Paradisus by Meliá Fuerteventura

Sehr große Hotelanlage über 9 Etagen mit 562 Zimmern, also für über 1.000 Gäste. Einsam gelegen ca. 2 km südlich von Costa Calma. Die Anfahrt mit Mietwagen ist sehr dringend zu empfehlen, obgleich die Parkplätze vorm Hotel kaum ausreichen. Das Hotel und die Zimmer sind sauber, leider gibt es nur 2 kleine Fahrstühle, die bei der hohen Gästezahl lange Wartezeiten und viel Geduld erfordern. WiFi überall, aber von sehr minderer Leistung, teilweise war keine Einwahl möglich, sehr langsame Laufzeiten. Nur ein riesiges unpersönliches Restaurant mit Bahnhofshallen-Charakter. Halbpension, auch All Inclusice (nicht empfehlenswert), gegen sehr teure Zuzahlung ist der Service "The Level" zubuchbar mit Exklusiv-Leistungen in separatem zweiten Restaurant und eigenem Liegestuhl-Bereich (nicht empfehlenswert). Im Februar war die Anlage unerwartet voll, gefühlt ausgebucht. Jahreszeitenbedingt sehr viele ältere Gäste, aber zum Glück auch einige Familien mit Kleinkindern. Überwiegend deutsches Publikum, weiterhin viele Spanier und Osteuropäer. Wir wollten im Februar eigentlich etwas weniger Touristen treffen. Fuerteventura ist offenbar ganzjahrig überlaufen. Störend war für uns die hohe Anzahl recht konservativer Rentner und Pensionäre, die an fast allem etwas auszusetzen haben (wenngleich wir selbst als knapp über 60-Jährige auch fast schon Rentner sind...) Das Wetter entsprech warmen Apriltagen in Deutschland mit schrecklich viel Wind, ca. 20 Grad. Das größte Erlebnis war ein Ausflug mit unserem Mietwagen zur Südspitze, noch an Puerto Morro Jable vorbei, dann rechts ab Richtung Cofete (Nordseite der Südpitze). Bis Cofete geht es über 15 km fester Sandpiste, auch mit normalem Pkw zwar nur langsam, aber gut befahrbar. Abzweig nach Cofete nicht verpassen, sonst landet man im weniger spannenden Purto de la Cruz am Südwestzipfel. In Cofete unbedingt in der Cofete-Bar essen (Schinken- und Käseteller, dazu Ensalada Mixta und ein Schälchen Gambas in heißen Öl. Preiswert und sehr zu empfehlen.

Wir hatten ein Standard-Doppelzimmer gebucht. Vor Ort stellte sich heraus, dass Standard-Zimmer ins Hinterland zeigen und daher nicht sehr reizvoll sind. Für ein Meerblick-Zimmer haben wir 18 € pro Tag zuzahlen müssen. Es erwies sich als ein Zimmer, das nur halben seitlichen Meerblick gestattete. Dennoch sollte die Meerblick-Variante vorgezogen werden. Das Zimmer war groß, hell, sauber. Die (zusammengeschobenen) Betten angenehm. Sehr ausreichende Ablage-Möglichkeiten (Schränke), ein separater Sitzbereich, ein windgeschützter Balkon mit 2 Liegestühlen, aber Sonne erst ab 14 Uhr. Die Minibar war leer (was wir sehr genossenhaben, um mit eigenen mitgebrachten Getränken zu befüllen). Der Flachbild-Fernseher hat zwar schlechte Bildqualität , ein verkurbeltes Bildformat und grausame Tonqualität, aber immerhin gibt es die deutschend Standard-Programme (ARD, ZDF, ARTE, 3SAT, RTL, SAT1, PRO7, EuroSport, Kabel1). Eine Kaffeemasachiner ist nicht vorhanden, aber ein (umständlich zu bedienender) Safe. Ein Telefon ist vorhanden, sinnvoller ist die Nutzung des eigenen Handys (29 Cent pro Minute nach Deutschland, bzw. 7 Cent pro SMS - Tip: anrufen lassen. Ankommende Handyanrufe nur 7 Cent pro Minute). Handy-Internet (ohne schlechtes Hotel- WLAN) z.B. mit 50-MB-Flat überall im Hotel und auch in ganz Fuerteventura im 3G-Netz bestens möglich. Großer Waschraum, leider nur mit recht schmaler Badewanne, die nur beengtes Duschen zulässt.

