War mit meiner Frau zum Trainingslager im Barcelo Pueblo Park. Hatte ein Jahr zuvor das Hotel begutachtet, (Lobby sowie Anlage) und es als gut befunden, da hier ein großer Radkeller vorhanden ist, welcher jedoch von Max Hürzeler Radsportreisen belegt ist, so dass man ein Mini-Radsportpaket 43€ für 12 Tage kaufen muss (erfuhr dies jedoch erst nach der Buchung). In diesem Paket beinhaltet sind Radkeller mit Haken und Schloss (gegen 5€ Kaution), eine Trinkflasche, eine Radsport-Strassenkarte, die Nutzung der Radwaschstation und einer Waschmaschine, sowie die Nutzung der „Werkstatt für einfache Wartungen". Da ich jedoch nur einen Platz brauche um mein Rad abstellen zu können, finde ich die 43€ ein starkes Stück, besonders da einem hier keine andere Wahl bleibt. In vergleichbaren Hotels ist die Nutzung des Radkellers ausschließlich gratis. Anzumerken in Bezug auf Hürzeler bleibt noch der raue Befehlston seiner Vorschriften wie zum Beispiel: „Es ist STRIKT untersagt das Rad mit aufs Zimmer zu nehmen“, dies unter Angabe des Platzmangels in den Zimmern. Andererseits ist „STRENGSTENS verboten“ den Radkoffer im Keller zu belassen wegen Platzmangels im Radkeller. Wo liegt hier der Unterschied? Außerdem, wenn man den speziellen Aufkleber an einer falschen Stelle (nicht am Lenkervorbau) angebracht, oder gar verloren hat, wird das Rad in die Werkstatt weggesperrt, (dies bei einem 6000€ Renner). Dann: „Es ist dem Radsportkunden erlaubt sich ein BROT und eine FRUCHT für den jeweiligen Trainingstag einzupacken, hierzu stehen Plastiktüten auf dem Gästetisch bereit“, wie großzügig! Das relativiert die 43€ natürlich gewaltig. Hab noch nie jemanden dazu um Erlaubnis gefragt, man müsste sich ja sonst bedanken, eh… bezahlen! Das Hotel: Die Anlage sowie Lobby, Bar, Restaurant machen einen sehr angenehmen Eindruck. Die Doppelzimmer sind ein wahrer Ohrenschmaus. Schnarchende Zimmernachbarn rauben einem den Schlaf. Duschende ebenfalls. Bin morgens gegen 5 Uhr wach geworden in der Überzeugung es wäre ein Fremder unter meiner Dusche! Zwischen Bettende und Wand sind grade mal 30cm Platz. Da ich als Radsportler etwas mehr Kleidung als normal Reisende mitnehme, fand ich die Kleiderschränke eine Zumutung. Jeweils einen halben Meter Schrank für jeden, sowie drei Schubladen (insgesammt). Also nicht mal Platz genug für 1 Person, so dass das meiste in den Koffern bleiben musste, (meine Frau war ja auch mit dabei). Die Koffer standen fast unausgepackt nebst Radkoffer dauernd in dem viel zu schmalen Raum im Weg. Das Bad war durch eine Milchglastür vom Zimmer getrennt, welche über den Fliesenboden schliff. Bei jedem Öffnen flogen Glassplitter durch die Gegend welche von der Putzfrau natürlich nur auf ausdrücklichen Wunsch entfernt wurden. Meine Frau konnte die für sie zu schwere Tür nicht bewegen, was bedingte, dass der Partner sich bei jedem Toilettengang auf den Balkon begeben musste. Die Fliesen lösten sich Stellenweise von den Badezimmerwänden. Leider lag ein Zimmerwechsel nicht drin, da (angeblich) ausgebucht, vielleicht waren wir auch zu zaghaft). Ein weiterer Anlass zur Freude sind die Fließen im Gang sowie der Plattenbelag der Gehwege an der Anlage beim Pool, was sich besonders an Ab- und Anreisetagen frühmorgens als unangenehm erwies, da man jeden Rollenkoffer laut als unerwünschten Wecker wahrnahm. Das Personal: Das Personal im Speiseraum ist durchwegs zehnsprachig, aber leider nur auf Spanisch. Weder deutsch, französisch oder englisch waren drin (für einen Luxemburger seltener ein Problem). Auffallend jedoch die Unfreundlichkeit sowie das abweisende Verhalten des Personals. Stets darauf bedacht in eine andere Richtung zu schauen, da man ja sonst den Gast bedienen muss, (das All Inclusive-Flair eben, schließlich gibt ja niemand mehr ein Trinkgeld). Das Buffet: Naturjoghurt und Frischobst zum Frühstück waren meistens Fehlanzeige. Nach künstlichem Aroma schmeckenden Fertigjoghurt und Dosenananas war die Regel. Wenn Früchte, dann unansehnlich und von minderer Qualität. Die Spiegeleier waren in Abhängigkeit des jeweiligen Kochs fast immer mit Schalenstückchen durchsetzt, (hoher Kalkgehalt).Die Speisen waren durchwegs zu kalt und dazu fast immer halbroh. Zur Auswahl: Jeden Tag gab es Fisch sowie Fleisch, nur die Fisch- sowie Fleischsorten änderten fast nie. Waren die Fisch- und Fleischstücke dicker als 1 cm, konnte man sicher sein halbgares zu bekommen. Die Nudeln waren meistens nicht „aldente“, auch nicht zu weich, sondern einfach zu hart, d.h. nur halb gekocht! Dazu gab’s dann als Spaghettisauce saueres Tomatenpüree, eine wahre Freude für einen Radsportlermagen. Die Desserts konnte man ebenfalls vergessen, (bis aufs Speiseeis). Das Hotel war alles in allem für uns eine große Enttäuschung, leider, somit auch nur Bedingt weiter zu empfehlen. Wir sind eben besseres gewohnt. Es sind eben nicht nur die äußeren Werte, wie es so schön heißt. Vielleicht liegt es an der Mischung: Halbpension, Vollpension, sowie All-Inclusive, was vielleicht auf die Qualität des Personals sowie des Essens zurückschlägt, (wir hatten übrigens Halbpension). Dies erklärt jedoch nicht die Zimmerqualität. Werden nächstes Mal wohl lieber in einem richtigen 4 Sterne Hotel buchen und auf All-Inclusiv Acht geben. Das Ganze wurde von uns durch mehrmaligen Restaurantbesuch kompensiert, bei 2 Wochen Aufenthalt sonst nicht auszuhalten. Positives? Sehr international, d.h. nicht nur deutsche Gäste, sehr kinderfreundlich, (wenn man ein Appartement mietet), kein Ballermann-Flair trotz der direkten Nähe dazu (200m).

Zimmer

Eher schlecht