ROBINSON FLEESENSEE

Wir hatten die Silvesterwoche gebucht, wie schon so oft, aber mit dem neuen Clubchef finden sich dort auch ganz neue Regeln. Am schlimmsten fand ich die Platzreservierung zu allen Mahlzeiten im Hauptrestaurant. Wenn man nicht reserviert hatte, mußte man wirklich das gesamte Restaurant nach einem freien Platz absuchen. Auch das Serviceteam konnte einem bei der Platzsuche nicht wirklich helfen, da sie anscheinend vollständig den Überblick der Platzverteilung verloren hatten. Für "Weinkenner" war immer ein Tisch reserviert, dies bedeutete aber, dass man immer eine Flasche Wein zum Essen kaufen musste. Dies ist sicherlich ein guter Nebenverdienst für den Club, bringt aber das ohnehin schon mäßige Preis/Leistungsverhältnis weiter in Schieflage. Durch die sehr nervige Platzreservierung sitzt man immer mit den selben Personen am Tisch. Ein Kennenlernen der Gäste beim Essen, wie es sonst immer der Fall war, blieb hierdurch leider aus, bzw. wurde deutlich eingeschränkt. Hier wird sich Robinson seinem Motto eines ungezwungenen Beisammenseins untreu. Das sonst so tolle Feeling stellte sich nicht ein. Ich gehe davon aus, dass sich in Kürze auch die ersten Handtücher morgens im 7 Uhr auf den Liegen befinden, und die typisch deutschen Tugenden Einzug halten. Dass es in einem Robi-Club mal so weit kommt, hätte ich nicht gedacht. Konsequenterweise sollte man dann aber auch bitte das "Dauer-Du" abschaffen und einen Standard Hotelbetrieb durchführen und nicht dies gezwungene "wir sind so locker" aufsetzen. Das Mobiliar ist schon deutlich in die Jahre gekommmen. So ist die Polsterung von einigen Stühlen komplett hin, bei anderen Stühlen ist die Armlehne aus der Verankerung gerissen. Mit etwas Liebe und Vorsicht, kann man die Stühle aber noch benutzen. Die Lifeband zu Silvester fand ich persönlich sehr gut. Ein bisschen schade war nur, dass die Band viertel vor zwölf Pause machte und erst nach über einer Stunde die Arbeit wieder aufnahm. Einen DJ, der dieses Loch hätte füllen können, gab es nicht, vielmehr lief eine Hintergrundmusik vom Band. Die letzten Sekunden des Jahres wurden dann durch die Hotelgäste heruntergezählt, von Seiten des Clubs waren hier wohl alle Mitarbeiter beschäftigt. Dann gab es ein sehenswertes Feuerwerk, wer hiernach aber dachte, die Party geht weiter, mußte sich noch über 30 Minuten gedulden. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit gab es dann auch wieder Musik... Natürlich gibt es noch zahlreiche andere kleinere Mängel, die auch teilweise in anderen Rezessionen zu lesen sind. Ich möchte aber auch nicht mit der Lupe durchgehen und zum Dauernöhler werden. Mein lieber Robi, ich habe mich zum ersten Mal in einem Robi-Club geärgert, was mich sehr nachdenklich stimmt. In dieser Preiskategorie erwarte ich so etwas nicht.

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