Porto Agia Galini

Ende Oktober 2011 war ich für eine Woche zu Besuch in diesem Hotel „Porto Galini“ untergebracht; mein Vater und mein Bruder hatten sich bereits früher und für einen anderen Veranstalter entschieden und wohnten in einem anderen Hotel, von daher hatte ich den besten Vergleich im gleichen Zeitraum am selben Ort. Die Art meiner Buchung war nur mit Frühstück; Halbpension wollte ich nicht nutzen und kann daher nichts über die Qualität der warmen Küche mitteilen. Nach einem freundlichen Empfang erhielt ich ein Zimmer im Erdgeschoss in der Nähe des Eingangsbereiches. Es war sehr sauber und im ersten Eindruck spartanisch eingerichtet, verfügte über 3 Betten, Tisch mit Stuhl, Nachtkästchen, eine Ablage, einer Wandnische mit Kleiderstange und Bügel, praktischem Abstellplatz für Schuhe darunter. Das Bad mit Toilette war ebenfalls sauber, verhältnismäßig groß und mit einer Duschwanne und Duschvorhang versehen. Zum Zimmer gehörte eine kleine Terrasse mit 2 Gartenstühlen, die jedoch auf Anfrage ohne Probleme erweitert werden konnten. Die Terrasse bietet 6-8 Personen locker Platz und war 2-stufig und mit einer Brüstung versehen. Die Lage des Hotels ist als sehr ruhig zu bezeichnen; ab und zu fuhren Autos vorbei, das war’s aber dann auch schon. Der Großteil der Geräuschkulisse wird wohl aus den eigenen Gästen und den des benachbarten Hotels stammen, was aber in meinem Fall nicht zutraf, da gegen Ende der Saison nicht mehr viel Gäste anzutreffen waren. Das Zimmer ist für eine Person großzügig bemessen, für zwei ist es ausreichend und bedarf normales Platzmanagement, für drei Erwachsene wird es spannend, was Kleiderablage und Badezimmerbelegung anbetrifft. Grundsätzlich enthält das Zimmer das, was man benötigt. Das Hotelzimmer ist durch Holzterrassentür und geschlossene Läden im ersten Moment dunkel, kann aber sofort mit Licht durch Öffnen erhellt werden. Also nicht erschrecken lassen. Die Ausstattung des Zimmers ist für die Übernachtung und Ruhephasen ausgelegt, und somit vollkommen ausreichend. Es wird täglich gereinigt und die Betten gemacht; Handtücher werden regelmäßig getauscht, auf Anfrage erhält man stets andere. Für den Strand sind die Handtücher nicht gedacht; Badetücher sollten mitgebracht werden oder können günstig vor Ort erstanden werden. Das Hotel verfügt über ein kleines Areal für Kinder mit Schaukel und Rutsche, sowie über einen Gemeinschaftsraum, der für Frühstück und andere Mahlzeiten, sowie als Bar genutzt wird. Es gibt eine Tischtennisplatte und einen kleinen Pool mit Liegen am Sonnbereich. Weiter kann ein benachbarter Tennisplatz genutzt werden. Der innenliegende Garten, sowie die Außenbereiche des Hotels sind sehr gepflegt und ansprechend. Im Zimmer gibt es keinen Fernseher und das Hotel verfügt nicht keinen W-LAN-Anschluss, was mich im ersten Moment stutzig machte. Im Verlauf meines Aufenthaltes stellte sich jedoch heraus, dass es durchaus erholsam ist, wenn diese Dinge auch mal nicht ständig verfügbar sind. Es gibt jedoch an verschiedenen Orten in Cafés und Restaurants Wi-Fi-Anbindung, so dass ich auf Email und Nachrichten nicht ganz verzichten musste; geschäftlichen Email-Schriftverkehr konnte ich mühelos über mein Blackberry abwickeln sofern notwendig, alles andere konnte ich unterwegs erledigen. Der „Spagat“ über das Blackberry mein Netbook ans Internet zu bringen, wurde für mich nicht notwendig. Das Frühstück war gut; es war – trotz dem nahenden Ende der Saison – alles da, vielleicht nicht in der Auswahl, wie man es zum Beispiel an einem Deutschen Hotel-Bufet erwarten würde, aber es ist eben ein Hotel in einem Südeuropäischen Land. Es gab Brot, Butter, Marmelade, Wurst, Käse, Eier, Tomaten, Feta, Oliven, und den von mir bevorzugten Yoghurt mit Honig, dazu Kaffee, Tee oder Saft. Der Saft war jetzt nicht so von meinem Geschmack, aber das ist mein persönlicher Eindruck. Ich konnte also für mein normales Frühstück stets auswählen und ging nie