Die Hotels, das gesamte Areal mit der gepflegten Gartenanlage und der Meerwasserlagune und die Marina gehören für uns zu den schönsten Hotelanlagen, die wir je besucht haben. Sicher nimmt Post Ghalib einen Spitzenplatz in der ägyptischen Hotellerie ein. Hier hat der Architekt bei der Gestaltung der verwinkelten Hotelgebäude im arabischen Stil mit kleinen Innenhöfen und wunderschönen Details aus Holz und Stein seinen Affen richtig Zucker geben dürfen. Auch die Marina ist im Abendlicht einfach nur schön. Leider fehlen die Besucher. In der ersten Woche unseres Aufenthaltes waren in den beiden Hotels Sahara Sands und Oasis vermutlich nicht einmal 100 Gäste. In der zweiten Woche änderte sich dies schlagartig. Mit dem Ende des Ramadan füllte sich die Hotelanlage förmlich über Nacht mit arabischen Familien mit zahlreichen Kindern. Erst dann wurde auch der Wasserpark mit Rutschen in Betrieb genommen. So wie sie kamen gingen sie auch wieder und in der dritten Woche waren wieder wenige europäische Touristen unter sich. Die Geschäfte in der Marina haben in ihren Fenstern den Masterplan für das Gebiet Port Ghalib aushängen. Die Pläne haben gigantische Ausmaße. Bei der Fahrt vom Flughafen fällt auf, dass nach dem Eingangstor und einer begrünten Allee noch einmal lange nichts kommt. Die geplanten Villengebiete, Wohnstädte, Lagunen und Einkaufsstraßen haben schon Namen und mitten in der bereits mit Großtechnik gestalteten Steinwüste steinerne Sockel mit darauf kunstvoll trappierten Namensschildern. Alles sehr edel. Aber es ist keinerlei Bautätigkeit wahrnehmbar und keine Baufahrzeuge zu sehen. Vermutlich hat die Krise auch hier alles ins Stoppen gebracht. Es bleibt abzuwarten, ob die Pläne, die schon etwas unter Gigantomanie leiden, je umgesetzt werden. Sollte dies geschehen wäre El Gouna dagegen nur ein Zwergenprojekt. Unser Tipp: Schnorcheln vor dem Frühstück. Die Sonne beleuchtet genau die Riffkante, keine anderen Gäste, viele Fische. Den Ausflug nach Abu Dhahab hätten wir uns sparen können, hatten 8 Begegnungen mit Schildkröten am Hausriff. Wir haben immer den Steg am Palace genutzt. Ruhigeres Wasser und damit bessere Fotos. Es lohnt nicht weit am Riff entlang zu Schwimmen. Nur Geduld alle Fische kommen an einem vorbei, wenn man sie nicht mit seinem Flossengepaddel verscheucht.
Das Zimmer war gemütlich mit landestypischen Akzenten. Fön, Wasserkocher alles da. Ein Bügelbrett hatten wir noch nie. Der offene Schrank ist gewöhnungsbedürftig und bei 3 Wochen auch nicht ausreichend. Es fehlte irgendwie an Platz für die Koffer und Taschen. Das Bad war toll. Unsere Sicht vom Balkon aufs Meer war topp.
Der größte Schwachpunkt der ganzen Anlage war das Restaurant. Hier schwanken wir zwischen 2 und 3 Sternen. Die Auswahl und die Kochstationen nutzen nichts, wenn das Essen einfach nur schlecht ist. Das Salatbuffet war zwar weit unter dem Niveau, dass wir in 5 anderen ägyptischen Hotels erlebt haben, aber ging zu essen. Vermutlich ist es aber die Ursache von 3 Wochen Durchfall mit Unterbrechung dank Antinal. Immodium war nahezu wirkungslos. In der ersten Woche war das asiatische Essen noch der einzige Lichtblick. Danach hat der Koch gewechselt und im Wok schwamm eine unappetitlich aussehende Masse von unbestimmter Zusammensetzung. Das Essen an allen Stationen war meist nur lauwarm oder bereits kalt. Es gab eine riesige Auswahl an Brot und Brötchen, aber in drei Wochen nicht einmal wirklich frisch. Aus anderen 5-Sternehotels kennen wir dies so, dass manchmal die Schokocroissants noch warm waren. Die Desserts waren was fürs Auge und fürs Fotografieren aber vom Geschmack meist nur süß und mit zuviel Gelantine. Keine frischen Säfte und die Saftkühler auch kein 5-Sternestandard. An der Bar gab es Spitzencocktails. Natürlich nur für Gäste ohne all inklusive. Wir waren dreimal im Cardamon. Einmal begeistert, einmal mit zuviel Käse auf der Pizza und einmal richtig enttäuscht, da ungesalzen.
