- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Das COOEE One Resort Aqua Park & Spa ist ein neu eröffnetes Hotel in Monastir. Es verfügt über 486 Zimmer. Alle Zimmer befinden sich über die sehr weitläufige Anlage verteilt in einstöckigen, eng aneinander gereihten Bungalows. Allerdings handelt es sich beim Hotel nicht um einen Neubau. Vielmehr hat der Besitzer ein altes, bereits seit mehreren Jahren geschlossenes Hotel nur umbenannt und oberflächlich renoviert, sowie durch einen Aquapark ergänzt. Das COOEE One Resort war selbst viele Tage nach der Eröffnung noch eine einzige Baustelle. Von den im Katalog (its/dertour) mit hochtrabenden Worten versprochenen Leistungen wurde quasi nichts eingehalten. Selbst die vom Reiseveranstalter gezeigten Internet-Fotos stimmten in keiner Weise mit dem realen Hotel überein. Generell bietet das Hotel sämtlichen Gästen Ultra Alles Inklusive. Ein typisches All-Inclusive Armband muss von den Urlaubern deshalb nicht getragen werden. Die Gästestruktur bestand bei meinem Besuch aus einer bunten Mischung vieler Nationalitäten und fast jeden Alters. Wobei die Gruppe der Engländer deutlich in der Überzahl war. Was vor allen Dingen während der allabendlichen Besäufnis-Orgien an den Bars des Hotels zum Vorschein trat. Leider hatte der Veranstalter ITS in seinem Prospekt reichlich zuviel versprochen. Denn das Hotel der neuen Cooee-Gruppe sollte eigentlich Maßstäbe bei Qualität und Service setzen. Ich hatte aber massive Probleme das eigentlich gebuchte Hotel-Resort in dem was wir letztendlich in Monastir vorfanden auch wieder zu erkennen. Vom Konzept her hat das Hotel ganz sicher ein gutes Potential. Wenn denn alles so umgesetzt würde wie es auf dem Papier steht. Papier ist bekanntlich geduldig. Hotel-Gäste sind es zumeist nicht.
Die Bungalows waren eng aneinander gereiht über die weitläufige Anlage verstreut. Es gab zwar überall Hinweisschilder, aber die Form der Ausschilderung und die Platzierung der Gehwege war reichlich verwirrend. Vom Zimmer bis zum Restaurant oder Pool mussten wir deshalb deutlich länger laufen als ich es von anderen Hotels her kannte. Auf der Internetseite von ITS hatte man die Anlage übrigens als "aus mehreren 2-stöckigen Gebäuden bestehende Bungalowanlage" beschrieben. Eine absolute Falsch-Information. Die Bungalows waren alle einstöckig. Unser Zimmer im Reihen-Bungalow hatte die Nummer 268. Der Zugang war mit einer modernen Key-Card möglich. Leider wies die Eingangstür unzählige Spaltmaße auf. So das am Tag und auch am Abend gut sichtbar das Licht durch die Ritzen schien. Nach dem Betreten vom Bungalow stand man zunächst in einem kleinen Flur und blickte direkt auf einen großen Wandschrank. Dieser hatte eine Doppel-Tür (für Kleidung inklusive 4 Kleiderhaken), sowie eine einzelne Tür mit Fach-Einteilung (inklusive selbsterklärendem Zimmer-Safe). Im Schrank lag außerdem noch ein zusätzliches Kopfkissen. Links vom Schrank befand sich noch ein großer Spiegel (mit blinden Flecken). Vom Flur gelangte man direkt in den Hauptraum. Dieser war weiß gestrichen. Anstatt einer normalen Decke thronte über dem Raum ein typisch orientalisches Kuppel-Dach. Nett anzusehen, aber zugleich auch Lieblingsplatz diverser Spinnen und Mücken. Denn die Kuppel war so hoch, dass man das Ungeziefer quasi nur mit einer riesigen Leiter hätte erreichen können. Insgesamt gab es