Pegasos Deluxe Beach Hotel

Das Hotel hat laut Katalog vier Sterne. Wir wissen aus Erfahrung, dass diesbezüglich manchmal geschummelt wird und hatten darum mit drei Sternen gerechnet, aber höchstens ein Zweisternehotel angetroffen. Obschon es renoviert wurde, macht es einen sehr ältlichen Eindruck. Alles ist ein bisschen schmuddelig - das beginnt schon beim klebrigen Treppengeländer und den abgewetzten, staubigen Teppichen in den Gängen, aber auch die Zimmer und insbesondere das Bad waren nicht richtig sauber (dicke Staubschichten an den Decken, eckliges Zeug an den Wänden, etc.). Ein anständiger "Frühlingsputz" würde einiges wettmachen! In den Aussenbereichen (Pool, Bars & Strand) war es i. O. Die meisten Hotelgäste sind im gehoberen Altern, ca. 50 Prozent über 70 Jahre alt. Zeitweilig hatten wir das Gefühl, in einem Altersheim ferien zu machen. Wir waren am Anfang enttäuscht, entschieden uns dann aber, das beste aus dieser Woche zu machen, schraubten unsere Ansprüche runter und dann war es mit der Zeit ganz ok. Der Mensch gewöhnt sich ja an vieles. Die Gäste sind international und zum Glück nicht alle im Greisenalter, so haben wir auch ein paar sehr nette Leute kennengelernt. Auf dem Hinflug hatten wir Leute getroffen, die ein nahegelegenes Fünfsternhotel gebucht hatten. Sie schwärmten, wie schön bei ihnen alles sei - und wie lecker das Essen. Auf dem Rückflug berichteten sie uns von einer schlimmen Lebensmittelvergiftung, Spital- und Arzt-Odysse, Hotelpersonal, das ihnen nicht helfen wollte, etc. So gesehen hatten wir es wirklich viel besser: lieber verkochter, durchzogener Schweinsbraten als Salmonellen...

Man hat die Wahl, entweder gegen Aufpreis ein Zimmer mit Meersicht zu haben, das aber wegen der Sonne so heiss wird, dass die miese Klimaanlage es nicht zu kühlen vermag. Oder man nimmt ein Zimmer zur Hauptstrasse, wo der Ostwind so stark bläst, dass die Vorhänge die ganze Nacht flattern, die Lüftungsanlage pfeift, der Verkehr vorbei donnert und frühmorgens die Camions geräuschvoll vor dem Hotel parkieren und Waren anliefern. Der Fernsehen im Zimmer ist sehr klein und es gibt nur einen deutschen Sender. Auch das Zimmer selber ist eng, das Bett zu hart, das Kissen zu weich. Immerhin: es ist nicht ringhörig, vielleicht auch nur deshalb, weil der Wind eben so laut ist.

Das Essen war grässlich und es gab praktisch immer das gleiche. Zum Frühstück stand von fett-triefenden Speckscheiben, Würsten, Omeletten, geschmacksfreien Käsesorten, fett-glänzendem Aufschnitt, fettigem Gebäck und griechischem Joghurt (mit 20 Prozent Fett) das ganze Sortiment zur Verfügung. Die ca. sechs verschiedenen Marmelade-Sorten waren billige Zuckermassen mit befremdendem Kunstaroma, genau so der Honig. Wer nur ein bisschen auf gesunde Ernährung achtet, findet hier ausser Tomaten, Gurken, hart gekochten Eiern und geschmacksfreien Wassermelonen nichts. Abends gibt es zwar ein griechisches Buffet, ein italienisches und ein interkontinentales. Aber auch hier ist alles fettig, zudem verkocht und fad. Selbst die Salate gabs nur mit fettiger Sauce, ausser eben wieder die Tomaten und Gurken, von denen man nach drei Tagen einfach genug hat... Der Speisesaal gleicht wahrhaftig einer Kantine, allerdings einer alten, düsteren, wenig einladenden. Selbst die Teller waren z. T. schmutzig. Und es ging zu und her wie an einem Spiessrutenlauf: Viel zu viele Gäste für die Raumgrösse, um das Speisebuffet herum drängten sich die Leute, als gäbe es nie mehr etwas zu essen, sie rissen sich die Schöpfkellen fast aus den Händen, man musste schauen und ausweichen, dass man nicht angerempelt wurde. Immerhin wurde es in diesem "Bienennest" nicht langweilig, wir hatten viel zu schauen, staunen und (natürlich) zu lästern.

Die Damen und Herren an der Reception waren unfreundlich, zum Teil sogar frech. An der Pool-Bar muss man beim Bezahlen das Wechselgeld nachzählen, es kann passieren, dass man zuwenig zurückbekommt... Ansonsten war das Personal (von den Kellnern, über die Shop-Verkäufer bis zu den Raumpflegerinen) sogar sehr freundlich. Auch die Animateure.

Das Hotel liegt direkt am Strand. Schade, dass man für zwei Liegen und einen mikro-kleinen Sonnenschirm stolze 7 Euro pro Tag bezahlen muss. Achtung: Die Sonnenschirme sind aus Naturgeflecht und schützen schlecht vor Sonnenbrand. Das Hotel bietet zwar eigene Liegen auf den Poolwiesen, aber weil diese gratis sind, drängeln sich dort so viele Gäste hin, dass man sich in einer Sardinenbüchse wohler fühlen würde.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Abends bietet das Hotel meistens ein Unterhaltungsprogramm, das man kein zweites Mal sehen möchte (Fakir-Show, griechischer Abend, Tanzgruppe etc). Schade, dass der DJ in der Disco nur so schlechte Musik bringt, dass niemand Lust zum Tanzen hat.