- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
...für ein eigentlich schönes Hotel! Nachdem wir vier Tage Ostern im Rathaushotel verbrachten, weilten wir nun eine Woche im November hier. Doch dieses Mal waren wir voll enttäuscht. Von Sonntag bis Donnerstag ging es relativ ruhig im Hotel zu, bis auf den Dienstag (Disko). Aber am Freitag reisten sehr viele Wochenendurlauber an, deren Reisegrund vorrangig die Nutzung der Ess- und Trinkflatrate war. Bei vier Mahlzeiten und kostenlosem Trinken auch alkoholischer Getränke von 10.00 Uhr bis 23.00 Uhr holt sich das Hotel auch Gäste der unteren sozialen Stellung rein. Dass die Gäste hierherkommen, um sich die „Rüstung einzufetten“, scheint von der Hotelleitung explizit so beabsichtigt zu sein. Sonst gäben auch die großformatigen Werbebanner überall im Ort mit Schnapsflaschen keinen Sinn. Wir finden, dass eine solch offensichtliche Werbung zum Konsum von Alkohol verantwortungslos ist. Freitags (auch Disko) und sonnabends ist es in der Bar und Lobby einfach nur unerträglich laut und die Gäste stehen mit noch vollen Gläsern alkoholischer Getränke in langer Schlange an, nur um endlich Nachschub zu bekommen. Manche Gäste schleppten tablettweise die Schnäpse zu ihren Tischen. Das Preis- Leistungsverhältnis war dem Charakter des Hotels zweckentsprechend. Uns wären aber qualitativere Speisen lieber als die Flatrate zum „Luft aus den Gläsern“ zu lassen.
- ZimmergrößeEher gut
- SchlafqualitätEher gut
- SauberkeitEher gut
Unser erstes Zimmer war die 806, welches winzig klein ist. Als wir es betraten, mussten wir uns die Nase zuhalten. Es roch sehr unangenehm und der Teppichboden hatte viele Flecken. Das Bett war nur 1,60m breit, da wäre die ein oder andere „Frottierung“ nicht ausgeblieben. Die Garderobe war so intellektuell überfordert an der Wand angebracht, dass unsere Jacken beim Schließen der Tür in den Flur befördert worden wären. Das war einfach zu viel des Guten und wir gingen zur Rezeption und baten um ein anderes Zimmer. Die Rezeptionistin gab sich sehr viel Mühe und gab uns Zimmer 714. Endlich ein normales Zimmer mit Blick auf den Keilberg. Die Matratzen waren sehr gut, die Daunendecken richtig schön kuschelig und der Kleiderschrank geräumig. Na also, geht doch! Nur die in allen Zimmern verbauten TV-Geräte sind defizitär. Wie soll man fast ohne Ton fernsehen? Dann doch gleich schnell in die Bar...und sich die „Gardine zuziehen“!
