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Dietmar (46-50)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • September 2011 • 2 Wochen • Strand
Triumph & Scheitern preußischer Tugend in Ägypten
5,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Gut

Wir hatten uns das „Royal Albatros Moderna“ ausgesucht, weil es fast am Ende der Hotelmeile von Nabq Bay an einer sehr großen Lagune mit Korallenriff liegt, und weil wir uns einen ruhigen Urlaub mit viel Schnorcheln und Tauchen versprochen hatten. Diese Erwartungen kann das „Royal Albatros Moderna“ auch wirklich sehr gut erfüllen – wenn einen nicht das ewig gleiche, ziemlich einfallslose Essen in die Verzweiflung triebe… Mobiltelefon-Empfang ist wegen diverser Sendemasten in der Anlage perfekt. WLAN-Zugang in der Hotel-Lobby funktioniert, ist allerdings mit 10 Euro/Stunde (bzw. 50 Euro/Woche) überteuert. Der Kauf eines Prepaid-USB-Sticks (z.B. TUI/Vodafone) für Internet schon in Deutschland lohnt sich also. Wegen des exzellenten Service im Zimmer und am Pool würden meine Frau und ich jederzeit gerne wieder ins „Royal Albatros Moderna“ kommen. Gerade das Hausriff lohnt jeden Tauch- oder Schnorchelausflug. Aber zuerst muss in der Küche jene Prise „mediterran-orientalische Inspiration“ einkehren, die man bislang mit der „preußischen Ordnung“ unterdrückt!


Zimmer
  • Gut
  • Die ganze Anlage ist außergewöhnlich sauber und gepflegt. Manche früheren Beiträge haben sich über abgenutztes Mobiliar in den Zimmern beklagt – die Renovierung und Neu-Möblierung der älteren Räume (Strandnähe) nähert sich dem Abschluss. Alle Räume sollten jetzt so ordentlich aussehen wie unser großes Familienzimmer (2 Schlafräume, 5 Betten), welches wir in der Nebensaison wie selbstverständlich ohne Aufpreis angeboten bekommen haben. Klimaanlage, Kühlschrank, Deckenventilator, Zimmersafe, TV und Badezimmer funktionieren reibungslos - eben "preußische Ordnung"!


    Restaurant & Bars
  • Eher schlecht
  • Der bemerkenswerte Erfolg der „preußischen Tugenden“ hinsichtlich Instandhaltung, Ordnung und Sauberkeit strahlt auch in die Küche aus, denn alle Mahlzeiten sind technisch außergewöhnlich sauber und gleichmäßig zubereitet. Alle Platten werden ständig mit frischen Vorräten erneuert, und sogar während der Mahlzeiten laufen Kellner mit Putzlappen für die abgeräumten Tische herum. Meiner Meinung nach muss kaum ein Gast – selbst bei Speisen wie Mayonnaise-Salaten – Angst vor Durchfall haben, und überall stehen Cola, Sprite, Fanta und Trinkwasser an Automaten zur Selbstbedienung bereit. Furchtsäfte, Bier, Wein, Schnaps und Cocktails werden an den Bars bereitwillig ausgeschenkt. Die Mittags-Imbisse halten Pizzastücke, Hamburger-Zutaten und weitere Speisen bereit. Jedoch scheitert das an sich geniale gastronomische Konzept mit fünf verschiedenen All-Inclusive-Buffets und einem kostenpflichtigen a-la-carte Restaurant genau an dem Willen zur unbedingten Kontrolle und Perfektion tragisch an sich selbst. Kreativität und genialen Umgang mit Gewürzen kann man nicht kommandieren! Vier verschiedene Restaurants mit italienischem, deutschen, asiatischem und mediterranen Schwerpunkt sowie eine kleine „orientalische Spezialitätenecke“ warten abends auf ihre Kunden, bieten aber täglich mehr oder weniger dasselbe Essen an – quer über die kulinarischen Kontinente! Die Köche sind zwar in Sauberkeit und Garzeiten gut geschult, haben aber kein Gefühl für die richtige Benutzung von Gewürzen – nur die asiatische und orientalische Ecke deuten gelegentlich an, wozu man Salz und Pfeffer, Chili und Kräuter einsetzen könnte. An den Bars werden 10 verschiedene Cocktails gratis für AI-Gäste angeboten – aber weil das ägyptische Personal selbst keinen Alkohol kostet, mixt es abenteuerliche Variationen der eigentlich international standardisiertem Cocktails. Haben Sie schon einmal Pina Colada mit Blue Curacao und Orangensaft probiert? Nach wenigen Tagen irrt der Gast verzweifelt umher, um ein Essen zu finden, was er noch nicht gekostet – und für fade befunden - hat. Hier wäre dringend der Besuch einiger erfahrener internationaler Köche nötig, die dem lokalen Personal die Besonderheiten ihrer Heimatküche erklärten! Alternativ könnte (oder besser: sollte?) der Restaurantchef natürlich auch stärkere Betonung auf ägyptisch-orientalische Küche legen, die seine Köche besser beherrschen sollten. Während das Angebot an verschiedenen Kuchen und Süßspeisen zum Dessert reichlich ausfällt, ist die Obstpalette bemerkenswert dürftig - es gibt nur Äpfel, Birnen, Datteln und ein wenig Obstsalat. Das ist in Ägypten schwer enttäuschend. Bananen scheinen so knapp wie früher in der DDR, und Melonen sind gar nicht zu finden.


