Pfalzblick Wald Spa Resort

Voll ausgebucht am Anreisetag (samstags); Gäste unterschiedlichen Alters und verschiedener Herkunft. Fast schlagartig änderte sich dies am folgenden Sonntag: Franzosen, Luxemburger, Belgier reisten ab – es verblieb eine vorwiegend deutsche Gästeschar und die war eher als mittelalterlich bis antik einzustufen. Die zahlreiche Kundschaft hatte samstags für ziemlich chaotische Zustände auf dem Parkplatz gesorgt; mit der Abreisewelle vom Sonntag war das Problem gelöst. Trotzdem wird das Hotelmanagement sich dem Parkplatzproblem annehmen müssen: Niemand möchte seine Koffer weit tragen oder rollen müssen. Vielleicht bringt die Neugestaltung der Rezeption (die sich in vollem Bau befand) eine Lösung, in der Hinsicht, dass zusätzliche Parkplätze geschaffen werden und mindestens ein Ablade- und Auflade-Areal vor dem Hoteleingang entsteht. Nur bedingt zu empfehlen, Preis-/Leistungsverhältnis stimmt nicht. Wenn es trotzdem sein muss, dann möglichst an Wochentagen buchen und Zimmer in dem Gang vermeiden, wo sich die Chloraufbereitungasanlage befindet (Zimmer 413 bis 420). Bei der Frage nach der Art der Bezahlung absolut vermeiden anzugeben «mit Kreditkarte», denn (laut on-line Buchungsformular): «Im Falle einer Zahlung mit […] Kreditkarte, wird der Gesamtbetrag 14 Tage vor Anreise abgebucht.» Eine Zahung mit Kreditkarte wird bei Abreise problemlos akzeptiert.

Wir hatten ein Doppelzimmer der Klasse Komfort gebucht. Zimmer Nummer 420 wurde uns zugewiesen (etwa 29 m2 groß). Auf den ersten Blick schön, sehr geräumig … Leider nur auf den ersten Blick. Eingerichtet in einem klobigen Landhausstil, mit einem Schlafbereich, der aus Uromas Zeiten stammen muss. Ziemlich geschmacklos dekoriert (blau-weiß gestreifte Vorhänge mit blutroten Blumen und grünen Blättern gemustert), Blumenreproduktionen an den Wänden im Kleinformat (auch wenn sie Chagall, Van Gogh oder Monet zugeschrieben werden müssen): Bonjour Tristesse. Mit Liebe eingerichtete Zimmer sehen anders aus. Glücklicherweise gab es die große Terrasse. An Sommertagen wahrscheinlich ein Genuss. Nur spielte das Wetter bei unserem Aufenthalt nicht mit. Doch auch bei miesem Wetter wertete sie das Zimmer auf. Aber: So empfehlenswert das Zimmer in seiner Größe auch zu bewerten ist, so negativ muss es begutachtet werden in punkto Sauberkeit des Teppichbodens (sehr viele Flecken), Zustand der Schreibtisches (Schrammen, Flecken …) und Größe des Badezimmers. Das ist eindeutlich die Mini-Ausgabe eines Badezimmers von einem 4-Sterne-Hotel. Zwei Gäste können sich hier nicht gleichzeitig aufhalten, und sei es nur zum Zähneputzen! Die Duschkabine war so eng (maximal 75 x 75), dass von einem Relaxduschen nicht die Rede sein konnte, auch wenn die Dusche zufrieden stellend funktionierte. Leider war der Weg zum Zimmer ein endloser Flur, der sehr stark nach Chlor roch (die Chloraufbereitungsanlage lag in diesem Flur) und soviel Gemütlichkeit und Wärme ausstrahlte wie eine öde, wald- und baumlose Autobahnstrecke durch die Wüste Gobi – trotz rotem Teppich. Alle Zimmer (oder fast) sind übrigens nur durch solche eintönigen Gänge zu erreichen, deren Wände einheitlich gestrichen und mit keinem einzigen Bild dekoriert sind.

Teils – teils. Lobenswert die Tatsache, dass beim Abendessen Mineralwasser à gogo inklusive war (ein nicht unerheblicher Kostenfaktor in vielen Fällen). Hervorzuheben auch das wirklich üppige Frühstücksbüffet (mit frischen Früchten, zahlreichen Aufschnittvariationen, Käsen, Eierspeisen, Süßigkeiten u.v.a.m.). Kaffee kann nicht beurteilt werden: Wir tranken Wasser über Tisch. Zum Abendessen wurde ein sehr üppiges Büffet aus verschiedenen Salaten und Fleisch- oder Fischspezialitäten (terrine de canard, terrine de poisson) angeboten. Leider entsprach deren Qualität nicht der eines Top-Restaurants. Ebenso wenig kann das «frühsommerliche Menü mit begleitenden Weinen» im Rahmen des Arrangements «Sunny Days» als gelungen bezeichnet werden. Spargel en masse, mit Spargelsorbet und Spargeldessert, dazu Vorspeise, Suppe und Hauptgericht auf Spargelbasis. Etwas kreativer sollte es schon sein, auch wenn der Spargel zu dem Zeitpunkt, in dem wir im Hotel Pfalzblick verweilten, noch voll im Trend stand. Zu beanstanden ist darüber hinaus, dass der «begleitende Wein» oft zu früh serviert wurde und beim Essen nicht temperaturgerecht die Speisen begleitete.

Ein Plus-Punkt auch der Service: unaufdränglich, hilfsbereit, eifrig und kompetent. Hervorzuheben, dass der Zimmer-Service die vom Gast getroffenen Entscheidungen (kein Kissen auf dem Bett oder ein selbst mitgebrachtes Spezialkissen) honorierte und nicht versuchte seine «Standard-Ordnung» durchzusetzen. Bravo! Ein Vorschlag dennoch: Am Eingang sollten mehr als zwei Kofferwagen vorhanden sein. Das Hotel verfügt immerhin über 72 Zimmer (laut Michelin und Varta) und die Gänge zu den Zimmern sind lang.

Auch wenn die Anfahrt nicht narrensicher ausgeschildert ist, das Hotel liegt schon recht angenehm auf einem Felsvorsprung über Dahn in einer Sackgasse. Leider wurde uns die Sicht über den Pfälzer Wald etwas vermiest durch trübes Wetter. Und die Baustelle zur Erneuerung der Rezeption (und anscheinend zum Bau einer Vinothek) trug nicht dazu bei, das Panorama in besserem Licht erscheinen zu lassen. Die Lage ist trotzdem ein Plus-Punkt.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Das Hallenbad war angenehm, die Duschen gut und genügend Badetücher lagen aus. Die Saunawelt wurde nicht genutzt. Das Beauty-Center scheint wirklich auf der Höhe zu sein. Die zwei Anwendungen (Rückenmassage) wurden professionell aber mit Gefühl ausgeführt.