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Eberhard (71+)
Alleinreisend • August 2020 • 1-3 Tage • ArbeitMorbider Charme in Aachen
4,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher schlecht

In manchen Reisebüchern werden alte Traditionshotels wie der 1916 erbaute "Quellenhof" etwas verklärt mit Attributen wie "Häuser mit verblühtem Charme" oder "verblasster Grandeur" bezeichnet, Tatsache ist jedoch, daß dieses einst so renommierte Aachener Grandhotel seit vielen Jahren, vermutlich Jahrzehnten keine umfassende Verjüngungs-und Modernisierungskur mehr erhalten hat und damit zu Recht auch seine einstigen 5 Sterne eingebüßt hat. Wenn man das Hotel allerdings betritt, findet man sich in einer eindrucksvollen Lobby wieder, das derzeit leider nicht zugängliche Foyer ( Kaminzimmer), ein gemütlicher kleiner Salon, das Restaurant "Le Brasserie" wie auch die "tropische" Elefanten-Bar zeugen noch von alter Pracht, hier strahlt der "Quellenhof" wirklich noch Charme und Eleganz aus. Diese gediegenen öffentlichen Bereiche haben mich auch zu einer letztlich doch noch positiven Gesamtbewertung gebracht, die Schattenseiten des Hauses begegnen einem, wenn man den Check-In hinter sich gebracht hat. Preislich liegt das Hotel im gehobenen Bereich (ich bezahlte für ein EZ Superior € 139,00 einschl. Frühstück), das Preis-/Leistungsverhältnis ist allerdings wegen der Corona-Einschränkungen, aber vor allem wegen des gewaltigen Renovierungs-und Investitionsstaus derzeit nicht stimmig. Parkplätze findet der mit dem PKW anreisende Gast entweder in der Tiefgarage des Hotels (16 €/Tag) oder gegenüber des kleinen Parks im hellen und geräumigen Parkhaus des Eurogress-Zentrums (12 €).


Zimmer
  • Eher schlecht
  • Das Hotel verfügt auf vier weitläufigen Etagen über 180 mit Aufzug oder über ein klassisches altes Treppenhaus erreichbaren Zimmer und Suiten. Die Zimmerflure sind lang und breit - wie in Filmen, die in alten Grandhotels spielen -, ins Auge springen allerdings sofort die völlig abgelaufenen, teilweise eingerissenen und zu einer undefinierbaren, ockerähnlichen Farbe mutierten Teppiche. Völlig desolat die häßlichen Lampen in den Gängen, viele der aus billigstem Hartpapier bestehenden Schirme sind gleichfalls eingerissen oder eingedrückt. Nicht besser die bodenlangen Fenstervorhänge, die vermutlich schon Jahre (Jahrzehnte) kein Waschmittel mehr gesehen haben. Beim Betreten des Zimmers fielen sofort die verschmierten Wände ins Auge, sicher nicht Fehler des Hotels, aber letztlich ohne dessen Reaktion geblieben. Das Mobiliar wenig attraktiv, nur Mindestkomfort erfüllend und für ein 4-Sterne-Haus in keiner Weise (mehr) adäquat. Positiv das Boxspringbett mit sehr guten Matratzen, wobei eine der beiden Bettlampen nicht funktionierte. Zum Equipment des Zimmers zählten desweiteren eine Art Sitzecke mit Polstersessel, Schreibtisch, kleiner Flatscreen, gut funktionierende Aircon, ausreichend große Garderobe mit Laptop-Elsafe (Kreditkarte durchziehen zum Öffnen/Schließen), Bademantel, Hausschuhen, Bügeleisen- und brett sowie zwei große, zu öffnende Fenster mit Sicht in den ruhigen Innenhof. Ein Kühlschrank war vorhanden, kühlte aber nicht und schien defekt. Etwas erfreulicher das großzügige Bad mit Wanne und darin integrierter Rainshower, WC, komfortablem Waschtisch mit Kosmetikspiegel und ordentlichem Haarföhn und einigen Shampoos. Die Bade-/Handtücher waren teilweise eingerissen. Alle Mängel wurden an der Rezeption vorgetragen, diese waren bekannt und wurden zumindest äußerlich verständnisvoll zur Kenntnis genommen.


