Occidental Menorca

Wir nutzten das Hotel als Ausgangspunkt für unsere Wandertouren auf der Insel. Dafür war es ganz gut geeignet. Das Hotel ist nicht sehr groß, allerdings gibt es viele Zimmer. Wie hier schon oft beschrieben in neun bunten Häusern. Alles wirkte recht modern, da erst kürzlich renoviert. Es gab die Möglichkeit W-Lan-Tickets zu erwerben oder Alternativ an einem der Computer (mit Glück funktionierte einer davon) kostenpflichtig das Internet zu nutzen. Beide Varianten waren in unseren Augen unverschämt teuer! W-Lan sollte heutzutage nicht mehr 10 Euro am Tag kosten oder 1 Euro für 15 Minuten. Leider noch in vielen Hotels so, aber die meisten gehen dazu über es gebührenfrei zur Verfügung zu stellen. Ich würde das Hotel für Ruhesuchende nur in der Nebensaision empfehlen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es in der Hochsaison sehr überfüllt und laut ist. Wer natürlich Cluburlaub mit Liege an Liege und Animation sucht, ist hier auch im Hochsommer bestens ausgehoben.

Der Qualität gewohnte Deutsche erkennt natürlich ziemlich schnell die Tücken der modern anmutenden Zimmer. Ja, sie sehen wirklich schick aus und sind recht wenig abgewohnt. Die baulichen Mängel fangen irgendwo bei einer Lücke in der Wand von der man Bauträger sieht (nur optisch nicht sehr schön) an bis hin zu wirklich gefährlichen Dingen wie unisoliere Leitungen beim Anschluss des Fernsehers (richtig super auf Greifhöhe für Kinder!). Wenn man davon mal absieht und nicht so pingelig ist, dann stört aber zumindest das unpraktische Bad gewaltig. Es gibt zum Bad und vom Bad zum Klo nur eine alles andere als dichte Schiebetür. Ok, man kennt sich, ist schon irgendwie ok. Das Klo im separaten Raum hat ein riesiges Fenster mit einem Rollo davor. Aber das Rollo musste schon runter, damit nicht alle Welt beim Klogang zusehen kann. Wenn dann das Fenster aber auf Kipp steht (wie im heißen Sommer oder nach dem Duschen gerne mal), hing das Rollo gerade herunter mitten im Raum vor dem Klo. Nicht sehr komfortabel. Beim Duschen überflutete man regelmäßig den Badboden. Selbst wenn man sich ganz in die Ecke stellt und den Strahl zur Wand hin ausrichtet. Aber noch viel unpraktischer war der Ablauf. Der war chronisch verstopft. Sofort stand Wasser in der nicht sehr tiefen Wanne und man hatte des öfteren Angst, dass es gleich überschwappt. Und das obwohl das Wasser nur zum Nassmachen und Abseifen an war. Das Problem hatten wohl mehrere Hotelgäste. Trotzdem waren wir mit dem Zimmer zufrieden. Unser Eck-Zimmer hatte zwei Balkone, einer mit entferntem Meerblick. Es gab Möbel auf dem Balkon. Wenn wir das richtig gesehen haben, hat kein Zimmer wirklich einen ruhigen schönen Ausblick. Entweder man guckt auf ein benachbartes Haus oder - so wie wir - zur befahrenen Straße. Das Zimmer war schön groß, man hatte genug Ablagemöglichkeiten und das Bett war auch gut.