im Raum lediglich zwei Stellen durch die Tageslicht hinein kam. Ein quadratisches, kleines Fenster zum Gehweg hin (mit Fliegengitter gesichert), sowie die verglaste Terrassen-Tür. Die Tür konnte man jedoch nicht lange offen stehen lassen, weil ansonsten sofort unzählige (riesige) Monster-Ameisen in den Bungalow liefen. Der Hauptraum vom Bungalow wirkte recht spartanisch und billig. Anstatt ein komplett neues Bett hinein zu setzen, hatte man den uralten Bett-Überbau des Vorgänger-Hotels an der Wand gelassen und nur neu lackiert. Links und rechts waren Nachttische mit Schubladen in den Überbau integriert. Auf einem der Nachttische stand ein normales Telefon. Wie dieses zu bedienen war...? Keine Ahnung. Denn es gab keine Einweisung und auch keine Telefonliste (z.B. um die Rezeption zu erreichen). Eine Preis-Tabelle für Gespräche ins In- und Ausland existierte natürlich ebenfalls nicht. Das Bett selbst bestand aus zwei einzelnen, zusammengeschobenen Betten. Jeweils nur etwa 1,80 Meter lang und etwa 80 Zentimeter breit. Kein Wunder also, dass unsere Füße in der Nacht bis zum Bettende ragten. Bei etwas größeren Personen hätten die Füße sogar frei in der Luft gehangen. Auf dem (noch?) übermäßig dicken Kopfkissen konnte man kaum schlafen ohne am Morgen mit einer Genickstarre aufzuwachen. Die gesteppte Bettdecke war nicht bezogen. Diese Aufgabe konnte man mit Hilfe von zwei dünnen Laken selbst übernehmen. Insgesamt haben wir den Schlafkomfort in unserem Zimmer daher als schlecht empfunden. Einzig die Tatsache, dass alle Decken und Bezüge noch neu waren, lässt sich hier positiv werten. Bunte Kissen oder eine bunte Tagesdecke wie auf den bei ITS gezeigten Konzept-Fotos...? Fehlanzeige. Von der Reiseleitung wurde daher der im Internet zu sehende Raum nur als Beispiel-Zimmer bezeichnet, welches nicht unbedingt die Realität wiederspiegeln muss. Farbenfrohe Bilder über dem Bett gab es natürlich auch nicht. Dort befanden sich an der Wand nur zwei recht deplatziert wirkende Nachttisch-Lämpchen mit orientalischem Glas-Mosaik. Gegenüber vom Bett gab es ein Art Ablage mit TV-Gerät (moderner Flatscreen, auch viele deutsche Programme), sowie ein recht komisches, altmodisches Bild darüber. Ganz oben an der Decke befand sich zusätzlich noch eine Klimaanlage. Hier fehlte in den ersten Tagen die passende Fernbedienung. Links vom Bett war ein kleiner Teil des Zimmers durch eine Art Säule abgetrennt. Dort befand sich ein an der Wand befestigter Schminktisch mit Spiegel und Hängelampe darüber. Einen Stuhl oder Hocker gab es nicht. Unter dem Tisch dann ein kleiner Kühlschrank (Minibar). Laut ITS Katalog sollte die Minibar am Anreisetag mit Wasser und Softdrinks gefüllt sein. Sie war jedoch leer. Gegenüber vom Schminktisch und in Nähe der Terrassen-Tür zusätzlich zwei Polsterstühle und ein Tisch mit Marmorplatte. Komplett vom alten Hotel übernommen und nur neu lackiert. Wobei bereits zahlreiche Stellen vom Lack bereits abgeplatzt waren und die darunter liegende, grüne Farbe freilag. Das Badezimmer war im Verhältnis zum Wohnraum relativ groß. Die ziemlich kleine, rot geflieste Terrasse war wenig einladend. Hier gab es nur zwei ungemütliche Plastik-Stühle und einen niedrigen Tisch. Allesamt in eine Ecke der Terrasse gequetscht. Für meine Begriffe allenfalls als Raucher-Gelegenheit gedacht. Nicht aber zum Relaxen oder Sonnenbaden.