- EssensauswahlSehr schlecht
- GeschmackSchlecht
Ambiente beim Essen
- Schuhe & lange Hose
Der Morgen beginnt mit einem Frühstücksbuffet, wo deutlich zu erkennen ist, wie preisintensiv doch der „Premium All-inklusive“ Getränkeausschank ist. Denn es wurde wirklich nur das Nötigste angeboten. Wer am Frühstücksbuffet hier rohen Schinken, Omelett, Camembert, Obstsalat, eine Nussauswahl, Kürbiskerne, Pancakes, Crêpes oder Waffeln sucht, wird bitter enttäuscht. Diese Dinge sind in anderen vier Sterne Häusern Standard. Hier gibt es diese Speisen nicht! Jeden Tag das gleiche langweilige Angebot. Billiger Schnittkäse, einfachste Wurst, nur drei Sorten Marmelade, noch flüssiges Rührei und kleine Bockwürstchen, trockener Kuchen, eine kleine Obstplatte mit unreifem Obst (Pflaumen, Birnen), Kiwis , Äpfel, Melone und ganz wenig Ananas. Ostern gab es zumindest noch Bananen, welche aber eingespart wurden. In der Getränkekarte wird mit Apfel-, Orangen- und Multivitaminsaft geworben. Diese gab es nicht. Stattdessen nur mit Pulver gemischtes Zuckerwasser aus dem Automaten. Den Mittagssnack nutzten wir nicht, da wir immer unterwegs waren. Das Kuchenbuffet bestand aus vier verschiedenen Tiefkühlkuchen, welche aber schmeckten. Mittwochs und samstags gibt es Strudelkuchen mit Quark oder Apfel. Die Themenabende waren meist enttäuschend. Sonntags wird ein Schnitzelabend angeboten. Montags ein amerikanisches Buffet – wir empfanden es als „Gaumengraus“ mit verbrannten Spareribs, Cheeseburger und schon wieder Pommes! Dienstag gab es ein italienisches Buffet, welches wir gut empfanden. Mittwochs waren „Erichs Tafelfreuden“. Naja, vielleicht sollte hier auch die Mangelwirtschaft der DDR widergespiegelt werden. Denn das Buffet war ziemlich leer und wurde nicht wieder aufgefüllt. Das österreichische Buffet und die Landhausküche hatten Reserven. Österreich ohne Kaiserschmarrn! Au weia! Die größte Enttäuschung war das „Ganselessen“. Hier stand wohl die Küchentür offen und der Fuchs hat die Gänse gestohlen, denn wir fanden nur Reste von Entenklein am Buffet. Von angeblichen Gänsekeulen war am Buffet ab 18:45 Uhr nichts zu finden. Wahrscheinlich futterten manche Gäste vor uns 2 oder 3 Gänsekeulen... und dann waren sie alle! Echt unfair!!! Als Dessert gab es abgepacktes Eis, eine Cremespeise, wenig Obst und eine Käseplatte mit verschiedenen Käsesorten (abends sogar Camembert)
Bester Service
- Rezeption
Die Rezeption war bei unseren Anliegen stets freundlich und kompetent. Das Personal im Restaurant und an der Bar war immer freundlich. Unser Eindruck war, dass die Hotelleitung das Treppenhaus mit einem Naturboden ausstatten möchte, denn es galt ein strenges Wischverbot. Ebenso scheint sie das Streifenmotiv auf den Teppichböden in den Zimmern ausdruckslos zu empfinden. Und so sollen die Gäste mit ausbleibender Zimmerreinigung für ein neues Motiv sorgen. Wir baten den Facility-Manager um Höherstellung der Temperaturen in Biosauna und Dampfbad. Doch das überbeanspruchte ihn und die Saunen blieben kalt. Zu unserer Zeit wurden in allen Zimmern die Waschtischumrahmungen erneuert. Dass die alten Waschschüsseln mit vielen Sprüngen wieder eingebaut wurden, soll wohl moderne Kunst sein. Denn es kommen sicher noch mehr Risse dazu.
