Paradisus by Meliá Fuerteventura

Großes Hotel bestehend aus zwei Flügeln mit 9 Stockwerken und zentralen Haupthaus. Das Hotel ist älter (Bj. 1978) und nicht unbedingt in gutem Zustand. Das Haupthaus mit Rezeption und Restaurants scheint neuer zu sein. Der Flügel in dem unser Zimmer sich befand war jedoch in teilweise schon maroden Zustand, so waren im Gang Löcher und Risse im Boden, die Lichtschalter und Alarmmelder der Feueranlage zum Teil aus der Wand gerissen und Löcher in der Zwischendecke, die Fensterrahmen verloren ihren Lack und die Feuertüren waren zum teil blockiert, so daß sie im Ernstfall nicht zu schliessen wären. Unser Zimmer unterbot diesen Zustand gewissermaßen noch, dazu unten mehr. Nützlich wäre ein wasserdichtes Säckchen in das man Kleidung, Fotoapparat u. a. reintun kann. Dies würde den Weg bei Flut enorm erleichtern.

Die Zimmer sind für die Kategorie angemessen groß, jedoch mit einer Reihe von Mängeln. Wie oben beschrieben haben wir mehrere Zimmer gesehen, bevor wir uns für unseres entschieden haben. Allen gemeinsam war: Bad mit Duschwanne, Toilette und Bidet, Zimmer mit Ausziehcouch, Flachfernseher, Schreibtisch, Kühlschrank und Doppelbett aus zwei aneinandergeschobenen Einzelbetten, Balkon mit 2 Sonnenliegen und Klimaanlage. Der Balkon liegt bei den Zimmern mit Meerblick zwangsläufig über den Swimming-Pools, das ist tagsüber nicht unbedingt eine ruhige Aussicht oder aber überhalb des Restaurant; das ist auch nicht besonders ruhig. Die Zimmer ohne Meerblick bekommen dafür den Blick auf den Parkplatz oder liegen weit abseits im westlichen Flügel des Hotel und haben keine Sonne auf dem Balkon. Nichtsdestotrotz haben wir das Zimmer ohne Sonne mit Balkon nach hinten raus genommen, da es schlicht die ruhigste Lage hatte. Ruhig ist es dennoch nicht sonderlich, da die Zimmer recht hellhörig sind, unsere spanischen Nachbarn haben uns abends noch lange mit ihrem Fernseher unterhalten. Zu unseren Zimmer noch einige Merkwürdigkeiten: Die Zimmertüre war eingetreten (sah jedenfalls so aus) und vom Hotel mit Spax geflickt, dafür quietschte sie unerträglich und ging nur schwer zu. Das Quietschen wurde am 2. Tag vom Hotel behoben, die kaputte Tür durften wir aber behalten. Die Zwischenwand zwischen Vorraum und Schlafraum war durchgebrochen und hatte zwei hässliche, riesige Risse. Das Doppelbett bestand aus zwei aneinandergeschobenen Einzelmatrazen, bei der leichtesten Bewegung rutschten die Betten auseinander, da die Betten nicht eben auf dem Boden standen (jedes Bett für sich wackelte wie ein Tisch auf unebenen Boden). Der Kühlschrank war leer, offenbar gibt es keine Zimmerbar. Am Abend der Anreise gab es so für uns auch nichts mehr zu trinken. Als Pluspunkt muss ich sagen, daß das Zimmer immer gut sauber gemacht worden ist.

Frühstück und Abendessen war in Buffetform. Zum Frühstück gab es eine gute Auswahl an Brot und Kuchen, es wurden frisch gemachte Spiegeleier und Omelettes angeboten. Leider gab es kaum Auswahl an Wurst und Käse und das was angeboten wurde war nicht gerade ein Genuss. Beim "frischen" Gemüse (Tomaten, Paprika, Gurken) war ich mir auch nicht sicher an welchem Tag dieses klein geschnitten wurde. Abends gab es übrigens das gleiche Gemüse, Wurst bzw. Käse, aber dazu gleich mehr. Störend war das die Bediensteten einem sowohl beim Frühstück als auch beim Abendessen den Teller wegschnappten obwohl man noch am kauen war. Die Bananenschale blieb daher auf dem Tischtuch liegen. Mitten im Speisesaal wurde dann das Geschirr für die Spülmaschine gerichtet. Also wenn man sich bei Teller- und Besteckgeklapper gerne anschreien möchte und dabei sein Essen geniessen kann... Die Alternative ist auf der Terrasse zu essen, allerdings sind die Plätze begrenzt und es ist windig. Positiv beim Abendessen war, dass täglich je zwei Sorten Fisch und Fleisch zur Verfügung standen, die dann frisch gebraten wurden. Sonst war das Essen von erschreckender Eintönigkeit. Es gab zwei Wochen lang exakt das gleiche und wenn man keinen Fisch oder Fleisch essen will wird man mit den verbleibenden Beilagen nicht glücklich.

