Pickalbatros Palace Hotel-Port Ghalib

Wir hatten im Januar gebucht, direkt vor Beginn der Krise. Wir sind nicht abgesprungen und wurden endlos belohnt. Alltours schenkte uns 3 Tage zusätzlich, weil ja unsere eigentlichen Flüge nicht mehr existierten. Es ging also 3 Tage früher los, also 17 statt 14 Tage. Außerdem hatten uns die Ägypter jede Menge Herzlichkeit und Dankbarkeit entgegengebracht; man freute sich über jeden Gast, der noch ankam. Außer uns waren das an diesem Tag noch 2 Paare. Da wegen der geringen Urlauberzahl unser gebuchtes Hotel und auch andere umliegende geschlossen waren, wurden wir im besten Haus am Platze, dem Interconti, untergebracht. Wir bekamen auch gleich gesagt, dass wir nicht umziehen müssten, falls während unseres Aufenthaltes unser Hotel doch wieder öffnen würde. Immerhin hatten wir das Marina Lodge mit 3 oder4 Sternen gebucht und hatten jetzt 5,5 Sterne. Das Interconti ist eigentlich ein Frühstückshotel, in dem es die anderen Mahlzeiten a la carte gibt. Nur in dieser Situation war eben alles anders, wir hatten ja eigentlich AI und das bekamen wir auch. Die Möglichkeit HP soll es wohl auch geben. Hier handelt es sich um eine relativ neue und großzügige Ferienanlage von geplanten riesigen Ausmaßen, von denen der Gast aber keinerlei Störung zu erwarten hat. Bis jetzt gruppieren sich 3 Hotelanlagen um eine künstliche großzügige Badelagune: Crowne Plaza mit den 2 Teilen Sahara Sands und Sahara Oasis und eben das Interconti. Alles geht so ineinander über. Das Marina Lodge liegt ein paar Hundert Meter entfernt gegen über dem Hafen. Die erwähnte Badelagune ist nur etwa 80 cm tief und ideal für Kinder. Wir hatten die längste Zeit diese riesigen Anlagen für uns fast allein. Bei vollem Betrieb sind dann auch etliche Attraktionen in Betrieb, wie Strömungskanal mit Reifen im hinteren Teil und Rutschen. Im April war das Meer warm genug für ohne Anzug, auch bei 1 Stunde. Die Sonne brennt auf jeden Fall. Der manchmal etwas steife Wind ist durch den Windschutz bei den Schirmen nicht unangenehm und schon gar nicht kalt. Deutsche waren wir 4 Paare, einige Franzosen, Italiener Einheimische und andere, jedenfalls total unterbelegt, fast schon familiär. Die Zahl der Italiener hatte sich für 1 Woche plötzlich stark erhöht, verbunden mit unaufhörlichem Breitmaulgequake, Handy am Ohr festgewachsen, starker Absturz der Kulturkurve wegen absolut unangepasster, weil fehlender Badebekleidung in diesem Kulturkreis. Das war echt gemein den Bediensteten gegenüber. Es ist fast schon normal, daß auch hier die Vandalen bei Ebbe über das Riff laufen, um sich dann von der Kante ins Meer zu begeben. Klar daß diese Leute Badeschuhe oder auch Flossen anhaben, damit sie sich nicht wehtun an den scharfen Korallen. Da sind die Hotelleute echt in der Zwickmühle: Gäste vergraulen und Beschwerde riskieren oder Kapital Riff schützen. Grundsätzlich ist das Riff in Ordnung, weil es einfach groß genug ist. Andereseits kommen noch nicht so lange Touris dorthin, um alles beschädigt zu haben. Fischchen gibt es genug und herrlich bunt sind sie auch. Wer nur den Kopf über Wasser hat, weis nicht, was er verpasst. Wir können dieses Hotel uneingeschränkt weiterempfehlen. Wir wollen auch gerne noch mal wiederkommen, dann aber wohl in eines der beiden Saharas, des Preises wegen, obwohl das dann auch ganz sicher kein Billigurlaub wäre, aber auch nicht so ruhig, wie im exclusiven Interconti.

Zimmer relativ groß, alle mit sehr gut regelbarer Klima, Bügelbrett und Licht im Schrank, Fön in der Schublade, Flachbild mit 1 oder 2deutschen Sendern, welche habe ich vergessen, Balkon mit mindestens schrägem Meerblick, Safe, ordentlicher Möblierung, prima Betten mit sehr guter Bettwäsche, sehr saubere Dusche und WC. Wäscheleine in der Dusche zum Rausziehen. Wir hatten auch noch extra eine Wanne, aber nicht benutzt.

Es gibt 1 Restaurant mit angeschlossener Terrasse für Mahlzeiten allgemein und 1 Snackhäuschen, außerdem noch eine Bar mit tollem Ausblick durch ein riesiges Fenster. Das Essen war fast ausschließlich landestypisch. Wir finden das gut, denn alles andere gibt es das ganze Jahr zu Hause. Es war alles sehr gut, in Qualität und Menge. Es gab viel Lamm ohne den sonst manchmal störenden typischen Geschmack. Es gab aber auch viel Fisch und vor allem Salate und ganz leckere Süßspeisen und Törtchen. Alles war sehr aufwändig angerichtet. Zu Preisen kann ich nur sagen, hier herrscht gehobener ägyptischer Standard. Wir hatten aber kein Geld gebraucht, weil wir ja eigentlich AI im gegenüber liegenden Marina Lodge gebucht hatten. Das AI hatten wir aber auch über die Maßen genutzt, zusammen mit den mit uns Angekommenen und noch einem deutschen Ehepaar, jeden Abend in der Bar und auch immer mal zwischendurch. Die Bar war jedenfalls der Kracher, und die Mixer auch. Die hatten sich über unsere Abnahmemengen gefreut. Insgesamt waren die Kellner top, und das hatten wir ihnen auch gezeigt.