Große Kantine = viele Menschen = viel Lärm. Das beschreibt zumindest die Atmosphäre am besten. Obwohl der Speisesaal teilweise zur Hälfte abgesperrt war (wg. der wenigen Gäste), kam immer ein enormer Lärmpegel auf. Wir saßen daher zu 95% draußen auf der Terrasse. Hier war es geradezu herrlich. Man hat einen schönen Blick auf den Torre. Morgens kamen niedliche Katzenkinder zu Besuch. Das mag nicht jeder - wir als Katzenhalter fanden sie goldig. Aber grundsätzlich sind wir der Meinung, dass Tiere am Tisch nichts verloren haben. So hätten wir für die Allgemeinheit erwartet, dass zumindest der Wille gezeigt wird die Katzen zu verscheuchen. Morgens wimmelte es auf der Terrasse nur so vor Bienen. Sehr lästig, aber wenn man still hält geht es. Vorsicht ist dennoch geboten. Das Essen war mittelmäßig. Normalerweise sollte man meinen, dass bei so wenigen Gästen das Buffet entsprechend angepasst wird. Weniger von allem, dafür vielleicht etwas qualitativ hochwertiger. Wir stellten nach einigen tagen zwar fest, dass sich die Menge reduzierte, allerdings wurde dadurch die Qualität auch schlechter. Mehrfach waren die Ananas bereits vergammelt. Nur alle paar Tage gab es Bananen. Man hat manchmal den Eindruck gehabt, das Restaurant macht es sich selbst schwer. Es gab mehrfach Speisen die keiner anrührte. So z.B. eine Art Hakseneintopf mit Pfötchen. Klar, das mag für einige lecker sein, aber für die Meisten nicht. Und wenn man bedenkt, dass es dazu keine Alternative gab außer Nudeln & Co ist das nicht sehr bedarfsgerecht gedacht. An anderen Tagen gab es dann widerum Speisen wo jeder etwas findet. So z.B. Burgerfleisch oder Gyros mit passenden Broten und anderen Dingen zum Belegen. Ein kleiner Teil der Speisen wurde auch frisch zubereitet, so z.B. meistens der Fisch oder auch mal ein Stück Rinderfleisch (leider Schuhsohle, tat schon beim Hingucken weg). Die Getränkepreise fanden wir sehr angemessen!

Da wir zu der Sorte Urlauber gehören die immer sehr gerne alles alleine regeln, haben wir keinen großartigen Extra-Service in Anspruch genommen. Die Mitarbeiter schienen immer recht freundlich. Beim Frühstück und Abendessen sowie an der Rezeption gab es für uns keine besonders negativen oder positiven Erfahrungen. Die Zimmerreinigung ist wie leider oft in spanischen "Urlaubsbunkern" nicht die Allerbeste, so auch hier. Der pingelige Deutsche könnte beanstanden, dass der Spiegel erst gereinigt wurde, als man schon vor lauter Spritzern nicht mehr viel sehen konnte. Staub wurde nicht einmal gewischt. Im Badezimmer ist viel aus Glas, dort sah man den Staubfilm täglich wachsen. Am unangenehmsten emfpanden wir allerdings die Sauberkeit der Toilette. Es roch nicht sehr angenehm und wir konnten keine Reinigungsleistung feststellen (Flecken/Haare befanden sich nach der Reinigung noch an derselben Stelle). Gut, dass ich immer meinen kleinen Sagrotan-Sprayer dabei habe und somit selbst Handanlegen konnte/durfte/musste. Außenbereich und Poolanlage erschienen immer recht sauber und ordentlich. Es war aber auch nicht viel los im Hotel (Oktober = Nebensaison kurz vor Betriebsschluss) und zudem wurde für den Winter vorbereitet.

Das Hotel liegt sozusagen "in zweiter Reihe" zum Strand. Man muss nur die Straße hinunter laufen. Dort finden sich dann auch ein paar Einkaufmöglichkeiten und Restaurants. Der Flughafen oder auch andere Ziele der Insel sind bequem mit dem Bus zu erreichen. Die Bushaltestelle befindet sich direkt gegenüber des Hoteleingangs. An der Rezeption liegen Fahrpläne aus. Nach Mao fährt man mit dem Bus ca. 20 Minuten. Andere Verbindungen haben wir nicht genutzt, da wir einen Mietwagen hatten. Mit dem Mietwagen fährt es sich leichter in abgelegenere Gegenden. Ein Roller reicht dort auch, allerdings gibt es die - zumindest in Punta Prima - nur bis Ende September zu mieten. Der Verkehr ist für spanische Verhältnisse normal. Man findet sich auf der kleinen Insel gut zurecht. Überall gibt es kleine hitorische Ausgrabungsstätten und Wanderpfade.

Beliebte Aktivitäten

• Wellness
• Sport

Die Poolanlage inmitten der Wohngebäude schien sehr neu, modern und sauber. Es gibt noch ein weiteres Areal (nur für Erwachsene) außerhalb des Hotels mit separatem Zugang. Wie auch im Restaurant möchte ich nicht wissen wie es hier in der Hauptsaison zugeht. Für so viele Zimmer scheint mir alles etwas klein. Aber ok, wir sind auch keine Pool-Lieger.