Ein einziges riesiges Restaurant für Frühstücks- und Abendbuffet. Ein zweites kleines Restaurant nur für Zubucher des "The Level"-Standards. Frühstücksbuffet nur bis 10 Uhr mit der Folge, dass von 9 bis 10 Uhr kaum ein freier Platz zu kriegen ist. Großes Angebot an kalten (Wurst, Käse, Schinken) und warmen (Spiegeleier, Omelette, Würstchen, Bohnen) Speisen, Obst, Müsli, süsse Belage. Abendbuffet von 18 bis 21 Uhr. Großes Angebot, aber langweilig und fade im Geschmack, sehr wenig Einfallsreichtum. Wir hatten schon am zweiten Tag keine Vorfreude mehr auf das stets ähnliche Angebot. Irgendwann schmeckte uns nur noch etwas Salat und danach Pommes Frites mit ganz wenig Beilagen. Ein Maßstab scheinen uns Kinder zu sein, die nur noch zu Spaghetti oder Pommes mit Ketchup griffen. Täglich gibt es einen wechselnden besonderen Küchenstil (Kanarische, asiatische Küche), der geschmacklich ebenfalls nicht überzeugte. Das optisch raffinierte Dessert-Angebot überzeugte im Geschmack überhaupt nicht. Der Wein (Flasche Rotwein 11 €) war gut und konnte für den nächsten Abend zurückgestellt werden. Bier gibt's nur aus Flaschen, die Kaffee-Maschine ist abends ausgeschaltet. Die Atmosphäre in dem riesigen Speisesaal ist wirklich schlimm. Es ist laut und hektisch, riesige Stützsäulen verunstalten die Optik, die Entfernungen sind immens, das Buffet erfordert Laufkondition... Zeitweise mussten wir 10 Minuten auf die Zuweisung eines freien Tisches warten, Ausnahme, man kommt gleich um 18 Uhr.

das Personal an der Rezeption und im Restaurant war hilfsbereit, freundlich und mehrsprachig. Die Zimmerreinigung gründlich und pünktlich vormittags. Viele deutschsprachige Ärzte in Costa Calma und Morro Jable. Für 2 Pool-Handtücher mussten wir 40 € ( ! ) Kaution hinterlegen, Wechsel kostet 1 € pro Handtuch.

Unmittelbare Strandlage an der Playa Barca, einem schönen sehr breiten Strandabschnitt, der bei Ebbe bis ca. 300 Meter bis zur Lagune (die auch bei Flut trocken liegt) zu begehen ist. Bei Flut liegt der Abschnitt zwischen Hotel und Lagune etwa knietief unter Wasser. Der Flughafen (und somit die Hauptstadt Puerto del Rosario) ist ca. 70 km entfernt, Costa Calma mit vielen Einkaufsmöglichkeiten etwa 2 km, das hypertouristische Morro Jable im Süden etwa 15 km. Die Hotelanlage bietet eigene kleine Einkaufsmöglichkeiten (Badetextilien u.ä.) sowie zwei Mini-Märkte für Lebensmittel und Zeitungen. Das mäßige Nightlife-Angebot (Gabi-Clubbar nur für Erwachsene) fanden wir nicht verlockend. Keine empfehlenswerten Restaurants in der Nähe, aber in La Pared (10 km nordwestlich an der Westküste) mit schönen Tapas-Bars, ebenso sehr empfehlenswert Strand-Cafés und Restaurants in Gra Tarajal ca. 30 km nördlich. Morro Jable ist als Touristenort eher unsympatisch und nicht empfehlenswert. Der schöne Zoo "Oasis Park" in Lajita (10 km nördlich) ist empfehlenswert, vor allem auch für Kinder (aber 28 € Eintritt, Ältere ab 60 Jahre 23 €, Kinder bis 11 Jahre 18 €) - es gibt auch Live-Shows. Die einsame Lage des Hotels erfordert quasi zwingend einen Mietwagen, es gibt aber auch eine Bus-Anbindung.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

die drei großen Pools waren jahreszeitenbedingt nur für Beherzte nutzbar (gefühlte 16 Grad). Ein Pool war etwas angeheizt (gefühlte 18 Grad). Es gibt im gesamten an sich sehr schönen Poolbereich keine Toiletten, keine Umkleidemöglichkeiten. Liegestühle waren ausreichend verfügbar, Sonnenschirme eher nur vereinzelt, es gab auch eine Gymnastik-Animation. Während unserer Urlaubswoche nervte der zum Teil extrem starke Wind (Fuerteventura-typisch) sehr. Leider sind die wenigen windgeschützten Poolbereiche schnell belegt. Die Gartenanlage mit Palmen und Kakteen ist sehr gepflegt und ansprechend.