Wir waren zum vierten Mal auf Fuerteventura - im selben Hotel. Die letzten Jahre haben uns sehr gut gefallen, weshalb wir uns ein viertes Mal für dieses Hotel entschieden haben. Im letzten Jahr hat dort jedoch der Eigentümer gewechselt und das Konzept des Hotels wurde umgestellt. Besser als letztes Jahr ist, dass jetzt ein tolles neues Fitnessstudio zum Hotel gehört, das man kostenlos nutzen darf. Besser ist auch, dass sportlich einiges mehr geboten wird: Von Aerobic-Kursen, Spinning, über kostenlose Benutzung des Olympiabeckens, Joggingpfad (der ist aber nicht lang und da er nur durch die Anlage geht, langweilt er deshalb auch leider schnell) Minigolf, ein Universaltartan-Platz zum Fuß- oder Basketballspielen, ein Beachvolleyballfeld, Ein Outdoor-Fitnessplatz mit Geräten oder Tischtennis. Kostenpflichtig kann man die gut ausgebauten Tennisplätze nutzen, Golf spielen, sich ein Rad (Mountainbike oder Rennrad - gute Qualität der Räder) ausleihen und/oder an einer Tour über die Insel teilnehmen. Weiterhin sind beim angeschlossenen Tauch- und Wassersportanbieter viele Wassersportarten gegen Entgelt buchbar - von Kitesurfen, Surfen, Tauchen, Schnorcheln bis Katamaran oder Segeln. Sportlich wird einiges geboten – das ist toll, z. B. wurde während unseres Urlaubs ein Volleyballcamp veranstaltet. Dafür wurde eigens der Profi-Beachvolleyballer Martin Peiske aus Deutschland „eingekauft“. Das Training hat sehr viel Spaß gemacht. Nichts desto trotz reicht es nicht, jemanden zu holen, der die Techniken super rüberbringt. Man braucht auch ideale Rahmenbedingungen – z. B. einen einwandfreien Beachplatz. Das war leider nicht gegeben. Trotz Beanstandung beim Sportchef des Hotels sowie bei unserer Reiseleitung wurde der Platz nicht in Ordnung gebracht – der Sand war vom Wind aus dem Feld geweht worden, sodass man sich an einigen Stellen schwer am Betonuntergrund verletzten konnte, was auch einigen passierte. Außerdem lagen viele Steine im Sand, die auch besser ausgesiebt werden sollten. Auch Getränke wurden nicht gestellt – obwohl wir jeden Tag von 10-12 bei praller Sonne spielten, mussten wir uns selbst was mitbringen. Auch hier wäre ein guter Service – außer der übers Netz ;-) - wünschenswert gewesen. Sehr positiv ist auch der durch TUI betriebene Kinderclub. Im Gegensatz zu den letzten Jahren, wo unsere Kleine dort nicht oder nicht gern hinhing, sind die Baddis richtig motiviert und machen coole Sachen mit den Kids. Einzig die Öffnungszeiten könnten noch etwas besser sein – morgens startet die Betreuung ab 10, leider beginnen auch die Sportangebote um 10, sodass man ganz schön hetzen muss beim Kind abgeben, um dann noch einigermaßen rechtzeitig zu kommen. Betreuung bis mittags 12.30 Uhr ist ok. Nachmittags startet die Betreuungszeit ab 15.00 Uhr. Jedoch endet sie 18 Uhr. Das ist etwas früh, wenn man dann nochmal die nachlassende Hitze nutzen will, um im Freien noch Sport zu treiben. Familiy-Disco ist dann um 20 Uhr – auch m. E. etwas zu früh, weil man schon ganz schön hetzten muss, um rechtzeitig und in Ruhe etwas gegessen zu haben. Aber alles in allem konnten wir dort eine echte Verbesserung feststellen. Die Pools sind gepflegt und werden täglich gereinigt. Sie werden aber auch während eine hohe Belegung da ist, schon mal gestrichen