- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Ganz ehrlich: Es hat Jahre gedauert, bis ich meine Frau überreden konnte in Kuba Urlaub zu machen. Nur gut, dass es dann doch noch geklappt hat: drei Tage im NH Parque Central in Havanna, dann elf Tage loungen im Princesa del Mar. Wir haben uns bei Airtours für eine „Royal Service Luxury Jacuzzi Suite Seaview“ entschieden. Eine sehr gute Wahl, denn der Royal Service macht seinem Namen alle Ehre. Die Liste der Extras, die dem Gast geboten werden, ist lang. Das Gleiche gilt auch für diese Bewertung. Die Kurzform: Wer auf Ruhe steht und keine Abstriche machen will, muss sich für den Royal-Service-Bereich entscheiden. Denn auch wenn er doppelt so teuer ist – ein besserer Preis-Leistungsverhältnis haben wir in der Karibik bisher noch nicht erlebt. Die Hotelanlage ist sehr ausgedehnt, die Zimmer sind in einstöckigen Gebäuden untergebracht, die über die komplette, in ausgezeichnetem Zustand befindliche Gartenanlage verstreut sind. Rund um die Uhr laufen Gärtner herum, die die Botanik in Schuss halten. Der Royal-Service-Bereich liegt ein wenig abseits, sodass man hier von dem Trubel, der im Hauptgebäude herrscht, nichts mitkriegt. Der Weg nach Varadero-Stadt ist weit, doch vor dem Hotel stehen Taxen. Fahrräder, Mopeds und Autos kann man ebenfalls mieten. Wer auf echte Abenteuer steht, sollte sich ein Auto mieten und „dem Che“ in Santa Clara die Reverenz erweisen. Zum leidigen Thema Trinkgeld: Hallo! Wir leben in einer Dienstleistungsgesellschaft! Und AI bedeutet nicht, dass man mit 2,56 Euro Bargeld in den Urlaub checkt. Und Sprüche wie „Erst wenn man Trinkgeld gibt, geht was“ sind im Zusammenhang mit Kuba unberechtigt, da dies für die ganze Welt gilt. Preisfrage: Wer hat wohl bessere Chancen, über den Concierge des Wynn, Las Vegas, kurzfristig einen Tisch im „Le Cirque“ (Bellagio) zu ergattern: Der, der mit dem 50er wedelt, oder der andere? Nicht schaden kann es, eine Klinikpackung Anti-Mücken-Wasauchimmer mitzunehmen.
Da wir in einer Royal Service Suite gewohnt haben, können wir nichts über die Standardzimmer sagen. Die Royal Service Suite umfasst zwei ausreichend große Zimmer, ein riesiges Bad mit Doppelwaschbecken, Badewanne, Duschkabine und Toilette sowie ein separates Gäste-WC. Im Wohnzimmer sind eine kleine Küchenecke mit Kaffeemaschine, Spüle, Kühlschrank, Sitzecke mit vier Stühlen und eine Art Minibar (vier große Flaschen: Havanna Club, Chivas Regal sowie Noname-Vodka und –Gin) untergebracht. Beide Räume verfügen über Fernseher, Stereoanlage und Klimaanlage. Das Schlafzimmer wird von einem superbequemen Bett mit Moskitonetz dominiert. Coole Sache: Wer mit den Kopfkissen nicht zufrieden ist, kann sich anhand einer Art "Speisekarte“ weitere Spezialkissen aussuchen. Der Balkon der Royal Service Suite ist um ein Vielfaches größer als bei den Standardzimmern. Neben dem in den Boden eingelassenen Jacuzzi ist noch Platz für zwei Stühle, einen Tisch, zwei bequeme Liegen und einen Beistelltisch.