Der Empfang war sehr gut, man fühlte sich sofort willkommen. An der Rezeption spricht auch ein Angestellter deutsch. Wichtig für Alle, die es nicht so mit dem Englisch haben. Sehr gut auch der Zimmerservice. Erstaunlich was sich alles aus Handtüchern formen lässt. Das Personal insgesamt immer freundlich und zuvorkommend. Allerdings haben wir in drei Wochen nicht einmal gesehen, dass die Liegen an der Lagune oder am Strand abgewischt oder vom Sand gesäubert wurden und dies war auch bemerkbar. Wir haben mehrmals Liegen ausgetauscht. Der Service im Restaurant war das schwächste Glied. Meist fehlten nach dem Eindecken der Tische Teile. Keine Untertassen, fehlendes Besteck, Serviette vergessen, keine Gläser oder nur eins. Teelöffel zum Frühstück nur an Hoch- und Feiertagen. Für ein Fünfsternehotel nicht akzeptabel. Wartezeiten bevor nach der Getränkebestellung gefragt wurde und noch einmal bis endlich Getränke auch gebracht wurden. Unser Rekord 45 Minuten bei zwei Nachfragen. Obwohl 5 Kellner im Revier sind, sieht keiner, dass Geschirr abgeräumt werden muss. Zweimal mussten wir uns so helfen, dass wir dies selbst übernommen haben. Hier sollte das Management unbedingt etwas unternehmen. Allerdings sollten morgendliche Besprechungen vor Öffnung des Restaurants stattfinden. Einmal waren wir kurz nach Restaurantöffnung da, weil wir zu einem Ausflug wollten. Es gab kein heißes Wasser für den Tee, keine Teebeutel, kein Messer zum Brotschneiden, keine Löffel an sämtlichen Speisen, keinen Koch an der Station fürs Omelett. War verdammt knapp mit dem Essen, nachdem wir alles organisiert hatten.
Die Anlage liegt in unmittelbarer Nähe zum Flughafen (der gleiche Investor). Dies bedeutet eine sehr kurze Transferzeit aber auch gelegentlichen Fluglärm. Wir teilen nicht die hier oft geäußerte Einschätzung, dass man den Flughafen nicht merkt. Jedes landende Flugzeug kommt im Anflug über die Anlage. Noch wirkt dies nicht besonders störend, aber noch gibt es auch kaum Flugverkehr nach Marsa Alam. Sollten die ehrgeizigen Touristikpläne der Region auch nur im Ansatz umgesetzt werden, wird sich dies ändern und zu einer Lärmbelästigung führen. Die Hotelanlage liegt an einem langen Strandabschnitt mit einem schönen Riff. Der Strand ist allerdings sehr grobkörnig und steinig.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Das Animationsteam hat ständig geworben für Wassergymnastik und auch für den Besuch der Abendveranstaltungen. Wir haben beides nicht genutzt. Die Musik für die sportlichen Betätigungen war bis weit ins Gelände zu hören. Fazit: am Pool können nur Taube oder Gehörgeschädigte gelegen haben. Die Anlage verfügt über eine wunderschöne Minigolfanlage mit 18 Loch. Nutzbar zwar erst am Abend aber wirklich sehr zu empfehlen. Wir waren zum Schnorcheln da und wurden nicht enttäuscht. Leider hat das Personal uneinsichtige Gäste auch noch aufgefordert vom Steg aus ins Wasser zu springen. Wir haben uns die Preisliste vom Spa besorgt und einen Besuch abgewählt. 80 Euro für einmal Hammam waren uns einfach zuviel. In der Bibliothek haben nette Gäste ihre ausgelesenen Bücher hinterlassen. Für Krimifans eine Fundgrube.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 3 Wochen im September 2009 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Ute |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 1 |
Lieber Gast, Wir bedanken uns für die Auswahl unseres Hotels und für Ihre Bewertung. Es freut uns sehr zu lesen, dass Sie einen schönen Urlaub bei uns verbracht haben. Wir hoffen sehr, dass Sie eine angenehme Heimreise hatten und freuen uns auf Ihren erneuten Besuch! Mit freundlichen Grüßen,