Das Rathaushotel befindet sich direkt auf dem Marktplatz. Die Wanderwege sind in kurzer Zeit erreichbar. Aber für eine Woche bietet Oberwiesenthal nicht so viele Wandermöglichkeiten. Der Keilberg (vom Hotel im Wanderheft leider nicht beschrieben), führt über den Zechengrund, ist aber auf tschechischer Seite nicht beschildert, mehrere Aufstiege zum Fichtelberg, Bozi Dar, Zechengrund und Kreuzbrückfelsen sind schöne Wandermöglichkeiten. Aber dann beginnt das Fahren. Da zu unserer Zeit die Schmalspurbahn sowie die Seilbahnen nicht fuhren, nahmen wir das Auto. Aber die Wanderung von Kretscham- Rothensehma zur Talsperre Cranzahl verläuft kilometerweit auf asphaltierten Forststraßen im Wald und die Talsperre ist nur an der Staumauer zu sehen. Da taten uns nach einer Weile die Füße weh. Der Tourismusverband verlangt 3,00€ Kurtaxe pro Nacht und Person. Eine erkennbare Gegenleistung erhielten wir nicht. Es wird trotzdem zusätzlich überall die Hand aufgehalten. Sei es für den Turm vom Fichtelberghaus, die Toiletten auf dem Fichtelberg oder die Parkplätze...es scheint uns, dass Oberwiesenthal sich mit Nobelskiorten wie Ischgl oder Sölden messen möchte. Aber im Grunde spürten wir, dass Oberwiesenthal zu den weniger solventen Orten in Sachsen zählt. (kaputte Straßen und Fußwege...ständige Geschwindigkeitskontrollen)
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Wir kannten den Saunabereich von Ostern und da waren die Saunen wirklich top. Alle drei Saunen waren schön heiß. Jetzt allerdings gab die Biosauna mit 31C° alles, was der Sparmodus erlaubt. Auch das Dampfbad blieb nicht verschont und war einfach zu kalt. Wirklich schade! Gerade wegen der heißen Saunen sind wir doch wiedergekommen! Und so litt die Finnische Sauna an "Übervölkerung". Denn alle Gäste gingen nur in diese Sauna. Jeder hinterließ mit den dünnen Saunalappen einen „Stempelabdruck“. Es nervte auch, dass es so viele "Saunameister" gab, die alle 5 Minuten Aufgüsse durchführten. Manche Gäste hatten gar so einen Durst, dass sie das Bier mit in den Ruheraum trugen, nur um sich „einen hinter die Buche zu fichten“. Im Vorraum der Saunen grüßt der Schimmel von der Wand am Fenster. Mit der verzogenen Holztür zum Ruheraum kämpften alle, nur um sie wieder ins Schloss zu kriegen. Sie glich eher einem Scheunentor. Einen Fitnessraum vermissten wir bei vier Bettenhäusern sehr, denn es gibt ja auch Gäste, welche sich bei schlechtem Wetter sportlich betätigen möchten. Der Investitionsstau gerade im Wellnessbereich ist unübersehbar. (Saunen, Ruheraum)
- Lärmpegel im HotelSchlecht
Beliebte Wellnesserlebnisse
- Finnische Sauna
Das Rathaushotel verfügt eigentlich über drei Saunen. Eine Finnische Sauna, eine Biosauna und ein Dampfbad. Jedoch war die Biosauna nicht wie angegeben mit 60 Grad C. in Betrieb, sondern nur mit 30 Grad C. Auch das Dampfbad lief im absoluten Sparmodus. Die Finnische Sauna erreichte 78 Grad C. und nicht 95 Grad C.
