Paradisus by Meliá Fuerteventura

Das Hotel ist groß (ca 500 Zimmer), dies wussten wir auch von vorab. Dennoch gibt es einige Dinge, die wir so nicht erwartet haben (siehe unten). Die betrifft fast alles: Atmosphäre, Qualität der Speisen, Service und Sauberkeit. Daher: EInmal und nie wieder. Größter Tipp: Anderes Hotel buchen.

Die Zimmer unterteilen sich einmal in einen Schlafraum, welcher zum Flur mit einer Tür abgetrennt werden kann und ein Bad, welches vom Flur zugänglich ist. Der Schlafraum an sich war modern eingerichtet und sah relativ neu aus. Das Bett bestand aus 2 zusammengeschobenen Einzelbetten. Die Laken und die Bettwäsche machte nicht immer den saubersten Eindruck. Der Schlafraum hatte auch noch eine kleine Couch mit Tischchen sowie einen Schreibtisch, worüber der Flachbildschirm (ca 10 dt Programme, dazu noch einige spanische Sender mit englischem Ton) aufgehängt war. Unter dem Schreibtisch war ein kleiner Kühlschrank in einem Schränkchen. Eine Minibar gibt es nicht, kann man sich für 9 Euro Mindestbestelltwert und 24 Stunden Vorlaufzeit (verständlich, es dauert ja auch lange Getränke aus einem Kühlschrank aus dem Speiseraum zu holen) bestellen. Es gibt auch noch einen großen Spiegel, der jedoch schon halb blind war. Wir hatten unser Zimmer im 8. Stock und eine Terrasse mit 2 Liegen, die war auch intensiv genutzt haben. Beim 8. Stock gibt es keine darüberliegenden Balkone mehr und wir hatten den ganzen Tag Sonne. So kann man dem Trubel am Pool und den Kitesurfern am Strand aus dem Weg gehen. Das Bad wurde bei der Renovierung irgendwie vergessen. An der Wand waren zwar die Bodenfliessen aus dem Schlafraum angebracht, diese hatten aber viele Bohrlöcher, welche nur notdürftig geschlossen waren. Die Bodenfliessen im Bad waren aus den 80er Jahren und dementsprechend war auch der Zustand. Überall im Bad waren viele rostige Stellen, egal ob in der Dusche, am Bidet, am Klo, einfach überall. Sauberkeit wurde auch nicht groß geschrieben. Eine Lüftung gibt es im Bad nicht, nur ein Luftschlitz ohne Abluft. Dementsprechend muffig riecht es auch, deswegen sollte immer die Tür geschlossen bleiben. Generell war die Sauberkeit im Zimmer nicht eine der Kernkompetenzen des Hotels. Selbst bei gerade frisch geputzten Boden sollte man Schuhe anziehen, sonst sind die Füsse direkt schwarz.

Gastronomie oder Essen kann man dies definitiv nicht nennen. Wir hatten wirklich auch schon viele Hotels mit Buffet und auch in dieser Größe. Allerdings war das Speisenangebot noch in keinem Hotel soweit vom Begriff Essen entfernt wie hier. Man lernt wirklich die eigene Kantine im Unternehmen wieder zu schätzen und fängt an Speisepläne für zu Hause zu erstellen. Wir haben während unseres Aufenthaltes mitbekommen, dass es vielen Leuten so ergangen ist. War der erste Urlaub, bei dem wir am Ende wirklich abgenommen haben. Beim Frühstück ist das Omelett zu empfehlen. Der Rest muss halt irgendwann gegessen werden, wenn man nicht verhungern möchte. Bei der Wurst und Käseauswahl merkt man schon häufig, dass es ein wenig länger da liegt oder auch schon vom Vortag ist. Auf Kühlung der Lebensmittel wird wirklich keinen großen Wert gelegt. Kaffee gibt es aus Kaffeeautomaten, welche aus Kaffeekonzentrat (Douwe Egbert) und Wasser hergestellt wird. Ist ebenfalls weit von Kaffee entfernt. Saft ist eine süsse Flüssigkeit (denke mal Nektar), wovon es 4 unterschiedliche Sorten gibt. Das Abendessen ist sehr abwechslungsreich - in den ersten drei Tagen. Dann wiederholt sich alles immer wieder, auch mal gerne 4-5 Tage hintereinander. Macht wirklich dann keinen guten Eindruck hinsichtlich der Frische der angebotenen Produkte. Es gibt jeden Tag 2 Fleischgerichte und 2 Fischgerichte vom Grill, die Beilagen werden dann (meist im kalten Zustand) vom Buffet genommen. Die Beilagen lassen auch jeden Geschmack vermissen, Salz und Pfeffer scheint es in der Küche generell nicht zu geben, von restlichen Kräutern ganz zu schweigen. Meist wird einfach eine Unmenge an Knoblauch an das Gemüse gegeben (z.B. am gekochten Blumenkohl), dass man denkt, man isst puren Knoblauch. Eigengeschmack vom Gemüse dann auch Fehlanzeige. Auf den Tischen stehen dann jeweils Salz und Pfeffer, wobei bei den Plätzen außen, die Streuer auch mal gerne bis zur Unkenntlichkeit verrostet sind. Ob man das ein oder andere ob des allgemeinem Hygienestandards im Hotel wirklich essen will, soll jeder selbst entscheiden. Wir haben den Salat auf jeden Fall gemieden. Bei der Getränkewahl am Abend sollte man aufpassen: Es werden auch häufig abgestandene Getränke auf den Tischen serviert. Bei uns hatte ein frischer Orangensaft draußen schon knapp 30 Minuten in der Sonne auf einen Gast gewartet, die jeweiligen Tische haben sich jedoch immer gegenseitig vorgewarnt. Atmosphäre hat man im Speisesaal auf jeden Fall, wenn man gerne an Bahnhöfen isst. Die Geräuschkulisse ist wirklich gigantisch, man kann sich zum Teil gar nicht am Tisch unterhalten, so laut ist es. Dagegen ist unsere Kantine wirklich ein Ort der Stille. Tische sind manchmal schwer zu finden, daher gleich den erstbesten greifen und besetzen. Morgens gibt es häufiger eine Schlange und man wird dann direkt zu einem Tisch gebracht. Komischerweise haben viele Leute das Bedürfnis zwischen 9.30 und 10 Uhr zu frühstücken - im Urlaub. Sowohl morgens (d.h. um 10 Uhr) als auch abends (bei uns 21 Uhr, nun 21.30 Uhr) wird das Buffet pünktlich vor der Schlusszeit abgebaut. Service ist wie im gesamten Hotel hier nicht existent. Es sind zu wenige Kellner dort, die einfach nur Getränke schnell aufnehmen und leere Teller abräumen. Insgesamt betrachtet lohnt sich All inclusive hier beim Hotel nicht, sei denn, man will sich jeden Abend die Kante geben. Wir hatten es zum Glück nicht gebucht und das Geld gespart.

