ROBINSON ESQUINZO PLAYA

Zwiegespalten: Sehr schöne und sehr gepflegte Anlage, für die es glatte 6 Sterne geben würde, für die Zimmer allerdings maximal 2 Sterne. Zur Hauptreisezeit so voll, dass man vor lauter Urlaubern komplett den Blick für die schöne Landschaft verliert. (Siehe Tipps!) Außerdem deutliche Abzüge für die Bahnhofshallen-Atmosphäre beim Essen (voll, laut, stickige Luft), so dass wir nur noch flüchten wollten. Nun setzt Robinson die Erwartungen ja bewusst hoch, was Teil unseres Problems war. Auf der Internetseite heißt es: "Architektur, Ausstattung und Atmosphäre unserer Häuser lassen nichts zu wünschen übrig und prägen den ganz besonderen Charakter jeder ROBINSON Anlage." Davon ist die Realität nun doch meilenweit entfernt. Möglicherweise in der Nebensaison mag das so sein, aber zur Hauptreisezeit, wo die Preise mit Abstand am höchsten sind, ist zumindest dieser Club eine Massenabfertigung. Unbedingt vor der Buchung beim Club erkundigen, wie hoch die Auslastungsquote gerade ist. Am Besten vor Ort anrufen, die Rezeption kann das im Computer auf Knopfdruck sehen. Bei unserer Ankunft waren es ca. 65%, was zumindestens für Menschen, die etwas Ruhe suchen, die Grenze des Erträglichen ist. Alles darüber ist wirklich anstrengend, ein ständiges Hin- und Herschieben mit langen Schlangen, einem Dauerlärmpegel und mit Handtüchern besetzten Poolliegen, was an einen Drei-Sterne-Club erinnert. Ich persönlich würde die Hauptreisezeit unbedingt meiden: Bei 4.500 Euro für eine Woche (zwei Erwachsene, ein Kind, ein Baby) sind die Erwartungen naturgemäß sehr hoch, da kann die Realität nicht mithalten.

Da waren wir entsetzt: Die Zimmer sind auf dem Stand eines 3-Sterne-Hotels, dazu sehr hellhörig: Sobald sich jemand im Zimmer über uns bewegte, hörten wir das Gerumpel dadrunter, Stimmen und Kinder aus dem Nachbarzimmer sowieso. Dazu gab es ein Problem mit der Sauberkeit: Bei unserer Ankunft lag noch der Müll vom Vorgänger im Eimer, ein Vorhang hing von der Decke herunter. Das wurde alles schnell und unkompliziert geregelt, wir haben eine Kompensation erhalten. Trotzdem ist hier die größte Diskrepanz zwischen Werbung und Realität.

Die Essensqualität selbst ist sehr gut: Abwechslungsreich, von fett und fleischig bis fettarm und gesund alles dabei. Aber ... Und hier ein ganz dickes Aber: Die Atmosphäre beim Essen ist eine Mischung aus IKEA Family Restaurant und Bahnhofshalle. Die Restaurants sehr funktional, man sitzt dicht gedrängt an den Tischen, es ist laut, die Luft oft stickig. Am Buffet Gedränge. Ich habe mit dem Handy ein Foto gemacht, Qualität ist nicht super, aber es zeigt die Realität. Languste in der Bahnhofshalle schmeckt leider eher nach Bahnhofshalle als nach Languste... Wem das nichts ausmacht, der wird hier wirklich happy werden, aber man sollte es vorher wissen.

Hier kann man absolut nicht meckern: Überall freudig strahlende "Robins" (so heißt das Personal), fast schon ein bisschen dick aufgetragen. Wenn mal etwas schiefgeht (siehe Zimmer), kümmert sich sofort der Guest Relationship Manager darum, das ist sehr gut.

Die Lage muss man mögen, wir mögen es. Tolle Lage an einer traumhaften Bucht, zum Strand sind es ca. hundert Meter, die aber mit einer sehr schönen Aussicht. Vom Club aus werden diverse Ausflüge angeboten, die aber fast alle gegen Aufpreis.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Es gibt viele Kurse und Sportarten, aber eben auch vieles, was extra kostet. Fußball für die Kinder kostet 71 Euro für drei Tage, die Strandliegen kosten extra. Drei Euro am Tag je Liege. An den Pools und im Hotel ist ständig etwas los, was - wenn man Ruhe sucht - eher anstrengend ist. Es gibt zwar Ruhepools, aber die sind entweder voll oder aber liegen so, dass man die volle Dröhnung abgekommt: Mal lärmt das Zwergenkatapult, dann brüllt jemand "Jeder kann mitmachen" oder die Musikanlage vom Sportpool spielt Kylie Minogue in der Dauerschleife. Vor der Sylvesterparty probte die Band zwei (!) volle Stunden: Bumm, bumm, schrammel, bumm. Wer auf Großraumdisco für Erwachsene steht, für den ist es prima.