    Restaurant & Bars
  • Eher gut
  • Derzeit ist das schöne und in der Stadt bekannte Restaurant "Brasserie" zu den Hauptessenszeiten geöffnet, hier nahm ich auch das ab 6.30 erhältliche Frühstück ein. Die hübsche Sonnenterrasse wird derzeit renoviert und ist nur in einem kleinen Abschnitt geöffnet. Das Frühstück wurde teils als Buffet, teils mit Service abgewickelt, wobei es "dank" Maske zwischen Gast und Servicedame immer wieder kleine Abstimmungsschwierigkeiten gab und auch das ein oder andere nicht oder erst nach Erinnerung gebracht wurde. Der Eierkoch hingegen verrichtete gute Dienste, behielt trotz Gesichtsschutz seine gute Laune und brachte das Gewünschte auch an den Tisch. Ein Lichtblick war auch der Aufenthalt in der wieder eröffneten Elephant Bar, bei Direktbuchung erhält man einen kostenlosen Willkommensdrink (Bier o.ä.)


    Service
  • Eher schlecht
  • Die Mitarbeiter habe ich als weitgehend freundlich und zuvorkommend kennengelernt, bei den von mir (höflich) vorgetragenen Kritikpunkten waren jedoch auch sie überfordert. Alle während Corona vorgehaltenen Dienstleistungen müssen am Empfang angefragt werden, Infos dazu, etwa auf dem Zimmer, Fehlanzeige. Verbesserungsvorschlag an die Hotelleitung: Bitte dem Gast beim Check-In einen Ausdruck mit allen aktuell verfügbaren Services, Öffungszeiten von Restaurants/Pool etc. und sonstigen Prozederes übergeben. WLAN ist im ganzen Haus frei verfügbar, sicher gibt es auch einen Wäsche-und Reinigungsservice, alles andere mußte - siehe oben - erst durch Nachfragen in Erfahrung gebracht werden.


    Lage & Umgebung
  • Gut
  • Das Hotel liegt relativ ruhig an der Monheimsallee, gleichzeitig direkt am Kurpark. In die Innenstadt Aachens ist es nicht weit, zu Fuß ist man in der Fußgängerzone nach knapp 10 Minuten angelangt. Zu den Hauptsehenswürdigkeiten, dem Rathaus oder dem Dom, dauert es ein paar Minuten länger. Sein Auto kann man getrost in der Garage stehen lassen, alles Wichtige, wie auch viele Restaurants, Bars und schöne Cafés, sind per pedes ebenfalls in Kürze erreicht.


    Aktivitäten
  • Eher gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Geschäftsreise

    Nach langer Schließung ist nun auch der im UG gelegene Hallenpool wieder zugänglich, das Becken ist sehr groß und das Wasser angenehm erwärmt. Ein paar Liegen und Lounge-Möbel stehen um den Beckenrand, Badetücher liegen zur Selbstbedienung aus. Trotz des schönen Pools ist das gesamte Ambiente eher als trist zu bezeichnen - Typ Schul-Hallenbad der 60er Jahre -, am besten, man macht seine Schwimmzüge und geht dann wieder. Es ist zu hoffen, daß die Poolarea in die Renovierungs-und Neugestaltungsmaßnahmen miteinbezogen wird, alleine die Lichterwand wirkt so ungemütlich und störend, daß man auf dieses 60er oder 70er-Jahre- Relikt gerne verzichten könnte.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher schlecht
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    Infos zur Reise
    Verreist als:Alleinreisend
    Kinder:Keine Kinder
    Dauer:1-3 Tage im August 2020
    Reisegrund:Arbeit
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Eberhard
    Alter:71+
    Bewertungen:547