Pyramisa Beach Resort Sahl Hasheesh

1 Tag vor dem Abflug erhielten wir einen Anruf des Veranstalters, dass das Hotel „noch nicht ganz“ fertig sei. Hier wurden namentlich die „Wasserrutsche / Fitneßbereich / Discotek / Badesteg“ genannt. Real ist das Hotel in der reinen Bausubstanz zu etwa 30% bis maximal 40% fertig gestellt. Am Interieur fehlt es aber an allen nur erdenklichen Ecken und Enden. Das Hotel in von 3 Seiten von Baustellen eingekreist. Der erste Eindruck des Hotels war gut, auch wenn speziell das Personal am Check-In bereits jetzt dem Größenwahn mit Starallüren verfallen scheint. Wenn einem so viel schlechtes widerfährt, ist dies garantiert einen anderen Urlaubsort wert! Erstklassige Reise-Apotheke erforderlich. Badeschuhe mitnehmen. Ein solch extrem schlechtes Preis- Leistungsverhältnis habe ich bisher noch nicht erlebt. Beruflich bedingt bin ich p. a. etwa 20x überwiegend im asiatischen wie amerikanischen Raum unterwegs. Ich werde das Hotel auf Schadensersatz verklagen.

Die Zimmer wurden, soweit ich mich erinnere, in den ersten Prospekten mit einer Größe von 35qm angegeben. Als erstes wurde uns ein Zimmer / dto. eine Kammer in der 3. Etage mit ca. 20 qm angeboten, daraufhin ein weiteres in der 2. Etage mit etwa 25 qm. Obwohl Doppelbett bestellt, hatten wir zwei (nicht zusammenrückbare) Einzelbetten. Der erste Eindruck der Zimmer ist kalt und steril. Es ist nicht möglich, die Zimmertüren abzusperren! Die Matratzen zwar sind neu, die Milben darin auch (ich habe mal 1 Nacht ohne Kopfkissen geschlafen, am nächsten morgen war die Nase buchstäblich zu). Die Klimaanlage hatte durch Stromausfälle im Haus bedingte Ausfallzeiten, funktionierte aber ansonsten tadellos. Ebenso wie die Zimmer wies auch das Bad die klassische 2** Mindestausstattung auf. Die Dusche funktionierte von Anfang an nicht, nach 1 Stunde wurde die aber sofort repariert. Wie in der Jugendherberge gibt’s den praktischen Plastik-Duschvorhang. Wasser-Regler gibt es auch nicht, zwar sind Mischbatterien vorhanden, dreht aber der Zimmernachbar (oder irgend ein anderer vorher liegender) das Wasser auf oder ab, gibt es nur noch extrem heißer dto. Kaltes Wasser – Vorsicht beim Duschen !