Als wir gebucht haben wurden uns vier Restaurants mit Tischbedienung versprochen, ein All-Inklusive Restaurant mit Buffet, sowie ein 24 Stunden geöffnetes Express-Bistro und mehrere Bars. Von den Restaurants mit Tischbedienung war nur das brasilianische Restaurant in Betrieb. Das einzige Restaurant das von All-Inklusive Gästen NICHT gratis genutzt werden konnte. Das All-Inklusive Buffet-Restaurant war übermäßig groß. Leider verströmte es zugleich die kalte Atmosphäre einer etwas besseren Betriebskantine. Auch hier hatte man die Wände vom alten Restaurant einfach nur weiß gepinselt, die Sitzmöbel und Tische hellgrau lackiert. Die Farbe konnte man durchaus noch riechen. Am Mittag- und Abendessen im Buffet-Restaurant hatte ich nicht viel auszusetzen. Auswahl, Qualität, Geschmack und Präsentation waren gut. Wobei man natürlich keine pompöse Inszenierung wie in einem 5-Sterne Haus erwarten darf. Das Frühstück kann ich nicht anders als unterdurchschnittlich und äußerst karg beschreiben. Zwischen den Hauptmahlzeiten gab es im L'Express Bistro eine kleine Auswahl an Speisen und Getränken. Allerdings empfand ich bereits die Lage vom Bistro als sehr unglücklich gewählt. Von den Bungalows war das Schnellrestaurant sehr weit entfernt und selbst zum Hauptgebäude und zum Pool musste man ein ganzes Stück laufen. Denn L'Express war oberhalb vom Strand angesiedelt und diente quasi zeitgleich als Beach-Bar. Leider war die Bedienung im Buffet-Restaurant für meinen Geschmack etwas zu aufdringlich. Anstatt eine freie Platzwahl zu lassen, wurde stets versucht den Gästen feste Sitzplätze zuzuweisen. Und sogar die selbst gezapften Getränke von der SB-Theke hat mir die Bedienung aus der Hand gerissen um diese zum Tisch zu bringen. Es lag förmlich in der Luft, dass hier alle nur auf Trinkgeld aus waren. So ausgeprägt habe ich das zuvor in noch keinem Hotel erlebt. Zu allem Überdruss wurde die Restaurant-Leistung von ITS mit folgenden Worten beschrieben: "Genuss - Zeitgemäße, leichte und schmackhafte Gastronomie in den COOEE Bistros mit eigenem, stylischem Design." Kein Wunder also, dass wir mit hohen Erwartungen ins Resort kamen. Pommes, Pizza und orientalisch angehauchte, schwere, ölig-fettige Speisen kann man trotzdem wohl kaum als zeitgemäß und leicht beschreiben. Ein Unterschied zu Restaurants anderer All-Inclusive-Herbergen war in keinem Fall vorhanden. Und das Design der Restaurants glich eher einem billigen Recycling mit ziemlich wenig Stil. Die Frage nach den von ITS versprochenen "Themenabenden" im Restaurant beantworteten die Hotel-Angestellte übrigens nur mit einem unsicher fragenden Blick. Gesehen habe ich von den Themenabenden jedenfalls nichts.
Die Freundlichkeit der Mitarbeiter war kaum zu übertreffen. Zumal fast sämtliche Angestellte über Fremdsprachen-Kenntnisse verfügten. Egal ob an der Rezeption, im Restaurant oder beim Reinigungspersonal. Die Begrüßung an der Rezeption fiel allerdings recht knapp aus. Es gab keinen (versprochenen) Begrüßungs-Cocktail und auch keine detaillierte Einweisung zu den Annehmlichkeiten des Resorts. Unser schweres Handgepäck mussten wir selbst zum weit entfernten Bungalow tragen. Wobei die erste Hürde darin bestand diesen überhaupt zu finden. Der Bereich um den Bungalow herum war am ersten Abend nämlich komplett in Dunkelheit gehüllt. Im Hotel wurden auch Ausflüge angeboten. Zum Beispiel eine Verkaufsfahrt nach Sousse (inklusive Teppich-Geschäft und Lederwaren). Leider bewarb man diese Tour recht aufdringlich durch Mitarbeiter welche ständig auf dem Hotelgelände herumliefen und die uns - obwohl wir bereits abgelehnt hatten - immer wieder darauf ansprachen. Probleme mit fehlenden Leistungen und technische Schwierigkeiten auf dem Zimmer gab es quasi während der gesamten Aufenthaltszeit. Wobei die meisten Reklamationen gar nicht, falsch oder erst nach mehreren Erinnerungen beseitigt wurden. Beispiel: In unserem Bungalow war die Klimaanlage nach der Ankunft auf Maximum geschaltet. Das Zimmer eiskalt. Leider gab es aber keine Fernbedienung für die Klimaanlage und das Ausschalten war ebenso unmöglich. Das Gerät hatte gar keinen An- und Aus-Schalter. Nachdem wir an der Rezeption das Aushändigen einer Fernbedienung für die Klimaanlage erbaten, schaltete ein Mitarbeiter die Klimaanlage während unserer Abwesenheit einfach aus. Die Folge: Im Bungalow wurde es brütend heiß. Nach einer erneuten Beschwerde bezüglich der Klimaanlage schaltete ein Mitarbeiter diese wieder an. Folge: Das Zimmer wurde erneut eiskalt. Eine Fernbedienung hatten wir aber immer noch nicht. Die mittelmäßige Leistung der Zimmerreinigung hat sich auf Fotos leider kaum festhalten lassen. Denn auf sämtlichen Möbeln, im Bad und in den Schränken befand sich feiner Baustaub. Schon am ersten Abend waren deshalb unser Gepäck und Teile unserer Kleidung mit weißem Kalk verschmutzt. Im Bereich von Bad und WC zeigten sich darüber hinaus bereits Spuren von Schmutz- und Kalkablagerungen, sowie Rost und Schimmel. Bei der Hotel- Renovierung hatte man wohl Problemstellen einfach nur mit Farbe über gestrichen anstatt die Ursachen grundsätzlich zu beseitigen.