Zum Service vielleicht einfach nur eine Anekdote: Als wir im Hotel ankamen versuchte man uns an der Rezeption für zusätzliche 120€ ein Zimmer mit Meerblick zu verkaufen. Da wir neugierig waren, was denn bei 120€ zusätzlich geboten wird sagten wir ja und bekamen darauf nicht etwa die Zimmer gezeigt, sondern drei Zimmer-Schlüssel in die Hand mit der Anweisung "Schauen Sie sichs an, sie werden es schon finden..." Nach der darauffolgenden Schnitzeljagd (wo zum Geier ist hier die Treppe zum 5. Stock?!?) wußten wir zumindest, daß die 120€ für Meerblick rausgeworfenes Geld gewesen wären , aber dazu unten bei Zimmer mehr. Nachdem wir den Weg ja schon kannten, war es für den Herrn an der Rezeption dann auch kein Problem mehr, daß wir unser Gepäck auch selbst in unser Zimmer schleppen können. Toller Service! Die darauffolgenden Tage haben wir leider festgestellt, daß der Service allgemein diese Qualitäten hat. Nicht das man direkt unfreundlich wäre, aber man ist auch alles andere als bemüht. Ein Beispiel: So hatte man z. Bsp. vergessen uns "Berechtigungskarten" für die Pool-Handtücher zu geben. Als wir keine Lust mehr auf Watt-Wanderung hatten und uns stattdessen lieber eine Liege am Pool nehmen wollten, bekamen wir keine Handtücher, da wir keine Karte vorweisen konnten. Das wäre insofern ja noch kein Problem, aber warum muss ich dann vom Pool ins Hotel in den 4. Stock zur Rezeption. Von der Rezeption weiter zur Information (jedes mal mit anstehen) um dort einen Zettel auszufüllen, mit dem ich dann wieder runter an den Pool gehen muss, um dort von dem Typ, der vorher uns keine Handtücher geben wollte nun die Karte zur Berechtigung auf ein Handtuch zu erhalten. Ja bin ich denn beim Arbeitsamt hier? Soll ich mir noch eine Nummer ziehen?!? Noch was zum Thema Fremdsprachen. Wir waren bisher noch nie in Spanien in Urlaub, also keine Ahnung ob das dort normal ist. In diesem Hotel war die Regel so, daß das Personal entweder excellente Deutsch-Kenntnisse hatte (ich wäre froh mein Englisch wäre so gut) oder nur spanisch sprechen konnten.

Das Hotel liegt direkt am Strand in recht einsamer Lage. Ohne Auto/Bus/Taxi kommt man nicht vom Ort. Das "direkt am Strand" ist leider eine zweifelhafte Sache. Da bei Flut der Strand komplett verschwindet und am Hotel dann kein Platz mehr für Liegen wäre gibts es solche auch nicht. Bei Ebbe hingegen ist das Wasser ca. 500m vom Hotel weg. Unser Tag am Strand sah also folgendermaßen aus: Bei Ebbe rausmarschiert auf die vorgelagerte Düne, das von daheim mitgebrachte Handtuch ausgebreitet (die Hotelhandtücher darf man nicht mit raus nehmen) und die schöne Lage genossen. Am Nachmittag bei aufkommender Flut die Sachen gepackt und 500m Wattwanderung zurück zum Hotel. Das war die ersten zwei Tage ja noch amüsant, aber auf Dauer einfach nur lästig. Außerdem ist der Strand zum schwimmen meiner Meinung nach schlicht ungeeignet, da man es nicht schafft so tiefes Wasser zu finden, das man auch schwimmen kann. Damit man wenigstens brusttiefes Wasser erreicht muss man sich von der vorgelagerten Düne weitere 100-200m in Richtung offenes Meer bewegen. Dieser Nachteil kann natürlich bei kleineren Kindern auch als Voteil gesehen werden.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Wir haben das Angebot bis auf den Pool und die Liegestühle nicht genutzt, aber hier wird offenbar einiges geboten für Kinder.