- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Das Hotel ist in einem sechsstöckigen länglichen Hochhausbau untergebracht, der zwar von der Ferne einen neuen Eindruck macht, tatsächlich aber in die Tage gekommen ist und an vielen Stellen Verschleißerscheinungen aufweist. Man betritt ihn über eine Auffahrt, auf der einen bereits ein Uniformierter mit Pumpgun erwartet, durch den Haupteingang durch eine Glastür, dahinter ein Metalldetektor, der allerdings keine Verwendung findet. Man findet sich dann in einer alles in allem unübersichtlichen Lobby wieder, die zwar groß ist, jedoch diverse Einrichtungen aufweist, die alle etwas verwirren. Es gibt dort einerseits Läden, andererseits ein Casino, das auf den ersten Blick wie ein Restaurant aussieht und um das herum viele Security-Männer stehen und schließlich noch ein Kino. Etwas versteckt danach findet sich die Rezeption und dahinter zwei sich gegenüberliegende Aufzüge. Die Lobby endet mit einer breiten Glasfront mit Blick aufs Meer, die allerdings auch schon in die Tage gekommen ist sowie links und rechts je dem Zugang zur Bar und zum Frühstücksrestaurant. In der Lobby findet sich ein funktionierender Geldautomat, von dem man mit Kreditkarte Bargeld abheben kann. Daneben haben Selbständige Ihre Tische in der Lobby aufgebaut, z.B. ein Tour-Vermittler, der anfangs von großem Nutzen, wenngleich nicht immer anwesend war (am besten auf seine angegebene Mobilfunknummer whatsappen), sich im Nachhinein aber als übler Gangster entpuppte, der Taxikosten zweifach abkassieren wollte und seine Gäste durch „Begleitung“ zum Flughafen bis zur Abreise mobbte, damit diese sich „unkomfortabel“ fühlen. Die gesamte Lobby macht, zwar nicht in der Größe, aber doch im Design einen heruntergekommenen Eindruck und erinnert an ein Billighotel. Billige abgesessene Möbel, auf denen ich stundenlang schlafende Menschen beobachtet habe, und ein Design aus den 70gern. Neben den Aufzügen führen auch Treppen in die Etagen. Auch die Treppen sind verschlissen, teils abgebrochen. Es riecht streng. Auf Außengalerien erreicht man die Zimmer, die alle Meerblick haben. Im Erdgeschoß, einen Gang links nach hinten gelangt man zum einen zu dem besagten Treppenhaus und zum anderen zu einer weiteren Spielhalle. Auch diese Einrichtungen gaben dem Hotel den Anschein des parvenu. Kurz: ein heruntergekommenes Haus, das ich nicht empfehlen kann.
Mein Zimmer lag im fünften Stock. Es war geräumig, allerdings stilistisch ähnlich schäbig wie das gesamte Hotel. Es gab einen Schrank, in dem ein Fernseher war, der sich schließen ließ, einen Wandschreibtisch. WLAN funktionierte gut auf dem Zimmer. Das Zimmer war mit einem hellen, wenig schönen, Fließenboden versehen, hatte ein schäbiges Sofa und einen schäbigen Sessel, die wie Sperrmüll-Ware wirkten, sowie ein kleines ovales Tischchen mit Steinplatte dazwischen. Das Kingsize-Bett war nicht wirklich bequem, es hatte keine richtige Zudecke, nur ein Leintuch. Im Schrank fand ich eine Überdecke, die ich nutzte, aber das war natürlich kein richtiges Bettzeug. Die Kissen waren mir im übrigen wieder etwas zu hart. Mit meinem eigenen, mitgebrachten, Kissen habe ich ganz gut geschlafen. Das breite Fenster zum Karibischen Meer hin ließ sich überhaupt nicht öffnen und war hermetisch verschlossen. Das Zimmer ließ sich daher überhaupt nicht lüften, ein schwerer Mangel. Es