Pension Elmenhorst

Pension mit dem Charme einer Jugendherberge. Direkt an einer Hauptstrasse gelegen, aber wenn man hinten raus wohnt relativ ruhig. Vorne dürfte das anders sein. Für 79,- € pro Nacht zzgl. 6,-/pro Person für Frühstück kein Schnäppchen, vor allem nicht in Relation zum Niveau und Ambiente. Bei Bezug war das Zimmer sauber. Eine Reinigung hat während unseres Aufenthalts nicht stattgefunden. Die eher schlechte Bewertung in den Kriterien außerhalb "Service" ist vor allem dem schlechten Preis-Leistungsverhältnis geschuldet. Natürlich läuft Silvester unter Hochsaison. Aber selbst bei einem etwas günstigeren Preis kann man in Warnemünde direkt für das gleiche Geld weitaus angenehmer seine freien Tage verbringen. Der Pension fehlt jegliche Atmosphäre und Wohligkeit. Sie strahlt keine Wärme aus. Es ist eine reine Schlafstatt, zur Not wenn alles andere belegt ist. So war es leider bei uns dieses Sylvester. Hätten wir jedoch von dem nachträglichen Stress etwas geahnt, wären wir auf jeden Fall lieber zu Hause geblieben.

Das ca. 20 qm große Zimmer hat eine Kitchenette an einer Wand. Deren Ausstattung ist recht gut. Ein kleiner Flachbildfernseher hängt an der Wand gegenüber dem Bett. Ansonsten ist die Ausstattung spartanisch. Wir hatten entgegen dem Bild auf der Website für das Komfortzimmer keine weiße sondern gräßlich bunte, leicht verschlissene Bettwäsche.Das trübt den Gesamteindruck, jedesmal wenn man in das Zimmer kommt, nachhaltig. Nur hinten heraus gibt es eine kleine Terasse mit einem Ministück Rasen davor. Gegenüber den Nachbarn ist man auf der Terasse kaum abgeschirmt. Wenn bei warmen Wetter alle draußen sitzen dürfte es wenig beschaulich sein.

Es gibt ein kleines Restaurant plus Frühstücksraum, welches wir nur ein Mal zum Frühstück genutzt haben. Das Frühstück war ok, durchaus reichhaltig. Von einem Besuch des Restaurants haben beim Blick auf die Speisekarte Abstand genommen.

Inhabergeführte Pensionen haben wir immer als besonders gastfreundlich und zuvorkommend kennen gelernt. Bei dieser Pension haben wir nichts davon erlebt. Der Inhaber ist persönlich nicht präsent. Eine weibliche Person (Angestellte?) ist sporadisch vor Ort. Generell verweist ein Anschlag an der Tür mit einer Handy-Nummer auf die Möglichkeit der Kontaktaufnahmen im Bedarfsfall. Bei unserer Ankunft wurden wir durch die gerade eintreffende weibliche Person (norddeutsch typisch?) kühl empfangen. Kein "Herzlich willkommen" sondern ein "Ach sie sind das". Dann ist uns der Schlüssel ausgehändigt worden und das wars, kein freundliches Wort, keine Info's z.B. zur Pension, zur Umgebung, nichts. Kurz vor Abreise noch der notwendige Akt der Bar-Bezahlung, rein auf die technische Abwicklung beschränkt. Leider mussten wir, wenn auch im Fernkontakt, den Inhaber doch noch kennen lernen. Bedauerlicherweise war uns nämlich beim Auschecken ein kleines Malheur passiert. Wir hatten den falschen Schlüssel zurück gegeben, da wir den Pensions-Schlüssel ohne Anhänger erhalten und deshalb unserem Schlüsselbund zugefügt hatten. Von zu Hause riefen wir beim Inhaber an und baten freundlich um Zusendung unseres Schlüssels wobei wir sofort seinen Schlüssel zur Post aufgegeben hatten. Er wies uns am Telefon harsch an, unsere Bitte per Mail vorzutragen. Seine Mail-Antwort einen Tag später haute uns dann allerdings aus den Socken. Er würde den Schlüssel nicht zusenden, da wir zwischenzeitlich eine online-Bewertung der Pension vorgenommen und dabei die Freundlichkeit nicht gut genug bewertet hätten. Tatsächlich hatten wir zwischenzeitlich auf Bitte des Vermittlungsbüros in Rostock (unter ausdrücklicher Zusicherung des streng vertraulichen Umgangs mit den persönlichen Daten!) die Pension bewertet und bei einer im Übrigen befriedigenden Note die Freundlichkeit mit 3- eingestuft, weil wir uns nicht wirklich willkommen gefühlt hatten. In der sich daraufhin ergebende Mail-Korrespondenz und in Telefonaten mussten wir uns durch den Inhaber auf das Übelste beschimpfen lassen. Hier taten sich solche Abgründe auf, die ein zivilisierter Mensch als blanken Horror empfinden muss. Das ging bis zu Anleihen in der Fäkalsprache. Alle unsere Bemühungen, die an und für sich triviale Angelegenheit zu versachlichen, blieben erfolglos. Stand ist, dass wir unseren Schlüssel von ihm nur zurück erhalten, wenn wir einen Kurier zur Abholung vorbei schicken oder persönlich abholen. Diesen unverhältnismäßigen Aufwand werden wir nicht leisten, zumal es keine Gewähr gibt, dass er den Schlüssel tatsächlich aushändigt. Und das alles wegen einer ihm nicht so genehmen, aber zutreffenden und, wie sich im Nachhinein herausstellt, noch viel zu guten Bewertung der "Gastfreundlichkeit" dieses Etablissements.

Wenn man schon an die Ostsee fährt möchte man auch nah dem Meer sein. Das ist nicht gegeben. Das lang gestreckte Örtchen Elmenhorst liegt rd. 5 km von Warnemünde landeinwärts. Man ist auf den eigenen PKW angewiesen, zumindest im Winter da der Bus nur bis 18.00 Uhr verkehrt. Zur Silvesterfeier nach Warnemünde (Anlass unserer Reise) mussten wir deshalb mit dem Auto fahren, mit allen Konsequenzen wie Parkproblem, kein Alkohol für Fahrer.

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