Pension Sonnleiten

Dieses Jahr wollte ich mit einem Freund und dessen fast 100-jähriger Mutter zum fünften Mal in der Ferienwohnung Sonnleiten Urlaub machen. Wir hatten uns schon sehr darauf gefreut, aber es sollte völlig anders kommen: Obwohl wir die Vermieterin 2 Tage vor Anreise aufgrund des kühlen Wetters gebeten hatte, die Wohnung zu heizen, hatte diese gerade mal 17 Grad und die Heizung war ausgefallen. Wir saßen in dicke Decken gehüllt frierend in der Wohnung. Aber das war bei weitem nicht die einzige Überraschung: Uns erwartete eine Großbaustelle. Das Haupthaus war rundum komplett eingerüstet und die Arbeiten der Handwerker den ganzen Tag von früh bis spät voll im Gange. Zwar blieb die Firsthöhe unverändert, aber das Haupthaus wurde wesentlich verbreitert und die Traufkanten erhöht. Dadurch hat sich die bisher schöne Aussicht total verschlechtert. Selbst wenn das Gerüst entfernt ist, ist es mit schönen Ausblick ins Etschtal für immer vorbei. Leider wurde weder auf der Homepage, noch bei unserer Buchungsanfrage auf die Einschränkungen durch die Baustelle hingewiesen. Ich sagte der Vermieterin, dass wir hoffen, dass sich diese erheblichen Beeinträchtigungen bei der Endabrechnung entsprechend niederschlagen und verwies auf die Frankfurter Tabelle, in der (für Pauschalreisen) entsprechende von den Gerichten festgelegte Richtwerte für Preisminderungen angegeben sind. Die Vermieterin entgegnete, dass die gemietete Wohnung sich ja nicht verändert habe. Daraufhin rechnete ich mit dem Schlimmsten und so sollte es auch kommen: Da ich wie in der Vergangenheit nach einer Woche wieder abreisen musste, benötigten wir das zweite Schlafzimmer nur für eine Woche. Als die Vermieterin nach 2 Tagen mit der Endabrechnung zu uns kam, erschien uns der Betrag unplausibel hoch und wir baten sie um Aufschlüsselung. Es zeigte sich, dass sie das zweite Schlafzimmer für mehr als eine Woche angesetzt hatte, obwohl ich ja nach einer Woche wieder auszog. Sie meinte, sie habe die Buchungsbedingungen geändert und wir hätten bei der Buchungsanfrage aktiv bei ihr nachfragen müssen. Außerdem stehe die Änderung auch auf der Homepage. Dort steht aber lediglich, dass 3 Personen berechnet werden, wenn 2 Personen beide Schlafzimmer benötigen. Wir erklärten ihr, dass wir das zweite Schlafzimmer nur für 7 Tage benötigen und boten ihr an, es bei meinem Auszug zu verschließen, doch sie beharrte darauf, es grundsätzlich für die ganze Zeit in Rechnung zu stellen, sobald es ein einziges Mal benutzt wurde. Nachdem wir uns in dieser Frage leider nicht einigen konnte konnten, legte sie uns mit deutlichen Worten einen zeitnahen Auszug nahe . Wir zogen am nächsten Vormittag aus und bei der Abrechnung teilte sie uns mit, dass sie nun einen Zuschlag für Kurzaufenthalt berechnen müsse. Wer sie dazu zwang, diesen Aufschlag zu berechnen, hat sich uns leider nicht erschlossen. Abschließend kann ich nur 2 Ratschläge geben: Jeder sollte sich überlegen, ob er zum gleichen Preis wie für die Ferienwohnung Sonnleiten nicht lieber in ein schönes Hotel mit großem Familienzimmer, Wellnessbereich, Halbpension und inkludierter Bergbahn-Nutzung geht. Wer sich jedoch für eine Ferienwohnung entscheidet, sollte auf keinen Fall Sonnleiten buchen, außer er erfreut sich gerne am Anblick der trostloses Rückseite eines Hauses.

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