- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Hotel ist relativ klein, dreistöckig, allerdings etwas unübersichtlich: Es besteht aus zwei Häusern. - Ich nehme an, das zweite war früher ein eigenständiges Hotel, das irgendwann vom Pearl Beach übernommen worden ist. Ich kann mich aber irren. Jedenfalls mussten wir einige Wege, Stufen und Treppen bewältigen, um endlich in unser Zimmer zu kommen. Für ältere Menschen vielleicht nicht ganz einfach. Es hat zwei Pools, wobei der zweite sehr klein ist und etwas versteckt liegt. Hier kann man in aller Ruhe entspannen. Das Hotel (zumindest unser Gebäude) ist sehr hellhörig. Da der Bustransfer zum Flughafen lang dauert, wurden wir fast täglich ab vier Uhr aus dem Schlaf gerissen: Wenn auf dem Flur jemand spricht, hat man das Gefühl, derjenige steht neben dem eigenen Bett! Zimmer mit Poolblick gibt es nicht (zum Pool gehen Treppen und Türen ab). Das Hotel steht mit der Stirnseite zum Meer, so dass die meisten Zimmer wohl Blick ins Hinterland haben dürften. Von Verkehrslärm haben wir nichts mitbekommen (wir hatten ein Zimmer mit Blick in den Innenhof), allerdings ist ein gewisser Geräuschpegel bei geöffnetem Fenster immer vorhanden (Katzen, etwas Verkehr, Lüftungsgeräusche...) Im Moment wird das Hotel extrem vergrößert. (Zumindest hat eine Nachbarin behauptet, es handle sich um eine Vergrößerung des Pearl Beach.) Gleich nebenan eine gewaltige Baustelle! Gestört hat diese allerdings nicht: Es wird darauf geachtet, während der Saison so gut wie keine Baumaßnahmen durchzuführen, so dass es keinerlei Lärm- oder Staubbelästigung gab. Da der Strand sehr weitläufig ist, kann man gut auf die kostenpflichtigen Liegen verzichten - wenn man einen eigenen Sonnenschutz dabei hat oder auf selbigen verzichten kann. Wir waren in den ersten beiden Septemberwochen auf Kreta. Das fanden wir perfekt: Das Meer hatte noch Badewannentemperatur, Lufttemperatur im Schnitt 27 - 30 Grad im Schatten. Dazu ging das ein oder andre Lüftchen, so dass man auch viel unternehmen konnte. Ich empfehle, wenn man nicht nur am Strand liegen möchte, einen Mietwagen zu nehmen. Die Straßen auf Kreta sind bis ins letzte Dörfchen gut ausgebaut (wenn auch teilweise sehr schmal).
Zimmer war erwartungsgemäß: nicht zu groß, aber ausreichend, funktionell eingerichtet mit Doppelbett, Klimanlage, kleinem Fernseher (drei deutsche Programme), Safe (kostenpflichtig), Kühlschrank, Fön und Telefon (uralt, aber funktionstüchtig). Kleiner Balkon mit zwei Stühlen, Wäscheständer und Tisch ist vorhanden. Was eindeutig ungenügend ist, ist der Kleiderschrank! Die Größe mag für einen reinen Badeurlaub ausreichen, nicht jedoch für zwei Menschen, die hin und wieder etwas anders tragen wollen als Badekleidung. Es gibt im ganzen Zimmer keine Garderobe. Die Minibar, für die großartige Preislisten im Zimmer liegen, bestand aus einer Flasche Mineralwasser im Kühlschrank. Dafür hatten wir eine Badewanne im Bad - die wir allerdings des traumhaften Wetters wegen nicht nutzten. Wir hatten in unserer Buchung um ein ruhiges Zimmer gebeten und auch bekommen. Blick war insofern buchstäblich keiner vorhanden (auf die nächste Hauswand), aber das war auszuhalten. Dafür konnten wir in den ersten Tagen nachts das Fenster auflassen, da die Klimaanlage nicht richtig funktionierte. (Dass es sich nicht um einen Bedienerfehler unsererseits handelte, wurde uns erst nach fünf Tagen klar - da konnte das Hotel also nichts dafür.)
