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Eva (31-35)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Familie • Juli 2006 • 1-3 Tage • Stadt
Die Schattenseite des Hotelgewerbes
1,8 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Sehr schlecht
  • Behindertenfreundlichkeit
    Sehr schlecht
  • Zustand des Hotels
    Sehr schlecht
  • Allgemeine Sauberkeit
    Sehr schlecht

Um nicht zehn Stunden bis nach Wien fahren zu müssen, beschlossen wir, bei der Hin- und der Rückfahrt jeweils einen Zwischenstop in Stuttgart einzulegen und dort zu übernachten. Ein Hotel war schnell gefunden, die Beschreibung klang ansprechend, 4 Sterne sollten sicherstellen, dass wir einen angenehmen Aufenthalt hätten. Doch weit gefehlt...! Der erste Eindruck: Dunkel, unfreundlich, heruntergekommen. Die Lobby war also schonmal vielversprechend. Der CheckIn war desaströs. Bei der Buchung via Internet war seitens op*do etwas falschgelaufen (Serverfehler), was allerdings schon im Vorfeld telefonisch und via Mail geklärt wurde. Nun hatte man letztlich 3 (!) Buchungen vorliegen, die wir nie getätigt hatten, zu Terminen, die wir nie gebucht hatten. Dies sprach deutlich von der Inkompetenz des Hotelpersonals. Dazu kam die Unhöflichkeit des Rezeptionisten. Im Zimmer, das man mit einem uralten Aufzug in der Größe einer halben Duschkabine erreichte (Rollstuhlfahrer oder Familien mit Kinderwagen oder großem Gepäck hätten ein Problem. Wir brachten kaum unseren kleinen Buggy unter!) war die Putzfrau noch zugange. Das sollte wohl den Eindruck erwecken, es würde tatsächlich saubergemacht. Nun, der Teppichboden sprach eine andere Sprache. Das Wort "versifft" beschreibt es ganz gut. Im Zimmer lag ein eklig-muffiger Geruch nach kaltem Zigarettenrauch und "Mensch" (Wir hatten explizit ein Nichtraucherzimmer gebucht!), die Möblierung wirkte billig, lieblos, abgenutzt und gammlig. Mit sehr viel gutem Willen könnte man es noch als "rustikal" einordnen, allerdings kenne ich "Rustikal" auch in sauber und etwas liebevoller gestaltet. Wenn das jedenfalls das "Premium"-Zimmer sein sollte, das wir bestellt hatten, möchte ich ungern wissen, wie dann erst die "Standard"-Zimmer sein müssen. Insgesamt wirkte das Zimmer auch nicht sonderlich großzügig. Das Bett knarrte und quietschte, wenn man es nur ansah. An der Wand war ein eklig brauner Fleck, ob von Getier oder Gesäß, das möchte ich lieber nicht wissen. Von der Decke bröckelte der Putz. Im Bad waren die Fliesenfugen samt Fliesen am Abblättern, die Sanitärausstattung passte sich dem Ambiente entsprechend an. Selbst, wenn man sich gründlich in diesem Bad wäscht, fühlt man sich danach einfach nicht sauber, und man bereut, kein Dan Klorix eingepackt zu haben. Auf der "Minibar" (Einem mutmaßlichen Ex-Küchenhochschrank mit abplatzendem Kunststofffurnier, dessen Inhalt zumindest preismäßig einem 5-Sterne-Hotel gerecht wurde...) stand ein antiker Fernseher. Beim Anschalten wurde man als erstes mit den beiden (Unverschlüsselten!) Pornokanälen konfrontiert. Manche mögen das als "Feature" sehen, wir fanden es abartig, und wir sind wirklich nicht prüde. Die Preise für W-LAN grenzten an eine Unverschämtheit. Für das, was dort für 1/2 Stunde (+Volumenbeschränkung!) verlangt wurde, bekommt man mittlerweile einen Monat lang eine echte Flatrate. Das Hotel hatte keine Klimaanlage, dementsprechend schlecht war die Luft. Zu dem Gestank kam eine brütende Hitze. Lüften? Fehlanzeige. Obwohl das Hotel am Waldrand lag, führte in unmittelbarer Nähe eine vielbefahrene Straße vorbei - der Lärmpegel war unglaublich. Dazu kam das Ungeziefer, denn Fliegengitter gab es auch nicht. Ließ man die Fenster zu, blieben zumindest die Schnaken draußen, der Lärm blieb nahezu gleich, denn auch die Fenster waren antik: einfachverglaste Holzfensterchen mit abplatzender Farbe und rostigen Riegeln. Bei brütender Hitze und Straßenlärm in einem stinkigen Zimmer mit knarrenden Bett schlafen ist übrigens wenig erholsam... Wir hofften in aller Naivität, wenigstens beim Frühstück noch etwas von den vier Sternen zu sehen, denn zumindest das Abendbrot im Kaminrestaurant war genießbar gewesen. Die Auswahl war auch da, und es sah erstmal sehr gut aus.... wären die gekochten Eier nicht aufgeplatzt, der Saft nicht vergoren und die Brötchen nicht altbacken gewesen. Auch der Käse schmeckte seltsam. Letztlich beschlossen wir, die zweite Übernachtung zu stornieren und ein anderes Hotel zu buchen. Natürlich stellte sich der Rezeptionist wieder entsprechend unfreundlich an. Ja, aber, dann würden sie ja die Kommission ans Internetreisebüro zurückzahlen müssen! (Und was, bitte, haben wir damit zu tun?) Die Krönung jedoch erlebten wir kurze Zeit später, als uns ein freundlicher Brief vom Relexa Waldhotel Schatten erreichte: Da wir den zweiten gebuchten (...und persönlich im Hotel stornierten...!) Termin nicht wahrgenommen hätten, erlauben sie sich, uns 81,- Euro zu berechnen. Freundlicherweise hatten sie diese auch schon vom Kreditkartenkonto abgebucht! Erst ein kräftiger telefonischer Rüffel brachte sie dazu, das Geld zurückzuzahlen. Wir sind schon gespannt, ob da noch etwas kommt. Fazit: Der Slogan "Relexa - die feine Art" trifft hier mitnichten zu. So manche Jugendherberge bietet mehr Komfort und Sauberkeit. Wie dieses Hotel 4 Sterne bekommen konnte, ist mir wahrhaftig ein Rätsel. Been there - done that - never again!


