- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Wir waren das zweite Mal im Ranweli, das erste Mal vor knapp zehn Jahren - und schon damals war vieles in der (vom Grundriss eigentlich schönen und weitläufigen) Anlage renovierungsbedürftig. Sowohl was die Bungalows bzw. Zimmer an sich betrifft als auch das Haupthaus. Wir kennen Sri Lanka seit 1996, sind zwei Dutzend Mal dort gewesen, demgemäß ist uns auch der Standard der Guesthouses und Hotels bekannt. Wir wissen, dass man besonders im Vergleich zu Thailand, Vietnam oder Bali nicht die gleiche Ausstattung erwarten kann. Was uns hier erwartet hat, war allerdings eine Entäuschung der herben Sorte. Offensichtlich ist hier seit 37 Jahren - und so alt ist diese Anlage - rein GAR NICHTS mehr gemacht worden, außer bescheidenen Ausbesserungsarbeiten. Die Panoramascheiben im Hauptgebäude standen vor Dreck und Schlieren, als seien sie über Jahre nicht gereinigt worden. Das überdachte Freiluftrestaurant hat immer noch den Charme einer Wartehalle, die Beleuchtung von der Decke ist so atmosphärisch und gemütlich wie in einer Trinkhalle aus den frühen Siebzigern.
Wir hatten einen Bungalow. Die "Klimaanlage" spottet jeder Beschreibung, wir haben sie nur einmal betätigt. Eine Virenschleuder sondergleichen. Vom Haustürstock zu Türblatt gab es einen Dreizentimeterspalt an Freiraum. Das Wasser aus der Freiluftdusche kam bei sehr geringem Wasserdruck meist kühl bis kalt. Die Matratzen sind ausgesprochen knochig und hart, nichts für Leute mit Rücken- oder Banscheibenproblemen! Die einfache Austattung mit abgewohnter Sitzecke und kaputtem Schrank entspricht einer einfachen Backpackerunterkunft, nicht aber für Leute, die ihren Jahresurlaub hier verbringen.
Für ein Hotel der Dreisterne-Kategorie verhältnismäßig große Auswahl. Wir haben uns eher aus der "einheimische Ecke", also den singhalesischen Töpfen bedient. Vieles, was europäisch oder international ausgelobt war, entpuppte sich als ausgesprochen fettreich frittiert oder beispielsweise das Pasta-Gratin/Rahm als gallertartige, kaum wohlschmeckende Masse. Salate oft wild zusammengewürfelt. Das Obst und Nachtischangebot war in in Ordnung.
Es wird sich um Verbindlichkeit bemüht. Allerdings darf man eine lächlende Aussage nicht ( immer) für bare Münze nehmen. Viele Male haben wir um einen Wasserkocher gebeten, der laut Hotel auf Anfrage jederzeit erhältlich ist. Ergebnis: Nada, niente, nix. Ein anderes Beispiel: Im Bad war die Wasserspülung des WC defekt, d.h. das Wasser lief und lief, kein Hahn um die Zufuhr zu beseitigen. Niemand, wirklich meldete sich, nachdem wir eine Viertelstunde lang alle erreichbaren Nummern -vom Generalmananger über die Rezeption bis hin zum Zimmerservice- anwählten. Einer von uns lief zur Rezeption, der andere versuchte behelfsmäßig das Wasser vom WC-Rand auszuschöpfen - ein Sissyphosunterfangen. Nach einer dreiviertel Stunde (!) kamen schließlich zwei Handwerker, das Bad stand inzwischen gut zwei Zentimeter unter Wasser, verweilten sie feixend im Zimmer - wir sollten ihnen ein angemessenes Trinkgeld geben. Dreist war auch der Spätschicht diensthabende Roomboy, der uns anwies ihm zu assistieren, während er das Wasser aus dem Bad entfernte. Das Abendessen konnten wir knicken. Der ältere Herr aus dem Management fiel unangenehm gegenüber Gästen auf.Überhaupt hatten wir den Eindruck, dass das Management recht herablassend sich gegenüber den europäischen "Weißnasen" verhielt.
Der Strand ist gen Süden, (Richtung Negombo) - und nur in diese Richtung kann man sich bewegen, wenn man sich die Beinen vetreten will - eine Ansammlung aus Dreck und Zivilisationsmüll. Nähere Beschreibungen ersparen wir uns. In die laut Hotelunterlagen ausgelobte Badebucht fließt das Dreckswasser aus dem Maya Oya, jenem Fluß, den man überquert, um in die Anlage zu gelangen. Auch hier wird Unrat an Land gespült, alte zerschnittene Reifen, Plastiktüten und-behältnisse... . Abgesehen von der Wasserqualität würden wir niemanden raten, sich badend in Nähe der Bunen aufzuhalten. Es herrschen auch bei mäßigem Wellengang gefährliche Strömungen, die es einem nicht mehr so leicht ermöglichen, an Land zu kommen! Wer hier alleinreisend unterwegs ist, sollte sich gute Bücher mitnehmen oder abends anderen Gästen anschließen, in der Nähe gibt es, außer Anthonys Restaurant, nichts, was abends fußläufig und halbwegs sicher erreichbar wäre.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Im kleinen an der tiefsten Stelle, auf Schulterhöhe niedrigem Pool, besteht die einzige Möglichkeit zu schwimmen. Sonnenschirme waren Fehlanzeige.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Dezember 2010 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Jan & Ulrike |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 5 |