Occidental Marco Polo

Den Vorschusslorbeeren nach zu urteilen, die mein Kollege über RIU-Hotels verteilt hat, hätte es das beste Hotel sein müssen in dem wir bis jetzt waren. Leider war es das nicht, das RIU Marco Polo war nicht besser wie manches andere Hotel, es gab nichts was wesentlich besser gewesen wäre als anderswo. Unserer Meinung war der Service sogar ein wenig mangelhaft. Der Check-In war Chaos pur, nichts von Begrüßungscocktail, keiner wusste so richtig wer was machen sollte. An der Rezeption wurde uns schon unser Hotelgutschein abgenommen, während anderen Urlaubern diesen erst in der Bar abgeben mussten. Nachdem wir dann unsere obligatorischen Bändchen bekommen hatten, hat man uns einfach dort sitzen lassen. Wir sind dann einfach aufgestanden und haben unseren Schlüssel an der Rezeption abgeholt. Dann sollten wir warten bis der Kofferträger kommt und unsere Koffer aufs Zimmer bringt, weil "die Anlage so groß sei und man uns das nicht erklären könne wo sich unser Zimmer befindet". Da wir noch lange nicht dran waren, haben wir unsere Koffer geschnappt und haben unser Zimmer auf eigene Faust gesucht und sind fündig geworden. Um Geld zu wechseln musste ich an einem Tag 5 Mal zur Rezeption, das erste Mal um 8 Uhr, da teilte man mir mit dass ich erst um 8:30 Uhr wechseln könnte. Das ging aber nicht weil wir unseren Halbtagesausflug machen wollten. Nach dem Ausflug dann der zweite Versuch, da war dann aber kein Geld da. Nach dem Mittagessen der dritte Versuch, da war dann der zuständige Angestellte beim Mittagessen. Vor dem Abendessen dann der vierte Versuch - nach dem Abendessen konnte ich dann endlich mein Geld tauschen. Eines kann man den Angestellten aber nicht nachsagen, dass sie unfreundlich wären. Selbst in dieser Situation konnte man ihnen nicht wirklich böse sein. Der einzige der nicht besonders freundlich war, war der Handtuchmann. Was in jedem Hotel eigentlich Standard ist, hat im Marco Polo gefehlt, wie eine Informationsmappe auf dem Zimmer mit allem Wichtigen und Interessanten, wie z.B die Essenszeiten, die nächste Apotheke, der Arzt, die Telefonnummer der Rezeption usw., einfach mit allem was für den Aufenthalt wichtig sein könnte. Ärgerlich waren mal wieder die Gewohnheiten unserer "Osteuropäischen Freunde": Sie belegten von Morgens an die Liegen am Pool, um sie dann Abends für 15 Minuten zu benutzen. Nachdem wir vom Mittagessen zurückkamen, fehlte plötzlich unser Sonnenschirm. Wer dafür verantwortlich gemacht werden kann, entzieht sich allerdings unserer Kenntnis. Dies dürfte jedoch jetzt der Vergangenheit angehören, da während unseres letzten Urlaubstages zusätzlich neue, größere Sonnenschirme aufgestellt wurden. Ein anderes Mal waren bei der Rückkehr unsere Liegen, samt unserem Handtuch, belegt. Den Sprachen nach zu urteilen (französisch und arabisch), müssten dies einheimische Tagesgäste gewesen sein. Da fällt mir gerade auch noch ein: Als wir in unser Zimmer kamen, fielen uns gleich mehrere Moskitos auf, am Ende dürften es an die 40 Stück gewesen sein, die wir gleich ins Jenseits befördert haben. Vermutlich hatten die vorherigen Gäste bei der Abreise die Balkontür offen- und das Licht angelassen, danach haben wir jedenfalls keine weiteren Moskitos gesehen. Vorsicht, die Viecher verstecken sich auch im Schrank! Die Beschreibung mag manchesmal ein wenig schlecht klingen, so war es allerdings nicht. Es war lediglich nicht so, dass wir dort unbedingt noch einmal hin müssen. Für den Preis den wir bezahlt haben (468,- € pro Person für 1 Woche) , war es auf jeden Fall in Ordnung, der reguläre Preis (728,-€) wäre aber überzahlt gewesen. Wer den Ausflug nach Tunis bucht, sollte dort entweder hartnäckig handeln, oder lieber gleich in Yasmin Hammamet kaufen, denn dort ist alles wesentlich günstiger. Zumindest haben wir die Erfahrung gemacht mit dem was wir gekauft haben. Vorsicht bei den Straßencafes in Tunis, dort wird man gern übers Ohr gehauen wenn man nicht genügend Dinar dabei hat und den Rest in Euro bezahlen möchte. Am besten dann komplett in Euro bezahlen, dann lässt sich besser nachrechnen was man bezahlt hat. Allerdings will dort kaum jemand Euro, daher immer genug Dinar umtauschen. Diese sollten aber unbedingt verbraucht werden, da die Wechselstube am Flughafen gerne abrundet.