gab keine Läden oder Jalousien aber einigermaßen dicht schließende Vorhänge, die indes die unter dem Fenster befindliche Klimaanlage verdeckten. Diese stellte ich aber nur bei Abwesenheit an (was das Hotel wiederum untersagte). Im Zimmer gab es eine Kaffeemaschine aber keinen Wasserkocher, allerdings eine Mikrowelle. Es gab dort keinen Bademantel mit Schlappen. Die Eingangstür ließ sich erst nach mehrfachem Zuziehen von außen richtig schließen. Es gab keine Do-Not-Disturb-Schilder im Zimmer. Das Bad war ausreichend groß, aber ebenfalls schäbig. Es hatte eine amerikanische niedrige Wanne, eine Wanddusche, keine Handbrause, eine breite Ablage um das Waschbecken herum, zusätzliche Pflegeprodukte. Armaturen und Wanne waren schadhaft und abgenutzt. In der Wanne, unter der uralten Rutschunterlage, fand ich eine Kakerlake vor. Die Wanne war mit einem schäbigen Duschvorhang abgetrennt. Die Kachelung war durchaus ansprechend, braun-beige, doch wirkte alles schäbig und duster. Es gab nur schummriges Licht im Bad und eine kleine Öffnung zur Galerie hin, die mehr Lärm als Licht hereinließ. Ich fühlte mich mehrfach durch schreiende andere Gäste gestört. Im übrigen summte fast die ganze Nacht lang ein Geräusch von außerhalb des Zimmers.
Ein richtiges Restaurant hatte das Hotel im Haus selbst nicht, allerdings gab es direkt neben dem Hotel das Restaurant Calypso mit Bar, das vom Hotel betrieben wird. Diese sind in einem recht hübschen Holzhaus direkt am Wasser untergebracht. Man sitzt stylisch wie in einem Saloon entweder innen oder kann außen auf hohen Holzstühlen aufs Meer schauen. Es gab viel Fisch und Drinks, wobei der Tequilla Sunrise, den ich trank, recht wässrig und alkoholisch schmeckte. Es fehlten mir die Süße und der Fruchtgeschmack eines Cocktails. Das Personal schien sich zu langweilen. Gegen 20 Uhr abends war kein Gast außer ich in dem Restaurant. Im Erdgeschoß des Hauptbaus befanden sich eine Bar und ein Frühstücksraum. Die Bar war ebenfalls runtergekommen, es standen nur einige Flaschen auf einer niedrigen Anrichte herum. Hinter dem Dresen hockte eine Gestalt, die mir erklärte, daß Happy Hour bedeute, daß die Caipirinha oder die Pina Colada dann 8 Dollar koste. Die Bar habe ich gemieden. Man saß dort entweder in einem dunklen Eck auf abgesessenen roten Polstermöbeln oder auf denselben Sesseln am Fenster mit Blick durch das verschlissene Fenster aufs Meer. Der Frühstücksraum war an sich schön, aber auch einfachst im Design. Es gab rote Sessel an Tischen und auch hier konnte man durch die großen Glasfenster aufs Meer schauen. Das Angebot an Speisen war eher übersichtlich. Es gab wenig schmackhafte harte Hackfleischstückchen, Röstkartoffeln und gekochte Eier sowie am zweiten Morgen in einer Sauce geschmorte Hühnchenstücke und ein süßliches Gebäck. Im Topf mit den Bohnen fand ich am ersten Morgen keine solchen sondern nur eine Suppe, am zweiten Morgen gabs Bohnen. Positiv war, daß frische Eier bereitet wurden. Allerdings war die Angestellte nicht in der Lage ein normales Spiegelei zu braten. Dieses kam total hart an. Es gab nur Plastikgeschirr, keine Untertassen und Plastiklöffel, keine Teebecher, nur Kaffeetassen. Ein Fruchtsaft kam aus einem Behältnis. Er war warm. Es gab ein ganz schönes Obstbuffet, das allerdings nur unsachgerecht gegen Fliegen abgedeckt und im übrigen auch nicht gekühlt war.