Über den Service lässt sich wirklich nicht viel sagen - gibt nämlich prinzipiell keinen. Egal wo im Hotel. Die Rezeption ist zu jeder Tages- und Nachtzeit unterbesetzt, man wartet meist eine halbe Stunde auf jemanden. Dann sind sie noch unfreundlich und können eh nicht weiterhelfen. Sprache ist manchmal Englisch oder Deutsch, beides wird in anderen Hotels dieser Kategorie aber auch besser gesprochen. Aufpassen sollte man beim Auschecken auf die Abschlussrechnung. Dort steht einfach nur Restaurant und ein Betrag. Auf die Frage, was dies ist, wurde uns geantwortet, wir sollten doch wohl wissen, was wir getrunken haben. Wir haben eine Aufstellung verlangt, sonst würden wir die Rechnung nicht zahlen. ISt eigentlich in Hotels ebenfalls ein Standard. Der Aufstand hat sich gelohnt, da 10% der Rechnung falsch war. Zimmerreinigung fand stand, sauber war es aber nicht. Sowohl Handtücher im Bad als auch Bettwäsche war auch frisch häufig verdreckt. Man bekommt beim Einchecken für jeden Gast eine Marke. Mit dieser Marke kann man dann zwischen 10.30 und 12.30 (bitte genau an diese Zeiten halten) jeweils ein Handtuch. Wenn man die Handtücher oder Marken beim Check-out nicht präsentiert, kostet es gleich 20 Euro. Wird also schon mal vorab als potentieller Dieb klassifiziert und muss dann am Ende dann das Gegenteil beweisen. Überhaupt kostet im Hotel jede Kleinigkeit extra. Um 12 Uhr muss das Zimmer geräumt sein, sonst wird bei der kleinsten Abweichung bereits 24 Euro berechnet. Internet schlägt mit 4 Euro die Stunde oder 35 Euro für 7 Tage zu Buche. Über die Geschwindigkeit kann ich nichts sagen, da wir keines gebucht hatten. Das Hotel hat zwei Minimärkte mit allem was das Herz begehrt. Wasser kostet ca. 0.90 Euro pro 1.5l. Aufgrund des Preises kann man sich all inclusive sparen. Insgesamt sind die Märkte nicht so überteuert.

Das Hotel liegt direkt am Strand, welcher durch die Gezeiten unterschiedlich groß ausfällt. Die Lage ist wirklich sehr ruhig und traumhaft schön, mit schönem Blick auf das Meer und einem Strand der wirklich zum Spazieren einlädt. Ansonsten ist das Hotel sehr abgeschnitten, man kann den nächsten Ort oder sonst irgendetwas fussläufig nur schwer erreichen. Es hält jedoch ein Bus direkt vor dem Hoteleingang. Kosten sind ca 1.20 Euro pro Fahrt.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Am Strand gibt es eine (Kite) Surf Schule und im Hotel eine Tauchschule. Es gab auch Fitnesskurse und eine Kinderbetreuung. Bei letzterer waren dies aber die Angestellten, die morgens beim Frühstück noch den Service gemacht haben und abends dann die Bar. Qualifiziert waren diese in meinen Augen nicht (weder für das eine noch für das andere). Pool und Liegen sind einfach nur voll. Es gibt auch kaum Schattenplätze oder Sonnenschirme. Diese werden dann auch gerne von den (deutschen) Gästen um 7 Uhr mit Handtüchern reserviert. Mehr als nervig.