Beliebte Sportarten
- Wandern
Das Hotel verfügt über keinen Fitnessraum.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im November 2024 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Martina |
Alter: | 66-70 |
Bewertungen: | 90 |
Sehr geehrte Martina, welch eine Ehre, dass Sie unseren „leisen Wunsch“ erhört und uns tatsächlich erneut besucht haben! Schön, dass Sie den Weg zu uns zurückgefunden haben – obwohl wir insgeheim dachten, Ihr Osteraufenthalt sei schon ein fast nicht mehr zu toppendes Erlebnis gewesen. Aber wie Sie uns eindrucksvoll gezeigt haben: Man kann sich immer wieder überraschen lassen! Lassen Sie uns gemeinsam ein paar Punkte durchgehen: Sie kritisieren, dass unser Konzept offenbar auf Gäste der „unteren sozialen Stellung“ ausgelegt ist. Wir danken Ihnen für diese erhellende Analyse und werden das bei der nächsten Marketingkampagne berücksichtigen. Vielleicht ersetzen wir dann die Schnapsflaschen auf den Bannern durch eine Illustration von St. Moritz – mit Ihnen als Botschafterin für Premiumansprüche, natürlich. Zimmer und Reinigung: Es scheint, als hätten Sie auch bei Ihrem zweiten Besuch einen außergewöhnlichen „Hundespürsinn“ bewiesen, der uns wirklich beeindruckt. Während andere Gäste die Gemütlichkeit unserer Zimmer genießen, schaffen Sie es, eine Detektivarbeit zu leisten. Dennoch: Unser aufmerksames Personal hat umgehend reagiert und Ihnen ein anderes Zimmer zur Verfügung gestellt, das Ihnen schließlich auch gefallen hat. Wir danken unserem Team für diese flexible Lösung – und Ihnen für Ihren unermüdlichen Einsatz, jedes Detail wahrzunehmen! Gastronomie: Ihre detaillierte Analyse unseres Buffets hat uns beeindruckt – Sie müssen ja wirklich jeden Winkel durchsucht haben, um zu dem Schluss zu kommen, dass Camembert, Nüsse, Obst, Croissants und Kuchen gefehlt hätten. Dabei waren diese Speisen tatsächlich vorhanden. Aber Sie haben völlig recht: Ein fehlendes, blinkendes Schild mit der Aufschrift „Hier ist der Camembert!“ könnte der Grund gewesen sein, warum manches übersehen wurde. Wir überlegen nun ernsthaft, Buffetkarten mit detaillierten Lageplänen zu drucken, damit kein Nüsschen und keine Kiwi unentdeckt bleiben. Besonders berührt hat uns Ihre Bemerkung über das „Ganselessen“. Wir können nur hoffen, dass der Fuchs, der offenbar unsere Gänse gestohlen hat, satt geworden ist. Gleichzeitig fragen wir uns, wie renommierte Köche wie Herr Richard Röhrich (aus Hamburg), die unser Buffet im gleichen Zeitraum lobten, all die Köstlichkeiten fanden, die Sie vermisst haben. Vielleicht sollten wir ihn bei Ihrem nächsten Besuch direkt an Ihren Tisch setzen, für einen kulinarischen Austausch unter Fachkollegen? Sauna – Fitness – Umgebung: Wir danken Ihnen für den Vorschlag, die kühle Nebelkammer als „Nebulöse Entspannungskammer“ umzubenennen. Eine gewisse Kreativität können wir Ihnen nicht absprechen! Einen Fitnessraum vermissen wir übrigens nicht, denn sportliche Aktivitäten liegen vor der Haustüre, die sind Ihnen ja auch schon aufgefallen! Oder wollen Sie auch ein Laufband durch Überbevölkerung leiden sehen? Mit dem Bürgermeister der Stadt Oberwiesenthal haben wir bereits gesprochen: Die Bagger rücken morgen an und nehmen sich die asphaltieren Wanderwege vor. Es ist wirklich untragbar, dass Sie hier nicht durch Schlamm und über unwegsames Gelände stapfen dürfen. Schließlich soll ein Wandererlebnis auch den Abenteuergeist wecken – wir entschuldigen uns für diesen unnötigen Komfort! Ihr Fazit: Sie haben uns erneut inspiriert, weiter an uns zu arbeiten – und dabei nie die Erwartungen unserer hoch geschätzten, kritischen Gäste zu unterschreiten. Unsere bisherigen Gäste haben übrigens auch diesen November genossen, ohne dabei den Drang zu verspüren, ihre Ansprüche mit St. Moritz oder Kitzbühel zu vergleichen. Wir sind gespannt, welche neuen Orte und Hotels Sie auf Ihren nächsten Reisen erkunden werden – sicherlich gibt es noch viele Destinationen, die genau Ihren Wünschen und Vorstellungen entsprechen. Bis dahin wünschen wir Ihnen alles Gute und eine wundervolle Zeit! Mit den besten Grüßen und einer Prise Humor, Ihr Team der Rathaushotels Oberwiesenthal