Die Zimmer waren zweckmäßig eingerichtet, wir hatten mit Meerblick gebucht, was ich auch auf jeden Fall empfehlen würde. Die Zimmer zum Yachthafen hin, sind etwas lauter wegen einer Strandbar. Im besten Fall bekommt man dann ein Zimmer zur Baustelle des Wellness-Centers. Die Zimmer mit Meerblick sind auf jeden Fall ruhiger und der Blick jeden Morgen ist einfach traumhaft. Die Zimmer sind alle mit einem großen Flachbildschirm-TV ausgestattet.

Das Essen ist durchweg in Ordnung, Magenprobleme sind dort absolut ausgeschlossen. Es wird ständig aufgefüllt, egal wann man kommt. Was uns Nicht-Moslem freut: es gibt immer wieder auch Schweinefleisch - und das echt lecker. Mittags kann man ab 12:15 Uhr im Restaurant eine Kleinigkeit essen, oder ab 13 Uhr im Hauptrestaurant. Abends kann man ebenfalls in zwei verschiedenen Restaurants essen, im Tunisie und im Asian (nur mit Anmeldung morgens beim Oberkellner). Im Asian gibt es asiatische und italienische Küche im Wechsel. Die italienische haben wir nicht getestet, die asiatische können wir aber auf jeden Fall empfehlen.

Wie oben bereits erwähnt, war der Service nicht gerade das was wir von einem RIU Hotel erwartet haben, aber die Angestellten waren auch bei Reklamationen jederzeit freundlich und hilfsbereit. Der Service im Restaurant war hervorragend. Die Zimmer, sowie das Hotel und die Anlage waren sehr sauber. Was wir sehr positiv fanden war, dass man jederzeit Wasser mit und ohne "Gas" in Flaschen bekam, was nicht mehr in jedem Hotel selbstverständlich ist.

Direkt am, leider etwas verschmutzten, flach abfallenden Sandstrand. Zur Medina läuft man etwa 15 Minuten. Wenn man unten am Strand Richtung Yachthafen läuft ist, man schneller und man kommt dort an vielen netten Cafes und Restaurant vorbei bis man die ersten Geschäfte erreicht. Wer etwas einkaufen möchte sollte dies hier tun, denn die Preise sind wesentlich günstiger als in Tunis (beim Ausflug Sidi Bou Said, Karthago, Tunis). Selbst am Flughafen sind die Preise noch günstiger als in Tunis. Zum ersten TaxiPhone waren wir etwa 30 Minuten unterwegs (nach Iberostar Hotel). Im nächstgelegenen Einkaufszentrum steht zwar auch Taxiphone auf einem Schild, dort gibt es allerdings keines.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Tagsüber war die Animation so wie überall: Dart, Beach-Volleyball, Bogen schießen, Wassergymnastik, Wasserball... Abends waren wir etwas enttäuscht, die Shows waren nicht das was wir von anderen Hotels gewohnt sind. (gähn)