Meine Tochter (22 Jahre) und ich, wollten einen unbeschwerten ruhigen Kurzurlaub in einem guten Hotel mit schönen Zimmern, gutem Service und leckerem Essen verbringen. Erwachtungsvoll betraten wir das Hotel und bekamen den ersten Schock: An der großen Rezeption hatten sich lange Schlangen gebildet. Es war viel zu wenig Personal für die Menge der ankommenden Urlauber vorhanden! Das war aber praktisch jeden Tag so! Man hatte Angst, mit einer Frage, oder mit einem Anliegen zur Rezeption zu gehen, da man genau wußte, dass man wieder Ewigkeiten brauchen würde, um sein Anliegen überhaupt vorzutragen! Schlangen vor der Rezeption waren normal! Nachdem wir endlich abgefertigt worden waren, erklärte man uns, es würde noch einen Moment dauern, da die Zimmer noch nicht bereit wären. In der Zwischenzeit könnten wir ein Glas Sekt trinken. Wir gingen zum Sektkübel und wie nicht anders zu erwarten, war die Flasche leer! Ok dachten wir uns, es gibt schlimmeres. Nach einer endlos langen Wartezeit, teilte man uns mit, dass unser Zimmer nun bereit wäre! Im übrigen waren wir absolut nicht die Einzigsten, die auf ihr Zimmer warteten. Am Abreisetag kamen wir mit einer netten Frau aus Hamburg ins Gespräch, die Sage und Schreibe 3 1/2 Stundenauf ihr Zimmer warten musste! Nun machten wir uns erwartungsvoll auf zu unserem Zimmer! Die Erwartung wurde allerdings schnell gedämpft! Der Weg dorthin führte hinter der Rezeption entlang zuerst durch's Hotel. Nach einem Stück wurde der Weg quasi zu einer Gallerie, die linker Hand offen war. Dort befand sich der Betriebshof des Hotels. Auf dem Weg zum Zimmer fiel uns der schlechte Zustand der Zimmertüren auf. Die Farbe der Türen war fast nicht mehr vorhanden und die Klinken, nebst Kartenleser waren einfach nur dreckig! An unserem Zimmer (das letzte in der Reihe) angekommen, erwartete uns ein Ohrenbetäubender Lärm! Irgend eine Kühlanlage oder Klimaanlage vom Betriebshof, befand direkt unterhalb unseres Zimmers. Dieser Lärm begleitete uns Tag und Nacht! 24 Stunden! Er war sehr gut durch die geschlossene Zimmertür zu hören. Im "Domizil" fiel sofort ein Abdeckblech der Klimaanlage (Unterseite) auf, das nicht richtig befestigt war und dessen Schrauben teilweise halb herausragten. Im Zimmer befand sich ein Schreibtisch. Rechts im Schreibtisch war ein Kühlschrank eingelassen. Darin befanden sich 2 volle Wasserflaschen vom Vormieter und etwas Dreck. Was darauf hinweißt, dass niemand den Kühlschrank nach der Abreise der Vormieter besichtigt oder gereinigt hat. Das Lüftungsgitter des Kühlschrankes hing schräg im Schreibtisch. Man konnte die nackten Spanplatten sehen. Am Schreibtisch und an,-bzw.in den übrigen Schränken fehlten teilweise Furnierstreifen, oder sie standen von den Möbeln ab. Der große Kleiderschrank war so verzogen, dass man die Türen nur mit erheblichem Kraftaufwand öffnen und schließen konnte. Im Bad befand sich eine Badewanne. Von der linken Seite der Wanne, hatte man als Duschvorhangersatz eine 50-70cm lange Mauer gemauert. Diese stellte sich als völlig unzureichend heraus und nach jeder Dusche in der Wanne, stand das Badezimmer unter Wasser! Da nützte auch ganz vorsichtiges Duschen nichts. Das schien aber überall so zu sein, denn genau über der Wanne, blätterte die Farbe der Zimmerdecke ab. Was wohl auf einen Wasserschaden schließen ließ. Die Lampenverkleidungen unserer,- und der nebenliegenden Terasse waren nicht mehr vorhanden. Es hingen nur nackte Sparbirnen in der Gegend rum! Die Küche war wenig abwechslungsreich und die Vielfalt der angebotenen Speisen hielt sich in Grenzen. Geschmacklich ließen die Speisen auch sehr viel zu wünschen übrig. Den Kaffee gab es aus Automaten. Dieses Gebräu war einfach scheußlich!! In der Hotelanlage waren viele Sparbirnen der Wegebeleuchtung defekt. Der Reinigungseifer des Personals hielt sich Grenzen: Am ersten Tag hatte jemand eine leere Bierdose auf einer Brüstung gut sichtbar abgestellt. Am zweiten Tag waren es schon zwei! Am dritten und vierten Tag standen die beiden Dosen friedlich dort herum. Erst am fünften Tag hatte wohl irgendjemand ein Einsehen und hatte die Dosen entfernt! Vom Autoverleih über das Hotel ist auch abzuraten! Wir gingen zur Rezeption mit dem Wunsch ein Auto für zwei Tage zu mieten. Der Portier rief einen Autoverleih, mit dem sie zusammenarbeiten würden, an. Er gab den Hörer an meine Tochter weiter, die sich mit einem schlecht Deutsch und Englisch sprechenden Menschen verständigen mußte. Auf Wünsche, zwecks Automarke, ging er erst gar nicht ein. Er würde am nächsten Tag um 9.30Uhr an der Rezeption sein. 9.30Uhr! Oh Wunder, der Mann war pünktlich! Er hatte einen Ford Fiesta für uns. Wir sahen das Auto erst als wir losfahren wollten. Optisch war es keine Augenweide. Technisch erst recht nicht! Bei langsamer Fahrt krachte die Servolenkung und die Bremsen quitschten wie verrückt. Wie waren froh, als wir das Teil nach 2 Tagen wieder abgeben konten! Zum Schluß noch ein Beispiel wie "gut" die Rezeption arbeitete: Da unser Transfer zum Flughafen erst um 15 Uhr am Abreisetag vom Hotel startete, wollten wir vorher noch etwas schwimmen gehen. Ich ging zur Rezeption und fragte, ob sie für solche Fälle vielleicht irgendwo eine Möglichkeit hätten, wo man sich schnell nochmal duschen könne. Die Dame war sehr nett und meinte, man solle einen Tag voher Bescheid sagen, dann könne man ein Zimmer zum Duschen mieten. Wir waren darüber sehr erfreut! Einen Tag vor unserer Abreise ging ich dann zur Rezeption und wollte für den nächsten Tag ein Zimmer zum Duschen mieten. Eine andere Dame wie am Tag vorher meinte jedoch, sie seien zur Zeit ausgebucht und könnten uns kein Zimmer zu diesem Zweck zur Verfügung stellen! Wieso sagt es eine Dame so und die andere sagt es genau anders?! Das Schwimmen vor unserer Abreise konnten wir somit vergessen! Vergessen konnte man eigentlich das ganze Hotel! Bis auf das Bett! Das war schön!!

Zimmer

Eher gut