Der Service im Hotel war sehr gemischt. Neben dem schon erwähnten kostenpflichtigen Flughafenshuttle gab es im Hotel einen externen Dienstleister, der Touren anbot. Das Rezeptionspersonal war relativ unfähig und sprach sehr leise. Es wurde Vorkasse verlangt aber nur widerwillig eine Rechnung ausgestellt. Für den gebuchten und bezahlten Flughafenshuttle erhielt ich gar keine Rechnung. Im übrigen wurde mir dafür zunächst nichts berechnet und dann plötzlich, kurz vor Abfahrt, auf Bezahlung insistiert. Das Personal war ein Ärgernis. Das gilt auch für das Raumpflegepersonal, das alles im Zimmer verstellt und verlegt und meine persönlichen Sachen teils in Schubladen versteckt hat. Ich mußte einiges nach der Zimmerreinigung erst wieder mühsam zusammensuchen, was ich mir bereits bereitgelegt hatte. Seltsam war auch das Gebahren, daß sich Gäste anmelden müssen.
Das Hotel liegt etwas außerhalb des Zentrums von Belize City an der Barracks Road direkt am Meer. Zu Fuß läuft man bis zur Ziehbrücke im Zentrum 15 bis 20 Minuten. Zum lokalen Flughafen läuft man 30 Minuten oder kann natürlich ein Taxi nehmen, das nur wenige Minuten braucht. Zum internationalen Goldson-Flughafen ist man auf den Flughafenshuttle oder auf ein Taxi angewiesen. Taxis kosten üblicherweise 25 USD, der Hotelshuttle fährt zu festen Zeiten und kostet 15 USD. Die Fahrzeit zum internationalen Flughafen beträgt 20 bis 30 Minuten. Von dort starten auch viele Inlandsflüge, ebenso wie vom Municipal Airport. Öffentlichen Nahverkehr gibt es in Belize City nicht, zumindest keinen für Ortsunkundige nutzbaren. Man ist auf Taxis angewiesen, die meist überhöhte Preise verlangen. Rund um das Hotel gibt es in Nebenstraßen kleinere Geschäfte, wo man Getränke und kleineren Bedarf kaufen kann. Die Bedienung ist meist unfreundlich. Größere Supermärkte habe ich keine ausmachen können. Es gibt, neben dem hoteleigenen Calypso, noch zwei Restaurants in unmittelbarer Umgebung, von denen vor allem die Hour Bar direkt am Meer zu empfehlen ist. Außerdem liegt neben dem Hotel der sog. Digi Park, in dem an mehreren Ständen bin in den Abend hinein Getränke und Fingerfood verkauft werden.
Beliebte Aktivitäten
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Im Erdgeschoß gab es einen Fitnessraum, der ähnlich heruntergekommen war wie das gesamte Hotel. Er war gleichwohl gut besucht. Es gab zahlreiche Geräte, darunter zwei Laufbänder direkt am Fenster mit Blick aufs Meer. Ich schaffte es indes nicht, die Laufbänder in Betrieb zu bringen. Geht man den Gang am Fitnessraum vorbei weiter gelangt man zu einem Außenbereich mit einem ausgedehnten Pool. Schwimmt man allerdings darin, wird der Pool sehr viel kleiner, denn der beschwimmbare Bereich ist nur der Mittelteil. Der Rest ist so flach, daß man sich die Füße am Boden anstößt. Die Sprossen der Leiter ins Wasser waren defekt. Im übrigen war der gesamte Poolbereich verwaist; ich war alleine dort. Im Prinzip gibt es dort eine Poolbar, doch war sie geschlossen. Schade, eigentlich könnte man aus dem Poolbereich was machen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1-3 Tage im September 2019 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | David |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 672 |