- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Durch die sehr guten Bewertungen animiert, reisten wir guter Dinge an, wurden aber enttäuscht. Insgesamt kein Wohlfühlhotel für uns, siehe unten. Wir waren jetzt insgesamt das 9. Mal in Südtirol, dieses Hotel war unser schlechtestes. Weder Zimmer noch Essen noch Wellness entsprachen unseren Erwartungen. Das Verhältnis Preis/Leistung passt aus unserer Sicht auch nicht. Insgesamt hat das Hotel einen sehr hohen Stammgastanteil, wir haben mit kaum jemandem gesprochen, der wie wir, das erste mal dort war. Offensichtlich hat das Hotel also sein Klientel gefunden, die Auslastung war sehr hoch, siehe auch die guten Bewertungen hier. Das Tal an sich ist sehr gut zum Wandern geeignet. Verschiedene Schwierigkeitsgrade, interessante Ziele, schöne Almen. Wir werden in einem der kommenden Jahre mal eines der anderen Hotels im Tal versuchen. Das Tal bietet sehr viele Wandermöglichkeiten in den unterschiedlichsten Schwierigkeitsgraden.
Gebucht wurde „Wohlfühlzimmer“ Becherspitze. Der Balkon hatte ca. 2 qm und statt „normalem“ Balkongeländer eine recht hohe Mauer. Folge: Sitzend auf dem Balkon sah man nur Mauer, im Zimmer musste man tagsüber schon Licht anmachen, so dunkel war es. Die Badtür klemmte entsetzlich. Bis warmes Wasser kam dauerte es 4 Minuten, um die Temperatur dann im angenehmen Duschbereich zu halten musste man mehrfach nachregulieren. Fernseher ohne ZDF, kaum nutzbarer Videotext, viele Programme in schlechter Qualität mit Schnee. Betten groß, schlechte, merkwürdig dick gefüllte Kissen. Sauberkeit im Zimmer und Bad gut.
Frühstück hatte den von 4*-Hotels in Südtirol gewohnt guten Standard. Auswahl und Qualität sehr gut. Abends ging es mit einem Salatbuffet los. Auch hier Auswahl und Qualität sehr gut, immer frisch, viele verschiedene Essige und Öle zur Auswahl, lediglich die 3 fertigen Dressings waren jeden Abend gleich und nicht unser Geschmack. Die Weinkarte war aus meiner Sicht hervorragend zusammengestellt. Ein Querschnitt durch das interessante Südtiroler Weinangebot zu sehr fairen Preisen. Wir kannten den ein oder anderen Wein auch aus anderen Südtiroler Hotels, dort waren sie teilweise 15-20 % teurer. Die Weine kamen auch immer wohltemperiert an den Tisch. Das Abendmenü insgesamt hatte aus unserer Sicht kein 4*-Niveau, das kennen wir in Südtirol wesentlich besser. Viele Gänge wurden zu kalt an den Tisch gebracht. Am ersten Abend wunderte ich mich schon, wie der Kellner 4 Teller auf einmal tragen kann. Die Teller waren nicht heiß. Während der ganzen Woche habe ich nicht einmal gesehen, dass heiße Teller serviert wurden. Und bei der Gästeanzahl, war ein Kellner einfach überfordert für alle Gäste die einzelnen Gänge schnell genug nach dem Anrichten aus der Küche in den Speiseraum zu bringen. Überhaupt sah man dem (sehr netten) Kellner häufiger mal seinen Stress an. Wenn ich 40 Minuten nach meiner Bestellung einer Flasche Wasser auf meine vorsichtige Nachfrage die Antwort: „Ich hatte noch keine Hand frei“ bekomme, bin ich auch in diesem Bereich anderes gewohnt. Mehrmals hatte ich „Salznester“ im Essen, also Stellen die viel zu viel Salz abbekommen hatten, während der Rest des Tellers eher zu wenig hatte. In Verbindung mit der deutlich zu niedrigen Temperatur des Essens fiel auch die Verwendung von sehr viel Öl/Butter bei einigen Gängen auf. Und lauwarmes öliges Gemüse schmeckt einfach nicht mehr. Die Zubereitung war auch recht unterschiedlich, während ich einmal einen sehr trockenen und zähen Hirsch bekam, gab es ein anderes Mal ein auf den Punkt gegartes Lammkarree. Insgesamt waren die Vorspeisen etwas besser als die Hauptgerichte. Zweimal hatten wir ein Dessertbüffet (immer samstags), beide male fast identisch und aus unserer Sicht recht enttäuschend. Die Mousse au chocolat war die schlechteste die ich jemals probiert habe, die Creme brulee nicht viel besser. Das Vorspeisenbuffet war schon deutlich besser, erreichte aber auch nicht den hohen Standard, den wir in Südtirol bisher kennenlernen durften. Die Atmosphäre im Restaurant war angenehm (unbedingt das grosse Restaurant buchen, die anderen beiden Räume sahen nicht sehr einladend aus), bis ein Prolet mit seiner Begleitgung an einen der Nachbartische kam. Der ging allen Umsitzenden kräftig auf die Nerven, aber dafür kann das Hotel ja nichts.
Ich kann nicht sagen, dass jemand unfreundlich war, freundlich waren aber auch nur wenige. Hier möchte ich unseren Kellner Jens ausdrücklich hervorheben, der sehr zuvorkommend und nett war. Insgesamt kennen wir ansonsten eine hilfsbereitere, bemühtere und freundlichere Atmosphäre.
Die Lage war so wie gebucht. Ein sehr schöner Blick über das Tal, ruhig am Hang gelegen. Wie gewünscht, und für uns das mit Abstand beste am Hotel. Das wenig Infrastruktur wie Geschäfte, Cafes, Bars oder ähnliches in der Nähe ist, ging aus Beschreibung und Ortsplan hervor. Wanderwege starteten beim Hotel, Bushaltestelle war wenige hundert Meter entfernt.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Schwimmbad war schön, vielleicht 2 Grad zu kalt. Der Wellnessbereich hat uns sehr enttäuscht. Hier wurde viel auf Optik geachtet, weniger auf Funktionalität. Ein Saunabereich ohne abgetrennten Ruheraum haben wir sonst noch nirgendwo erlebt. Die Ruheliegen (modern und unbequem) standen einfach im Saunabereich, ohne Abtrennung. So hörte man den sehr lauten Eisbrunnen, die verschiedenen Duschen, die Teemaschinen, den Getränkeautomaten usw.. Das ist für mich kein Ruhebereich. Mehrmals waren Kinder im Saunabereich, obwohl eigentlich erst ab 16 erlaubt. Beschwerden anderer Gäste diesbezüglich blieben offensichtlich ohne Erfolg. Auf der lieblos gestalteten Liegewiese gab es keine Sonnenschirme!
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Juni 2009 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Ralf |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 12 |