Zimmer
  • Sehr schlecht
    • Zimmergröße
      Schlecht
    • Sauberkeit
      Sehr schlecht
    • Ausstattung des Zimmers
      Sehr schlecht

    Restaurant & Bars
  • Eher schlecht
    • Atmosphäre & Einrichtung
      Sehr schlecht
    • Sauberkeit im Restaurant & am Tisch
      Sehr schlecht
    • Essensauswahl
      Sehr gut
    • Geschmack
      Schlecht

    Service
  • Sehr schlecht
    • Kompetenz (Umgang mit Reklamationen)
      Sehr schlecht
    • Freundlichkeit & Hilfsbereitschaft
      Sehr schlecht
    • Rezeption, Check-in & Check-out
      Sehr schlecht

    Familien
    • Familienfreundlichkeit
      Sehr schlecht

    Lage & Umgebung
  • Eher schlecht
    • Einkaufsmöglichkeiten in Umgebung
      Sehr schlecht

    Aktivitäten

    Beliebte Aktivitäten

    • Kultur & Erlebnis
    • Ausgehen & Nightlife

    Verkehrsanbindung
    • Lage für Sehenswürdigkeiten
      Gut

    Preis-Leistungs-Verhältnis: Sehr schlechtHotel ist schlechter als in der Katalogbeschreibung
    Infos zur Reise
    Verreist als:Familie
    Dauer:1-3 Tage im Juli 2006
    Reisegrund:Stadt
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Eva
    Alter:31-35
    Bewertungen:1