hungrig vom Tisch. Agia Galini, also auch die Umgebung, bietet eine Vielfalt an Möglichkeiten, sich die Zeit zu vertreiben. So können Buchten, Ausgrabungsstätten, Ortschaften, Berge und Täler besucht und bewandert werden. Für die Woche war ich mit einem Mietauto unterwegs und wich nicht einmal auf den sehr nahe gelegenen Strand am Hotel aus. Hier gibt es mietbare Sonnenschirme und –liegen, hinter der Strandpromenade gibt es Tavernen und Restaurants, sowie kleine Shops mit Artikeln für den täglichen Strandgebrauch oder Souvenirs. Der Hafen von Agia Galini ist zu Fuß in 15 Minuten über die beleuchtete Promenade leicht zu erreichen. Auf meinen nächtlichen Rückwegen benötigte ich etwas länger, was aber nicht am Weg lag. Agia Galini ist ein kleiner Geheimtipp, weil es hier im Durchschnitt um 4°C wärmer und hier schöneres Wetter ist als im nördlichen Teil der Insel. Besonders empfehlen kann ich das Restaurant „Onur“ am Hafen von Agia Galini, dass eine hervorragende Küche zu einem fairen Preis bietet. 20 Autominuten entfernt befindet sich die Badebucht Agios Georgios mit der Taverna von Nikos, die ich ebenfalls empfehlen kann. Besonders herauszuheben ist die Freundlichkeit in dem Hotel, mit welcher man begleitet wird. Die Wirtsleute sind sehr nett, stets gut gelaunt und ständig präsent; sie erkundigten sich stets nach meinem Wohlbefinden und ob ich mit allem zufrieden sei. Der Chef des Hauses hatte sich bereits am zweiten Tage gemerkt, wie ich meinen Kaffee trinken möchte und war mir beim Einschenken und Bewirten behilflich. Ich hatte zu keiner Zeit den Eindruck, mit einem Anliegen nicht zu ihm kommen zu können; ich fühlte mich in diesem Haus willkommen und gut aufgehoben. Das Preis-Leistungs-Verhältnis für dieses Hotel ist für mich ungeschlagen. Ich habe für die Woche weniger bezahlt, als ich für manche Übernachtung in anderen Ländern pro Tag ausgeben musste. Im direkten Vergleich mit einem anderen Hotel in Agia Galini, in welchem meine Verwandten untergebracht waren, schnitt „Porto Galini“ besser ab. Es fällt sicherlich nicht schwer, in einem Fremden Zimmer Dinge zu finden, die einem nicht in Ordnung erscheinen. Die Kunst ist, den Grad der eigenen Toleranz zu finden. Hierbei, und auch beim Verfassen von Kritiken, darf man nicht vergessen, wie viel für die erhaltene Leistung zu bezahlen ist oder war. Um nicht die berühmten Äpfel mit Birnen zu vergleichen, kann nicht ein Deutsches Vier-Sterne-Hotel zum Standard für den Rest der Welt erhoben werden, wenn schon nicht der Preis der Gleiche ist. Und wer sich mit UV-Lampe, Latex-Handschuhen und Probenstäbchen für das mitgebrachte Untersuchungs-Labor auf Reisen begibt, wie in manchen TV-Sendungen vorgeführt, sollte entweder in einem Krankenhaus Urlaub machen, oder am besten gleich daheim bleiben. Ich hatte kein Problem, mit dem Abzieher im Bad das daneben gegangene Wasser nach dem Duschen zum Ablauf zu ziehen, denn trotz Duschvorhang trat immer etwas aus. Dies haben einige Kritiker vor mir bemängelt und entzieht sich meinem Verständnis. Hierfür Hotel-eigenes Personal abzustellen, die hinter mir nach meinem Duschbad meine Spuren verwischen, würde ich nicht mal im 9-Sterne-Personal-Service-Tempel in Dubai erwarten. Bereits in der Ersten Nacht stellte ich fest, dass die Dusche tropfte. Ich hätte nun entweder sofort sämtliche Hotelangestellten deswegen wecken können, Foto- und Filmmaterial erstellen, um eine einwandfreie Dokumentation zu gewährleisten, die Reiseleitung per Brief, Telefonat, Fax und Boten informieren, auf die Entsendung von Vertretern der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft und Anzeige am Europäischen Gerichtshof erstatten, oder einfach die Badezimmertür schließen können. Ich habe mich für die zweite Variante entschieden. Und einen sehr erholsamen Urlaub verbringen dürfen. Einen Teil meines Dankes ist den Wirtsleuten des Hotels „Porto Galini“ geschuldet.

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