Das gesamte Personal war superfreundlich und wir glauben, das war wirklich ehrlich gemeint. Hier haben wir zum ersten Mal gerne und von uns aus Trinkgeld gegeben. Als Fremdsprache ist englisch angebracht. Es geht aber auch ohne. Wichtig ist immer und überall, wie man auftritt, dann klappt das auch in deutsch oder ohne Worte. Die Reinigung und auch sonst alles wird ja von Männern und recht gut erledigt. Zaghafte Versuche, das zu ändern, konnten wir sehen. Eine Frau durfte an die Gäste zum Abendessen Eis ausgeben. Es ist überall sauber. Beschwerden hatten wir keine, und mindestens täglich wurden wir vom Managment gefragt, ob wir was zu beanstanden hätten.

Eine Entfernung zum Strand gibt es praktisch nicht. Es gibt fast angrenzend eine kleine Einkaufsmeile und Restaurants, die Marina, wo sich die Touris rasieren lassen können. Sobald man das erste Wort gesagt hat, steht der Preis praktisch fest. Deutsch gleich reich, russisch gleich billiger. Wir hatten ein polnisch sprechendes Paar an unserer Seite, das für uns die Verhandlungen geführt hatte, als wir doch mal Sonnencreme brauchten. Trotzdem kostete das Zeug noch ca. 12 Euro, statt zu Hause 2 Euro für die gleiche kleine Menge und selbe Marke. Der Flughafen liegt etwa 7 km entfernt; man muß nämlich nicht nach Hurgada fliegen und dann stundenlang mit dem Bus fahren. Marsa Alam muß der Zielflughafen heißen. Die ankommenden Flieger überfliegen die Anlage zwar, es ist aber nicht störend. Ausflüge sind nach überall hin möglich, was Ägypten so zu bieten hat. Die jeweiligen Entfernungen sagen, ob es sinnvoll ist. Am Roten Meer ist eigentlich Schnorcheln angesagt oder Tauchen, vielleicht eine Quadtour in die Wüste, auch eventuell nachts oder so. Assuan oder Kairo muß ich mir da nicht antun. Wir hatten eine Schnorcheltour mit einer Yacht gebucht, waren aber enttäuscht, denn das Riff am Hotel war viel besser. Immerhin hatten wir unterwegs im Wasser eine dreibeinige Schildkröte gesehen. Das kann nicht jeder sagen. Die Bootsfahrt war aber schön und das Essen an Bord war in Ordnung. Ein großes Glasbodenboot kann man buchen für 2 Stunden und 50 Euro. Mitreisende haben das getan, waren etwas enttäuscht. War ein ewig gleiches Abspulen, die Fische wollten schon gar nichts mehr fressen, aber doch wohl schön anzusehen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Es gibt eine spezielle Poolanlage, sehr sauber, mit genügend voll ausgestatteten Liegen, sehr gut auch für Kinder. Das Hotel ist komplett rollstuhltauglich. Animation war sehr bescheiden, also positiv. Internet kostete 28 ägypt. Pfund pro 30 Minuten. Eigener Laptop auf den Zimmern war möglich; über event. Preise kann ich nichts sagen. Am Strand gibt es ausreichend viele Sonnenschirme mit Liegen, Auflagen, Handtüchern, Stühlen, Tisch und Windschutz drumrum. Süßwasserduschen sind am Strand, am Pool und an der Lagune verfügbar. Bedienung überall. Ich werde versuchen, ein paar Fotos einzustellen. Eines davon wird ein Hinweisschild zeigen, dass veranschaulicht, wie der Strand aufgeteilt ist. Es gibt nicht wirklich einen Badestrand, nur einen Streifen von rund 2-3 Metern zum Planschen, denn da ist ein echtes Hausriff, über das 2 etwa 50 Meter lange Stege führen. Die Stege sind vorn am Einstieg bewacht. In Richtung Meer gesehen, rechts vom rechten Steg, ist das Riffteil für das Interconti. Das ist nach unserer Kenntnis immer ohne oder mit wenig Brandung, so dass man schön schnorcheln kann, ohne ständig gegen oder auf das Riff gedrückt zu werden. Das ist an den weiter links liegenden Riffteilen ganz anders. Hier liegt das Riff direkt zum offenen Meer hin, fällt tiefer ab, ist insgesamt wilder und damit auch unberührter. Die Brandung war jeden Tag zu sehen, also linker Steg gesperrt und vom rechten nur nach rechts schwimmen. Zwischen den beiden Stegen (ca. 200 Meter) liegen die Leute vom Marina Lodge von gegenüber dem Hafen. Diese Gäste werden kostenlos bei Bedarf übergesetzt. Außerdem haben die oben genannten 2 Sahara-Hotels hier und links neben dem linken Steg ihre Liegeplätze. Alle haben jede Menge Platz und genügend Schirme.