Der Gastronomie-Bereich setzt sich zum einen aus einer Bahnhofswartehalle mit eilig aufgestellten Tischen zusammen, mit einer Putzlumpen-ähnlich Auflage das wohl als „Platzdeckchen“ dienen solle, Billig-Besteck der Güte 100 kg <> 100 EUR sowie LTI-Papierservietten. 90% der Gläser sind aus Plastik, weil die ja brechen könnten! Das Menü in der Bahnhofshalle entsprach selbigem. Auf die massive Beschwerde, dass ich solches Essen als unzumutbar empfinde und auf keine Fall essen werde, wurde mir mitgeteilt, dass ich der wohl einzige Gast sei, der damit nicht zufrieden sei und mein persönlicher Geschmack wohl zu extrem sei. Als Alternative gab es das sogenannten King Fisher Restaurant, in dem wir ab sofort aßen. Dort gab es neben der VIP Karte das sogenannte Tagesmenü, das aus zwei Gerichten bestand, die sich täglich abwechselten. Obwohl direkt am Meer mit ein nahezu unerschöpflichen Fischreichtum, gab es kaum Fisch im Angebot. Die Klimaanlage in diesem Restaurantbereich war eindeutig zu kalt eingestellt, konnte aber nicht geändert werden, da auch die Bahnhofswartehallte daran hing. Eine Weinkarte gibt es nicht (wie auch in einem 5*****Hotel mit 1* Anspruch), die Auswahl besteht zwischen Rotweinessig, Weißweinessig und Mineralwasser. Als ein VIP Gast plötzlich eine Weinflasche in der Hand hielt, wollten wir (gerne gegen Rechnung) auch eine. Leider war es wieder mal die letzte, aber dann fand sich noch eine weitere wiederum letzte Flasche eines frz. Cabernet Sauvignon, der bei Ali wohl kaum mehr als 1, 99 EUR kosten dürfte. Obwohl das Hotel und damit wohl auch die Küche erst seit 4 Monaten geöffnet, sind außerordentlich viele Koch- und Arbeitsgeräte beschädigt (ich habe z. B. noch nie in einem Hotel solch schlechte und beschädigte und verbogene Pfannen gesehen). Der Eindruck wirkt in allen sichtbaren Bereichen extrem improvisiert. Mein persönliches Fazit: Wenn sich ein Hotel mit 5***** schmückt, um damit Zahlungskräfte europäische Gäste anzulocken, muss es auch einen europäischen Standard von 5***** aufweisen. Das Argument, dass dies die ägyptische Küche sei, kann und will ich deshalb NICHT gelten lassen. Diese Küche hat nicht mal 1* verdient! Ich persönlich würde dieser Küche nur für 1 Tag den Besuch eines deutschen Lebensmittelinspekteurs wünschen. Obwohl ich alle Sicherheitsrichtlinien eingehalten hatte, hatte ich nach bereits nach wenigen Tagen akute und massive Magen-Dam-Beschwerde. Der Mediziner war für mich auf keine Fall vertrauenserweckend, dessen Ausstattung würde ich aber wohl als Witz betrachten. Ansonsten auch überaus viele Fälle von Touristen mit akuten Magen-Darm-Beschwerden. Bewertung ist eigentlich 0, aber das ist leider nicht zu markieren!

Der Service der Angestellten war zum Teil, soweit diese schon einmal im europäischen Bereich beruflich tätig waren, außerordentlich gut und aufmerksam. Sofern diese wenigen Mitarbeiter nicht da waren, verlängerte sich schon die durchschnittliche Wartezeit auf einen Espresso auf mindestens 10 Minuten. Die Reiseleitung war mit der nach meinem Empfinden sehr hohen Zahl der Beschwerden sehr vieler Reisenden absolut überfordert.

Die Lage des Hotels selbst liegt etwa 20 km außerhalb von Hurghada in Sahl Hasheesh. Nach Aussage von Einheimischen entsteht dort ein wesentlicher Teil des neuen modernen Hurghada. Etwa 20 Hotel in unmittelbaren Bereich sin noch in Bau, zwei weitere bereits eröffnet. Die landenden oder startenden Flugzeuge sind kaum wahrzunehmen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die Liegen am Pool werden ab 05. 00 Uhr (!) mit Handtücher belegt, ab 08. 00 Uhr sind am Pool nur noch Einzelplätze verfügbar. Die Leute kommen dann ab 09. 00/09. 30/10. 00 Uhr. In allen realen erstklassigen Hotels, die ich kenne, gibt es so etwa grundsätzlich nicht bzw. werden die Handtücher spätestens nach 1 Stunde vom Hotelpersonal wieder eingesammelt. Am Pool waren wir keinen einzigen Tag. Die Auflagen sind schön breit, lang und weich. Leider aber total fleckig und unappetitlich versaut. Der Strand ist sehr schön. Da es in Ägypten nur wenige natürliche Sandstrände gibt, wurde auch dieser aufgeschüttet. Dennoch sehr tief (ca. 100 m) und relativ breit (ca. 800 m). Der Strand wird vom Personal täglich abgezogen und gereinigt. Das Personal im Strandbereich ist sehr freundlich, überaus hilfsbereit und zuvorkommend. Leider waren erst viel zu wenig Auflagen vorhanden, als nach knapp einer Woche endlich neue eintrafen, waren schnell die Liegen zu wenig. Ebenso gibt es am Strand keine Toiletten. Die vorgelagerten Riff sind für Tauscher ein wahrhaftes Paradies. Absolut empfehlenswert ist einer persönliche Bootstour (ab 50 EUR) außerhalb der großen Touristikströme, absolut phantastisch. Als besten Tauchlehrer hatte ich Mr. Houward gebucht, der wahrhaft die schönsten und fischreichsten Plätze kennt.