Das COOEE One Resort Aqua Park & Spa befindet sich in der Mitte zwischen den Ortschaften Sousse und Monastir. Ein Gebiet das man zweifellos mit Begriffen wie "Einöde" und "Niemandsland" beschreiben kann. Links und rechts grenzen halb verfallene Hotel-Ruinen an das Resort. Geschäfte oder Restaurants in unmittelbarer Umgebung vom Hotel...? Leider Fehlanzeige. Zum Eingang hin gibt es eine viel befahrene Schnellstraße, sowie eine Schienen-Trasse. Um zur nächsten Bahnhaltestelle zu gelangen (Linie Monastir-Sousse) benötigt man aber locker eine halbe Stunde (Fußweg). Hinter der Schnellstraße wiederum sind die Salinen von Skanes zu finden, sowie der direkt daran angrenzende Internationale Flughafen Monastir. So das man im Resort als "Planespotter" gut die startenden Flugzeuge am Himmel beobachten kann. Zum Meer hin grenzt das COOEE One Resort Aqua Park & Spa direkt an einen feinen Sandstrand. Diesen habe ich aber als relativ dreckig empfunden. Auch wenn Hotel-Mitarbeiter täglich den kleinen Strandabschnitt des Hotels zu reinigen versuchten. Das Meerwasser im Hotel-Bereich war während meines Aufenthalts übermäßig stark von Algen verseucht. Zum gleichen Zeitpunkt war das Wasser in Monastir und Sousse hingegen fast kristallklar. Kein Wunder also, dass man in der Mappe unserer Reiseleitung (its/dertour) direkt auf eine beschwichtigende Information zum Thema "Algen" stieß. Die einzige Möglichkeit um in einem überschaubaren Zeitrahmen nach Monastir oder Sousse zu gelangen war das Taxi. Die reichlich übertriebenen Preisvorstellungen der Taxifahrer (50 Dinar / 25 Euro) musste man allerdings erst noch deutlich runterhandeln.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Der Trumpf des Hotels war zweifellos der recht spektakuläre Aqua-Park mit zahlreichen Rutschen und einem Wildwasser-Fluss. Optisch ganz bestimmt ein Hingucker. Die Verarbeitungsqualität der Anlage war aber unter deutschen Maßstäben gesehen eher mangelhaft. Bei mir gab es zum Glück nur "Blaue Flecke". Andere Badegäste hingegen berichteten mir von Prellungen und Schürfwunden die sie sich auf den Rutschen geholt hatten. Dem entsprechend war das Auffangbecken gleich komplett in roter Farbe gestrichen. Für kleine Kinder gab es übrigens im Aqua-Park noch ein paar ungefährlichere Wasser-Rutschen und andere Attraktionen (z.B. eine Art Piraten-Schiff). Zwei weitere Pools erstreckten sich weit vom Aqua-Park entfernt vor dem Hauptgebäude. Ein kleiner Pool in der Nähe vom Bistro war noch komplett ohne Wasser. Laut ITS-Prospekt sollte es noch einen Erwachsenen-Pool geben. Von dem wusste das Personal jedoch nichts. Und genau so wenig wurde das von ITS versprochene frische Obst, noch die im Prospekt genannten kühlen Drinks und geeisten Tücher am Pool gereicht. Das Hallenbad, inklusive der zwei Jacuzzi, das Fitness-Center, sowie der im Namen des Resort maßgeblich genannte Spa-Bereich mit Sauna und Hamam waren noch absolute Baustellen. Kostenfreies Highspeed-WLAN in dergesamten Hotelanlage, Tablet-PCs oder Dockingstations zum Ausleihen und teilweise USB-Anschlüsse auf den Zimmern sollte es laut ITS geben. Auch hier: Absolute Fehlanzeige. Tables zum Ausleihen waren überhaupt nicht vorhanden und W-Lan funktionierte (wenn überhaupt) nur in der Lobby. Dort saßen dann teilweise im gar nicht so großen Raum 30 bis 40 Personen und versuchten (bei mäßiger Geschwindigkeit) Kontakt mit dem Internet aufzunehmen. Immerhin gab es Liegen, Auflagen und Schirme an Pool und Strand ohne Gebühr, Handtücher gegen Kaution (10 Dinar / 5 Euro). Strand und Meer waren wegen Schmutz und Algen-Plage aber so gut wie gar nicht nutzbar. Duschen gab es nur in der Nähe vom Pool, aber nicht am Strand.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im Mai 2015 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Christian |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 527 |