    Service
  • Sehr gut
  • Das erste, was dem Gast an diesem Hotel auffällt, sind die besondere Sauberkeit der Anlage und die hohe Disziplin des Personals. Hier scheint die Hotelleitung straff auf Ordnung zu achten – und sie hat bemerkenswerten Erfolg damit. Deshalb hat mir der Begriff „Preußische Tugenden“ sehr gut gefallen. Ich kenne kein anderes ägyptisches Hotel, wo das Zimmerpersonal morgens um 7 Uhr - vollständig – zu einer Dienstbesprechung antritt und die Prioritäten des Tages erläutert bekommt. Die Wände der Swimmingpools und die Schmutzfilter werden – mehrmals! – täglich gereinigt, Männer mit Besen und Kehrichtschaufel patrouillieren entlang der Wege. Beim Essen werden einem die leeren Teller und Gläser beinahe aus der Hand gerissen und abgeräumt.


    Lage & Umgebung
  • Sehr gut
  • Das "Royal Albatros Moderna" ist zur Zeit das zweit-nördlichste Hotel in der 25km langen Kette von Hotels in Sharm-El-Sheikh, 12km nord-östlich des Flughafens. (Startende Flugzeuge passieren das Hotel in ca. 1000m Höhe, was für Großstadt-Bürger unproblematisch ist.) Die Hauptstraße von "Nabq Bay" hat an diesem Ende keinen Durchgangsverkehr mehr. Der Hotelkomplex erstreckt sich ca. 700m von der Straße bis zum Strand an der Lagune über ca. 200m Breite. Das Korallenriff ist über einen ca. 700m langen Steg vom Strand zu erreichen und sehr gut erhalten; das Meerwasser ist sehr sauber. Bei Nordwind (vor allem vormittags) ist das Baden im tiefen Meer wegen der Wellen nicht immer möglich, jedoch herrscht nachmittags fast immer ruhige See. Die große Lagune ist - ja nach Ebbe/Flut zwischen 0,30 und 1,30m tief und bietet Sand, Steine, viele Fische und einige Seeigel. Das klare Wasser lohnt immer einen Blick auf die Fische. Kleiner Shop und EC-Geldautomat im Hotel, nächster größerer Touristen-Supermarkt ca. 500m am übernächsten Hotel nach Süden. Täglich um 14:00 kostenloser Shuttelbus nach Naama Bay, zusätzlich ständig Sammeltaxi-Minibusse vor dem Hotelportal (Preis pro Person 10 LE = 1,30 Euro). Echte Taxis warten ebenfalls, sind aber teurer.


    Aktivitäten
  • Gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Das Hausriff am Hotel ist ca. 600m vom Ufer entfernt, was stets einen zehnminütigen Fußweg auf dem Steg durch die Lagune bedeutet. Eigenes Aufsichtspersonal bewacht den Zugang zum Steg und die Badegäste an der Spitze, was sehr zur Beruhigung für Anfänger und Eltern beiträgt. Auch hier feiert die gute Schulung des Personals einen Triumph über den „ägyptischen Schlendrian“. Das 1957 gesunkene Wrack der „Maria Schroeder“ liegt keine 50m nördlich des Stegs, ist allerdings inzwischen großteils zerfallen. Das 1979 gesunkene Wrack der „Million Hope“ liegt ca. 300m südlich des Stegs, was für Schnorchler ca. 15 Minuten Schwimmen bedeutet, aber auch keine Schwierigkeit darstellt. Das fünfköpfige Animationsteam ist stets bemüht, die Gäste angemessen zu unterhalten. Auch der Strandtuch-Service arbeitet geräuschlos und bietet stets frische Tücher zum Tauschen an, schließt die Fenster seiner Umtausch-Häuschen allerdings deutlich vor der planmäßigen Zeit von 18:00 Uhr.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher gutHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotelsterne sind berechtigt
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:2 Wochen im September 2011
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Dietmar
    Alter:46-50
    Bewertungen:1