mit Lösemittelhaltiger Farbe - dazu lassen die dann Wasser ab, was bei 1,20 m Tiefe dann nicht mehr viel übrig lässt :-(. Leider sind auch wieder Fliesen kaputt - so das man sich verletzten kann - weiterhin sind nur um die Pools rutschfeste Fliesen verlegt - die anderen sorgen weiter für schöne Videos bei "Bitte lächeln". Die Rutsche hatte in unserer ersten Woche nur 1,5 Stunden am Vormittag und 1 h am Nachmittag geöffnet - immerhin änderte sich das in der zweiten, nachdem sich wahrsch. ein paar beschwert hatten. Die Zimmer sind schön eingerichtet und werden auch ordentlich geputzt. Nur an der Wartung der Einrichtung hapert es leider immer wieder. Ein defekter Duschkopf wurde trotz mehf. Reklamation den ganzen Urlaub über nicht ausgetauscht. Leider lässt auch die Zuverlässigkeit beim Reinigungspersonal nach, sodass wir mehrfach um 14 Uhr ins Zimmer zurückkamen und feststellen mussten, dass nicht aufgeräumt war. Anscheinend ist nicht genügend Personal da. Die Mängel im Service zeigen sich besonders im Buffet-Restaurant. Hier fehlte es leider oft an Geschirr und Besteck, heruntergefallene Speisen wurden nicht schnell beseitigt, auch das Auffüllen von Speisen klappte zu fortgeschrittener Stunde, wenn überhaupt, nur noch auf Anfrage. Durch die hohe Belegung hatte man manchmal das Bild von Heuschrecken vor Augen, wenn man dann etwas später kam und am Buffet nur doch kahlgefressene Platten vor sich hatte. Auch das Platzangebot im Buffet-Restaurant war fast ausgereizt. Im Buffet-Restaurant sind noch ein paar Servicekräfte beschäftigt, die immer noch so zuverlässig und zuvorkommend agieren wie in den letzten Jahren. Die vielen neuen jedoch sind nicht besonders motiviert, vergessen die Bestellungen, erledigen erst unwichtigere Dinge und lassen Gäste warten, bringen dann oft das falsche, obwohl bereits in spanischer Sprache bestellt. Das ist ärgerlich, zumal wir aus den letzten Jahren einen guten Service gewohnt waren. Auch von der Speisenauswahl und Vielfalt sind wir enttäuscht. z. B. 3 x in Folge Palmherzen jew. anders angemacht, 3 x in Folge Artischockenherzen anders angemacht, 3 x in Folge Nudeln mit Tomatensauce, 4 x hintereinander wurde Lachs gegrillt und sehr oft gab es Reis als Beilage. Die Variation der vergangenen Jahre war wesentlich besser und Wiederholungen sind ok, wenn sie nicht direkt am Folgetag passieren, aber hier hatte man schon das Gefühl, das wurde nicht alle und wurde dann am nächsten Tag nochmal aufgetischt. Auf Kinderbedürfnisse wird m. E. nicht ausreichend eingegangen. Unsere Kleine hat mehrere Tage in Folge nur Nudeln mit Käse drüber gegessen. Bezüglich der Getränke ist das ebenso: Cola, Fanta, Sprite, Bier und Hauswein sind bei TUI-Buchung inklusive. Säfte kosten ebenfalls extra – 2,50 € pro Glas. Das kommt weder Kindern entgegen, denen man lieber eine Saft-Schorle zu trinken gibt, noch dem Sportkonzept. Komischerweise sind Säfte morgens beim Frühstück inklusive. Das versteht keiner. Überall wird darauf hingewiesen, dass es ein 4*-Haus ist und eine Kleiderordnung – sprich, Ausgehbekleidung und v. a. lange (mind. ¾-Hose für Männer) erforderlich sind. Daran hielten sich nur die wenigsten und anscheinend interessierte es auch keinen. Dass manche sogar in Badeschlappen und knapp bekleidet dort speisten, veranlasste