Pearl Beach

Das Pearl Beach ist ein empfehlenswerter Kompromiß für diejenigen, denen ein Stadthotel zu laut ist, die aber andererseits keinen Wert auf Badespaß legen. Das Hotel ist keine Bettenburg, sondern ein dreistöckiges Gebäude, dessen Zimmer, wie übrigens in fast allen Hotels der Gegend, einen seitlichen Meerblick hatte. Zimmer, Bad und Balkon sind sehr sauber und gut in Schuß; die Wände frisch gestrichen, auch Treppenhäuser und Aufgänge waren tadellos. Auch rund um den Pool alles tipptopp. Wir hatten HP gebucht, und im Gegensatz zu anderen Bewertungen fanden wir das Essen sehr abwechslungsreich; es gab jeden Tag wechselnde Salat- und Dessertangebote etc. Die Gäste kamen vorwiegend aus Deutschland und Frankreich, außerdem Holländer, Engländer, ein paar Einheimische übers Oster-Wochenende. Altersstruktur: wenige ganz junge Leute, was mit der Reisezeit zusammenhängen dürfte:keine Schulferien Ende April. Die Hotelleitung bemüht sich in ungewohnt freundlicher Weise um das Wohl der Gäste, bietet ihnen auch eigene Unterhaltungsprogramme an: geführte Wanderungen mit einer ortskundigen Begleitung, die in allen westlichen Fremdsprachen Natur und Umgebung kommentiert; es gibt Diavorträge, kostenlose Folklore-Vorführungen (die allerdings nicht überragend, aber immerhin); am Wochenende Live-Musik zum Tanzen; kleiner abendlicher Sprachkurs ("Lernen Sie 100 Worte Griechisch"); für Kinder gibt's einen Clown am Pool und einen Zauberer usw. Wer keinen reinen Strand- und Badeurlaub macht, der tagsüber von der Sonne und abends von Disco und high life bestimmt wird, ist in diesem Haus gut aufgehoben. Zumindest in der Vorsaison hält sich der Trubel in Rethymnon in Grenzen, außerdem dürfte es die schönste Jahreszeit für kreta sein: alles ist satt grün, und es gibt zauberhafte Blumenwiesen...

Unser Zimmer war nicht übermäßig groß (auch das offenbar typisch), aber hoteltypisch und ordentlich eingerichtet; es gab ausreichend Stauraum für einen zweiwöchigen Aufenthalt. Das Bad mit Dusche und WC ist nicht hypermodern, aber alle Teile sind heil und funktionieren. Es gibt eine individuell regelbare Klimaanlage, einen Kühlschrank, Föhn, Fernseher. Wir hatten auf Wunsch zwei getrennte Betten; die Matratzen hätten etwas besser sein dürfen, waren aber erträglich. Im eingebauten Wandschrank gibt es einen Safe, der aber nur gegen Gebühr genutzt werden kann. Bettwäsche wurde mehrfach die Woche gewechselt, Handtücher auf Wunsch täglich. Der kleine Balkon verfügte über einen Tisch und zwei Stühle sowie ein angeschraubtes Wäschereck zum Trocknen. Unser Zimmer lag relativ weit von der Straße weg und war demzufolge ausgesprochen ruhig. Ein Nachteil, der aber wegen der südlichen Bauweise mit dünnen Wänden wohl überall anzutreffen ist, ist die Hellhörigkeit des Hauses.

Das Restaurant ist eine verglaste Konstuktion und dadurch sehr hell und freundlich. Beim Frühstück ist das ok, für's Abendessen wünschte man sich vielleicht etwas mehr Ambiente. Die Tische sind stets sauber eingedeckt gewesen, der Service ist prompt und sehr aufmerksam. Auswahl und Darbietung der Gerichte fanden wir sehr gut, natürlich schmeckt nicht alles jedem, aber man hatte ein umfangreiches Angebot an Kräutern und Gewürzen, um den individuellen Geschmack zu befriedigen. Bier fanden wir etwas teuer, der örtliche Tischrotwein war gut und preiswert. An unserem Abreisetag konnten wir lange vor Öffnung des Restaurants (ca. 6.00 Uhr) bereits frühstücken (sogar mit frischem Kaffee), statt mit einer kalten Lunchbox zufrieden sein zu müssen.

Das Personal des gesamten Haiuses zeichnete sich durch Höflichkeit, Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft aus, ohne dabei aufdringlich zu sein. Man hatte als Gast so ein rchtiges "no problem-Gefühl"; alle kleinen Probleme oder Fragen wurden sofort ohne Aufhebens erledigt. Der Gast ist hier König; man fühlt sich individuell und sehr persönlich betreut. Mit diesem Stil hebt sich das Pearl Beach wohltuend von vielen Ketten-Hotels ab. Als wir ankamen (individuelle Anreise) konnten wir zwischen mehreren Zimmern auswählen.

Das Hotel liegt eine Stunde Pkw-Fahrzeit vom Flughafen Heraklion entfernt am Stadtrand von Rethymnon. In der näheren Umgebung gibt es Supermärkte und mehrere kleine Restaurants, die für mittags völlig ausreichend sind; wer abends stilvoll essen möchte, geht besser in die Stadt. Das Zentrum erreicht man bequem in einer halben Stunde über die Strandpromenade. Das Pearl Beach ist nur von der uferparallelen Straße vom Strand getrennt. Wer Badeurlaub machen will und einen Traumstrand sucht, wählt besser ein anderes Reiseziel; die kretischen Strände sind ganz überwiegend keine Südseeträume, sondern grobsandig bis kieselig. Organisierte Ausflüge haben wir nicht ausprobiert; wir hatten einen Leihwagen, was sich rentiert, damit man mehr zu sehen bekommt; es gibt traumhaft schöne Strecken in den Bergen mit atemberaubenden Ausblicken zuhauf.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Zu diesem Thema kann ich nicht viel sagen; für den Pool fand ich es noch zu frisch, und nur in der Sonne zu liegen und zu rösten, ist nicht mein Ding. Bar und Tanzfläche sind anderswo sicher gelungener konzipiert.