Schade ist, dass es im Speisesaal (Restaurant) nicht die Möglichkeit gibt, im Freien zu frühstücken oder zu Abend zu essen: Theoretisch wären die Türen des rundum verglasten Restaurants zwar zu öffnen, praktisch bleiben sie aber geschlossen. Die Klimaanlage ist in Dauerbetrieb, und vor allem in der Saalmitte wird es empfindlich kühl.Wir hatten Halbpension: Frühstück war ausreichend, wenn auch nicht sehr einfallsreich: Je zwei verschiedene Wurst- und Käsesorten, Schafskäse, Tomaten, Spiegelei, gekochte Eier, Rührei, Speck, dazu verschiedene Sorten Konfitüre, Honig, Nuß-Nougat-Crème, Joghurt, Obst und Müsli, bzw. Cornflakes. Dazu der obligatorische nicht trinkbare "Orangensaft" und "Grapefruitsaft" (Zuckerwasser mit Geschmack). Tee (verschiedene Sorten) und Kaffee wurde serviert. Das Abendbuffet war kreativer: Es gab als Vorspeisen jeden Abend griechischen Salat und Feta, sodann unterschiedliche kalte Speisen: Kichererbsen in verschiedenen Varianten, häufig einen wunderbaren Tomaten-Brot-Fetasalat, Salat mit Räucherfisch, Nudelsalat... Jeden Abend gab es eine andere Art Pastete: Hähnchenpastete, Thunfisch, Kalb, Leber... Die war jedesmal hervorragend. Bei den warmen Speisen stand jeweils ein Fischgericht (das für meinen Geschmack nur an zwei Abenden wirklich genießbar war), zwei bis drei Fleischgerichte (Lamm, Rind, Kalb, Hühnchen, zweimal Souvlaki - sehr lecker -, zweimal Frikadellen oder Hackfleischbällchen), ein Nudel- und ein Reisgericht, verschiedenes landestypisches Gemüse (gefüllte Auberginen, kretisches Gemüse in Tomatensauce), eine grieschische Spezialität (Moussaka, etc.), ein Auflauf oder Teigtaschen (wunderbar: Blätterteig-Feta-Taschen oder Pfannkuchen mit Spinatfüllung) sowie verschiedene Beilagen und Soßen auf dem Programm. Landestypische und andere Speisen gab es im Wechsel (auch mal Schnitzel und Quiche Lorraine). Gewürzt war alles SEHR sparsam. Aber man konnte ja nachwürzen. Dessert: Jeweils eine Crème (Vanille, Schokolade, Erdbeer, Orange oder Cappuccino), eine Art Torte mit Schoko- oder Vanillecrème und unterschiedliche griechische Spezialitäten: meist Floyeres oder Kataifi ("Mehlspeise" mit Nüssen und Zuckersirup - superlecker!). Natürlich auch griechischer Joghurt mit und ohne Früchten, Honig und Obst. Die Qualität der Speisen halte ich (als Laie) für mittelmäßig. Aufgrund der großen Auswahl waren aber jeden Abend zumindest ein paar Dinge dabei, die sehr gut schmeckten. Der Hauswein war hervorragend. Abends sind kurze Hosen im Restaurant unerwünscht (was ich persönlich sehr begrüßt habe). Über die Poolbar kann ich nicht viel sagen; wir haben sie kaum genutzt. Schade war, dass hier der wunderbare Hauswein aus dem Restaurant nicht zu bekommen war. Der "Hauswein" am Pool ist ein sehr harziger Retsina, den wir nach dem ersten Mal dankend abgelehnt haben.
Über die Freundlichkeit des Servicepersonals gibt es absolut nichts zu meckern. Im Gastronomiebereich außerordentlich freundlich und persönlich, fast schon familiär. Überall perfekte Englischkenntnisse, an der Rezeption auch bei allen akzentfreies Deutsch. Als wir an der Rezeption versuchten, uns Taschenlampen auszuleihen, klapperte die freundliche Dame das ganze Hotel danach ab - erfolglos zwar, aber sehr hilfsbereit. Die Klimanlage funktionierte nicht einwandfrei, und nach entsprechender Beschwerde wurde das Problem am nächsten Tag behoben - mit einer Entschuldigung, dass es am selben Tag (es war schon acht Uhr abends!) nicht mehr möglich wäre. Die Sauberkeit war in Ordnung. Wäsche- und Handtuchwechsel tadellos. Wie bei den meisten südländischen Hotels darf man aber nicht zu pingelig sein.
