- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das zur spanischen NH-Gruppe zählende "Ambassador" war vielleicht früher einmal ein gutes Hotel, mittlerweile ist es zu einer eher unansehnlichen Bettenburg sprich Massenabsteige verkommen, die ihre 4 Sterne kaum noch verdient. Es ist ein reines Funktionshotel und daß man hier weder Stil noch Gemütlichkeit vorfindet, zeigt sich bereits in der düsteren, mit unattraktiven Sitzgruppen versehenen Hotellobby. Ein paar alte, oft nicht funktionsfähige Aufzüge führen auf die dreißig, mit oft stark fleckigen Teppichen ausgelegten Stockwerke, gönnen Sie sich, wenn Sie schon hier absteigen, dann wenigstens ein Zimmer in den obersten Etagen, denn die Aussicht auf Stadt, Meer und die umliegenden Inseln ist prachtvoll und entschädigt ein wenig für die ansonsten triste Performance des Hauses. Die Gäste setzen sich wochentags hauptsächlich aus Geschäftsleuten, generell jedoch überwiegend aus internationalen Touristen zusammen, die teilweise auch als große Gruppen anreisen. Eine externe Parkgarage liegt unmittelbar am Hotel (Achtung: Für höchstens 12-15 Fahrzeuge!, ansonsten hat man mit dem eigenen PKW schlechte Karten. Fazit: Eine etwas heruntergekommene Herberge, die man nur zur Not aufsuchen sollte, eine Alternative wäre das unweit gelegene "Renaissance Naples", das bei gleicher Sternenzahl und etwa denselben Preisen über weitaus mehr Komfort verfügt - siehe auch meine separate Bewertung vom März 2016.
Die 230 Zimmer sind je nach Komfort-und Preisklasse sehr unterschiedlich ausgestattet, ich hatte mich für ein ca. 30 qm großes Doppelzimmer in einer der obersten Etagen entschieden und dafür (weit überhöhte) 160 € bezahlt. Das Zimmer war mit schon sehr betagtem, dunkelbraunen und wenig attraktivem Mobiliar eingerichtet und besaß an vielen Stellen - nicht nur optische - Mängel wie z.B. verschmierte Wände, fleckiger Teppich, tropfender Wasserhahn, ständig laufendes Wasser im schlecht gereinigten WC, abgerissene Kleiderhaken etc. Der Komfort war gerade noch akzeptabel, das Zimmer besaß ein gutes, sehr sauberes Doppelbett mit 4 Kissen, 1 Zudecke und Rückenpolster, eine kleine Sitzecke mit 2 Polstersesseln und Tischchen, großen Schreibtisch mit Flachbild-TV, Spiegel, Tischlampe und Wasserkocher einschl. Kaffee-/Teebeuteln, gut kühlende, verstellbare Klimaanlage und ein etwa zur Hälfte zu öffnendes Fenster mit phantastischen Blicken über Neapel und den Vesuv. In der Garderobe ein großer Kleiderschrank mit genügend Fächern und Bügeln, elektronischem Safe - kann nur mit durchgezogener Kredit-/Bankkarte geschlossen und geöffnet werden - sowie ein Kühlschrank mit (teuerer) Minibar. Das Bad ebenfalls geräumig mit Badewanne, enger Duschkabine, Bidet, Waschtisch mit Spiegel, Kosmetikspiegel und gutem Haarföhn, einigen Shampoos/Seife und ordentlichen Hand und Badetüchern. Sehr gestört haben mich u.a. das WC mit starken Schmutzrändern - hier müßte dringend mal mit Chemikalien gearbeitet werden - und das Schloss der Türe, die sich oft erst nach vielmaligem Einsatz der KeyCard öffnen ließ. Trotz der Tatsache, daß ich sicher eines der Luxuszimmer bewohnte, fällt mein Urteil eher negativ aus, für den stolzen Preuis von über 150 € würde ich doch eine absolut saubere und auch gut instand gehaltene Unterkunft erwarten.
So steril die öffentlichen Bereiche des Hauses, so nüchtern gestaltete sich auch der im 1. Stock gelegene gastronomische Bereich. An das Hauptestaurant grenzt das Frühstückszimmer, hier wird morgends zwischen 7.00 bis 10.00 Uhr (Sonntag bis 12.00) das "prima colazione" als Buffet vorgehalten. Die Auswahl fiel für ein 4-Sterne-Haus eher dürftig aus, an Warmgerichten gab es Rühreier und Speck, ansonsten kaum Obst, viel Süßes ("Cornetti" in allen Variationen ...) und verschiedene Kaffees aus zwei Automaten. Alles geschieht in Selbstbedienung, das Abdecken des Tisches erfolgt erst nach dem Gehen. Gemütlichkeit findet hier - man muß es so offen sagen - nun wirklich nicht statt, aber man wurde satt und damit ist dem Zweck eines Frühstücks auch Rechnung getragen.
Der Service fiel così così aus ... mal so, mal so. Die Damen an der Rezeption zeigten unterschiedliche Laune und mal stärkeren, mal schwächeren Einsatz. An Services wird freies - auch auf dem Zimmer funktionierendes - WLAN angeboten, daneben ein Wäsche-und Reinigungsservice und an Sonntagen haben Gäste mit Direktbuchung die Möglichkeit, bis 15.00 Uhr auf dem Zimmer zu bleiben (Anmeldung vormittags notwendig). Ansonsten das Übliche - Taxirufe werden erledigt und z.B. auch Buchungen für Touren in und um Neapel.
Die zentrumsnahe Lage ist eigentlich das Plus des "Ambassador", etwa 10 Minuten sind es zur Molo Beverello mit den Fähren auf die Inseln bzw. in die Altstadt Centro storico (Via Toledo, Piazza Plebiscito, Café Gambrinus etc.). Auch der Flughafenbus "Alibus" (Einzelfahrt 4 €) hat seine Haltestelle an der Molo Beverello, das Taxi nimmt für den Transfer vom/zum Aeroporto Capodichino 18 - 20 €. Das Hotel selbst befindet sich am Ende der Via Medina, die sozialen Konflikte Neapels sind, vor allem nachts, auch um das Hotel herum deutlich sichtbar. Sicherheitsbedenken hatte ich dennoch keine, aber man sollte schon damit rechnen, daß in unmittelbarer Hotelnähe auch Obdachlose und "abgerissene" Gestalten auftreten.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Mit Ausnahme eines - von mir selbst nicht inspizierten - Fitnessraumes verfügt das Hotel über keine Sport-/Unterhaltungsangebote.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1-3 Tage im Oktober 2016 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Eberhard |
Alter: | 66-70 |
Bewertungen: | 548 |