Paradisus Varadero Resort & Spa

Es könnte bestimmt toll dort sein. Durch die momentane Schließung der Poollandschaft gab es jedoch kaum Gäste (geschätzte Auslastung 5 bis 10 Prozent?). Die ganze Stimmung war dadurch seltsam gedrückt, das Freizeit- und Essensangebot gering und von schlechter Qualität, das Personal überwiegend unfreundlich. Mit einem 5-Sterne-Hotel (für das man ja schließlich auch bezahlt hat!) hatte das nichts zu tun! Zum Glück hat uns TUI am vierten Tag in ein anderes Hotel (Melia Internacional) umbuchen können.

Wir hatten eine Junior Suite mit Concierge Service. Das (die) Zimmer waren groß (57 qm) und sauber. Mit eigenem kleinen Garten inclusive überdachter Liegemöglichkeit und direktem Zugang zu einem kleinen Nebenpool. Das ist natürlich schöner als in einer „Bettenburg“. So weit, so gut. Für das dritte Familienmitglied gab es allerdings nur ein quasi ungepolstertes Schlafsofa - alles andere als erholsam. Die Minibar enthielt nicht, was der Concierge versprochen hatte. WLAN ist trotz anders lautender Zusage nur in der Lobby mit stundenweisen Karten möglich - in der heutigen Zeit nicht hinnehmbar. Wer deutsches Fernsehen erhofft (wir nicht): Es gibt nur Deutsche Welle.

Die meisten Restaurants waren (Mitte Juli 2019) geschlossen. In dem verbleibenden Buffet-„Restaurant“ und dem kleinen Lokal am kleinen Pool war die Speisenauswahl gering, die Qualität nicht akzeptabel. Ausweichmöglichkeiten (gerade für Kinder) wie Pommes oder Nudeln gab es kaum bis gar nicht. Beim Frühstück könnte man auch schon einmal 15 Minuten sitzen, bevor einem Kaffee angeboten wurde. Mein Sohn musste sich in der zweiten Nacht sechs mal übergeben; den folgenden Tag verbrachten wir dösend im Zimmer. Ob das am Essen lag, darüber kann man nur spekulieren...

Ein Großteil des Personal ist alles andere als hilfsbereit. Ohne extra Trinkgeld geht da wenig. Man fühlt sich nicht wie ein willkommener Gast, sondern fast wie ein ungebetener Störenfried. Und selbst dann blickt man in mürrische Gesichter. Man muss schon von Glück reden, wenn trotz des geringen Gästeaufkommens beim Frühstück die Teller halbwegs zeitnah abgeräumt werden. Personal am Buffet guckt gerne demonstrativ weg, wenn ein hungriger Gast naht. Als „tolles Entgegenkommen“ wurde uns am zweiten Tag ein Essen in einem à la Carte-Restaurant angeboten (nicht zur erbetenen Zeit, obwohl es fast komplett leer war...) - obwohl wir darauf in unserer Buchungskategorie eh täglich Anspruch gehabt hätten. Löbliche Ausnahme: Die Mitarbeiter in der Lobby-Bar. Die auch selbst nach dem Befinden fragen und Hilfe anbieten bzw. Getränkewünsche erfragen. Achtung negativer Höhepunkt: Gleich bei der Ankunft (pardon:) verarschte uns der Koffer“Boy“, der die ihm zugedachten EUR 2,00 (für eine kurze Fahrt mit dem Golfmobil zum Zimmer und ca. 5 Meter Kofferrollen (nicht etwa -tragen) nicht annehmen wollte, da man mit Münzen nichts anfangen könne, und (im Nachhinein: leider erfolgreich - wir waren perplex und einfach erschöpft) einen EUR 5,00-Schein erbat. (Zur Orientierung: Der kubanische Durchschnittsmonatsverdienst liegt laut Baedeker Reiseführer bei EUR 20,00). Unverschämtheit und die denkbar schlechteste Visitenkarte für das Hotel!

Wenn man - wie wir - zum Airport Havanna statt dem nahen Airport Varadero geflogen wird, drohen nach einer eh schon langen Reise und schikanöser Grenzkontrolle (dafür können Hotel und Veranstalter natürlich nichts) noch deutlich mehr als zwei Stunden Transfer zum Hotel (ohne Zwischenstops bei anderen Hotels)! Rund um das Hotel gibt es wenig - aber das weiß man als Varadero-Tourist vorher. Die Anlage selbst ist sehr weitläufig, der Strand recht ordentlich und lang.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Die große Poollandschaft, mit der das Hotel maßgeblich wirbt, war geschlossen. (Zugegeben: Ein minimaler Hinweis (2 Zeilen) darauf findet sich in den Reiseunterlagen versteckt zwischen ellenlangen Abhandlungen zu Zwischenlandungen in Kanada (8 Zeilen - völlig irrelevant) und dem Zika Virus (14 Zeilen - ebenfalls irrelevant). Abends Gesangs- und Instrumentaldarbietungen vor den wenigen Gästen. Oder auch mal ganz ohne Gäste, das Programm wurde eisern durchgezogen. Die Künstler waren gar nicht schlecht.