Das Princesa del Mar ist ein All-Inclusive-Hotel. In diesem Fall bedeutet AI, Essen und Trinken rund um die Uhr. AI-Armbänder gibt es nicht. Insgesamt gibt es im Hotel acht Restaurants (bis auf das Buffet Nichtraucher), die aber nicht alle gleichzeitig geöffnet haben: Italienisch („Firenze“), Französisch („Marseille“), Orientalisch („Bamboo“), Kubanisch („Rock House“), Japanisch („Sakura“), das unvermeidliche Buffet („Gran Terrazza“) und das Hill Top Hideaway Restaurant, das eigentlich nur Royal-Service-Gästen offen steht. Allerdings dürfen auch andere Gäste in diesem Restaurant schlemmen, sofern sie bereit sind, den Aufpreis zu zahlen. Lohnenswert ist es allemal, denn Service, Ambiente und Qualität sind 1A. Daneben gibt es noch den Port Royal Beach Grill in der Nähe des Strandes sowie sechs Bars, unter anderem Zigarren-Lounge und Piano Bar (Nichtraucher). Firenze: Konnte uns nicht überzeugen, was eventuell daran liegt, dass einem die italienische Küche sehr vertraut ist. Marseille: Sehr gutes Essen (u.a. Langusten), klasse Ambiente (Pianospielerin), perfekter Service. Bamboo: Abwechslungsreiche Speisekarte (Mix aus Chinesisch und Thai), nettes Ambiente, gute Qualität (u.a. Thunfischfilet). Rock House: Superleckeres Essen (Ropa Vieja rockt!), extrem freundliche Bedienung, offene Architektur. Sakura: Typisch japanisches Show-Cooking, bei dem der Koch die Speisen direkt am Tisch zubereitet, leckeres Essen, witziges Ambiente. Gran Terazza: Sehr große Auswahl an vorgekochten und frisch zubereiteten Speisen, jede Menge Beilagen und extrem viele Nachspeisen. Hill Top Hideaway: In jeder Hinsicht zwei Klassen besser als alle anderen Restaurants. Sehr abwechslungsreiche Speisekarte, überragende Bedienungen, exklusives Ambiente. Royal Service Gäste können hier auch das Frühstück (sehr zu empfehlen, da himmlische Ruhe und kein Buffet-Stress) und das Mittagessen einnehmen.
Im Großen und Ganzen waren wir mit dem Service sehr zufrieden. Die Angestellten, die fast alle ein wenig Englisch sprechen, sind meist freundlich und zuvorkommend. Als Gast des Royal Service Bereichs wird man von 9:00 bis 23:00 Uhr von einem persönlichen Butler umsorgt. Diese Butler – namentlich Isgrey und Joel – kümmern sich um nahezu alle Wünsche der Gäste (Ausflüge, Reservierungen, Room-Service, etc.). Auf Wunsch packen sie auch die Koffer aus bzw. ein. So muss Urlaub sein. Im Royal Service Bereich kommen die Zimmermädchen zwei Mal pro Tag (Aufräumen und Turndown); der Internetzugang im Empfangsbereich des Royal Services ist for free. Einmal die Woche gibt es für die Royal-Service-Neuankömmlinge einen Cocktail-Empfang, bei dem auch der Director de Servico anwesend ist. Unbedingt zu empfehlen, da Herr Lehnhoff Derlath zum einen sehr nett ist, und zum anderen Deutsch spricht. Brutal schwach war die Versorgung mit Eiswürfeln. Unter uns: Der Gast kommt nach einem heißen Tag verschwitzt und aufgeheizt vom Pool/Strand nach Hause. Worauf freut er sich wohl? Auf ein kühles Getränk on the rocks oder das Telefonat mit dem Royal Service, in dem er um Eiswürfel bittet?
Wie hier schon oft beschrieben, liegt das Hotel fast am Ende der Halbinsel Varadero. Ob das gut oder schlecht ist, kann ich nicht sagen, weil ich die anderen Ecken nicht kenne. Der Strand ist OK, reißt aber karibikerfahrene Urlauber nicht vom Hocker. Es sind ausreichend Liegen und Schirme vorhanden. Im Royal Service Bereich stehen zusätzlich noch „Balinese Beds“ herum; eine eigene Bar sorgt dafür, dass man auch am Strand seine tägliche Dosis Mojito bekommt. Wo im „normalen“ Strandabschnitt die Getränke herkommen, kann ich nicht sagen.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Sportmöglichkeiten gibt es ohne Ende, doch wir lagen lieber auf der faulen Haut. Der Spa ist überraschend professionell (Einrichtung, Ambiente und Masseure) aber auch dementsprechend teuer. Wenn ich mich recht erinnere, kostet eine 80 Minuten lange Paar-Massage 200 CUC. Extrem groß ist auch das Unterhaltungsangebot. In der hauseigenen Disco ist jeden Abend Showtime (Zauberer, Tanzeinlagen, etc.). Die riesengroße Poolanlage bietet gefühlte 1324 Liegen und sehr viel weniger Sonnenschirme. War uns aber egal, da wir am Privat-Pool im Royal Service Bereich lagen. Meist waren wir alleine mit der netten Bedienung namens Misleny, die sich alle fünf Minuten nach unseren Wünschen erkundigte. Auch hier muss ich sagen, dass wir sehr positiv überrascht waren.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Juni 2009 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Pit |
Alter: | 71+ |
Bewertungen: | 8 |