niemand, auf den die gewünschte Kleidung hinzuweisen oder sie gar einzufordern. Das Hotel Cala del Sol, welches auch zur Anlage gehört, war nahezu ausgestorben. Im letzten Jahr konnte man zumindest dort noch frühstücken – in diesem Jahr mussten die Gäste selbst zum Frühstück quer durch die Anlage laufen (ca. 8 Min) – v. a. für ältere Menschen eine Zumutung. Je nach Auslastung wird das Abendessen (jetzt auch das Frühstück) dort angeboten, wo mehr Gäste wohnen – im Speisesaal des Bahia Grande oder im Speisesaal des Cala del Sol – so oder so ist es umständlich, durch die ganze Anlage zu laufen, um an Essen zu kommen. Das Angebot der Pool-Bar (wir kennen nur die im Bahia Grande) ist sehr übersichtlich. Es werden zwar Salate angeboten, aber – wenn man die Betonung so sehr auf Sport legt, reicht das nicht – es müsste viel mehr für Sportler angeboten werden, z. B. Obst, Gemüse und nicht nur Salat, Sandwiches, Pizza, Burger und Pommes. Von den Restaurants in der Anlage hat nur noch das Spanische La Bodega geöffnet (und das auch nur abends)– den Italiener gibt es nicht mehr - man kann aber im Spanischen auch die italienische Karte bestellen. Der kleine Supermarkt hat das Nötigste – aber auch hier fehlt es an wirklich frischen Dingen wie Salat, leckerem Obst und Gemüse. Freundlichkeit an der Rezeption ist im Bahia Grande leider nicht mehr selbstverständlich. Bei unserer Anreise mussten wir 4 Stunden auf unser Zimmer warten und trotz stündlicher Nachfrage wurde nichts beschleunigt. Auch, dass wir bereits zum vierten Mal dort unseren Urlaub verbrachten, wirkte sich nicht günstig aus – man wusste das dort nicht einmal mehr. Sehr traurig ist, dass wir uns mit dem Standard oder sogar darunter abgespeist fühlten. Für unseren Urlaub können wir nur einigen der Rezeptionsangestellten ein gutes Zeugnis ausstellen. Ausrechnet eine Deutsche (vielleicht lernt ihr Claudia mal kennen – wir wünschen es euch jedenfalls nicht) war höchst unfreundlich und behandelte uns wie den letzten D… Animation findet abends keine mehr statt – lediglich, und das auch nicht jeden Tag, werden Shows veranstaltet, die jedoch kann man sich schenken – sie sind nicht besonders gut und werden von irgendwelchen Gruppen von außerhalb veranstaltet. Z. B.Shows mit ein schlechtem ABBA oder ebenso schlechten Beatles-Verschnitten, Show mit drei Kastanietten-Tänzern und eine Schlangen- Show, die noch am ehesten was für die Kids war. Alles in allem muss man sagen, dass das Abendprogramm nicht so toll war, außer die WM-Spiele, aber da konnte ja das Hotel nichts dafür :-). Und last but not least ist noch zu erwähnen, dass jedes Jahr am 27.06. San Pedro – der Feiertag des örtlichen Schutzheiligen gefeiert wird. Somit war es an zwei Wochenenden jede Nacht ziemlich laut. Da das Bahia Grade in direkter Blickrichtung auf das Fischerdorf Las Playitas liegt, wurde es nächtelang (teilw. bis 6 Uhr früh) beschallt – von Folklore, über Rock und Pop bis Disco-Musik war alles dabei, was die nächtliche Erholung doch sehr leiden ließ. Einzig das Feuerwerk über der Bucht war eine kleine Entschädigung. Für uns war es jedenfalls der letzte Urlaub im Bahia Grande und im Playitas Resort. Wir sind enttäuscht über die Verschlechterungen und werden nächstes Jahr etwas anderes ausprobieren.

Zimmer