Vorab: Ich plane schon die nächste Urlaubswoche im Robinson Djerba Bahyia – so gut hat es mir gefallen. Warum das? Weil das intensiv türkisfarbene Wasser beim Segeln traumhaft ist, das Tennistraining mit dem tollen Trainerteam extrem viel Spaß gemacht hat und das Essen landestypisch und lecker war. Die Anlage ist schön gestaltet, klein, zweistöckige Gebäude, kurze Wege. Ich hatte ein schönes ruhiges Zimmer im 4er Block zur Seite heraus. So ruhig, daß ich zum ersten Mal seit Jahren den kompletten Urlaub lang ohne Ohropax ausgekommen bin. Das kleine Problem, daß mein Vorurlauber den Safe zwar offen gelassen, aber doch verriegelt hatte, wurde in Minuten abgestellt. Der Pool ist großzügig, an Um ihn herum reihen sich das Gebäude mit In-Door-Bar, Rezeption und Co., das Hauptrestaurant mit großer Außenterrasse, die Poolbar nebst Schachbrett, eine Chill-Out-Lounge im ersten Stock und schließlich das Wellness-Center. Es schließt sich nach einer großen Wiese der Strandabschnitt mit Strandbar, Restaurant und Wassersportstation an. Wassersport 6 nagelneue Topcat (K1 und K2) stehen zur Verfügung. Da viele Familien mit kleinen Kindern dort waren, hatten wir gutes Duzend Segler jederzeit Zugriff auf ein Boot. Ich hätte jeden Tag stundenlang Segeln können – zwei sind es meist geworden, die Sonne ist sonst einfach zu intensiv für mich. Surfmaterial ist auch dort, aber noch keine Profisegel sondern nur Schulungsriggs mit maximal 6,4m² und die Trapeze fehlen noch völlig. Der Wind war aber auch nicht wirklich stark genug für Spaß beim Surfen. Tennis Die beiden Trainer sind top. Sie haben die Plätze innerhalb von 4 Wochen von Marswüste auf gut bespielbar gebracht. Es waren immer mehrere Plätze frei. Auch Trainerstunden konnten fast nach Belieben gebucht werden und das hat mich ordentlich ins Schwitzen gebracht. Ich habe sehr viel gelernt und bin froh, daß erworbenes Wissen keinen Zoll kostet. Die Tenniscourts haben derzeit noch – ungewöhnlich – Betonlinien, was aber irgendwann abgestellt werden soll. Die Linien sind etwas schlechter erkennbar als die üblichen Kunststoffstreifen und liegen tiefer, so daß der Ball auf den Linien manchmal stärker verspringt als gewohnt. Essen Ich fand es sehr lecker. Einige Gerichte (vor allem am Galaabend) waren exzellent. Auf jeden Fall habe ich immer reichlich Auswahl vorgefunden. Erwähnenswert finde ich die Nudeln, die an der Station in kleinen Mengen frisch zubereitet werden und die sehr gute Pizza. Ansonsten ist die Küche landestypisch und manchmal sehr würzig – und natürlich völlig frei von Schweinefleisch. Die Tischweine sind in Ordnung und passen zum Essen. Ohne Essen wirkt beispielsweise der Rosé etwas spitz und alkohollastig, aber sobald man etwas gekostet hat, ist er angenehm und schmeckt (mir) gut. Ich habe kein einziges Mal im Restaurant sitzen müssen, sondern immer einen Platz auf der Terrasse gefunden. Bar In Tunesien darf man keine Wunder von der Bar erwarten. Das Bier ist erfrischend und lecker, Pasties geht immer, der Rest ist Geschmackssache. Standardcocktails sucht man vergeblich, einfach deshalb, weil die Zutaten nicht zu bekommen sind. Das Personal ist fix und freundlich – wenn sich jemand hier über Wartezeiten beschwert, dann muß er wohl den Moment direkt nach der Show erwischt haben. Ansonsten habe ich keine längeren Wartezeiten erlebt. Abendunterhaltung Shows sind mir egal, davon habe ich nichts gesehen. Stattdessen stundenlang unterhalten und später etwas getanzt. Die Musik war mit weitem Abstand die beste, die ich je in einem Cluburlaub hatte. Der DJ stellt sich schön auf sein Publikum ein und spielt wirklich abwechslungsreich. Die Beachparty – leider schwach besucht – war top! Personal Alle – wirklich alle – waren ausnehmend freundlich. Das begann mir meiner stets strahlenden Zimmerdame, die einen guten Job und liebevolle Dekorationen machte, ging über die Gärtner, die allesamt grüßten, über das Restaurant und die Bars, wo die Kräfte immer gute Stimmung verbreiteten (und das, obwohl einige wenige Gäste sich rüpelhaft und zum Fremdschämen peinlich verhielten) und endete mit dem sehr sympathischen Clubdirektor. Ach ja – die Gäste... Wie immer habe ich sehr nette und interessante Leute kennen gelernt. Aber es waren auch einige wenig robinsonmäßige Gestalten dort. Wenn man immer nur das Haar in der Suppe sucht, kann es sein, daß beim tiefen Beugen über den Teller es das eigene Haar ist, das darin landet – und dann kommen solche Bewertungen heraus, wie hier einige zu lesen sind. Eine Szene vom Rückflug: „Es fehlte der Frühstücksspeck!“ – „Ja, in Tunesien gibt es kein Schweinfleisch.“ – „Aber es gab doch Wiener Schnitzel!??“ – Ich bin vor Lachen fast zusammen gebrochen.

Zimmer