Occidental Menorca

Das Barcelo Pueblo ist eine recht große Hotelanlage, wobei die Anzahl der Zimmer und die Größe der Außenanlage im richtigen Verhältnis zueinander stehen. Für uns war es beeindruckend, dass dieses Hotel trotzdem so gut an die Landschaft angepasst war, dass es im Ort und vom Strand aus gar nicht aufgefallen ist. Die Architektur war ansprechend, insgesamt 8 dreistöckige Häuser waren um eine Pool-/ Gartenlandschaft herum angeordnet. Die Anlagen waren sauber und gepflegt. Wir hatten aufgrund schlechter Erfahrungen mit "All inclusive"-Angeboten Halbpension gebucht, doch unseren Beobachtungen zufolge hätte man durchaus auch all-inclusive buchen können. Während unserer Reisezeit war das Hotel nicht ausgebucht, die Gästestruktur war international, doch die Mehrzahl der Gäste stellten je zur Hälfte Deutsche und Engländer. Das Hotel war familienfreundlich und die einzelnen Gebäude waren durch Rampen auch für Rollstuhlfahrer erreichbar. Menorca ist als Urlaubsziel nahezu ein Geheimtip. Wir hatten 6 Tage einen Leihwagen, können aber nicht behaupten, alles gesehen zu haben, obwohl die Insel wahrlich nicht groß ist. Man findet hier einsame schöne Strandbuchten, Pinienwälder, Ausgrabungsstätten aus der Talayot-Kultur, Museen, Naturschutzgebiete, englische Festungsanlagen sowie saubere, gepflegte Städte und Ortschaften. Kriminalität scheint auf Menorca kein Thema zu sein, der Wohlstand der Einwohner ist auch an deutschen Maßstäben gemessen hoch. Die Küstenlandschaften sind urtümlich und nicht zersiedelt. Das Klima haben wir als sehr angenehm empfunden, wobei es nicht selbstverständlich ist, im Oktober durchgehend gutes Wetter zu haben.

Die Zimmer waren klein. In unserem Familienzimmer waren zwei Schlafräume durch eine Schiebetür voneinander getrennt, wobei der hintere Raum kein Fenster hatte. Unsere anfänglichen Bedenken, wegen Sauerstoffmangel nicht schlafen zu können, erwiesen sich jedoch als unbegründet. Der Balkon war eher winzig, aber er reichte aus, um nasse Badesachen zu trocknen. Die Einrichtung war zweckmäßig, die Möbel intakt. Vielleicht nicht gerade übermäßig komfortabel, aber vollkommen aureichend. Allerdings waren die Gebäude ziemlich hellhörig. Wenn sich im Innenhof der Häuser Personen unterhalten haben, dann war das in den Zimmern meist gut zu hören, ebenso Toilettenspülung und Dusche aus den Nachbarzimmern. Vor unserem Balkonfenster stand eine riesige Pinie, die den Blick auf die Straße versperrte. In dieser Pinie gab es sehr viele Vögel, die für eine eigene Geräuschskulisse sorgten. Manch einer mag das als störend empfinden, andere empfinden es eher als angenehm. Das ist Geschmackssache. Schätzungsweise die Hälfte aller Zimmer hatte Meerblick.

Es gab ein recht großes Restaurant, und zumindest in unserer Nachsaison-Reisezeit war die Atmosphäre entspannt. Sowohl Frühstücks- und Abendbüffet boten ausreichend für jeden Geschmack zu essen. Das Essen war auch recht vielseitig, es gab sowohl menorcinische als auch mitteleuropäische Speisen. Der Kaffee wurde schlechter, je später man zum Frühstücken kam. Frühaufsteher haben aber immer guten Kaffe bekommen, alternativ gab es Cappuccino, verschiedene Teesorten und Fruchtsäfte.

Das Personal war sehr freundlich. Englischkenntnisse sind zwar - wie immer - von Vorteil, aber zumindest an der Rezeption beherrschte man auch die deutsche Sprache. Die Reinigung der Zimmer ließ keine Wünsche öffen, die ganze Anlage war immer sauber und gepflegt.

In anderen Beiträgen wurde Punta Prima als "langweiliger" Ort bewertet, doch das ist Geschmackssache. Es kann ja einen Urlaubsort auch sehr reizvoll machen, wenn die Küste nicht mit riesigen Hotels zugebaut ist. Der Ort bestand überwiegend aus Einzelhäusern, teils aus Villen, mit sehr schönen Gärten. Wer Urlaubsorte wie beispielsweise El Arenal auf Mallorca bevorzugt, ist in Punta Prima nicht gut aufgehoben, wer es aber nicht ganz so lebhaft mag, der wird den Ort als sehr angenehm empfinden. Der Strand war nur wenige Gehminuten vom Hotel entfernt. Es handelt sich um einen schönen hellen Sandstrand. Bei stärkeren Seegang muss man allerdings damit rechnen, dass Seetang angespült wird, aber ansonsten ist das Wasser sehr sauber. Die Felsklippen neben dem Strand sind auch geeignet zum Schnorcheln und Tauchen. Man sollte vielleicht nicht die Unterwasserwelt des Roten Meeres erwarten, aber es gibt für Mittelmeerverhältnisse sehr viel zu sehen. (Vorsicht: hier gibt es auch Seeigel) Die Liegen und Sonnenschirme am Strand sind eindeutig zu teuer und wurden auch kaum von Urlaubern genutzt. (15,00 Euro für 2 Liegen und einen Schirm pro Tag) Wer also sonnenempfindliche Haut hat und nicht so viel Geld ausgeben möchte, der sollte hohe Lichtschutzfaktoren im Reisegepäck haben und nicht den ganzen Tag am Strand verbringen. Wer die Insel erkunden möchte, der sollte einen Leihwagen nehmen. Leihwagen sind bei den ortsansässigen Anbietern sehr preiswert, auch die Preise für Treibstoff sind überaus günstig. Direkt vor dem Hotel befindet sich eine Bushaltestelle, von der aus man kostengünstig (1,05 Euro pro Person) nach Mahon fahren kann.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Unterhalb des Hotels gab es eine große Sport- und Freizeitanlage, die von uns aber nicht genutzt worden ist. Das Programm war aber wohl recht vielseitig. Es gab Minigolf, Tennis, Bogen- und Pistolenschießen etc. Zwischen den Hotelgebäuden gab es ein großes und tiefes Schwimmwecken, einen normalen Pool und ein Kinderplanschbecken, im Freizeitbereich gab es weitere Badegelegenheiten. Die Pools machten alle einen sehr sauberen und ordentlichen Eindruck. Das Wasser soll zwar recht kalt gewesen sein, was aber eigentlich darauf hindeutet, dass es des Öfteren gewechselt wird. Abends gab es ein Unterhaltungsprogramm, dessen Qualität von sehr unterhaltsam bis langweilig reichte. (Jeden Abend Bingo) Man muss aber fairerweise sagen, dass es nicht einfach ist, den Geschmack verschiedener Nationalitäten unterschiedlicher Altersgruppen zu treffen. Man war zumindest bemüht, für jeden etwas im Angebot zu haben.