Das Hotel liegt am Ende der endlos langen Strandpromenade. Deshalb gibt es mehr als genug Parkmöglichkeiten. Zum Strand nur "einmal umfallen". Der Strand ist (jedenfalls im September) herrlich leer! Pro Hotel grade mal drei, vier Liegenreihen hintereinander, dann kommt hundert Meter nur leerer Strand. Sandstrand mit ein bisschen Kies, aber Badeschuhe sind nur für sehr empfindliche Fußsohlen nötig. Der Strand samt Promenade ist kilometerlang! Taverne an Taverne, Souvenirshop an Souvenirshop! Bis zur Innenstadt (Hafen) läuft man allerdings eine dreiviertel Stunde, nicht etwa zwanzig Minuten, wie hier einige Male zu lesen war. Wegen der wunderbaren Promenade muss man aber auch nicht jeden Abend bis in die Innenstadt laufen: In unmittelbarer Umgebung ist alles vorhanden, was man sich wünschen kann. Bushaltestelle ist eine Straße entfernt. Von hier geht alle zwanzig Minuten der Bus in die Innenstadt. Eine Fahrt kostet 90 Cent. Da es auf Kreta keine Eisenbahn gibt (?), ist das Busnetz gut ausgebaut, und es gibt auch genug Überlandbusse, die von Rethymon aus fahren.Die Busfahrt vom Flughafen dauerte knapp eineinhalb Stunden. Das ist ziemlich lang. Allerdings macht man das ja nur zweimal im Urlaub mit. Rethymon selbst ist eine wunderschöne Stadt! Hübsche, lebhafte Innenstadt mit schönen Häusern, Tavernen und Shops, traumhafter Hafen. Bis Chania 60 km, bis Heraklion etwa 75 (geschätzt). Ausflügen in alle Richtungen sind also keine Grenzen gesetzt.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Hier mag ich möglicherweise etwas ungerecht sein, weil wir nicht viel genutzt haben. Allerdings hat mich vor allem das "Abendprogramm" enttäuscht - das einzige, was uns interessiert hätte: Das Programm wechselte mehr oder weniger wöchentlich: Montags gab's ein Tischtennisturnier (gespielt haben zwei Leute an einem Tischchen) und eine Hotelführung. Unter anderem wurden ein Folkoreabend angeboten (zum Einschlafen), ein Abend mit Tanzmusik (die meisten Lieder waren zum Tanzen nicht geeignet, aber tanzen wollte eh keiner), ein kleiner griechischer Sprachkurs (der hätte mich interessiert - er fand allerdings nicht statt; warum, wurde uns nicht mitgeteilt), ein Abend mit Zauberer (interessant möglicherweise für unter Fünfjährige), ein Karaokeabend (null Stimmung). Samstagvormittag gab es einen Spaziergang in die Umgebung. Diesen kann ich nicht beurteilen. - Ich muss dazusagen, dass es zum großen Teil an den Gästen lag: Niemand schien Lust zum Mitmachen zu haben. Allerdings sollten "Animateure" auch animieren können - aber wirklich "Animateure" waren das wohl auch nicht... Der Pool ist großzügig und sauber, Liegen ausreichend vorhanden und kostenlos. (Am Strand kostet ein "Set" - zwei Liegen plus Sonnenschirm - sechs Euro am Tag.) Vorhanden ist wohl (von uns ungenutzt) ein Hallenbad, ein Hamam und ähnliches. Für Kinder scheint nicht viel geboten zu sein. Ob das der Grund war, dass es unter den Gästen so gut wie keine Kinder gab, oder ob es umgekehrt war, kann ich nicht beurteilen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im September 2008 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Ralf-Ingo |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 2 |